Pharmakodynamik
Die Wirkmechanismen von Metformin sind einzigartig im Vergleich zu anderen Klassen von oralen Antihyperglykämika. Metformin senkt den Blutzuckerspiegel, indem es die hepatische Glukoseproduktion (Glukoneogenese) verringert, die intestinale Absorption von Glukose vermindert und die Insulinsensitivität durch Erhöhung der peripheren Glukoseaufnahme und -verwertung erhöht. Es ist bekannt, dass Metformin die Atmungskette in den Mitochondrien hemmt, wodurch die antidiabetische Wirkung zustande kommt. Der genaue Mechanismus dieser Vorgänge ist jedoch noch nicht vollständig geklärt.
Pharmakokinetik
Metformin hat eine orale Bioverfügbarkeit von 50-60 % unter Nüchternbedingungen und wird langsam absorbiert. Die maximale Plasmakonzentration (Cmax) wird innerhalb von ein bis drei Stunden nach der Einnahme erreicht. Die Plasmaproteinbindung ist vernachlässigbar. Metformin wird weitestgehend unverändert über den Urin ausgeschieden. Die Plasmahalbwertszeit beträgt rund 17 Stunden.
Wechselwirkungen
Der H2-Rezeptor-Antagonist Cimetidin bewirkt einen Anstieg der Plasmakonzentration von Metformin.
Das Antibiotikum Cephalexin kann ebenfalls die Metforminkonzentration erhöhen.
Metformin interagiert auch mit anticholinergen Medikamenten. Anticholinergika reduzieren die Magenmotilität und verlängern so die Verweildauer der Medikamente im Magen-Darm-Trakt. Diese Beeinträchtigung kann dazu führen, dass mehr Metformin absorbiert wird, wodurch die Konzentration von Metformin im Plasma erhöht wird und das Risiko für unerwünschte Wirkungen steigt.