Trijodthyronin BC 50

Trijodthyronin BC 50
Wirkstoff(e)Liothyronin
Zulassungslandde
ZulassungsinhaberBerlin-Chemie AG
ATC CodeH03AA02
Pharmakologische GruppeSchilddrüsenpräparate

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

Trijodthyronin BC 50 wird insbesondere dann angewandt, wenn das Behandlungsziel mit einem rasch und kurzzeitig wirkenden Schilddrüsenhormon erreicht werden soll.
Einsatzgebiete sind:
Die Substitution (Ergänzung fehlenden Hormons), wenn der Körper aufgrund einer T4/T3-Umwandlungsschwäche nicht oder nur eingeschränkt in der Lage ist,
Levothyroxin (T4) in das aktivere Liothyronin (T3) umzuwandeln (im Allgemeinen in
Kombination mit Levothyroxin);
- die Unterdrückung der Schilddrüsenfunktion, damit unkontrolliert hormonbildende Regionen (autonome Knoten) mit einem Szintigramm diagnostiziert werden können (Schilddrüsensuppressionstest);
- die Vermeidung einer Schilddrüsenunterfunktion im Rahmen der Vorbereitung zur Radiojodtherapie beim Schilddrüsenkarzinom.

Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Trijodthyronin BC 50 darf nicht eingenommen werden bei
- Überempfindlichkeit (Allergie) gegenüber Liothyronin-Natrium, Ponceau 4R oder einem der sonstigen Bestandteile von Trijodthyronin BC 50;
- einer unbehandelten Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose), einer unbehan-delten Nebennierenrindenschwäche (Morbus Addison) und einer unbehandelten Schwäche der Hirnanhangsdrüse;
- frischem Herzinfarkt, einer akuten Herzmuskelentzündung (Myocarditis) oder einer Entzündung aller Schichten der Herzwand (Pancarditis).
Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Trijodthyronin BC 50 ist erforderlich
- wenn Sie unter koronarer Herzkrankheit, Angina pectoris, Bluthochdruck, Herz-leistungsschwäche (Herzinsuffizienz) oder Herzrhythmusstörungen der schnellen Art leiden. In diesen Fällen sind auch leichtere, durch Medikamente verursachte Schilddrüsenüberfunktionen unbedingt zu vermeiden. Deshalb sind häufigere Kontrollen der Schilddrüsenhormonwerte notwendig;
- bei sekundärer Schilddrüsenunterfunktion durch Mangel an TSH (die Schilddrüse anregendes Hormon) muss geklärt werden, ob gleichzeitig eine Nebennieren-rindenschwäche vorliegt. Wenn dies der Fall ist, muss diese vorher behandelt werden;
- bei der Behandlung von Frauen nach den Wechseljahren, die an einer Schild-drüsenunterfunktion leiden und ein erhöhtes Osteoporoserisiko haben, sollte die Schilddrüsenfunktion häufiger kontrolliert werden.
b) Ältere Menschen
Bei älteren Patienten sind eine vorsichtige Dosierung und häufige ärztliche Kontrollen notwendig.
c) Schwangerschaft und Stillzeit
Eine konsequente Substitutionsbehandlung mit Schilddrüsenhormonen ist während der Schwangerschaft und Stillzeit besonders wichtig und deshalb fortzusetzen.
Eine Gefahr für das Ungeborene ist bisher, trotz umfangreicher Anwendung während der Schwangerschaft nicht bekannt geworden. Die während der Stillzeit in die Muttermilch übergehende Menge an Schilddrüsenhormon ist selbst bei hochdosierter Levothyroxintherapie sehr gering und daher unbedenklich.
Während einer Schwangerschaft kann bei Patientinnen mit Schilddrüsenunterfunktion der Schilddrüsenhormonbedarf durch den erhöhten Blutspiegel an Oestrogen (weibliches Geschlechtshormon) steigen. Die Schilddrüsenfunktion sollte daher sowohl während als auch nach einer Schwangerschaft kontrolliert und die Schilddrüsenhormondosis ggf. angepasst werden.
Jedoch darf Trijodthyronin BC 50 während der Schwangerschaft nicht gleichzeitig mit
Arzneimitteln gegen Schilddrüsenüberfunktion (Thyreostatika) eingenommen werden, da hierdurch eine höhere Dosierung der Thyreostatika erforderlich wird. Thyreostatika können (im Gegensatz zu Schilddrüsenhormonen) über die Plazenta in den kindlichen Kreislauf gelangen und sind in der Lage, beim Ungeborenen eine Schilddrüsenunter-funktion zu bewirken. Daher sollte die Behandlung einer Schilddrüsenüberfunktion während der Schwangerschaft ausschließlich mit niedrig dosierten thyreostatisch wirksamen Arzneimitteln erfolgen.
Ein Schilddrüsenfunktionstest (Schilddrüsensuppressionstest) sollte während einer Schwangerschaft nicht durchgeführt werden.
In der Schwangerschaft und Stillzeit soll die Dosis, die der Arzt verordnet hat, genau eingehalten und nicht überschritten werden.
e) Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen:
Es sind keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen erforderlich.
Wichtige Warnhinweise über bestimmte Bestandteile von Trijodthyronin BC 50:
Ponceau 4R kann Überempfindlichkeitsreaktionen hervorrufen.

Wie wird es angewendet?

Wie ist TRIJODTHYRONIN BC 50 einzunehmen?
Nehmen Sie Trijodthyronin BC 50 immer genau nach der Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
Art der Anwendung
Die gesamte Tagesdosis wird morgens nüchtern, mindestens ½ Stunde vor dem Frühstück unzerkaut mit etwas Flüssigkeit eingenommen. Wegen der besseren Verträglichkeit kann die Tagesdosis auch auf 2 bis 3 Dosen verteilt werden.
Wenn Sie die Einnahme von Trijodthyronin BC 50 vergessen haben
Sollten Sie einmal zu wenig Tabletten genommen oder die Einnahme einmal verges-sen haben, holen Sie die versäumte Dosis nicht nach, sondern verbleiben Sie im festgelegten Rhythmus. Keinesfalls sollte die vom Arzt festgelegte Behandlung ohne Rücksprache mit dem Arzt verändert oder beendet werden.
Auswirkungen, wenn die Behandlung mit Trijodthyronin BC 50 abgebrochen wird
Für den Behandlungserfolg ist die regelmäßige Einnahme von Trijodthyronin BC 50 in der vorgeschriebenen Dosierung erforderlich. Bei Unterbrechung oder vorzeitiger Beendigung der Behandlung kann es daher zum Wiederauftreten von Krankheitssymptomen kommen, deren Art von der jeweiligen Grunderkrankung abhängig ist.

Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einneh-men/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Colestyramin oder Colestipol (Mittel zur Senkung der Blutfette) und Trijodthyronin BC 50 sollten diese 4-5 Stunden nach Trijodthyronin BC 50 eingenommen werden, da diese Arzneimittel die Aufnahme von Liothyronin in den Körper hemmen.
Die Aufnahme von Liothyronin kann durch aluminiumhaltige magensäurebindende Antazida, Calciumcarbonat und Eisensalze bei gleichzeitiger Einnahme vermindert werden. Deshalb sollte die Einnahme von Trijodthyronin BC 50 mindestens zwei Stunden vor diesen erfolgen.
Amiodaron kann – bedingt durch seinen hohen Jodgehalt - sowohl eine Über- als auch Unterfunktion der Schilddrüse auslösen. Besondere Vorsicht ist bei einem Knoten-Kropf (nodöse Struma) mit möglicherweise unerkannten unkontrolliert hormon-bildenden Bezirken (Autonomien) geboten.
Die schnelle Gabe von Phenytoin in die Vene kann zu erhöhten Blutspiegeln von freiem Levothyroxin sowie Liothyronin führen und in Einzelfällen die Entstehung von Herzrhythmusstörungen begünstigen.
Salicylate (Arzneimittel gegen Fieber und Schmerzen), Dicumarol (blutgerinnungs-hemmendes Arzneimittel), hohe Dosen Furosemid (harntreibendes Arzneimittel) (250 mg), Clofibrat und andere Substanzen können den Blutspiegel von Liothyronin erhöhen. Dadurch kann die Wirkung von Trijodthyronin BC 50 verstärkt werden.
Sertralin (Arzneimittel gegen Depressionen) und Chloroquin/Proguanil (Arzneimittel bei Malaria und rheumatischen Erkrankungen) vermindern die Wirksamkeit von Schilddrüsenhormon und erhöhen den Blutspiegel von TSH.
Barbiturate (bestimmte Schlafmittel) und andere Arzneimittel können den Abbau von Schilddrüsenhormon in der Leber beschleunigen.
Während der Einnahme von Hormonpräparaten zur Schwangerschaftsverhütung (“Pille”) oder einer Hormonersatztherapie nach den Wechseljahren kann der Schild-drüsenhormon-Bedarf steigen.
Liothyronin kann die Wirkung bestimmter blutgerinnungshemmender Mittel (Cumarin-derivate) verstärken und die Wirkung von blutzuckersenkenden Mitteln vermindern. Bei gleichzeitiger Behandlung mit diesen Arzneimitteln und Liothyronin wird Ihr Arzt besonders zu Beginn die Blutgerinnungswerte bzw. den Blutzuckerspiegel kontrol-lieren und ggf. die Dosierung der blutgerinnungshemmenden oder blutzucker-senkenden Arzneimittel anpassen.
Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimttel gelten können.
Bei Einnahme/Anwendung von Trijodthyronin BC 50 zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Sojaprodukte können die Aufnahme von Liothyronin aus dem Verdauungstrakt vermindern. Insbesondere zu Beginn und nach Beendigung einer sojahaltigen Ernährung kann deshalb eine Dosisanpassung von Liothyronin notwendig werden.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann Trijodthyronin BC 50 Nebenwirkungen haben.
4.1 Bei sachgemäßer Anwendung und unter Kontrolle der klinischen Befunde sowie der labordiagnostischen Werte sind Nebenwirkungen während der Behandlung mit Trijodthyronin BC 50 nicht zu erwarten. Wird im Einzelfall die Dosisstärke nicht vertragen oder liegt eine Überdosierung vor, so können, besonders bei zu schneller Dosissteigerung zu Beginn der Behandlung, die typischen Erscheinungen einer Schilddrüsenüberfunktion auftreten, z.B. Herzklopfen, Herzrhythmus-störungen, Herzschmerzen, Fingerzittern, innere Unruhe, Schlaflosigkeit, Schwitzen, Hitzegefühl, Fieber, Gewichtsabnahme, Erbrechen, Durchfall (Diarrhoe), Kopfschmerzen, Muskelschwäche und –krämpfe, Menstruationsstörungen, erhöhter Hirndruck (Pseudotumor cerebri). In diesem Fall sollte die Tagesdosis reduziert oder die Einnahme für mehrere Tage unterbrochen werden. Sobald die Nebenwirkung verschwunden ist, kann die Behandlung unter vorsichtiger Dosierung wieder aufgenommen werden.
Ponceau 4R kann Überempfindlichkeitsreaktionen hervorrufen.
4.2 Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind.

Wie soll es aufbewahrt werden?

Wie ist TRIJODTHYRONIN BC 50 aufzubewahren?
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf der Faltschachtel und der Durchdrückpackung angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden.
Nicht über 25°C aufbewahren
Stand der Information:
Juni 2004

Weitere Informationen

BERLIN-CHEMIE AG
Glienicker Weg 125
12489 Berlin

Zuletzt aktualisiert am 24.08.2022

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Medikament
Zulassungsinhaber
Sanofi-Aventis Deutschland GmbH
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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden

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