Wie ist Pilomann® 2 % EDO® anzuwenden?
Wenden Sie Pilomann® 2 % EDO® immer genau nach der Anweisung des Arztes an.
Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
Die folgenden Angaben gelten, soweit Ihnen Ihr Arzt Pilomann® 2 % EDO® nicht anders verordnet hat.
Wie viel von Pilomann® 2 % EDO® und wie oft sollten Sie Pilomann® 2 % EDO® anwenden?
Zur Anwendung am Auge. Bei chronischem Glaukom wird entsprechend dem vom Arzt zu ermittelnden Augeninnendruck 2- bis 4-mal täglich jeweils 1 Tropfen Pilomann® 2 % EDO® in den Bindehautsack eingetropft.
Die erforderliche Dosis wird an Hand der Tagesdruckkurven individuell bestimmt. Für die Soforttherapie des akuten Glaukomanfalls stehen niedrigere Konzentrationen Pilocarpin Augentropfen zur Verfügung.
Nach Erreichen des erforderlichen Druckniveaus wird Pilomann® 2 % EDO® 4-mal täglich angewendet. Das bisher unbehandelte Partnerauge erhält üblicherweise Pilomann® 2 % EDO®
3-mal täglich zur Prophylaxe eines Winkelblockes.
Sehr selten kann es bei der Applikation von Pilomann® 2 % EDO® durch die weitere Abflachung der Vorderkammer zur Verstärkung oder Auslösung der Winkelblocksituation kommen. Bei unzureichender Drucksenkung sind andere drucksenkende Maßnahmen zu ergreifen.
Möglicherweise benötigen Patienten mit dunkler Iris eine höhere Applikationshäufigkeit oder höhere Konzentrationen von Pilocarpin Augentropfen. Der Augendruck ist bei solchen Patienten genau nachzukontrollieren.
Wie lange sollten Sie Pilomann® 2 % EDO® anwenden?
Bei Behandlung eines anhaltend erhöhten Augendrucks wird die Dauer der Anwendung von Ihrem Arzt festgelegt. Sie ist bei guter Verträglichkeit von Pilomann® 2 % EDO® nicht begrenzt.
Zur Behandlung eines plötzlichen Anstiegs des Augendrucks werden die Tropfen kurzfristig eingesetzt.
Hinweis für die Behandlung eines Glaukomanfalls
Bei akutem Glaukomanfall muss aufgrund der häufigen Anwendung, vor allem wenn Tropfen in höherer Konzentration verwendet werden, die Möglichkeit eines Übergangs von Pilocarpin in den Blutkreislauf beachtet werden.
Zur Vermeidung einer möglichen systemischen Resorption sollten nach der Applikation der Augentropfen 2 bis 3 Minuten lang die Tränenkanäle mit den Fingern zugehalten werden.
Wenn Sie eine größere Menge Pilomann® 2 % EDO® angewendet haben als Sie sollten
Bei einer Vergiftung nach Verschlucken von Pilomann® 2 % EDO® können folgende Krankheitszeichen auftreten:
Pupillenverengung, verstärkter Tränen- und Speichelfluss, verstärktes Schwitzen, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Durchfall, verstärkter Harndrang sowie Hautrötung und Kopfschmerz. Blutdruckabfall, beschleunigter Herzschlag und bei sehr hohen Einnahmemengen verlangsamter Herzschlag sowie Atemnot, Muskelzittern und Krämpfe.
Sollte z.B. ein Kind den Inhalt einer Ein-Dosis-Ophtiole Pilomann® 2 % EDO® verschluckt haben, rufen Sie sofort den nächst erreichbaren Arzt zu Hilfe.
Leichtere Überdosierungserscheinungen können in sehr seltenen Fällen auch bei bestimmungsgemäßer Anwendung von Pilomann® 2 % EDO® am Auge auftreten, vor allem bei Behandlung des akuten Glaukomanfalls (s. a. Nebenwirkungen).
Wenn Sie die Anwendung von Pilomann® 2 % EDO® vergessen haben
Wenden Sie beim nächsten Mal nicht die doppelte Arzneimenge an, sondern führen Sie die Anwendung wie in der Dosierungsanleitung beschrieben, bzw. von Ihrem Arzt verordnet, fort.
Wenn Sie die Anwendung von Pilomann® 2 % EDO® abbrechen
Unterbrechen Sie die Behandlung mit Pilomann® 2 % EDO® auch bei Nebenwirkungen möglichst nicht ohne Rücksprache mit Ihrem Arzt. Bei Nebenwirkungen wird Ihr Arzt mit Ihnen besprechen, welche Gegenmaßnahmen es hierfür gibt und ob andere Arzneimittel für die Behandlung in Frage kommen.
Handhabung der Ein-Dosis-Ophtiolen
Abb. 1 Trennen Sie eine Ein-Dosis-Ophtiole vom Riegel ab und fassen Sie diese an der Etikettseite.
Abb. 2 Drehen Sie die Verschlusskappe der Ein-Dosis-Ophtiole ab.
Abb. 3 Halten Sie die Ein-Dosis-Ophtiole zum Eintropfen senkrecht über das Auge.
Patienteninformation
Liebe Patientin, lieber Patient!
Ihr Augenarzt hat bei Ihnen ein Glaukom (= Grüner Star) oder einen deutlich erhöhten Augeninnendruck (= Verdacht auf Grünen Star), eventuell mit einer bereits erfolgten Beeinträchtigung des Gesichtfelds, festgestellt.
Erhöhter Augeninnendruck oder Glaukom können das wichtigste Sinnesorgan des Menschen - das Auge - stark schädigen. Diese Erkrankung verläuft in den meisten Fällen schleichend, verursacht keine Schmerzen und wird von den Betroffenen erst bemerkt, wenn nicht wiederherstellbare Schäden entstanden sind.
Als eine der Hauptursachen der fortschreitenden Erblindung wird ein erhöhter Augeninnendruck angesehen. Dieser erhöhte Druck beeinträchtigt die Funktion des Sehnervs und zerstört ihn allmählich. Zu Beginn ist nur das äußere Gesichtsfeld betroffen, der Sehverlust schreitet zum Zentrum hin fort und kann schließlich zur völligen Erblindung führen.
Daher steht die Senkung des erhöhten Augeninnendrucks nach wie vor im Mittelpunkt einer Glaukom-Therapie.
Das Ihnen verordnete Medikament sorgt für ca. 6-12 Stunden dafür, dass der Augeninnendruck verringert wird. Von der Drucksenkung selbst werden Sie kaum etwas spüren. Für den Erfolg dieser Therapie ist es jedoch entscheidend, dass Sie die verschriebene Anwendungshäufigkeit möglichst exakt einhalten.
Darüber hinaus kann aber auch ein multifaktorieller Ansatz in der Therapie einen zusätzlichen Schutz des Auges bieten und den weiteren Verlauf der Erkrankung günstig beeinflussen. Dieser Ansatz berücksichtigt neben der Drucksenkung auch die Förderung der Durchblutung am Sehnerv, den Schutz der Nervenzellen sowie die Abwehr freier Radikale (oxidativer Stress). Dies kann zum einen durch eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung, zum anderen durch die gezielte Einnahme von speziell auf das Glaukom abgestimmten Mikronährstoffen unterstützt werden.
Abb. Multifaktorieller Therapieansatz bei Glaukom
Bitte halten Sie sich an die Anweisungen Ihres Augenarztes und achten Sie auf regelmäßige Kontrolluntersuchungen und eine sorgfältig durchgeführte Therapie, denn das kann ein Fortschreiten der Erkrankung und damit eine Erblindung verhindern.
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