Kapanol 20mg

Abbildung Kapanol 20mg
Zulassungsland Deutschland
Hersteller GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG
Betäubungsmittel Nein
ATC Code L20MG

Zulassungsinhaber

GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

Kapanol 20 mg ist ein stark wirkendes Schmerzmittel aus der Gruppe der Opiate.
Kapanol 20 mg wird angewendet bei starken und stärksten Schmerzen.

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Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Kapanol 20 mg darf nicht eingenommen werden,
- wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Morphin, Morphinsalze oder einen der sonstigen Bestandteile von Kapanol 20 mg sind
- bei bestehendem akutem oder schwerem Bronchialasthma, vermindertem Atemantrieb (Atemdepression), unklaren akuten schmerzhaften Bauchbeschwerden (akutes Abdomen), Gallenkolik, gastrointestinaler Obstruktion (Verengungen im Magen-Darm-Bereich) einschließlich Darmverschluss (Ileus)
- bei gleichzeitiger Anwendung von MAO-Hemmern (Arzneimittel, die gegen Depressionen wirken) oder innerhalb von 14 Tagen nach einer solchen Therapie
Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Kapanol 20 mg ist erforderlich bei
Eine besonders sorgfältige ärztliche Überwachung und gegebenenfalls Dosisreduktion ist erforderlich bei:
- Abhängigkeit von Opioiden
- akutem Alkoholismus oder Delirium tremens
- Bewusstseinsstörungen
- ZNS-Depression (Dämpfung der geistigen Leistungsfähigkeit)
- epileptischen Anfallsleiden oder erhöhter Neigung zu Krampfanfällen
- toxischer Psychose
- Zuständen mit erhöhtem Hirndruck, wenn nicht eine Beatmung durchgeführt wird
- Krankheitszuständen, bei denen eine Störung des Atemzentrums oder der Atemfunktion vorliegt oder vermieden werden muss
- verändertem Herz (Cor pulmonale) infolge chronischer Überlastung des Lungenkreislaufes
- niedrigem Blutdruck, verbunden mit geringer zirkulierender Blutmenge (Hypotension bei Hypovolämie)
- vergrößerter Vorsteherdrüse (Prostatahypertrophie) mit Restharnbildung (Gefahr der Blasenruptur [Riss der Harnblase] durch Harnverhalt)
- Harnwegsverengungen (Harnröhrenstriktur) oder Koliken der Harnwege
- Gallenwegserkrankungen
- obstruktiven (mit Verengungen einhergehenden) und entzündlichen Darmerkrankungen
- verzögerter Magen-Darm-Passage
- Tumor der Nebenniere (Phäochromozytom)
- Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis)
- Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose, Myxödem)
Die Anwendung von Morphin kann zur Entwicklung körperlicher Abhängigkeit führen. Bei längerem Gebrauch entwickeln sich Toleranz (Nachlassen der Wirksamkeit), psychische und physische Abhängigkeit. Es besteht Kreuztoleranz zu anderen Opioiden.
Das Absetzen nach wiederholter Anwendung oder Anwendung eines Gegenmittels (Opiatantagonist) kann ein typisches Entzugsbild (Entzugssyndrom) auslösen. Folgen Sie bitte in jedem Fall den Anweisungen Ihres Arztes.
Bei chronischen Schmerzpatienten ist das Risiko psychischer Abhängigkeit bei bestimmungsgemäßer Anwendung deutlich reduziert bzw. differenziert zu bewerten.
Kapanol 20 mg wird vor und innerhalb 24 Stunden nach Operationen nicht empfohlen (erhöhtes Risiko für Darmlähmungen oder Atemdämpfung).
Patienten, die einer Durchschneidung der Schmerzbahn im Rückenmark (Chordotomie) oder einer anderen Unterbrechung der Schmerzbahnen unterzogen werden, sollten Kapanol 24 Stunden vor dem chirurgischen Eingriff nicht einnehmen.
Aufgrund der analgetischen Wirkung von Morphin können schwerwiegende Komplikationen im Bauchraum (intraabdominell), wie z. B. ein Darmdurchbruch (Darmperforation), maskiert werden.
Sollte bei Ihnen eine Erkrankung der Nebennierenrinde (z. B. Morbus Addison) bestehen, so wird Ihr Arzt die Konzentration des Nebennierenrindenhormons im Blut (Plasmakortisolkonzentration) kontrollieren und Ihnen gegebenenfalls entsprechende Medikamente (Kortikoide) verordnen.
Schwangerschaft und Stillzeit
Fragen Sie vor der Einnahme/Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Da aus Tierstudien Hinweise auf Schädigungen der Nachkommen morphin-behandelter Mütter vorliegen, dürfen Sie Kapanol 20 mg in der Schwangerschaft nicht anwenden, es sei denn, dass Ihr behandelnder Arzt dies für zwingend notwendig erachtet und den Nutzen für Sie deutlich höher einschätzt als das Risiko für das Kind.
Wegen der erbgutverändernden Eigenschaften von Morphin sollte dieser Wirkstoff Frauen und Männern im gebär- bzw. zeugungsfähigen Alter nur dann verabreicht werden, wenn eine wirksame Verhütung sichergestellt ist.
Bei Neugeborenen wurden Entzugserscheinungen nach längerer Morphinanwendung während der Schwangerschaft beschrieben.
Der Einsatz von Morphin während oder unmittelbar vor den Wehen wird nicht empfohlen. Morphin kann, vor und während der Geburt gegeben, die Fähigkeit der Gebärmutter, sich zusammenzuziehen, hemmen. Beim Neugeborenen kann es zur Atemdepression führen, da Morphin die Plazenta passiert.
Morphin wird in die Muttermilch ausgeschieden und kann beim Säugling wirksame Konzentrationen erreichen. Vom Stillen wird daher abgeraten.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Kapanol 20 mg kann die Aufmerksamkeit und das Reaktionsvermögen beeinträchtigen. Sie können dann auf unerwartete und plötzliche Ereignisse nicht mehr schnell genug und gezielt reagieren.
Besprechen Sie mit Ihrem Arzt, ob und unter welchen Voraussetzungen Sie z. B. Autofahren (siehe unten) können. Eine verstärkte Beeinträchtigung ist insbesondere bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol oder der Einnahme von Beruhigungsmitteln zu erwarten. Fahren Sie dann nicht Auto oder andere Fahrzeuge! Bedienen Sie dann keine elektrischen Werkzeuge oder Maschinen! Arbeiten Sie dann nicht ohne sicheren Halt!
Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von Kapanol 20 mg
Dieses Arzneimittel enthält Sucrose. Bitte nehmen Sie Kapanol 20 mg erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckern leiden.

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Wie wird es angewendet?

WIE IST KAPANOL 20 MG EINZUNEHMEN?
Nehmen Sie Kapanol 20 mg immer genau nach Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
Falls vom Arzt nicht anders verordnet ist die übliche Dosis:
Dosierung
Initial wird die Behandlung mit einem nicht retardierten Morphin (Tablette oder Lösung) begonnen, um diejenige Dosis zu ermitteln, mit der eine angemessene Schmerzkontrolle erzielt wird. Danach wird der Patient auf die entsprechende Tagesdosis Kapanol 20 mg umgestellt. Weiter bestehende Schmerzen (Durchbruchschmerzen) sind mit einer unretardierten Darreichungsform von Morphin (Tablette oder Lösung) zu behandeln.
Retardiertes Morphin wird in der Regel in einem 12-Stunden-Intervall eingenommen. Dabei hängt die Dosierung von der Schwere der Schmerzen sowie vom Alter des Patienten und dessen bisherigem Analgetikabedarf ab.
Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren
Die Dosierung von Kapanol 20 mg muss der Stärke der Schmerzen und der individuellen Empfindlichkeit des Patienten angepasst werden, wobei das Dosierungsintervall 12 Stunden nicht unterschreiten sollte.
Es wird eine 1- oder 2-mal tägliche Einnahme von Kapanol 20 mg empfohlen.
Soweit nicht anders verordnet, sollte zu Beginn der Behandlung Kapanol 20 mg einmal alle 12 Stunden oder zweimal alle 24 Stunden eingenommen werden.
Bei Zeichen einer Überdosierung sollte die nächste Dosis reduziert werden. Sollte diese Dosisanpassung zu unzureichender Schmerzlinderung führen bzw. sollten Durchbruchschmerzen auftreten, kann eine zusätzliche Dosis eines kurzwirksamen Analgetikums gegeben werden.
Die erste Einnahme von Kapanol 20 mg kann zusammen mit der letzten Dosis einer unmittelbar freisetzenden Morphin-Medikation erfolgen.
Dosissteigerungen bis zur Schmerzlinderung sind unter ärztlicher Kontrolle durchzuführen.
Leber- oder Nierenfunktionsstörungen
Bei Patienten mit Leber- oder Nierenfunktionsstörungen sowie bei Verdacht auf verzögerte Magen-Darm-Passage soll Kapanol 20 mg besonders vorsichtig dosiert werden.
Ältere Patienten
Patienten im höheren Lebensalter (im Regelfall ab 75 Jahren) und Patienten mit schlechtem körperlichen Allgemeinzustand können empfindlicher auf Morphin reagieren. Daher ist darauf zu achten, dass die Dosiseinstellung vorsichtiger erfolgt und/oder längere Dosisintervalle zu wählen sind. Gegebenenfalls ist auf geringere Wirkstoffstärken auszuweichen.
Kinder
Zur Anwendung von Kapanol bei Kindern unter 12 Jahren liegen keine ausreichend dokumentierten Erfahrungen vor.
Besondere Hinweise zur Dosiseinstellung:
Wie bei anderen starken Opioiden ist es wichtig, die Dosierung entsprechend den individuellen Bedürfnissen des Patienten einzustellen. Bei der Wahl der Anfangsdosis von Morphinsulfat sollten die folgenden Faktoren berücksichtigt werden:
- die Tagesdosis, Wirkungsstärke und Eigenschaften vorher verwendeter Analgetika (z. B. reine Agonisten oder gemischte Agonisten/Antagonisten)
- die Zuverlässigkeit der Einschätzung der Wirkungsstärke, die als Grundlage der benötigten Morphindosis verwendet werden würde (die Wirkungsstärke schwankt in Abhängigkeit von der Darreichungsform)
- der Grad einer Opioidtoleranz des Patienten
- der allgemeine Gesundheitszustand des Patienten
- die Begleitmedikation
- Typ und Schwere der Schmerzen
Die Verwendung von Opioid-Analgetika zur Behandlung chronischer Schmerzen – einschließlich Krebsschmerzen – sollte nur ein Teil eines umfassenden Therapieansatzes zur Schmerzkontrolle sein, der auch andere Formen der Behandlung, Arzneimittel, nicht medikamentöse Maßnahmen und psychosoziale Unterstützung umfasst.
Opioid-Analgetika wirken unzureichend bei Dysästhesie-Schmerzen (schmerzhafte oder andersartig abnorme Empfindung auf einen normalen Reiz hin), Schmerzen nach Gürtelrose (postherpetischer Neuralgie), stechenden Schmerzen, Bewegungsschmerz und einigen Formen von Kopfschmerz. Dies bedeutet nicht, dass Patienten mit fortgeschrittenem Krebs, die unter solchen Schmerzarten leiden, nicht einen angemessenen Therapieversuch mit Opioid-Analgetika erhalten sollten. Eventuell sollten diese Patienten jedoch frühzeitig auf andere Arten der Schmerztherapie eingestellt werden. Nicht-nozizeptiver Schmerz (nicht von bestimmten, schmerzempfindlichen Reizempfängern [Rezeptoren] aufgenommene Schmerzreize) ist im Allgemeinen nicht opioid-empfindlich.
Zur ersten Dosiseinstellung sollten schnell freisetzende Morphinzubereitungen genutzt werden. Für eine Neueinstellung der Dosis kommen gegebenenfalls Darreichungsformen mit geringerem Wirkstoffgehalt zur Anwendung, eventuell auch zusätzlich zu einer bestehenden Therapie mit Retardtabletten.
Grundsätzlich sollte eine ausreichend hohe Dosis gegeben werden und gleichzeitig die im Einzelfall kleinste schmerzlindernd wirksame Dosis angestrebt werden.
Patienten mit schweren Schmerzen sollten im Regelfall mit 10 bis 30 mg Morphinsulfat/ Morphinhydrochlorid alle 12 Stunden beginnen, wobei Patienten mit geringem Körpergewicht (weniger als 70 kg Körpergewicht) eine niedrigere Initialdosis benötigen.
Bei sich verstärkender Schmerzsymptomatik ist eine höhere Morphindosis erforderlich. Individuell optimal eingestellt ist die Dosierung dann, wenn für die Dauer von 12 Stunden Schmerzlinderung erzielt wird, ohne dass Nebenwirkungen auftreten, bzw. wenn diese zu vertreten sind.
Sollten Sie sich einer anderen zusätzlichen Schmerzbehandlung unterziehen (z. B. Operation, Plexusblockade), so wird nach dem Eingriff die Dosis neu einzustellen sein. Dies wird im gegebenen Fall durch Ihren Arzt geschehen.
Art der Anwendung
Kapanol 20 mg ist unzerkaut, unzerkleinert und ungeteilt mit ausreichend Flüssigkeit - unabhängig von den Mahlzeiten - einzunehmen, wobei sich die Einnahme morgens und abends empfiehlt.
Die Einnahme von gekauten, zerbrochenen oder aufgelösten Hartkapseln, retardiert oder darin enthaltener Kügelchen kann zu einer schnellen Freisetzung und Aufnahme einer möglicherweise giftigen (toxischen) Morphindosis führen.
Für Patienten mit Schluckbeschwerden können die Kügelchen z. B. in eine kleine Menge Joghurt, Apfelmus oder Marmelade eingerührt werden. Diese Mischung sollte dann spätestens 30 Minuten nach Zubereitung eingenommen werden. Die Kügelchen selbst dürfen nicht gekaut oder zerdrückt werden.
Der Mund sollte dann ausgespült werden, um sicher zu sein, dass der gesamte Kapselinhalt geschluckt worden ist.
Dauer der Behandlung
Über die Dauer der Behandlung entscheidet Ihr Arzt in Abhängigkeit von den Schmerzbeschwerden.
Kapanol 20 mg sollte auf keinen Fall länger als unbedingt notwendig angewendet werden. Wenn entsprechend der Art und Schwere der Erkrankung eine länger dauernde Schmerzbehandlung mit Kapanol 20 mg erforderlich erscheint, sollte eine sorgfältige und in kurzen Abständen regelmäßige Überprüfung erfolgen (gegebenenfalls durch Einlegen von Anwendungspausen, siehe Abschnitt Wenn Sie die Einnahme von Kapanol 20 mg abbrechen), ob und inwieweit ein medizinisches Erfordernis weiter besteht. Gegebenenfalls ist auf geeignetere Darreichungsformen auszuweichen.
Bei der Behandlung chronischer Schmerzen ist der Dosierung nach einem festen Zeitplan der Vorzug zu geben.
Wenn Sie eine größere Menge von Kapanol 20 mg eingenommen haben, als Sie sollten
Wenn Sie mehr Kapanol 20 mg als verordnet eingenommen haben, sollten Sie sofort den nächsten erreichbaren Arzt informieren.
Im Einzelnen können auftreten: enge Pupillen, Beeinträchtigung der Atmung bis zum Atemstillstand, Bewusstseinsstörungen bis zum Koma, Blutdruckabfall bis hin zum Schock, Steigerung der Herzfrequenz, Schwindel, bläuliche Verfärbung der Haut (Zyanose),Verlangsamung des Herzschlages (Bradykardie), Auflösung quergestreifter Muskelfasern (Rhabdomyolyse), Absinken der Körpertemperatur, Schüttelfrost, Krampfanfälle, Relaxierung (Erschlaffen) der Skelettmuskulatur. Die Überdosierung starker Opioide kann zu einem tödlichen Ausgang führen.
Keinesfalls dürfen Sie sich in Situationen begeben, die erhöhte Aufmerksamkeit erfordern, z. B. Autofahren.
Folgende Maßnahmen bei Überdosierung sind bis zum Eintreffen eines Arztes sinnvoll:
Wachhalten, Atembefehle geben, Atemhilfe.
Wenn Sie die Einnahme von Kapanol 20 mg vergessen haben
Wenn Sie von Kapanol 20 mg eine geringere Dosis als vorgesehen eingenommen oder die Einnahme ganz vergessen haben, so führt dies zu einer mangelhaften bzw. fehlenden Schmerzlinderung.
Sollten Sie einmal eine Einnahme vergessen haben, so können Sie diese nachholen, wenn die nächste reguläre Einnahme in mehr als 8 Stunden vorgesehen war. In so einem Fall können Sie Ihren üblichen Einnahmeplan beibehalten.
Nehmen Sie Kapanol 20 mg auch, wenn der Zeitraum zur nächsten Einnahme kürzer als 8 Stunden ist. In diesem Fall verschiebt sich aber ihr ursprünglicher Einnahmeplan. Bitte sprechen Sie über das weitere Vorgehen mit Ihrem Arzt. Grundsätzlich sollten Sie nicht häufiger als alle 12 Stunden Kapanol 20 mg einnehmen. Keinesfalls sollten Sie die doppelte Einzeldosis einnehmen.
Wenn Sie die Einnahme von Kapanol 20 mg abbrechen
Wenn Sie die Behandlung unterbrechen oder beenden wollen, sollten Sie auf jeden Fall mit Ihrem Arzt über die Gründe für die Unterbrechung und die weitere Behandlungsweise sprechen.
Bei längerer Anwendung von Kapanol 20 mg kann sich eine körperliche Abhängigkeit entwickeln. Ein plötzlicher Abbruch der Behandlung wird deshalb von Entzugserscheinungen begleitet sein. Dies können Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, Körperschmerzen, Angst, Spannungszustände, Nervosität, Unruhe, Verwirrtheit, Reizbarkeit, wiederkehrende Schlaflosigkeit, Stimmungsschwankungen, Halluzinationen, Krampfanfälle, Durchfall, Aufstellen der Körperhaare (Piloerektion), Appetitlosigkeit, Naselaufen (Rhinorrhoe), Niesen, Bauchkoliken (abdominale Koliken), Übelkeit, ungewöhnlich starkes Schwitzen und Gähnen, Schwäche, Beschleunigung des Herzschlages (Tachykardie) und Fieber ungeklärter Ursache sein.
Da das Risiko des Auftretens von Entzugserscheinungen bei plötzlichem Behandlungsabbruch größer ist, sollte die Dosierung beim Absetzen der Behandlung schrittweise verringert werden.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

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Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Bei Einnahme von Kapanol 20 mg mit anderen Arzneimitteln
Die gleichzeitige Anwendung von Morphin und anderen zentral, d. h. auf die Gehirnfunktion dämpfend wirkenden Arzneimitteln (wie Arzneimittel gegen Angststörungen [Tranquilizer], gegen Depressionen [Antidepressiva], gegen psychische Störungen [Neuroleptika], zur Narkose [Anästhetika], gegen Schlafstörungen [Hypnotika, Sedativa, Barbiturate], gegen Allergien oder Reisekrankheit [Antihistaminika/Antiemetika] oder andere stark wirksame Schmerzmittel [Opioide]) oder Alkohol kann zu einer Verstärkung der Nebenwirkungen von Morphin, insbesondere Beeinträchtigung der Atemfunktion, Sedierung, Blutdruckabfall oder auch Koma führen.
Arzneimittel mit anticholinerger Wirkung (z. B. Psychopharmaka, Arzneimittel gegen Allergien, Erbrechen oder Parkinsonsche Krankheit) können anticholinerge Nebenwirkungen von Opioiden verstärken (z. B. Verstopfung, Mundtrockenheit oder Störungen beim Wasserlassen).
Durch Cimetidin (Mittel zur Behandlung von Magengeschwüren) und andere den Leberstoffwechsel belastende Arzneimittel können durch Hemmung des Abbaus erhöhte Konzentrationen von Morphin im Blut auftreten.
Theoretisch ist es möglich, dass die Konzentrationen von Morphin im Blut bei begleitender Gabe von Johanniskraut reduziert und nach Absetzen von Johanniskraut erhöht sind.
Kapanol 20 mg sollte nicht gleichzeitig mit MAO-Hemmern (Arzneimitteln, die gegen Depressionen wirken) verabreicht werden. Bei Gabe von MAO-Hemmstoffen innerhalb der letzten 14 Tage vor einer Gabe eines anderen Opioids (Pethidin) sind lebensbedrohliche Wechselwirkungen beobachtet worden, die das Gehirn (Zentralnervensystem) sowie Atmungs- und Kreislauffunktion betrafen. Dieselben Wechselwirkungen mit MAO-Hemmern sind bei Kapanol 20 mg nicht auszuschließen.
Durch Morphin kann die Wirkung von muskelentspannenden Arzneimitteln (Muskelrelaxanzien) verstärkt werden.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Rifampicin (Arzneimittel gegen Tuberkulose) kann es zu einer Abschwächung der Morphinwirkung kommen.
Gemischte Agonist-/Antagonist-Opioid-Analgetika (z. B. Pentazocin, Buprenorphin) sollten nicht gleichzeitig mit Kapanol 20 mg angewendet werden, da diese den schmerzlindernden Effekt reduzieren oder Entzugserscheinungen auslösen können.
Diuretika (Wassertabletten): Morphin reduziert die Wirksamkeit von Diuretika. Morphin kann auch zu einem akutem Harnverhalt führen durch Verursachung eines Krampfes im Schließmuskel der Blase, insbesondere bei Männern mit Prostata-Syndrom.
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Bei Einnahme von Kapanol 20 mg zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Die Aufnahme von Kapanol 20 mg in den Körper (Bioverfügbarkeit) wird durch Nahrungsmittel nicht signifikant beeinträchtigt.
Während der Einnahme von Kapanol 20 mg dürfen Sie keinen Alkohol trinken, da Alkohol die dämpfende Wirkung von Kapanol 20 mg deutlich verstärken und zur Aufnahme einer möglicherweise toxischen Dosis von Morphin führen kann.
WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH?
Wie alle Arzneimittel kann Kapanol 20 mg Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
Sehr häufig: mehr als 1 von 10 Behandelten.
Häufig: weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten.
Gelegentlich: weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1.000 Behandelten.
Selten: weniger als 1 von 1.000, aber mehr als 1 von 10.000 Behandelten.
Sehr selten: weniger als 1 von 10.000 Behandelten, nicht bekannt (auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
Bisher wurden folgende Nebenwirkungen beobachtet:
Die Angaben zur Häufigkeit der Nebenwirkungen wurden aus der Literatur und darin veröffentlichten klinischen Studien erhalten.
Endokrine Erkrankungen
Sehr selten: Es kann ein Syndrom der unangemessenen Freisetzung eines die Wasserausschwemmung steuernden Hormons ausgelöst werden (SIADH; Leitsymptom: Natriummangel [Hyponatriämie]).
Psychiatrische Erkrankungen
Sehr häufig: Stimmungsveränderungen, meist gehobene (Euphorie), aber auch missmutig-gereizte Verstimmung (Dysphorie)
Häufig: Veränderungen der Aktiviertheit (meist Dämpfung, aber auch Steigerung oder Erregungszustände), Schlaflosigkeit und Störungen im Denken und Fühlen (z. B. Denkstörungen, verändertes Entscheidungsverhalten, Wahrnehmungsstörungen/Halluzinationen, Verwirrtheit)
Sehr selten: Abhängigkeit (siehe auch Abschnitt 2. unter Besondere Vorsicht bei der Einnahmen von Kapanol 20 mg ist erforderlich), Verminderung der Libido (sexuelles Verlangen) oder Potenzschwäche
Morphin zeigt vielfältig psychische Nebenwirkungen, die hinsichtlich Stärke und Art individuell unterschiedlich (je nach Persönlichkeit und Behandlungsdauer) in Erscheinung treten.
Erkrankungen des Nervensystems
Sehr häufig: Dämpfung (Sedierung), Benommenheit, Schwindel, Ruhelosigkeit
Häufig: Kopfschmerz
Sehr selten: Zittern (Tremor), unwillkürliches Muskelzucken, epileptische Krampfanfälle
Morphin führt dosisabhängig zu einer Atemdämpfung und Beruhigung in unterschiedlichem Ausmaß von leichter Müdigkeit bis zur Benommenheit. Insbesondere bei hoher Dosierung gesteigerte oder abnorme Schmerzempfindlichkeit, die nicht auf eine weitere Dosiserhöhung von Morphin anspricht.
Augenerkrankungen
Häufig: Verschwommenes Sehen, Doppeltsehen, Augenzittern (Nystagmus), Pupillenverengung (Miosis)
Herzerkrankungen
Häufig: Verlangsamung des Herzschlages (Bradykardie), Herzklopfen
Gelegentlich: Beschleunigung des Herzschlages (Tachykardie)
Nicht bekannt: Herzstillstand
Gefäßerkrankungen
Häufig: Blutdruckabfall (auch beim Aufrichten, mit Schwindelgefühl und Standunsicherheit), Gesichtsrötung
Gelegentlich: Bluthochdruck
Nicht bekannt: allgemeine Schwäche bis hin zum Ohnmachtsanfall, Kreislaufdepression (Kreislaufabfall oder -versagen), Schock, Herzversagen
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Gelegentlich: Unterdrückung des Atemantriebs (Atemdepression, verminderte Atmung)
Selten: Krämpfe der Atemwegsmuskulatur (Bronchospasmus)
Sehr selten: Atemnot (Dyspnoe)
Nicht bekannt: Stimmritzenkrämpfe (Laryngospasmus), Atemstillstand (Apnoe)
Bei entsprechender Veranlagung Auslösung eines Asthmaanfalles. Bei intensivmedizinisch behandelten Patienten sind Wasseransammlungen in der Lunge, die nicht auf einer Störung der Herzfunktion beruhten (nicht-kardiogen bedingte Lungenödeme), beobachtet worden.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Sehr häufig: Übelkeit, Erbrechen (besonders zu Beginn der Behandlung), Verstopfung (Obstipation), Mundtrockenheit, Abnahme der Magenaktivität
Häufig: Schmerzhafte Verkrampfungen glatter Muskulatur (Koliken), Appetitlosigkeit, Geschmacksveränderungen, Verdauungsstörungen (Dyspepsie)
Selten: Erhöhung der Bauchspeicheldrüsenenzyme bzw. eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis)
Sehr selten: Darmverschluss, Bauchschmerzen
Leber- und Gallenerkrankungen
Selten: Gallenkoliken
Sehr selten: Erhöhung leberspezifischer Enzyme
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Häufig: Schwitzen, Überempfindlichkeitsreaktionen wie Nesselsucht (Urtikaria), Juckreiz (Pruritus)
Sehr selten: Andere Hautausschläge (Exantheme) und Wasseransammlung im Gewebe (periphere Ödeme), die sich nach Absetzen zurückbilden.
Es kann zu akuten allergischen Allgemeinreaktionen mit Blutdruckabfall und/oder Luftnot bis hin zum lebensbedrohlichen Schock (anaphylaktische Reaktionen) kommen.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Sehr selten: Muskelkrämpfe, Muskelstarre
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Sehr häufig: Störungen bei der Blasenentleerung, Harnverhalt
Selten: Nierenkoliken
Allgemeine Erkrankungen
Häufig: Schüttelfrost
Selten: Entzugserscheinungen
Sehr selten: Schwäche (Asthenie), Wasseransammlung im Gewebe (periphere Ödeme), Unwohlsein, Schüttelfrost, Ausbleiben der Regelblutung (Amenorrhoe). Zahnveränderungen, wobei jedoch ein ursächlicher Zusammenhang zur Morphin-Behandlung nicht hergestellt werden kann.
Es kann zu einer Gewöhnung und eventuell zum Nachlassen der Wirksamkeit (Toleranzentwicklung) kommen.
Entzugssyndrom: die Daueranwendung opioidhaltiger Schmerzmittel kann mit einer körperlichen Abhängigkeit einhergehen. Ein Entzugssyndrom kann ausgelöst werden, wenn die Behandlung mit opioidhaltigen Arzneimitteln plötzlich unterbrochen wird oder Opioid-Antagonisten verabreicht werden. Zu den Entzugssymptomen, die nach Abbruch der Opioid-Therapie beobachtet werden, gehören: Körperschmerzen, Durchfall, Aufstellen der Körperhaare, Appetitlosigkeit, Nervosität oder Unruhe, Naselaufen, Niesen, Schüttelfrost, Zittern, Darmkrämpfe, Übelkeit, Schlafstörungen, ungewöhnlich starkes Schwitzen und Gähnen, Schwäche, Beschleunigung des Herzschlages und Fieber ungeklärter Ursache. Bei angemessener und stufenweiser Dosisreduktion fallen die Entzugssymptome gewöhnlich mild aus.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation aufgeführt sind oder wenn Sie Erfahrungen gemacht haben mit einer der aufgeführten Nebenwirkungen, die schwerwiegend sind.
Sollten Sie Anzeichen einer der oben geschilderten, schwerwiegenden Nebenwirkungen bei sich beobachten, rufen Sie den nächst erreichbaren Arzt zu Hilfe. Bei anderen unerwünschten Wirkungen sprechen Sie bitte mit Ihrem behandelnden Arzt über die weitere Behandlung.

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Wie soll es aufbewahrt werden?

Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht und Feuchtigkeit zu schützen.
Nicht über 25°C lagern.
Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton und dem Blister angegebenen Verfallsdatum nicht mehr anwenden.
Das Arzneimittel darf nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall entsorgt werden.

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Weitere Informationen

Worauf müssen Sie noch achten?
Verstopfung ist unter einer Morphinbehandlung häufig. Gerade wenn Sie vor Beginn der Einnahme schon Probleme mit dem Stuhlgang hatten, sollten Sie von Anfang an ein Abführmittel nehmen. Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt.
Früh-, Neugeborene, Säuglinge und Kleinkinder
Zur Anwendung von Kapanol 20 mg bei Kindern unter 12 Jahren liegen keine ausreichend dokumentierten Erfahrungen vor.
Ältere Menschen
Bei älteren Menschen ist Kapanol 20 mg besonders vorsichtig zu dosieren (siehe Abschnitt 3).
Männer im zeugungsfähigen und Frauen im gebärfähigen Alter
Wegen der erbgutverändernden Eigenschaften von Morphin sollte dieser Wirkstoff bei Männern im zeugungsfähigen bzw. Frauen im gebärfähigen Alter nur dann verabreicht werden, wenn eine wirksame Verhütung sichergestellt ist.
Was Kapanol 20 mg enthält
- Der Wirkstoff ist:
Morphinsulfat
1 Hartkapsel, retardiert enthält 20 mg Morphinsulfat (Ph. Eur.), entsprechend 15,04 mg Morphinbase.
- Die sonstigen Bestandteile sind:
Sucrose, Maisstärke, Hypromellose, Ethylcellulose, Poly(ethylacrylat-co-methacrylsäure) (1:1), Macrogol 6000, Diethylphthalat, Talkum, Gelatine, Eisen(III)-oxid (E172).
Wie Kapanol 20 mg aussieht und Inhalt der Packung
Transparente Hartgelatine-Kapseln, gefüllt mit cremefarbenen bis hellbraunen Kügelchen. Die obere Kapselhälfte trägt den schwarzen Aufdruck “K20”. Auf der unteren Kapselhälfte sind 2 schwarze, die Kapselhälfte umlaufende Banden aufgedruckt.
Kapanol 20 mg ist in Blisterpackungen aus Aluminiumfolie, beschichtet mit Polyvinylchlorid mit 50 Hartkapseln, retardiert (N2) und 100 Hartkapseln, retardiert (N3) erhältlich.
Pharmazeutischer Unternehmer
GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG, 80700 München; Service-Tel.: 0180 34 56 400;
Hersteller
Glaxo Wellcome Production, 100, route de Versailles, 78163 Marly le Roi Cedex, Frankreich
Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt genehmigt im Juli 2007.
Ein Originalprodukt aus der Faulding-Forschung
[GSK-Logo]

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Hersteller GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG
Betäubungsmittel Nein
ATC Code L20MG

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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden