Myleran darf nicht eingenommen werden,
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wenn Sie allergisch gegen Busulfan oder einen der in Abschnitt 6 genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
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wenn Sie Myleran Tabletten bereits einmal eingenommen haben und sie nicht gewirkt haben.
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wenn Sie an einer verringerten Anzahl aller Blutkörperchen (Panzytopenie) leiden.
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In der Stillzeit dürfen Sie Myleran nicht anwenden.
Wenn Sie sich nicht sicher sind, sprechen Sie vor der Einnahme von Myleran mit Ihrem Arzt.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Myleran ist ein starkes zelltötendes (zytotoxisches) Arzneimittel, das die Anzahl der Blutkörperchen stark verringert. In der empfohlenen Dosis ist dies der gewünschte Effekt. Daher werden Sie sorgfältig überwacht. Es ist möglich, dass die Anwendung von Myleran das Risiko erhöht, in Zukunft an einer anderen bösartigen Krankheit (Krebs) zu erkranken.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Myleran einnehmen,
- wenn bei Ihnen gerade eine Immunisierung mit Lebendimpfstoffen durchgeführt wird. Da Lebendimpfstoffe möglicherweise Infektionen bei Patienten mit geschwächtem Immunsystem hervorrufen können, werden Impfungen mit Lebendimpfstoffen nicht empfohlen.
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wenn Sie Leber-, Nieren- oder Lungenprobleme haben. Myleran ist sofort abzusetzen, wenn sich eine Schädigung der Lunge zeigt (siehe „Welche Nebenwirkungen sind möglich?“).
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falls eine Anästhesie erforderlich sein sollte, wird Ihr Arzt die Sauerstoffkonzentration bei der Beatmung so niedrig wie möglich einstellen. Ihr Arzt wird Ihre Lungenfunktion nach der Operation besonders sorgfältig überwachen.
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wenn Sie gerade eine Strahlentherapie oder eine andere Chemotherapie haben oder kürzlich hatten, oder wenn Sie schon einmal eine Stammzelltransplantation hatten. Dies beruht darauf, dass Patienten, die Myleran einnehmen, schwere Leberprobleme (Lebervenenverschluss) entwickeln können. Es besteht ein erhöhtes Risiko, einen Lebervenenverschluss zu entwickeln, wenn Sie eine Strahlentherapie, mehr als drei Zyklen Chemotherapie oder eine Stammzelltransplantation hatten
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wenn Sie an chronischer myeloischer Leukämie leiden und bei Ihnen zu einem späteren Zeitpunkt eine Knochenmarkübertragung unter Konditionierung durch Bestrahlung vorgesehen ist. Ihr Arzt wird Ihre Dosis an Myleran so gering wie möglich bemessen. In der akuten Phase (so genannte Blastenkrise) der CML ist Myleran nicht wirksam.
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wenn Sie gleichzeitig mit Itraconazol (Mittel gegen Pilzinfektionen) oder Metronidazol (Mittel gegen bakterielle Infektionen) und konventionellen Dosen Myleran behandelt werden, sollten Sie engmaschig auf durch Myleran verursachte Nebenwirkungen überwacht werden. Wöchentliche Bestimmungen des Blutbilds werden empfohlen, wenn
diese Arzneimittel zusammen verabreicht werden (siehe „Einnahme von Myleran zusammen mit anderen Arzneimitteln“).
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wenn Sie Myleran in hohen Dosen erhalten, da in diesem Falle eine vorbeugende krampfhemmende Behandlung, vorzugsweise eher mit einem Benzodiazepin als mit
Phenytoin oder Fosphenytoin (Mittel gegen Krampfanfälle), erfolgen sollte (siehe auch
„Einnahme von Myleran zusammen mit anderen Arzneimitteln“).
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wenn Sie Myleran in hohen Dosen zusammen mit Itraconazol oder Metronidazol erhalten. Die gleichzeitige Verabreichung von Metronidazol und hohen Dosen Myleran wird nicht empfohlen. Die gleichzeitige Verabreichung von Itraconazol und hohen Dosen Myleran liegt im Ermessen des verschreibenden Arztes und sollte aufgrund einer Nutzen-Risiko-Bewertung erfolgen.
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bei Ihnen ein zu hoher Harnsäurespiegel im Blut bekannt ist oder Sie an Gicht leiden, die zu Schmerzen in den Gelenken führt.
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wenn der Ausgangswert für die Blutplättchenzahl im Blut niedrig ist oder wenn der Wert während der Behandlung abfällt. Die Behandlung sollte sofort unterbrochen werden, wenn die Blutplättchenzahlen sehr rasch abfallen oder wenn kleinfleckige Blutungen in der Haut auftreten.
Zur Behandlung von Autoimmunerkrankungen ist Myleran nicht geeignet.
Busulfan, der Wirkstoff in Myleran, kann möglicherweise krankhafte Zellveränderungen auslösen. Ein Haut- oder Schleimhautkontakt mit dem Wirkstoff soll deshalb vermieden
werden. Daher sollen Myleran 2 mg Filmtabletten, die mit einem Film überzogen sind, nicht geteilt oder zerkaut werden (siehe „Wie ist Myleran einzunehmen?“).
Myleran kann bei Männern und Frauen zur Sterilität führen. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über eine Konservierung Ihres Spermas, bevor Sie mit der Behandlung beginnen.
Wenn Sie nicht sicher sind, ob einer oder mehrere der vorgenannten Punkte auf Sie zutreffen, sprechen Sie vor der Einnahme von Myleran mit Ihrem Arzt oder Apotheker.
Empfängnisverhütende Maßnahmen
Geeignete empfängnisverhütende Maßnahmen sind zu ergreifen, wenn ein Partner mit Myleran behandelt wird. Myleran kann Ihr Erbgut schädigen. Männern, die mit Myleran behandelt werden, wird empfohlen, während der Behandlung und bis zu 6 Monate danach kein Kind zu zeugen. Vor Behandlungsbeginn sollten Sie sich wegen der Möglichkeit einer dauerhaften Unfruchtbarkeit durch die Behandlung mit Myleran über eine Spermakonservierung beraten lassen. Frauen sollten während der Behandlung und bis 6 Monate nach Beendigung der Anwendung nicht schwanger werden.
Kinder und Jugendliche
Die chronische myeloische Leukämie tritt im Kindesalter selten auf. Myleran kann bei einer bestimmten Form der CML bei Kindern angewendet werden (Philadelphia-positive (F'-
positive) Leukämie, die juvenile F'-negative Variante spricht dagegen nur schlecht an). Zur
Vorbereitung vor einer Transplantation von hämatopoetischen Stammzellen siehe „Wie ist Myleran einzunehmen?“.
Einnahme von Myleran zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt. Myleran kann Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln haben und ist daher mit Vorsicht anzuwenden.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker insbesondere, wenn Sie ein oder mehrere der nachfolgend genannten Arzneimittel einnehmen:
Impfstoffe, die lebende Organismen enthalten (wie der orale Impfstoff gegen Polio,
Masern, Mumps und Röteln) - Myleran kann die Abwehrkräfte Ihres Körpers gegen Infektionen schwächen (siehe „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen“).
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Narkosemittel bei einer Operation im Krankenhaus oder beim Zahnarzt. Ist eine Narkose erforderlich, informieren Sie Ihren Arzt bzw. Zahnarzt, dass Sie Myleran einnehmen.
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Die Wirkung von Myleran auf das Knochenmark kann durch eine Strahlenbehandlung verstärkt werden.
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Eine bestrahlungsbedingte, nur geringe klinische Krankheitszeichen zeigende Lungenschädigung kann durch Myleran verstärkt werden. Das Risiko einer Lungenschädigung durch Myleran kann ebenfalls erhöht sein bei bestehender Lungenerkrankung, durch eine gleichzeitige oder vorangegangene Strahlenbehandlung des Brustkorbs oder durch eine hochdosierte Sauerstoffgabe.
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Wenn kurz nach einer Behandlung mit hochdosiertem Myleran eine Strahlenbehandlung durchgeführt wird, kann es zu einer verstärkten Strahlenreaktion der Haut kommen.
Daher ist bei kurz vorangegangener oder nachfolgender Strahlenbehandlung besondere Vorsicht angezeigt (siehe „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen“).
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Andere zytotoxische Präparate (Chemotherapie) - bei gleichzeitiger Anwendung mit Myleran besteht eine größere Gefahr von Nebenwirkungen, die die Lunge betreffen.
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Die gleichzeitige Anwendung von Myleran und Thioguanin (Mittel gegen bösartige Neubildungen) kann zu knötchenförmigen Veränderungen der Leber, zu Pfortaderhochdruck und Krampfadern in der Speiseröhre führen.
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Nach gleichzeitiger Behandlung mit Allopurinol (Mittel gegen erhöhte Harnsäurewerte) und Myleran wurden in Einzelfällen fleckförmige Hautrötungen und Bildung von Hauterhebungen (Papeln) beobachtet, die auf Myleran zurückgeführt wurden.
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Die Gabe von Phenytoin oder Fosphenytoin (Mittel gegen Krampfanfälle) an Patienten, die hohe Dosen von Myleran erhalten, kann zu einer Minderung der hemmenden (myeloablativen) Wirkung von Myleran auf das Knochenmark führen.
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Itraconazol (gegen Pilzinfektionen) oder Metronidazol (gegen bakterielle Infektionen) - sie können bei gleichzeitiger Anwendung mit Myleran schwere Nebenwirkungen hervorrufen.
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Fluconazol (Mittel gegen Pilzinfektionen) hatte keinen Einfluss auf die Ausscheidung von Busulfan. In diesem Zusammenhang wurde berichtet, dass hohe Dosen Myleran in Kombination mit Itraconazol oder Metronidazol mit einem erhöhten Risiko von Busulfan-bedingten Nebenwirkungen verbunden sind.
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Cyclophosphamid (eingesetzt zur Behandlung bestimmter Arten von Bluterkrankungen)
– bei gleichzeitiger Anwendung mit Myleran sollte die erste Cyclophosphamid-Dosis am besten 24 Stunden oder länger nach der letzten Myleran-Dosis gegeben werden. Dadurch verringert sich die Wahrscheinlichkeit möglicher Nebenwirkungen wie der Häufigkeit des Auftretens der Lebervenenverschlusskrankheit.
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Paracetamol soll innerhalb von 72 Stunden vor der Anwendung von Myleran oder zusammen mit Myleran nur mit Vorsicht angewendet werden.
Deferasirox (ein Arzneimittel zur Entfernung von überschüssigem Eisen aus Ihrem Körper).
Einnahme von Myleran zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Nicht zutreffend.
Schwangerschaft, Stillzeit und Fortpflanzungsfähigkeit Schwangerschaft
Myleran kann erbgutschädigend wirken und die Entwicklung Ihres ungeborenen Kindes beeinträchtigen. Sie dürfen Myleran daher nicht während der Schwangerschaft anwenden. Hält Ihr Arzt die Anwendung während der Schwangerschaft unbedingt für notwendig, so sollten Sie über das mit der Behandlung verbundene Risiko von schädigenden Wirkungen für Ihr Kind durch eine medizinische Beratung informiert werden. Sollten Sie während der Behandlung mit Myleran schwanger werden, so informieren Sie umgehend Ihren
Arzt und nutzen Sie die Möglichkeit einer genetischen Beratung.
Stillzeit
Sie dürfen während der Behandlung mit Myleran nicht stillen. Vor Beginn einer Behandlung müssen Sie abstillen.
Fortpflanzungsfähigkeit
Myleran kann Ihre Spermien bzw. Eizellen schädigen. Solange Sie oder Ihr Partner/Ihre Partnerin diese Tabletten einnehmen, sind zuverlässige Vorsichtsmaßnahmen zur Verhütung einer Schwangerschaft zu treffen.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Es liegen keine Daten zu den Auswirkungen von Myleran auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen vor.
Myleran enthält Lactose
Myleran enthält Lactose, eine Zuckerart.
Bitte nehmen Sie dieses Arzneimittel erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Zuckerunverträglichkeit leiden.