Sirdalud 6mg

Sirdalud 6mg
Wirkstoff(e)Tizanidin
ZulassungslandDE
ZulassungsinhaberNovartis Pharma GmbH
Zulassungsdatum05.02.1985
ATC CodeM03BX02
AbgabestatusApothekenpflichtig
Verschreibungsstatusverschreibungspflichtig
Pharmakologische GruppeMuskelrelaxanzien, zentral wirkende Mittel

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

Bezeichnung der Arzneimittel

Sirdalud® 2 mg Tabletten Sirdalud® 4 mg Tabletten Sirdalud® 6 mg Tabletten

Anwendungsgebiete

Sirdalud 2 mg Tabletten, Sirdalud 4 mg Tabletten Peripher bedingte schmerzhafte Muskelverspannungen:

  • bei statischen und funktionellen Wirbelsäulenbeschwerden (Zervikal-, Thorakal- und Lumbalsyndrome),
  • nach Operationen, z. B. wegen Bandscheibenvorfall (Diskushernie) oder degenerativer Hüftgelenkerkrankungen (Coxarthrose).

Sirdalud 2 mg Tabletten, Sirdalud 4 mg Tabletten, Sirdalud 6 mg Tabletten Neurogene Muskelspasmen und Spastizität als Folge von:

  • Multipler Sklerose,
  • Schädigungen des Rückenmarks durch degenerative, entzündliche oder traumatische Prozesse,
  • Schädigungen des Gehirns durch Gefäßprozesse, Hirntraumen oder im frühen Kindesalter (infantile Zerebralparese).

Sirdalud ist nur bei Erwachsenen indiziert.

Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Gegenanzeigen

Sirdalud darf nicht angewandt werden bei:

  • Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile,
  • stark eingeschränkter Leberfunktion (siehe Abschnitt 5.2),
  • gleichzeitiger Gabe von starken Inhibitoren von Cytochrom P450 1A2 wie Fluvoxamin oder Ciprofloxazin (siehe Abschnitt 4.5).

Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

CYP-Inhibitoren

Die gleichzeitige Anwendung von Sirdalud und Inhibitoren des Cytochrom F 1A2 wird nicht empfohlen (siehe Abschnitte 4.3 und 4.5).

Die Anwendung von Sirdalud mit Arzneimitteln, die bekanntermaßen das QT-Intervall verlängern, sollte mit Vorsicht erfolgen (siehe Abschnitt 4.5).

Hypotonie
Hypotonie kann unter Behandlung mit Tizanidin auftreten (siehe Abschnitt 4.8), aber auch das Ergebnis einer Wechselwirkung mit Inhibitoren des Cytochrom F 1A2 und/oder mit Antihypertonika sein (siehe Abschnitt 4.5). Schwere Erscheinungsformen der Hypotonie, wie Bewusstlosigkeit und Kreislaufkollaps, wurden ebenfalls beobachtet.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Bei Patienten mit Herz-Kreislauf-Insuffizienz und Koronarinsuffizienz ist Vorsicht geboten. Wird bei diesen Patienten die Behandlung mit Sirdalud eingeleitet, sind in regelmäßigen Abständen EKG-Untersuchungen durchzuführen.

Absetzerscheinungen
Als Rebound-Phänomen wurden Hypertonie und Tachykardie nach dem plötzlichen Absetzen von Tizanidin beobachtet, wenn dieses chronisch und/oder täglich hoch dosiert und/oder zusammen mit Antihypertensiva angewendet wurde. In Extremfällen kann diese Rebound-Hypertonie zu zerebrovaskulären Zwischenfällen führen. Sirdalud sollte deshalb nicht abrupt, sondern ausschleichend abgesetzt werden (siehe Abschnitt 4.5 und Abschnitt 4.8).

Leberfunktionsstörung
Im Zusammenhang mit der Anwendung von Tizanidin wurde über Leberfunktionsstörungen berichtet, allerdings überwiegend bei Tagesdosen über 12 mg. Es wird daher empfohlen, bei Patienten, die Tagesdosen von 12 mg oder mehr erhalten, und bei Patienten, bei denen klinische Symptome, wie zum Beispiel ungeklärte Übelkeit, Appetitlosigkeit oder Müdigkeit, auf eine mögliche Leberfunktionsstörung hinweisen, die Leberfunktion während der ersten 4 Monate monatlich zu überprüfen.

Die Behandlung mit Sirdalud sollte abgebrochen werden, wenn die Serumspiegel von SGPT oder SGOT konstant (auch bei nachfolgenden Kontrolluntersuchungen) über dem 3-Fachen des oberen Normwertes liegen.

Patienten mit Nierenfunktionsstörung
Bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen (Kreatinin-Clearance < 25 ml/min) kann die systemische Exposition von Tizanidin um das 6-Fache im Vergleich zu einem Patienten mit normaler Nierenfunktion erhöht sein. Es wird daher empfohlen, die Behandlung mit einmal täglich 2 mg Sirdalud zu beginnen (siehe Abschnitte 4.2 und 5.2). Eine Dosissteigerung sollte in kleinen Schritten je nach Verträglichkeit und therapeutischer Wirkung erfolgen. Wenn die Wirksamkeit verbessert werden muss, empfiehlt es sich, zuerst die einmal tägliche Dosierung zu steigern, bevor die Anzahl der täglichen Verabreichungen erhöht wird.

Überempfindlichkeitsreaktionen
Überempfindlichkeitsreaktionen einschließlich anaphylaktische Reaktionen, Angioödem, Dermatitis, Hautausschlag, Urtikaria, Juckreiz und Hautrötung wurden in Verbindung mit Tizanidin berichtet. Eine sorgfältige Beobachtung des Patienten über 1 bis 2 Tage nach der ersten Gabe wird empfohlen. Falls es zu anaphylaktischen Reaktionen oder Angioödem mit anaphylaktischem Schock oder Atembeschwerden kommt, sollte die Behandlung mit Sirdalud sofort beendet und geeignete Therapiemaßnahmen eingeleitet werden.

Myasthenia gravis
Bei Patienten mit Myasthenia gravis (gesteigerter Ermüdbarkeit der Sprach-, Kau- und Schluckmuskulatur sowie des Lidhebers) soll Sirdalud nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko- Abwägung des Arztes angewendet werden.

Epilepsie
Patienten mit Epilepsie darf Sirdalud verordnet werden, wenn sie optimal auf eine anti-konvulsive Therapie eingestellt sind.

Hinweise zu sonstigen Bestandteilen
Sirdalud Tabletten enthalten Lactose. Patienten mit der seltenen hereditären Galaktose- Intoleranz, mit Lactase-Mangel oder mit Glukose-Galaktose-Malabsorption sollten Sirdalud nicht einnehmen.

Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Gebärfähige Frauen/Empfängnisverhütung bei Männern und Frauen

Sexuell aktiven Frauen im gebärfähigen Alter wird empfohlen, vor der Behandlung mit Sirdalud einen Schwangerschaftstest durchzuführen. Frauen im gebärfähigen Alter müssen während und bis zu einem Tag nach der Behandlung mit Sirdalud eine zuverlässige Verhütungsmethode anwenden (siehe 4.5).

Schwangerschaft
Bisher liegen nur sehr begrenzte Erfahrungen mit der Anwendung von Tizanidin bei Schwangeren vor. Tierexperimentelle Studien haben eine Reproduktionstoxizität gezeigt (siehe Abschnitt 5.3).

Sirdalud darf während der Schwangerschaft nicht angewendet werden, es sei denn, dass eine Behandlung mit Tizanidin aufgrund des klinischen Zustands der Frau erforderlich ist. Frauen im gebärfähigen Alter müssen während und bis zu einem Tag nach der Behandlung eine zuverlässige Verhütungsmethode anwenden.

Stillzeit
Es ist nicht bekannt, ob Tizanidin in die Muttermilch übergeht. Physiko-chemische Daten deuten jedoch auf eine Ausscheidung in die Muttermilch hin. Bei Ratten geht Tizanidin in die Milch über. Ein Risiko für das Neugeborene/Kind kann nicht ausgeschlossen werden. Sirdalud soll während der Stillzeit nicht eingenommen werden.

Fertilität
Fertilitätsuntersuchungen bei Ratten zeigten eine Verminderung der Fruchtbarkeit bei männlichen und weiblichen Tieren (siehe 5.3). Klinische Daten liegen nicht vor. Die Relevanz für den Menschen ist unbekannt.

Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Sirdalud 2 mg Tabletten/ -4 mg Tabletten Nicht über 25 °C lagern.

Sirdalud 6 mg Tabletten
Nicht über 30 °C lagern.

Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.

Wie wird es angewendet?

Sirdalud hat eine geringe therapeutische Breite und eine von Patient zu Patient hohe Variabilität bzgl. der Tizanidin-Plasmakonzentrationen. Dies führt dazu, dass die Einstellung der Dosis wesentlich ist, um den Bedürfnissen der Patienten Rechnung zu tragen.

Eine niedrige Dosis von 3-mal täglich 2 mg kann das Risiko von Nebenwirkungen minimieren. Die Dosis sollte gemäß den Bedürfnissen des einzelnen Patienten vorsichtig gesteigert werden.

Behandlung peripher bedingter schmerzhafter Muskelverspannungen 3-mal täglich 1–2 Tabletten Sirdalud 2 mg Tabletten

oder

3-mal täglich ½–1 Tablette Sirdalud 4 mg Tabletten. Das entspricht Tagesdosen von 6 bis 12 mg Tizanidin.

In schweren Fällen kann eine zusätzliche Dosis von 1–2 Tabletten Sirdalud 2 mg bzw. ½–1 Tablette Sirdalud 4 mg eingenommen werden, vorzugsweise abends, um die Sedierung zu minimieren.

Behandlung neurogener spastischer Zustände
Im Allgemeinen sollte die Tagesdosis anfangs 3-mal 2 mg Tizanidin (3-mal 1 Tablette

Sirdalud 2 mg oder 3-mal ½ Tablette Sirdalud 4 mg) nicht überschreiten; eine Erhöhung der Tagesdosis um 2–4 mg Tizanidin (1–2 Tabletten Sirdalud 2 mg oder ½–1 Tablette Sirdalud 4 mg) kann in halb- oder einwöchigen Abständen erfolgen.

Die optimale Tagesdosis liegt im Allgemeinen zwischen 12 und 24 mg Tizanidin, verteilt auf 3 oder 4 Einzelgaben in gleichem Abstand, z. B.:

3-mal täglich 1 Tablette Sirdalud 4 mg (12 mg Tizanidin) oder 4-mal täglich 1 Tablette Sirdalud 4 mg (16 mg Tizanidin) oder 3-mal täglich 1 Tablette Sirdalud 6 mg (18 mg Tizanidin) oder 4-mal täglich 1 Tablette Sirdalud 6 mg (24 mg Tizanidin).

In der Langzeitanwendung beträgt die optimale Tagesdosis für die Mehrzahl der Patienten 3-mal täglich 1 Tablette Sirdalud 4 mg (d. h. 12 mg Tizanidin/Tag).

Eine Gesamtdosis von 36 mg Tizanidin pro Tag sollte nicht überschritten werden.

Besondere Patientengruppen
Eingeschränkte Nierenfunktion

Für Patienten mit Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance < 25 ml/min) wird empfohlen, die Behandlung mit 1 Tablette Sirdalud 2 mg einmal täglich einzuleiten. Eine Dosissteigerung sollte in kleinen Schritten je nach Verträglichkeit und therapeutischer Wirkung erfolgen. Wenn die Wirksamkeit verbessert werden muss, empfiehlt es sich, zuerst die einmal tägliche Dosierung zu steigern, bevor die Anzahl der täglichen Verabreichungen erhöht wird (siehe Abschnitt 4.4).

Eingeschränkte Leberfunktion

Die Anwendung von Sirdalud bei Patienten mit schwerer Leberinsuffizienz ist kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).

Obwohl Sirdalud in hohem Ausmaß in der Leber metabolisiert wird, sind nur begrenzt Daten für diese Population verfügbar (siehe Abschnitt 5.2). Die Anwendung von Sirdalud wurde mit reversiblen Auffälligkeiten in Leberfunktionstests assoziiert (siehe Abschnitte 4.4 und 4.8).

Sirdalud sollte bei Patienten mit moderater Leberinsuffizienz mit Vorsicht angewendet werden und jede Behandlung sollte mit der niedrigsten Dosis begonnen werden. Im Anschluss sollten Dosissteigerungen mit Vorsicht und in Abhängigkeit von der Verträglichkeit beim Patienten erfolgen.

Kinder und Jugendliche

Sirdalud wird nicht empfohlen für die Anwendung bei Patienten unter 18 Jahren aufgrund begrenzter Datenlage.

Ältere Patienten (ab 65 Jahre)

Die Erfahrung mit Sirdalud bei älteren Patienten ist begrenzt. Die pharmakokinetischen Daten lassen vermuten, dass die renale Clearance bei älteren Patienten in einigen Fällen erheblich herabgesetzt sein kann. In diesen Fällen ist Sirdalud vorsichtig zu dosieren. Es wird daher empfohlen, die Behandlung mit der niedrigsten Dosis zu beginnen; Dosissteigerungen sollten in kleinen Schritten je nach Verträglichkeit und Wirksamkeit erfolgen.

Absetzen der Behandlung
Wenn die Anwendung von Sirdalud beendet werden muss, sollte die Dosis langsam ausgeschlichen werden, v. a. bei Patienten, die hohe Dosen über einen längeren Zeitraum eingenommen haben, um das Risiko einer Rebound-Hypertonie und Tachykardie zu vermeiden (siehe Abschnitt 4.4).

Art der Anwendung
Sirdalud wird immer zur gleichen Tageszeit mit einem Glas Wasser eingenommen.

Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Inhibitoren des Cytochrom F

Die gleichzeitige Gabe von Tizanidin mit Inhibitoren des Cytochrom F 1A2 kann zu einer Erhöhung der Blutspiegel von Tizanidin führen (siehe Abschnitt 5.2).

Die gleichzeitige Gabe von Tizanidin mit Fluvoxamin oder Ciprofloxazin, zwei Inhibitoren des menschlichen CYP450 1A2, ist kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3 und Abschnitt 4.4). Bei gleichzeitiger Gabe wurde über eine Erhöhung der AUC von Tizanidin auf das 33-Fache unter Fluvoxamin und auf das 10-Fache unter Ciprofloxazin berichtet. Daraus kann sich eine klinisch bedeutsame, lang anhaltende Blutdrucksenkung mit Schläfrigkeit, Schwindel und verminderter psychomotorischer Leistungsfähigkeit ergeben (siehe Abschnitt 4.4).

Es wird nicht empfohlen, Tizanidin zusammen mit anderen Inhibitoren von CYP450 1A2, wie z. B. einigen Antiarrhythmika (Amiodaron, Mexiletin, Propafenon), Cimetidin, einigen Fluorochinolonen (Enoxacin, Perfloxacin, Norfloxacin), Rofecoxib, oralen Kontrazeptiva oder Ticlopidin, zu geben (siehe Abschnitt 4.4).

Die erhöhten Blutspiegel von Tizanidin können zu Symptomen einer Überdosierung führen, wie z. B. einer Verlängerung des QTc-Intervalls (siehe Abschnitt 4.9). Die gleichzeitige Gabe von Tizanidin (in hoher Dosis) mit anderen Arzneimitteln, die eine Verlängerung des QTc- Intervalls verursachen, wird nicht empfohlen.

Induktoren des Cytochrom F
Die gleichzeitige Gabe von Tizanidin mit Induktoren des Cytochrom F 1A2 kann zu einer Senkung der Blutspiegel von Tizanidin führen (siehe Abschnitt 5.2). Die erniedrigten Blutspiegel von Tizanidin können den therapeutischen Effekt von Sirdalud reduzieren.

Antihypertensiva/Diuretika
Bei gleichzeitiger Anwendung von Sirdalud und Antihypertensiva einschließlich Diuretika kann es mitunter zu stärkerem Blutdruckabfall (siehe Abschnitt 4.4) und Bradykardie kommen. Bei einigen Patienten wurden nach dem plötzlichen Absetzen von Tizanidin Rebound-Hypertonie und Rebound-Tachykardie beobachtet, wenn dieses zusammen mit Antihypertensiva angewendet wurde. In Extremfällen kann diese Rebound-Hypertonie zu zerebrovaskulären Zwischenfällen führen (siehe Abschnitte 4.4 und 4.8).

Zentral wirksame Medikamente/Alkohol
Bei gleichzeitiger Anwendung anderer zentral wirksamer Medikamente (z. B. Psychopharmaka, Sedativa, Hypnotika (wie Benzodiazepine oder Baclofen), teils auch Schmerzmittel, Narkosemittel oder auch Antihistaminika), kann es zur gegenseitigen Verstärkung der sedativen Wirkungen kommen. Dies gilt insbesondere auch für gleichzeitigen Alkoholgenuss, durch den die Wirkungen in nicht voraussehbarer Weise verändert und verstärkt werden können. Aus diesem Grund sollte während der Sirdalud- Therapie die Einnahme von Alkohol minimiert oder darauf verzichtet werden.

Andere Muskelrelaxanzien
In Kombination mit anderen Muskelrelaxanzien kann es zu einer gegenseitigen Verstärkung der Wirkung kommen.

Rifampicin
Die gleichzeitige Anwendung von Sirdalud und Rifampicin führt zu einer 50%igen Abnahme der Tizanidin-Konzentrationen. Daher kann der therapeutische Effekt von Sirdalud während einer Behandlung mit Rifampicin reduziert sein. Dies kann bei einigen Patienten klinisch signifikant sein. Eine gleichzeitige Anwendung über einen längeren Zeitraum sollte vermieden werden. Sofern eine gleichzeitige Anwendung in Betracht gezogen wird, kann eine sorgfältige Dosisanpassung (Erhöhung) erforderlich sein.

Zigarettenrauch
Die Verabreichung von Sirdalud an männliche Raucher (> 10 Zigaretten/Tag) führt zu einer ungefähr 30%igen Abnahme der systemischen Exposition von Tizanidin. Eine Langzeit- Therapie mit Sirdalud bei männlichen starken Rauchern kann höhere Dosierungen als die durchschnittlichen bedingen.

Mögliche weitere Wechselwirkung
Die Anwendung von Sirdalud sollte bei gleichzeitiger Gabe von anderen alpha-2-adrenergen Agonisten (wie Clonidin) auf Grund ihres möglichen additiven hypotensiven Effektes vermieden werden.

Nebenwirkungen

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt: sehr häufig (≥ 1/10), häufig (≥ 1/100 bis < 1/10), gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100), selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000), sehr selten (< 1/10.000), nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar). Innerhalb einer Organklasse sind die Nebenwirkungen aufgrund ihrer Häufigkeit geordnet, beginnend mit der häufigsten Nebenwirkung. Innerhalb einer Häufigkeitsgruppe sind die Nebenwirkungen nach abnehmendem Schweregrad geordnet.

Erkrankungen des Immunsystems
Nicht bekannt: Überempfindlichkeitsreaktionen, einschließlich Anaphylaxie, Angioödem und Urtikaria

Psychiatrische Erkrankungen
Häufig: Schlaflosigkeit, Schlafstörungen

Selten: Halluzinationen

Nicht bekannt: Verwirrtheitszustände, Angstzustände

Erkrankungen des Nervensystems
Sehr häufig: Somnolenz, Schwindel

Nicht bekannt: Kopfschmerzen, Dysarthrie

Augenerkrankungen
 

Nicht bekannt:

Verschwommenes Sehen, Akkommodationsstörungen

Herzerkrankungen
 
Häufig: Bradykardie
Gefäßerkrankungen
 
Häufig: Hypotonie
Nicht bekannt: Synkopen

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Sehr häufig: Magen-Darm-Störungen (z. B. Appetitlosigkeit, Erbrechen), Mundtrockenheit

Häufig: Übelkeit

Nicht bekannt: Abdominalschmerzen, Erbrechen

Leber- und Gallenerkrankungen
Sehr selten: Hepatitis, Leberversagen

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Nicht bekannt: Ausschlag, Hautrötung, Pruritus, Dermatitis

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

Sehr häufig:

Muskelschwäche

Nicht bekannt: Ataxie
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Sehr häufig: Fatigue
Nicht bekannt: Asthenie, Absetzerscheinungen
Untersuchungen
 

Häufig:

Geringfügiger Blutdruckabfall, vorübergehender Anstieg der

  Transaminasen

Bei niedrigeren Dosen, wie sie bei der Behandlung von peripher bedingten schmerzhaften Muskelverspannungen eingesetzt werden, wurde über Schläfrigkeit, Müdigkeit, Schwindel, Mundtrockenheit, Blutdruckabfall, Übelkeit, Magen-Darm-Störungen und Anstieg der Transaminasen als Nebenwirkungen berichtet, die jedoch in der Regel mild und vorübergehend waren.

Bei höheren Dosen, wie sie bei der Behandlung der Spastizität eingesetzt werden, waren die für niedrigere Dosierungen berichteten Nebenwirkungen häufiger und schwerer, jedoch selten schwer genug, dass ein Abbruch der Behandlung erforderlich war. Zusätzlich können folgende Nebenwirkungen auftreten: Hypotonie, Bradykardie, Muskelschwäche, Schlaflosigkeit, Schlafstörungen, Halluzinationen, Hepatitis, Akkommodationsstörungen, Ataxie, Verwirrtheitszustände, Angstzustände.

Absetzerscheinungen
Als Rebound-Phänomen wurden Hypertonie und Tachykardie nach dem plötzlichen Absetzen von Tizanidin beobachtet, wenn dieses chronisch und/oder täglich hoch dosiert und/oder zusammen mit Antihypertensiva angewendet wurde. In Extremfällen kann diese Rebound-Hypertonie zu zerebrovaskulären Zwischenfällen führen (siehe Abschnitte 4.4 und 4.5).

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko- Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de, anzuzeigen.

Wie soll es aufbewahrt werden?

Sirdalud 2 mg Tabletten/ -4 mg Tabletten 5 Jahre

Sirdalud 6 mg Tabletten 3 Jahre

Weitere Informationen

Qualitative und quantitative Zusammensetzung

Sirdalud 2 mg Tabletten

1 teilbare Tablette enthält: 2,288 mg Tizanidinhydrochlorid (entsprechend 2 mg Tizanidin)

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: Jede Tablette enthält 80 mg Lactose, wasserfrei.

Sirdalud 4 mg Tabletten

1 teilbare Tablette enthält: 4,576 mg Tizanidinhydrochlorid (entsprechend 4 mg Tizanidin)

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: Jede Tablette enthält 110 mg Lactose, wasserfrei.

Sirdalud 6 mg Tabletten

1 teilbare Tablette enthält: 6,864 mg Tizanidinhydrochlorid (entsprechend 6 mg Tizanidin)

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: Jede Tablette enthält 80 mg Lactose, wasserfrei.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe, Abschnitt 6.1.

Datum der Erteilung der Zulassung/Verlängerung der Zulassung

05.02.1985/19.12.2011

Zuletzt aktualisiert am 25.08.2022

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Medikament
Zulassungsinhaber
Novartis Pharma GmbH
EURIM-PHARM Arzneimittel GmbH
Novartis Pharma GmbH
EURIM-PHARM Arzneimittel GmbH
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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden

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