Eisen(II)-sulfat

Eisen(II)-sulfat
ATC Code B03AA07, B03AD03
Summenformel FeSO4
Molare Masse (g·mol−1) 151,91
Aggregatzustand fest
Dichte (g·cm−3) 2,84
Schmelzpunkt (°C) 64
Siedepunkt (°C) > 300
PKS Wert -3
CAS-Nummer 7720-78-7
PUB-Nummer 24393
Drugbank ID DB13257
Löslichkeit leicht löslich in Wasser

Grundlagen

Eisen(II)-sulfat ist das zweiwertige Eisensalz der Schwefelsäure. Die hydratisierte Form wird in der Medizin zur Behandlung von der Eisenmangelanämie aber auch in der Industrie verwendet. Eisen(II)-sulfat kann in Form von Tabletten oder Kapseln gegeben werden.

Es steht auf der Liste der unentbehrlichen Arzneimittel der Weltgesundheitsorganisation.

Pharmakologie

Pharmakodynamik

Eisen ist für die Aufrechterhaltung einer optimalen Gesundheit erforderlich, insbesondere für die Bildung der roten Blutkörperchen, die den Sauerstoff durch den Körper transportieren. Ein Eisenmangel bedeutet, dass der Körper nicht genügend gesunde rote Blutkörperchen produzieren kann. Eine Eisenmangelanämie tritt auf, wenn die körpereigenen Eisenspeicher auf ein zu niedriges Niveau sinken und das gespeicherte Eisen nicht ausreicht, um eine normale Produktion roter Blutkörperchen zu unterstützen. Unzureichendes Eisen in der Nahrung, gestörte Eisenaufnahme, Blutungen, Schwangerschaft oder Eisenverlust über den Urin können zu Eisenmangel führen. Zu den Symptomen einer Eisenmangelanämie gehören Müdigkeit, Kurzatmigkeit, Herzklopfen, Schwindel und Kopfschmerzen. Die Einnahme von Eisen in Form von Nahrungsergänzungsmitteln, wie z. B. Eisensulfat, ermöglicht einen schnelleren Anstieg des Eisenspiegels, wenn die Nahrungszufuhr und die Eisenspeicher nicht ausreichend sind.

Pharmakokinetik

Oral verabreichtes Eisen hat je nach Umstand eine sehr unterschiedliche Bioverfügbarkeit, die unter anderem von der Wertigkeit des Eisens (Fe2+ oder Fe3+), von der Nahrungsaufnahme und vom Grad des Eisenmangels abhängt. Zweiwertiges Eisen ist besser löslich und hat daher in der Regel eine höhere Bioverfügbarkeit als dreiwertiges Eisen (Fe3+). Die Absorption erfolgt hauptsächlich im Dünndarm, insbesondere im Zwölffingerdarm und im proximalen Jejunum. Etwa 60 % des Eisens wird in die Erythrozyten aufgenommen. Der Rest des Eisens befindet sich im Muskelgewebe (als Teil des Myoglobins) und in einer Vielzahl verschiedener Enzyme sowie in seiner Speicherform Ferritin. 

Toxizität

Nebenwirkungen

  • Verdunkelung des Stuhls
  • Bauchschmerzen
  • Sodbrennen
  • Übelkeit
  • Verstopfung
  • Blähungen 
  • Erbrechen
  • Durchfall

Kontraindikationen und Vorsichtsmaßnahmen

Eisenhaltige Produkte bergen besonders bei Kindern ein Risiko für Überdosierungen. Eisen in zu großen Mengen ist toxisch für das Magen-Darm-System, das Herz-Kreislauf-System und das zentrale Nervensystem. Zu den möglichen Symptomen nach einer übermäßigen Aufnahme von Eisen gehören Übelkeit, Blähungen, Bauchschmerzen, Durchfall, Verstopfung und schwarzer/teeriger Stuhl. Zu den Symptomen einer Überdosierung in den fortgeschritteneren Stadien gehören bläuliche Lippen, Fingernägel und Handflächen, Schläfrigkeit, Tachykardie, Krampfanfälle, metabolische Azidose, Leberschäden und kardiovaskuläre Dysfunktion. Sollten diese Symptome auftreten, muss umgehend ein Arzt kontaktiert werden.

Redaktionelle Grundsätze

Alle für den Inhalt herangezogenen Informationen stammen von geprüften Quellen (anerkannte Institutionen, Fachleute, Studien renommierter Universitäten). Dabei legen wir großen Wert auf die Qualifikation der Autoren und den wissenschaftlichen Hintergrund der Informationen. Somit stellen wir sicher, dass unsere Recherchen auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren.
Markus Falkenstätter, BSc

Markus Falkenstätter, BSc
Autor

Markus Falkenstätter ist Autor zu pharmazeutischen Themen in der Medizin-Redaktion von Medikamio. Er befindet sich im letzten Semester seines Pharmaziestudiums an der Universität Wien und liebt das wissenschaftliche Arbeiten im Bereich der Naturwissenschaften.

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer
Lektor

Stefanie Lehenauer ist seit 2020 freie Autorin bei Medikamio und studierte Pharmazie an der Universität Wien. Sie arbeitet als Apothekerin in Wien und ihre Leidenschaft sind pflanzliche Arzneimittel und deren Wirkung.

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