Sulfadiazin-Heyl darf nicht eingenommen werden,
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wenn Sie allergisch gegen Sulfadiazin, Sulfonamide oder einen der in Abschnitt 6 genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
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bei schweren allergischen Reaktionen (Erythema exsudativum multiforme oder DRESS- Syndrom), auch in der Anamnese.
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bei entzündlicher Hautrötung (Stevens-Johnson-Syndrom oder toxisch epidermale Nekrolyse), auch in der Vorgeschichte.
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bei pathologischen Blutbildveränderungen mit Leukopenie und Thrombopenie.
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bei angeborenem Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel der Erythrozyten.
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bei Störungen der Bildung des roten Blutfarbstoffes (Hämoglobinanomalien wie Hb Köln und Hb Zürich, akute Porphyrie).
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bei schweren Nierenfunktionsstörungen (Kreatinin-Clearance kleiner als 25 ml/min/1,73 m²).
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bei schweren Leberschäden oder Leberfunktionsstörungen (z. B. akute Hepatitis).
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von Müttern frühgeborener Kinder in der Stillzeit.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Sulfadiazin-Heyl einnehmen.
Schwere Hautreaktionen (Stevens-Johnson-Syndrom, toxisch epidermale Nekrolyse), die möglicherweise lebensbedrohlich sind, wurden in Zusammenhang mit der Anwendung von Sulfadiazin berichtet. Diese zeigen sich anfänglich als rötliche, schießscheibenartige oder kreisförmige Flecken (oft mit einer Blase in der Mitte) am Körperstamm. Der Hautausschlag kann zu einer großflächigen Blasenbildung oder Ablösung der Haut führen. Zusätzliche Symptome, auf die geachtet werden sollte, sind offene, schmerzende Stellen (Ulcera) in Mund, Hals, Nase und im Genitalbereich sowie gerötete und geschwollene Augen (Konjunktivitis). Diese möglicherweise lebensbedrohlichen Hautreaktionen werden oft von grippeähnlichen Symptomen (Kopfschmerzen, Fieber und Gliederschmerzen) begleitet.
Das höchste Risiko für das Auftreten dieser schweren Hautreaktionen besteht in den ersten Behandlungswochen. Wenn bei Ihnen oder Ihrem Kind ein Stevens-Johnson-Syndrom oder eine toxisch epidermale Nekrolyse in Zusammenhang mit der Anwendung von Sulfadiazin aufgetreten ist, dürfen Sie oder Ihr Kind nie wieder mit Sulfadiazin behandelt werden.
Wenn bei Ihnen oder Ihrem Kind ein Hautausschlag oder die anderen genannten Symptome an der Haut auftreten, beenden Sie die Anwendung von Sulfadiazin und suchen Sie sofort einen Arzt/eine Ärztin auf. Teilen Sie ihm/ihr mit, dass Sie Sulfadiazin einnehmen/Ihr Kind Sulfadiazin einnimmt.
Bei Auftreten von Halsentzündungen, Fieber oder grippeähnlichen Symptomen unter der Therapie müssen sofortige Blutbildkontrollen durchgeführt werden.
In folgenden Fällen dürfen Sie Sulfadiazin-Heyl nur unter bestimmten Bedingungen (d. h. in größeren Abständen oder in verminderter Dosis und unter ärztlicher Kontrolle) und mit besonderer Vorsicht anwenden. Befragen Sie hierzu bitte Ihren Arzt. Dies gilt auch, wenn diese Angaben bei Ihnen früher einmal zutrafen. Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Sulfadiazin-Heyl ist erforderlich
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bei leichten Leber- und Nierenfunktionsstörungen;
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bei Schilddrüsenfunktionsstörungen;
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bei Überempfindlichkeit gegen Sulfonylharnstoff-Antidiabetika und Diuretika auf Sulfonamidbasis.
Unter der Einnahme von sulfonamidhaltigen Arzneimitteln kann es zur Photosensibilisierung kommen, Dies ist bei starker Sonnenexposition und UV-Licht zu beachten.
Zur Vermeidung einer schweren Beeinträchtigung der Blutbildung ist unter der Kombinationstherapie von Sulfadiazin mit dem Folsäure-Antagonisten Pyrimethamin die gleichzeitige Gabe von Folinsäure (in Form von Calciumfolinat) zu empfehlen.
Im Verlauf der Therapie sollten Harn- und Blutbildkontrollen durchgeführt werden.
Kinder und Jugendliche
Sulfadiazin-Heyl ist für Kinder ab 2 Monaten geeignet.
Einnahme von Sulfadiazin-Heyl zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen / anwenden bzw. vor kurzem eingenommen / angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Die Wirkung nachfolgend genannter Arzneistoffe bzw. Präparategruppen kann bei gleichzeitiger Behandlung mit Sulfadiazin-Heyl beeinflusst werden:
Probenecid, Indometacin, Phenylbutazon, Salicylate oder Sulfinpyrazon können zur Wirkungsverstärkung der Sulfonamide führen.
Ferner kann eine direkte Reaktion mit anderen Wirkstoffen erfolgen. Bei gleichzeitiger Gabe eines Antazidums wird das Sulfonamid in geringerem Ausmaß resorbiert, bei Gabe von Paraldehyd wird das Sulfonamid schneller metabolisiert und zusammen mit Hexamethylentetramin (Methenamin) besteht die Gefahr einer Harnsteinbildung (Kristallurie). In Kombination mit Mandelsäure steigt über eine Ansäuerung des Urins die Gefahr der Auskristallisation.
Schließlich kann die Wirkung des Sulfonamids aufgrund von Konkurrenzreaktionen am Wirkort verändert werden. Antagonistisch wirkende Stoffe ähnlicher Struktur (Benzocain, Procain, Tetracain) können die Wirkung des Sulfonamids vermindern.
Wie Sulfadiazin-Heyl die Wirkung von anderen Arzneimitteln beeinflusst:
Es lassen sich verschiedene Arten von Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten unterscheiden. Eine Möglichkeit ist die Änderung der Konzentration an aktiven Wirkstoffen aufgrund von Konkurrenzreaktionen um die Plasmaeiweißbindung. Dabei kann es zur Wirkungsverstärkung anderer Arzneimittel kommen (Antikoagulantien, orale Antidiabetika aus der Gruppe der Sulfonylharnstoffe, Diphenylhydantoin, Methotrexat, Thiopental).
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Schwangerschaft
Zu einer Anwendung von Sulfadiazin-Heyl in der Schwangerschaft liegen keine ausreichenden Erfahrungen am Menschen vor. Sie sollten Sulfadiazin-Heyl in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft nicht einnehmen. Für diesen Zeitraum sollte Ihr Arzt auf Arzneimittel mit anderen Wirkstoffen zurückgreifen.
In der Schwangerschaft kann die Gabe von Sulfonamiden, der Wirkstoffklasse zu der Sulfadiazin-Heyl gehört, insbesondere bei Frühgeborenen das Risiko für eine Hyperbilirubinämie (erhöhte Konzentration des Gallenfarbstoffs Bilirubin im Blut) erhöhen. Ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel darf daher Sulfadiazin-Heyl in Kombinationstherapie nur auf Anraten des behandelnden Arztes angewendet werden und nur nachdem dieser eine sehr strenge Nutzen/Risiko- Abschätzung vorgenommen hat.
Stillzeit
Sulfonamide gehen in die Muttermilch über. Die durch die Milch aufgenommene Menge an Sulfadiazin-Heyl stellt für gesunde Säuglinge sehr wahrscheinlich kein besonderes Risiko dar. Säuglinge mit Hyperbilirubinämie oder bestimmten Stoffwechselkrankheiten sollten jedoch nicht gestillt werden. Sprechen Sie deshalb vor dem Stillen mit Ihrem Arzt.
Mütter frühgeborener Kinder dürfen Sulfadiazin-Heyl in der Stillzeit nicht einnehmen.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Sehr selten kommt es unter der Therapie mit Sulfadiazin zu vorübergehender Kurzsichtigkeit, wodurch die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinflusst werden kann.