Ihr Arzt wird die Dosis für Sie in Abhängigkeit von Ihrem Körpergewicht und Ihrem Gesund- heitszustand individuell festlegen. Lipovenös 10 % PLR wird Ihnen vom Arzt oder vom Pfle- gepersonal verabreicht.
Sie bekommen Lipovenös 10 % PLR als Infusion in eine Vene.
Die Verabreichung einer Fettemulsion im Rahmen einer parenteralen Ernährung soll gleichzeitig mit Aminosäuren und Kohlenhydraten erfolgen.
Dosierungsanleitung
Die richtige Dosis bestimmt Ihr Arzt.
Neugeborene, Säuglinge und Kleinkinder
Tagesdosis:
≙1 - 2 g Fett pro kg KG
10 – 20 ml Lipovenös 10 % PLR pro kg KG und Tag.
Maximale Tagesdosis:
≙Bei erhöhtem Energiebedarf bis maximal 3 g Fett pro kg KG 30 ml Lipovenös 10 % PLR pro kg KG und Tag.
Erwachsene
≙Tagesdosis:
1 – 2 g Fett pro kg KG
10 – 20 ml Lipovenös 10 % PLR pro kg KG und Tag
≙Maximale Tagesdosis: 2 g Fett pro kg KG
20 ml Lipovenös 10 % PLR
Infusionsgeschwindigkeit:
Maximal werden 0,125 g Fett pro kg KG und Stunde = 1,25 ml Lipovenös 10 % PLR pro kg KG und Stunde infundiert. Es wird jedoch zu Beginn der parenteralen Ernährung mit Fett eine einschleichende Dosierung mit maximal 0,05 g Fett pro kg KG und Stunde empfohlen.
Bei einem Körpergewicht von 70 kg wird eine Infusion mit ca. 10 Tropfen pro Minute begon- nen und nach 30 Minuten allmählich auf maximal 26 Tropfen pro Minute gesteigert.
Art der Anwendung
Intravenöse Anwendung zur periphervenösen Infusion.
Die gleichzeitige Verabreichung von Lipovenös 10 % PLR mit Aminosäurenlösungen und/oder Kohlenhydratlösungen sollte vorzugsweise über getrennte Infusionssysteme und Ve- nen erfolgen. Sollte die Infusion über eine gemeinsame Endstrecke (Bypass, Y-Stück) aus kli- nisch-ärztlichen Erwägungen erfolgen müssen, so muss die Kompatibilität der Lösungen si- chergestellt sein.
Vor Gebrauch schütteln!
Die Anwendung von Filtern mit einer Porengröße von 0,2 m im Zusammenhang mit der Fettzufuhr ist nicht möglich, da Fettemulsionen diese Filter nicht passieren.
Dauer der Anwendung
Lipovenös 10 % PLR wird verwendet, solange eine parenterale Ernährung erforderlich ist.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Lipovenös 10 % PLR zu stark oder zu schwach ist.
Wenn Sie eine größere Menge Lipovenös 10 % PLR erhalten haben als Sie sollten
Bei einer Überdosierung (Triglyceridkonzentration unter laufender Infusion über 3 mmol/l bei
Erwachsenen bzw. 1,7 mmol/l bei Kindern) können die unter Punkt 4. „Welche Nebenwir- kungen sind möglich?“ genannten Symptome auftreten. Die Fettinfusion ist in diesem Fall zu
stoppen oder gegebenenfalls mit verringerter Dosierung fortzusetzen.
Eine Unterbrechung der Fettgabe ist auch dann vorzunehmen, wenn es bei Ihnen unter der Anwendung von Lipovenös 10 % PLR zu einem ausgeprägten reaktiven Blutzuckeranstieg kommt. Bei massiver Überdosierung, ohne gleichzeitige Kohlenhydratzufuhr, kann eine me- tabolische Acidose (Störung, die dazu führt, dass zu viel Säure im Blut ist) auftreten.
Bei der Anwendung von Fettemulsionen kann es dazu kommen, dass
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es bei Ihnen zu einer gestörten Zuckerverwertung kommt, besonders in einer Phase, in der sich Ihr Stoffwechsel nach einer erfolgten Störung (z. B. nach einer Operation) wieder zu erholen beginnt (reaktiver Hyperglykämie, besonders in der Postaggressionsphase)
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Blutfettwerte während der Fettgabe ansteigen (Hypertriglyceridämie)
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Ihre Körpertemperatur ansteigt
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Sie ein Hitze- oder Kältegefühl verspüren
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Sie Schüttelfrost bekommen
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Ihre Haut, Schleimhäute, Lippen und Fingernägel sich bläulich bis violett verfärben ("Flush" oder Zyanose)
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Sie an Appetitlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen leiden
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Sie Atemnot bekommen
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bei Ihnen Kopf-, Rücken-, Brust- und Lendenschmerzen auftreten
Bei Überdosierung ist in seltenen Fällen das Auftreten eines Übersättigungssyndroms (Overload-Syndrom) möglich (s. Punkt „4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?“), das bisher jedoch überwiegend bei Verwendung von Baumwollsaatöl beschrieben wurde.
Wenn Sie die Anwendung von Lipovenös 10 % PLR vergessen
Die Anpassung der Dosierung erfolgt durch den behandelnden Arzt. Bei einer vorliegenden Unterdosierung kann diese durch entsprechende Anpassung der Infusionsgeschwindigkeit durch den Arzt wieder ausgeglichen werden.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.