Thyreostat® II, 50 mg darf nicht eingenommen werden
- wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegenüber dem Wirkstoff Propylthiouracil oder einem der sonstigen Bestandteile von Thyreostat® II, 50 mg sind
- nach in der Vorgeschichte aufgetretenen, schweren Nebenwirkungen durch Behandlung mit Propylthiouracil-enthaltenden Arzneimitteln, insbesondere nach einem Fehlen bestimmter weißer Blutkörperchen (Agranulozytose) und einer entzündlich bedingten (hepatitischen) Leberschädigung.
- Thyreostat® II, 50 mg sollte nur unter besonders sorgfältiger ärztlicher Überwachung angewendet werden bei bereits bestehenden Veränderungen des Blutbildes, bei Erhöhung bestimmter
Wortlaut der für die Packungsbeilage vorgesehenen Angaben Juli 2018
Leberfunktionsenzyme (Transaminasen) und bei Erhöhung der Enzyme, die einen Gallestau (Cholestase) anzeigen.
Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Thyreostat® II, 50 mg ist erforderlich
In etwa 0,3 – 0,6% der Fälle treten nach der Anwendung von Thyreostat® II, 50 mg Agranulozytosen (Fehlen der weißen Blutkörperchen) auf. Es wird daher empfohlen, vor Therapiebeginn ein Differential-Blutbild zu erheben sowie während der Behandlung kontinuierlich die Anzahl der weißen Blutkörperchen zu kontrollieren Ein Fehlen der weißen Blutkörperchen kann sich jedoch trotz Blutbildkontrolle innerhalb weniger Stunden einstellen. Zeichen einer Agranulozytose sind Fieber, anfangs oft mit Schüttelfrost, Abgeschlagenheit und allgemeines schweres Krankheitsgefühl sowie Entzündungen der Rachenmandeln und der Mundschleimhaut.
Unterbrechen Sie beim Auftreten dieser Erscheinungen, besonders in den ersten Therapiewochen, sofort die Einnahme von Thyreostat® II, 50 mg und wenden Sie sich sofort an den nächsten erreichbaren Arzt, um eine Blutbildkontrolle durchführen zu lassen. Die Symptome können auch noch Wochen bis Monate nach Therapiebeginn auftreten. Meist sind sie spontan rückbildungsfähig.
Patienten mit starker Schilddrüsenvergrößerung und Einengung der Luftröhre sollten nur bedingt kurzfristig mit Thyreostat® II, 50 mg behandelt werden, da es bei langfristiger Gabe zu weiterem Schilddrüsenwachstum kommen kann und somit die Gefahr einer weiteren Einengung der Atemwege besteht. Gegebenenfalls muss die Therapie besonders sorgfältig überwacht werden.
Bei Einnahme von Thyreostat® II, 50 mg mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewandt haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Die Gabe von Thyroxin vermindert die Aufnahme von Thyreostat® II, 50 mg in die Schilddrüse und erfordert eine stärkere Hemmung der körpereigenen Synthese von Schilddrüsenhormonen, so dass für eine vergleichbare Schilddrüsen-hemmende Wirkung eine höhere Dosis von Thyreostat® II, 50 mg benötigt wird.
Eine gleichzeitige Iodgabe oder eine vorausgegangene Gabe von iodhaltigen Medikamenten oder Röntgenkontrastmitteln kann die Schilddrüsen-hemmende Wirkung von Thyreostat® II, 50 mg senken und den Eintritt der normalen Schilddrüsenfunktion (Euthyreose) deutlich hinauszögern.
Unter einer Behandlung mit Thyreostat® II, 50 mg kann sich die wirksame Menge von Propranolol und Cumarin-Derivaten im Blut so ändern, dass eine Dosiskorrektur notwendig wird.
Bei Einnahme von Thyreostat® II, 50 mg zusammen mit anderen Nahrungsmitteln und Getränken
Keine besonderen Anforderungen.
Schwangerschaft und Stillzeit
Fragen Sie vor der Einnahme/Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
In der Schwangerschaft ist die niedrigste noch wirksame Einnahmemenge von Thyreostat® II, 50 mg anzustreben, da das Neugeborene sonst eine Schilddrüsenunterfunktion und einen Kropf haben kann. Während der Schwangerschaft ist deshalb eine sorgfältige ärztliche Überwachung angezeigt. Dies trifft besonders für die 10. bis 14. Schwangerschaftswoche zu, wenn die Schilddrüsenhormonproduktion des ungeborenen Kindes beginnt. Bei Gabe von Thyreostat® II, 50 mg in der Schwangerschaft ist eine besonders sorgfältige Überwachung von Mutter und Kind erforderlich.
Wenn die Mutter Thyreostat® II, 50 mg in der Stillzeit einnimmt, kann das Kind gestillt werden, da die Konzentration in der Milch höchstens ein Zehntel der mütterlichen Blut-Konzentration beträgt. Da hierbei jedoch Einzelfälle von Schilddrüsenunterfunktion beim Kind berichtet wurden, ist eine besondere Überwachung des Kindes erforderlich.
Eine Kombination von Thyreostat® II, 50 mg mit Schilddrüsenhormonen in Schwangerschaft und Stillzeit ist nicht angezeigt.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Bei Anwendung dieses Arzneimittels muss im Einzelfall vom Arzt entschieden werden, ob Sie aktiv am Straßenverkehr teilnehmen, Maschinen bedienen oder ohne sicheren Halt arbeiten dürfen.
Wichtige Informationen über bestimmte Bestandteile von Thyreostat® II, 50 mg
Dieses Arzneimittel enthält Lactose. Bitte nehmen Sie Thyreostat® II, 50 mg daher erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckern leiden.