Pilopos 3%

Pilopos 3%
Wirkstoff(e)Pilocarpin
Zulassungslandde
ZulassungsinhaberUrsapharm Arzneimittel GmbH
ATC CodeS01EB01
Pharmakologische GruppeGlaukommittel und Miotika

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

Pilopos® 3 % sind augeninnendrucksenkende Augentropfen zur Behandlung des Grünen Stars (Glaukom).
Pilopos® 3 % wird angewendet bei chronischem Offenwinkelglaukom (chronischem Weitwinkelglaukom), chronischem Winkelblockglaukom (chronischem Engwinkelglaukom), akutem Glaukomanfall (plötzliche Augendrucksteigerung), Pupillenverengung nach medikamentöser Pupillenerweiterung bzw. nach Operationen.

Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Pilopos® 3 % darf nicht angewendet werden
bei akuten Entzündungen der Regenbogenhaut (Iritis acuta), Uveitisglaukom (hoher Augendruck durch eine Entzündung der Aderhaut, Strahlenkörper und Regenbogenhaut), Neovaskularisationsglaukom (hoher Augendruck durch neugebildete Gefäße) und anderen Erkrankungen, bei denen die Pupille nicht verengt werden darf (z. B. bestimmten Formen der Linsentrübung), und wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Pilocarpinnitrat oder einen der sonstigen Bestandteile von Pilopos® 3 % sind.
Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Pilopos® 3 % ist erforderlich,
da Pilocarpin auch bei Anwendung am Auge in den Blutkreislauf gelangen kann. Sie dürfen daher Pilopos® 3 % erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt anwenden bei Herzschwäche, Bronchialasthma (auch bei Anwendung von Pilocarpin am Auge können Asthmaanfälle ausgelöst werden), Schilddrüsenüberfunktion, Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwür, krankhaften Verengungen im Verdauungstrakt, z. B. Darmverschluss, Blasenentleerungsstörungen durch Behinderung des Harnabflusses.
Bei Anwendung von Pilopos® 3 % mit anderen Arzneimitteln:
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel anwenden bzw. vor kurzem angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Bei Anwendung von Pilopos 3 % kann die Wirkung von z. B. bei Narkosen verwendeten bestimmten muskelerschlaffenden Arzneimitteln verlängert (depolarisierenden Muskelrelaxantien) oder vermindert (stabilisierende Muskelrelaxantien) werden.
Die herzschlagverlangsamende Wirkung bestimmter herzwirksamer Arzneimittel (Glykoside) kann durch Pilopos® 3 % verstärkt werden.
Hinweis:
Falls Sie zusätzlich andere Augentropfen oder Augensalben anwenden, sollten Sie einen zeitlichen Abstand von 15 Minuten zwischen den Anwendungen der einzelnen Präparate einhalten. Augensalben sollten Sie stets als letztes anwenden.
Schwangerschaft und Stillzeit
Fragen Sie vor der Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Pilopos® 3 % darf in der Schwangerschaft nicht angewendet werden, da es bei Anwendung von Pilopos® 3 % am Auge zu einem Übergang von Pilocarpin, dem Wirkstoff von Pilopos® 3 %, in den Blutkreislauf kommen kann, und keine Erfahrungen über die Sicherheit der Anwendung in der Schwangerschaft vorliegen.
Es darf unter der Behandlung mit Pilopos® 3 % nicht gestillt werden, da nicht bekannt ist, ob Pilocarpin in die Muttermilch übergeht.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Dieses Arzneimittel beeinflusst auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch die Sehschärfe und somit das Reaktionsvermögen im Straßenverkehr oder bei der Bedienung von Maschinen.
Sie können dann auf unerwartete und plötzliche Ereignisse nicht mehr schnell und gezielt genug reagieren. Fahren Sie nicht Auto oder andere Fahrzeuge! Bedienen Sie keine elektrischen Werkzeuge oder Maschinen! Arbeiten Sie nicht ohne sicheren Halt! Beachten Sie besonders, dass Alkohol Ihre Verkehrstüchtigkeit noch weiter verschlechtert!
Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von Pilopos® 3 %
Benzalkoniumchlorid kann Reizungen am Auge hervorrufen. Vermeiden Sie den Kontakt mit weichen Kontaktlinsen. Benzalkoniumchlorid kann zur Verfärbung weicher Kontaktlinsen führen. Harte und weiche Kontaktlinsen müssen Sie vor der Anwendung entfernen und dürfen diese frühestens 15 Minuten nach der Anwendung wieder einsetzen.

Wie wird es angewendet?

Wie ist Pilopos® 3 % anzuwenden?
Wenden Sie Pilopos® 3 % immer genau nach der Anweisung des Arztes an. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:
Bei chronischem Glaukom wird entsprechend dem vom Arzt zu ermittelnden Augeninnendruck 3 bis 4 mal täglich jeweils 1 Tropfen Pilopos® 3 % in den Bindehautsack eingetropft.
Bei akutem Glaukomanfall werden Tropfen niedriger Konzentration vom Arzt bis zur ausreichenden Senkung des Augendruckes eingetropft. Danach und zur Behandlung des unbehandelten Partnerauges wird Pilopos® 3 % Augentropfen angewendet.
Durch die weitere Abflachung der Vorderkammer kann es zur Verstärkung oder Auslösung der Winkelblocksituation kommen. Bei unzureichender Drucksenkung sind andere drucksenkende Maßnahmen zu ergreifen. Möglicherweise benötigen Patienten mit dunkler Iris eine höhere Applikationshäufigkeit oder höhere Konzentration von Pilocarpin Augentropfen. Der Augendruck ist bei solchen Patienten genau nachzukontrollieren.
Bei Behandlung eines anhaltend erhöhten Augendruckes wird die Dauer der Anwendung von Ihrem Arzt festgelegt. Sie ist bei guter Verträglichkeit von Pilopos® 3 % nicht begrenzt. Zur Behandlung eines plötzliches Anstiegs des Augendruckes werden die Tropfen kurzfristig eingesetzt.
Augentropfen sollten grundsätzlich so angewendet werden, dass ein Kontakt des Tropfers mit Auge oder Gesichtshaut vermieden wird. Schrauben Sie die Schutzkappe ab, legen Sie den Kopf etwas zurück, ziehen Sie das Unterlid etwas vom Auge ab und bringen Sie durch leichten Druck auf die Flasche einen Tropfen in den Bindehautsack. Schließen Sie langsam die Augenlider. Nach Gebrauch soll die Flasche wieder sorgfältig verschlossen werden.
Hinweis für die Behandlung eines Glaukomanfalls
Bei akutem Glaukomanfall muss aufgrund der häufigen Anwendung, vor allem wenn Tropfen in höherer Konzentration verwendet werden, die Möglichkeit eines Übergangs von Pilopos® 3 % in den Blutkreislauf beachtet werden.
Zur Vermeidung einer möglichen systemischen Resorption, sollten nach der Applikation der Augentropfen 2 bis 3 Minuten lang die Tränenkanäle mit den Fingern zugehalten werden.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Pilopos® 3 % zu stark oder zu schwach ist.
Wenn Sie eine größere Menge Pilopos® 3 % angewendet haben, als Sie sollten,
können bei einer Vergiftung nach Verschlucken von Pilopos® 3 % folgende Krankheitszeichen auftreten: Pupillenverengung, verstärkter Tränen- und Speichelfluss, verstärktes Schwitzen, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Durchfall, verstärkter Harndrang sowie Hautrötung und Kopfschmerz, Blutdruckabfall, beschleunigter Herzschlag und bei sehr hohen Einnahmemengen verlangsamter Herzschlag sowie Atemnot, Muskelzittern und Krämpfe.
Sollte z. B. ein Kind den Inhalt einer Flasche Pilopos® 3 % verschluckt haben, rufen Sie sofort den nächst erreichbaren Arzt zu Hilfe.
Leichtere Überdosierungserscheinungen können in sehr seltenen Fällen auch bei bestimmungsge-mäßer Anwendung von Pilopos® 3 % am Auge auftreten, vor allem bei Behandlung des akuten Glaukomanfalls (s. a. Nebenwirkungen).
Wenn Sie die Anwendung von Pilopos® 3 % vergessen haben,
dosieren Sie in diesem Fall beim nächsten Mal nicht das Doppelte, sondern holen Sie die Anwendung so schnell wie möglich nach, und dosieren Sie anschließend mit gleicher Menge und im gleichen Zeitabstand/Rhythmus wie oben angegeben bzw. wie von Ihrem Arzt verordnet weiter.
Unterbrechen Sie die Behandlung mit Pilopos® 3 % auch bei Nebenwirkungen möglichst nicht ohne Rücksprache mit Ihrem Arzt. Bei Nebenwirkungen wird Ihr Arzt mit Ihnen besprechen, welche Gegenmaßnahmen es hierfür gibt und ob andere Arzneimittel für die Behandlung in Frage kommen.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wie alle Arzneimittel kann Pilopos® 3 % Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:

Sehr häufig:
mehr als 1 Behandelter von 10
Häufig:1 bis 10 Behandelte von 100
Gelegentlich:
1 bis 10 Behandelte von 1.000
Selten:
1 bis 10 Behandelte von 10.000
Sehr selten: weniger als 1 Behandelter von 10.000Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar.

Mögliche Nebenwirkungen:
Verminderte Sehschärfe bei Patienten mit Linsentrübung, gestörtes Sehen in der Nähe mit vorübergehender Kurzsichtigkeit sowie Pupillenverengung mit Störung des Sehens bei Dämmerung und Dunkelheit, Akkommodationskrämpfe, die bis zu 2-3 Stunden anhalten können (Häufigkeit: nicht bekannt).
Häufige Nebenwirkungen sind eine vermehrte Tränensekretion, eine leichte Reizung der Augenbindehaut sowie Kopfschmerzen im Augen- und Stirnbereich. Gelegentlich sind Überempfindlichkeitsreaktionen, sehr selten Zysten (Bläschen) am Pupillensaum, allergische Lidbindehautentzündung, vordere subkapsuläre Trübung, Muskelkrämpfe des Lides bekannt geworden.
Sehr selten kommt es zu einer Verengung der Augenvorderkammer und dadurch eventuell zur Auslösung oder Verstärkung der Symptomatik eines akuten Winkelblock-Glaukoms (plötzlich erhöhter Augeninnendruck).
Sehr selten besteht die Gefahr einer Netzhautablösung bei entsprechend veranlagten Personen (z. B. hohe Kurzsichtigkeit, bekannte Netzhautdegeneration). Deshalb sollte vor der erstmaligen Verordnung von Pilocarpin bei allen Patienten eine Netzhautuntersuchung erfolgen und bei disponierten Personen während der Behandlung eine regelmäßige Netzhautuntersuchung erfolgen. Disponierte Patienten sollten zuvor über typische Symptome einer Netzhautablösung aufgeklärt werden.
Bei Augen mit primär chronischem Offenwinkelglaukom kann es in 15 % der Fälle bei einer langfristigen Therapie mit Pilocarpin zu Linsenflattern kommen. Permanente periphere vordere und hintere Verwachsungen können entstehen. Bei Patienten mit engem Kammerwinkel und bestehender Linsentrübung besteht die Gefahr eines Pupillarblockes.
Nebenwirkungen durch den Übergang von Pilopos® 3 % in den Blutkreislauf:
Sehr selten wurde beobachtet: Übelkeit, Erbrechen, starker Stuhl- und Harndrang, Bauchkrämpfe, Speichelfluss, Schwitzen, Bronchialspasmen (Atemnot), Störung der Herzfunktion, Blutdrucksteigerung, Muskelschwäche und Krämpfe.
Gegenmaßnahmen: Bei leichteren Beschwerden sprechen Sie bitte mit Ihrem behandelnden Arzt. Bei stärkeren Beschwerden unterbrechen Sie die Anwendung von Pilopos® 3 % und wenden sich an den nächst erreichbaren Arzt.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchs-information aufgeführt sind.

Wie soll es aufbewahrt werden?

Wie ist Pilopos® 3 % aufzubewahren?
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Etikett und Umkarton angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden.
Das Behältnis im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
Nicht über 25 °C lagern.
Hinweis auf Haltbarkeit nach Anbruch
Nach Anbruch ist Pilopos® 3 % 6 Wochen haltbar.

Weitere Informationen

Was Pilopos® 3 % enthält
Der Wirkstoff ist Pilocarpinnitrat 30,0 mg/ml.
Die sonstigen Bestandteile sind Benzalkoniumchlorid 0,05 mg/ml, Natriumchlorid, Polyvinylalkohol und Wasser für Injektionszwecke.
Wie Pilopos® 3 % aussieht und Inhalt der Packung:
Pilopos® 3 % sind klare, farblose Augentropfen, die in 10 ml Kunststoff-Tropfflaschen mit Schraubdeckel abgefüllt sind.
Jede Packung enthält 1 Tropfflasche mit Schraubdeckel.
Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller
URSAPHARM, Industriestr., D-66129 Saarbrücken, Tel.: 06802 92-0,
Fax: 06802 92-88, Email:
Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet im:
September 2007
Weitere Darreichungsformen:
Pilopos® 1 % Augentropfen
Pilopos® 2 % Augentropfen

Zuletzt aktualisiert am 24.08.2023

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Medikament
Zulassungsinhaber
Merus Labs Luxco S.à.R.L.
Ursapharm Arzneimittel GmbH
Ursapharm Arzneimittel GmbH
Dr.Gerhard Mann Chem.-pharm.Fabrik GmbH
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Dr. Gerhard Mann chem.-pharm. Fabrik Gesellschaft mit beschränkter Haftung
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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden

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