Bei Einnahme von Keraderm mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen / anwenden bzw. vor kurzem eingenommen / angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Die Wirkung von Phenytoin (einem Medikament gegen Epilepsie) kann durch Keraderm verstärkt werden. Eine Anpassung der Phenytoindosis kann erforderlich sein.
Keraderm darf nicht zusammen eingenommen werden mit:
– tetrazyklinhaltigen Antibiotika, weil es zu einer Erhöhung des Hirndrucks kommen kann.
– Methotrexat (einem Medikament, das zur Behandlung von Krebs, Psoriasis und rheumatischen Erkrankungen verwendet wird), da diese Kombination eine Leberentzündung verursachen kann.
– der sogenannten Minipille (einem empfängnisverhütenden Präparat mit einem nur geringen Progesterongehalt). Keraderm kann die empfängnisverhütende Wirkung beeinträchtigen, daher dürfen Sie dieses Verhütungsmittel nicht anwenden bei gleichzeitiger Einnahme von Keraderm.
– Medikamenten oder Vitamin-A-Präparaten, die hohe Konzentrationen an Vitamin A enthalten (mehr als 5000 IE pro Tag).
– anderen retinoidhaltigen Medikamenten wie Isotretinoin.
Bei Einnahme von Keraderm zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Während der Einnahme von Keraderm sollten Sie keinen Alkohol trinken, da das Risiko von Nebenwirkungen sich dadurch erhöht.
Mädchen und Frauen im gebärfähigen Alter dürfen während der Behandlung mit Acitretin und 2 Monate danach keinen Alkohol trinken (siehe ?Anweisungen für Frauen und Mädchen im gebärfähigen Alter).
WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH?
Wie alle Arzneimittel kann Keraderm Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
– Die Nebenwirkungen von Keraderm sind dosisabhängig. Je höher die tägliche Dosis, desto größer ist das Risiko von Nebenwirkungen.
– Die meisten Nebenwirkungen treten zu Behandlungsbeginn auf, wenn die Dosis noch eingestellt werden muss. Die meisten Nebenwirkungen bilden sich nach Veränderung der Dosis bzw. Beendigung der Behandlung zurück.
– Gelegentlich kommt es bei Behandlungsbeginn zu einer Verschlimmerung der Hauterscheinungen.
– Da Keraderm ein Vitamin-A-Abkömmling ist, ähneln die meisten seiner Nebenwirkungen den Symptomen, die bei der Einnahme von zu viel Vitamin A auftreten.
Sehr häufige Nebenwirkungen
(bei mehr als 1 von 10 behandelten Patienten)
über 80 % der Patienten hatten:
- trockene Haut und Schleimhäute, trockene Lippen und möglicherweise entzündete Lippen.
40 – 80 % der Patienten hatten:
- Austrocknung der Mund- und Nasen-Schleimhäute
- Abschälung der Haut, vor allem an Handflächen und Fußsohlen
- Entzündung der Nasenschleimhaut
10 – 40 % der Patienten hatten:
- Nasenbluten
- Schuppung und Verdünnung der gesunden Haut mit erhöhter Verletzlichkeit
- Hautrötung
- Juckreiz
- Gefühl der ?brennenden Haut?
- Gefühl der ?klebrigen Haut?
- Entzündliche Hautveränderungen
- Haarausfall
- Schwellungen und Schmerzen im Bereich der Nägel
- Brüchige Nägel
- Augenentzündung (Konjunktivitis)
- Verstärktes Durstgefühl
- Frieren
Die Verwendung von feuchtigkeitsspendenden Cremes bzw. ?Emollienzien? ab Behandlungsbeginn kann zur Linderung von Hauttrockenheit beitragen.
Die Nebenwirkungen an Haut und Schleimhäuten treten schon kurz (einige Tage) nach Beginn der Behandlung auf. Mit Haarausfall ist erst einige Wochen nach Behandlungsbeginn zu rechnen.
Diese Nebenwirkungen bilden sich nach einer Dosisänderung oder nach Absetzen der Therapie zurück. Aufgrund des Haarwachstumszyklus wird es einige Monate dauern, bis neues Haar nachwächst.
Häufige Nebenwirkungen
(bei 1 bis 10 von 100 behandelten Patienten)
– Aufplatzen der Haut
– Entzündung von Mundschleimhaut und Zahnfleisch, einhergehend mit Geschmacksbeeinträchtigungen
– Blasenbildung auf der Haut
– Farbveränderungen an Haut und Haaren
– Veränderung der Wachstumsgeschwindigkeit der Haare sowie der Haarstruktur.
– Sehstörungen wie Augentrockenheit, Verschwommensehen, vermindertes Nachtsehen. Das Tragen von Kontaktlinsen ist unter Umständen nicht mehr möglich. Aus diesem Grund sollten Sie während der Behandlung mit Keraderm eine Brille tragen (siehe ?Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Keraderm).
Gelegentliche Nebenwirkungen
(bei 1 bis 10 von 1.000 behandelten Patienten)
– Muskel-, Gelenk- und Knochenschmerzen
Nach Langzeitbehandlung mit Keraderm können Knochenveränderungen auftreten (Wucherungen der Knochenoberfläche, Knochenverdünnungen, Abnahme der Knochendichte (Osteoporose), vorzeitiges Ende des Knochenwachstums) und Weichteilverkalkungen (an Bändern und Sehnen). (Siehe ?Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Keraderm)
– Verstärkte Wassereinlagerung im Körper (Ödem)
– Hitzegefühl
– Geschmacksveränderung
– Kopfschmerzen
Seltene Nebenwirkungen
(bei 1 bis 10 von 10.000 behandelten Patienten)
– Erhöhte Lichtempfindlichkeit der Haut, wodurch es bereits nach kurzer Sonneneinwirkung zu Sonnenbränden kommen kann
– Entzündungen oder Geschwüre an der Hornhaut
– Magen-Darm-Beschwerden (z. B. Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Durchfall, Verdauungsstörungen)
– Leberentzündung (Hepatitis) und Gelbsucht
– Erhöhter Gehirndruck (Pseudotumor cerebri), kann einhergehen mit schweren Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Sehstörungen. Bei Auftreten dieser Symptome müssen Sie die Einnahme des Medikaments sofort beenden und Ihren Arzt informieren.
Weitere während der Behandlung mit Keraderm beobachtete Nebenwirkungen
– Erhöhte Häufigkeit von Scheideninfektionen (auch bekannt als Scheidenpilz oder Candida-Infektion)
– Erhöhte Leberenzymwerte im Blut
– Erhöhte Triglyzerid- und Cholesterinwerte im Blut
Diese Veränderungen treten vor allem bei Patienten mit einer Neigung zu erhöhten Blutfettwerten auf (bei Diabetes, Übergewichtigkeit, Alkoholmissbrauch oder Fettstoffwechselstörungen). Sie bilden sich jedoch wieder zurück und können durch diätetische Maßnahmen behandelt werden. Ein möglicher Arterienverschluss (bei Verengung oder Verschluss der Halsschlagadern) infolge der erhöhten Triglyzerid- und Cholesterinspiegel kann jedoch nicht ausgeschlossen werden.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.