Bricanyl darf nicht angewendet werden,
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wenn Sie allergisch gegen den Wirkstoff Terbutalin, gegen andere Wirkstoffe derselben Substanzklasse (Sympathomimetika) oder einen der im Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile von Bricanyl 0,5 mg-Ampullen sind.
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bei Verengung der großen Hauptschlagader im Ausflussbereich der linken Herzkammer.
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wenn Sie an einem Tumor des Nebennierenmarks leiden
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wenn Sie an zu schnellem Herzschlag leiden
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wenn Sie sich noch nicht in der 22. Schwangerschaftswoche befinden
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wenn Sie unter einer ischämischen Herzkrankheit leiden (einer Erkrankung, die durch eine verminderte Blutzufuhr zum Herzmuskel gekennzeichnet ist, welche Symptome wie Brustschmerzen (Angina pectoris) auslösen kann) oder bei Ihnen ein Risiko für die Entwicklung dieser Krankheit festgestellt wurde
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wenn Ihnen eine Fehlgeburt im ersten oder zweiten Schwangerschaftsdrittel droht
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wenn Sie schwanger sind und bei Ihnen oder Ihrem Kind bestimmte Faktoren vorliegen, bei denen eine Verlängerung der Schwangerschaft riskant wäre (z. B. starker Bluthochdruck, Infektion der Gebärmutter, Blutungen, Verlegung des Geburtskanals durch die Plazenta, Ablösung der Plazenta oder Versterben des Kindes in der Gebärmutter)
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wenn Sie an Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit starkem Herzklopfen (z. B. Herzklappenfehler) oder an einer langjährigen Lungenerkrankung (z. B. chronische Bronchitis, Emphysem), die einen Anstieg des Blutdrucks im Lungenkreislauf (pulmonale Hypertonie) zur Folge hat, leiden
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen:
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder dem medizinischen Fachpersonal, bevor Sie eine Infusion mit Bricanyl erhalten:
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bei kürzlich aufgetretenem Herzinfarkt
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bei unzureichender Einstellung einer Zuckerkrankheit
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bei entzündlicher Erkrankung des Herzmuskels (Myokarditis)
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bei einer bestimmten Störung der normalen Herzschlagfolge (WPW-Syndrom)
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bei Mitralvitium (Herzklappenfehler)
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bei einem erniedrigten Kaliumgehalt des Blutes (Hypokaliämie)
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bei krankhaften Ablagerungen an den Innenwänden der Schlagadern (Arteriosklerose)
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bei Ausbuchtung an Schlagadern durch krankhafte Wandveränderungen (Aneurysmen)
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bei schwerer Erkrankung der Herzkranzgefäße (Angina pectoris),
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder dem medizinischen Fachpersonal, bevor Sie eine Infusion mit Bricanyl, zur Behandlung von vorzeitigen Wehen, erhalten:
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wenn während der Schwangerschaft Probleme aufgetreten sind
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wenn Ihre Fruchtblase während der Schwangerschaft geplatzt ist
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wenn Sie zu viel Flüssigkeit in der Lunge haben, was Atemnot verursacht (Lungenödem)
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wenn Sie an Bluthochdruck leiden
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wenn Sie Diabetikerin sind. In diesem Fall müssen bei Ihnen zusätzliche Blutzuckertests durchgeführt werden, wenn Sie Bricanyl erhalten.
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wenn bei Ihnen eine Überfunktion der Schilddrüse vorliegt
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wenn in Ihrer Vorgeschichte Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit Atemnot, Herzklopfen oder Angina pectoris aufgetreten sind (siehe Bricanyl darf nicht angewendet werden,)
Der Arzt wird Ihr Herz und Ihr ungeborenes Kind überwachen. Der Arzt wird unter Umständen auch Bluttests durchführen, um Veränderungen Ihrer Blutwerte festzustellen (siehe Abschnitt 3).
Bitte berichten Sie Ihrem Arzt vor Beginn der Einnahme, wenn Sie in der Vergangenheit an einer Herzerkrankung, unregelmäßigem Herzrhythmus oder an einem Engegefühl in der Herzgegend (Angina pectoris) gelitten haben.
Arzneimittel wie Bricanyl können Wirkungen auf Herz und Kreislauf zur Folge haben. Es gibt Hinweise auf ein seltenes Auftreten von Durchblutungsstörungen des Herzmuskels. Im Fall von Brustschmerzen oder anderen Beschwerden, die auf eine Verschlechterung einer vorbestehenden Herzerkrankung hinweisen, nehmen Sie bitte medizinische Hilfe in Anspruch.
Über eine unerwartete krampfartige Verengung der Atemwege wurde berichtet. In diesem Fall soll die Behandlung sofort abgesetzt und der Arzt schnellstmöglich kontaktiert werden.
Kommt es trotz der verordneten Behandlung zu keiner befriedigenden Besserung oder gar zu einer Verschlechterung des Leidens, ist ärztliche Beratung erforderlich, um die Behandlung gegebenenfalls
durch eine Kombination mit anderen Arzneimitteln - entzündungshemmenden wie Kortikoiden oder die Bronchien erweiternden wie Theophyllin neu festzulegen oder eine Dosisanpassung vorzunehmen. Bei akuter oder sich rasch verschlimmernder Atemnot muss unverzüglich ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden. Eine erhebliche Überschreitung, insbesondere der vorgegebenen Einzeldosis beim akuten Anfall, aber auch der Tagesdosis, kann gefährlich sein und muss deshalb vermieden werden.
Es ist wiederholt über ein erhöhtes Risiko für schwere Zwischenfälle und Todesfälle bei der Behandlung des Asthma bronchiale mit inhalativen Beta-2-Sympathomimetika (Wirkstoffe, die gegen Asthma eingesetzt werden) berichtet worden, ohne dass die ursächlichen Zusammenhänge bisher hinreichend geklärt werden konnten.
Eine Therapie mit Terbutalinsulfat kann möglicherweise zu einem schweren Kaliummangel des Organismus führen. Das damit verbundene Risiko wird durch Sauerstoffmangel erhöht, daher ist bei plötzlich auftretendem schwerem Asthma besondere Vorsicht geboten.
Die kaliumsenkende Wirkung kann durch Begleitbehandlungen verstärkt werden. In solchen Fällen ist eine besonders enge Überwachung des Kaliumgehaltes im Blut erforderlich.
Aufgrund der blutzuckersteigernden Wirkung von Terbutalinsulfat werden bei Patienten mit Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) zu Beginn der Behandlung zusätzliche Blutzuckerkontrollen empfohlen.
Teilen Sie bitte Ihrem behandelnden Arzt alle Ihnen persönlich bekannten weiteren Erkrankungen mit (vor allem Schilddrüsenüberfunktion und Zuckerkrankheit).
Bei Anwendung hoher Dosen kurz wirksamer Beta-Agonisten im akuten Asthmaanfall kann es zu einer Übersäuerung des Blutes kommen. Diese macht sich unter anderem durch ein Fortbestehen der Symptome und mangelndes Ansprechen auf die Bricanylbehandlung bemerkbar.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt, wenn Sie schwanger sind oder glauben schwanger zu sein.
Die Anwendung des Arzneimittels Bricanyl 0,5 mg - Ampullen kann bei Doping-Kontrollen zu positiven Ergebnissen führen.
Anwendung von Bricanyl zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt, das medizinische Fachpersonal oder Ihren Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden, einschließlich nicht verschreibungspflichtiger Arzneimittel. Hierzu zählen auch pflanzliche Arzneimittel. Bricanyl kann die Wirkungsweise einiger Arzneimittel beeinflussen, und einige Arzneimittel können die Wirkungsweise von Bricanyl beeinflussen.
Informieren Sie Ihren Arzt, das medizinische Fachpersonal oder Ihren Apotheker insbesondere dann, wenn Sie Folgendes einnehmen:
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Arzneimittel gegen unregelmäßigen oder schnellen Herzschlag (z. B. Digoxin)
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andere Betablocker (z. B. Atenolol oder Propranolol), einschließlich Augentropfen (z. B. Timolol)
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Xanthine (z. B. Theophyllin oder Aminophyllin)
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Steroide (z. B. Prednisolon)
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Entwässerungstabletten, auch bekannt als Diuretika (z. B. Furosemid)
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Arzneimittel gegen Diabetes zur Senkung des Blutzuckerspiegels (z. B. Insulin, Metformin, Glibenclamid).
Betarezeptorenblocker (einschließlich Augentropfen) können die Wirkung von Bricanyl aufheben.
Die gleichzeitige Behandlung mit Methylxanthinen (z. B. Theophyllin), Kortikoiden (kortisonähnliche entzündungshemmende Arzneimittel), Diuretika (Stoffe zur Steigerung der Harnausscheidung) oder Glykosiden (Digitalis) kann den Kaliummangel im Blut verstärken. Es wird empfohlen, in solchen Situationen den Kaliumgehalt im Blut regelmäßig zu bestimmen.
Die gleichzeitige Gabe von Bricanyl mit anderen Substanzen ähnlicher Wirkung oder Methylxanthinen (z. B. Theophyllin) kann die erweiternde Wirkung auf die Atemwege verstärken, es muss aber auch mit einer Zunahme unerwünschter Wirkungen, z. B. unregelmäßigem Herzschlag, gerechnet werden.
Die Wirkung blutzuckersenkender Medikamente (Antidiabetika) kann vermindert werden. Es ist zu überprüfen, ob eine Dosisänderung des Antidiabetikums erforderlich ist.
Die gleichzeitige Gabe von Bricanyl und herzwirksamen Arzneimitteln (Digitalisglykoside, Chinidin oder anderen Antiarrhythmika) kann zu unregelmäßigem Herzschlag führen. Auch bestimmte Hormone (L-Dopa, L-Thyroxin, Oxytocin) oder Alkohol können die Wirkung von Bricanyl auf Herz und Kreislauf verstärken.
Die gleichzeitige Anwendung von Bricanyl und bestimmten Medikamenten zur Behandlung von Depressionen (Mono-Aminooxidase Hemmstoffe oder trizyklische Antidepressiva) kann eine verstärkte Wirkung von Bricanyl auf das Herz-Kreislauf-System auslösen (schwere Kopfschmerzen, Blutdruckkrisen, Herzrhythmusstörungen bis hin zu Todesfällen).
Bitte teilen Sie vor einer Operation dem Narkosearzt mit, dass Sie mit Bricanyl behandelt werden. Wenn bei Ihnen ein chirurgischer Eingriff in Vollnarkose geplant ist, wird Ihr Arzt die Anwendung von Bricanyl nach Möglichkeit 6 Stunden vor der Operation absetzen, um Nebenwirkungen (wie unregelmäßigen Herzschlag oder Blutungen der Gebärmutter) zu verhindern.
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Zu einer Anwendung von Bricanyl in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft liegen keine Erfahrungen vor. Obwohl nach Anwendung in den letzten beiden Schwangerschaftsdritteln keine fruchtschädigenden Wirkungen bekannt geworden sind, sollte Bricanyl aus grundsätzlichen Überlegungen während der Schwangerschaft nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt angewendet werden.
Eine vorübergehende Unterzuckerung (Hypoglykämie) wurde bei Neu- und Frühgeborenen beobachtet, deren Mütter mit Terbutalinsulfat oder ähnlichen Wirkstoffen behandelt wurden.
Unter Terbutalingabe kann es bei Mutter und Kind zu schnellem Herzschlag kommen. Bei der Mutter kann eine Erniedrigung des Blutdruckes auftreten, insbesondere bei Frauen mit Blutungen.
Da eine wehenhemmende Wirkung von Bricanyl nicht ausgeschlossen werden kann, sollte die Anwendung kurz vor der Geburt nicht mehr erfolgen.
Der Wirkstoff von Bricanyl geht in die Muttermilch über. Daher sollte eine Behandlung stillender Frauen nur nach einer Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Achtung: dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit und Verkehrstüchtigkeit beeinträchtigen.
Durch individuell auftretende unterschiedliche Reaktionen kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch dieses Arzneimittels die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt werden. Dies gilt besonders bei Behandlungsbeginn sowie im Zusammenwirken mit Alkohol, Beruhigungs- oder Schlafmitteln.
Bricanyl 0,5 mg – Ampullen enthalten Natrium
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Dosis, d.h. es ist nahezu „natriumfrei“.