Codipertussin darf nicht eingenommen werden,
- wenn Sie allergisch gegen Codein oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneitmittels sind;
- wenn Sie an akuten Schüben von Bronchialasthma (Zustände mit Atemnot durch Verengung der unteren Atemwege) oder an anderen Zuständen, die mit einer schweren Einschränkung der Atemfunktion einhergehen, leiden
- bei gewissen entzündlichen Darmerkrankungen (Divertikulitis) und unmittelbar nach Darmoperationen.
- bei Abhängigkeit von Substanzen, die mit Codein chemisch verwandt sind (sogenannte Opioide) oder bei akuter Alkoholüberdosierung.
- bei Einnahme von MAO-Hemmern (Mittel gegen Depressionen), auch innerhalb der letzten 14 Tage.
- während der Schwangerschaft und Stillzeit (siehe auch Abschnitt „Schwangerschaft und Stillzeit“).
- von Kindern unter 12 Jahren.
- wenn Sie wissen, dass Sie Codein sehr rasch zu Morphin verstoffwechseln.
Jugendliche ab 12 Jahren
- Codein wird bei Jugendlichen mit eingeschränkter Atemfunktion zur Behandlung von Husten nicht empfohlen.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Codipertussin einnehmen.
Codein wird durch ein Enzym in der Leber zu Morphin umgewandelt. Morphin ist die Substanz, welche die Wirkungen des Codein hervorruft. Einige Personen verfügen über eine abgewandelte Form dieses Enzyms, was unterschiedliche Auswirkungen haben kann. Bei einigen Personen entsteht kein Morphin oder nur in sehr geringen Mengen und es wird keine ausreichende Wirkung auf ihre
Hustensymptome erreicht. Bei anderen Personen wiederum ist es wahrscheinlicher, dass bei ihnen schwerwiegende Nebenwirkungen auftreten, da eine sehr hohe Menge Morphin gebildet wird. Wenn Sie eine der folgenden Nebenwirkungen bei sich bemerken, beenden Sie die Einnahme dieses Arzneimittels und holen Sie sofort ärztlichen Rat ein: langsame oder flache Atmung, Verwirrtheit, Schläfrigkeit, enge Pupillen, Übelkeit oder Erbrechen, Verstopfung, Appetitlosigkeit.
Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Codipertussin ist erforderlich,
- wenn Sie an Störungen des Atemzentrums (z.B. erhöhter Hirndruck) und der Atemfunktion oder unter Bewusstseinsstörungen leiden
- falls Sie Patient mit chronischem Husten sind
- wenn Sie unter Blutdruckerniedrigung bei gleichzeitig vermindertem Blutvolumen (z.B. durch starke Blutverluste) leiden
- wenn Sie an einer Lebererkrankung leiden oder bei Ihnen aufgrund einer erblichen Veranlagung der Wirkstoff Codein langsamer als bei den meisten anderen Personen ausgeschieden wird (CYP2D6-Mangel)
Codipertussin-Hustensaft sollte nur zur Kurzzeitbehandlung angewendet werden. Eine Langzeitbehandlung kann zu einer nachlassenden Wirksamkeit (Toleranz) sowie zu einer psychischen und körperlichen Abhängigkeit führen, weiterhin können unwerwünschte psychische und körperliche Erscheinungen nach plötzlichen Absetzten des Präparates auftreten (Entzugssymtome). Außderdem besteht eine Kreuztoleranz (Risiko einer nachlassenden Wirkung bei verwandten Substanzen) zu anderen Opioiden (Opiatabkömmlingen).
Bei Auftreten von Überempfindlichkeitsreaktionen und plötzlicher Atemnot, was in seltenen Fällen geschehen kann (siehe unter „welche Nebenwirkungen sind möglich“), müssen Sie die Behandlung sofort abbrechen und so rasch wie möglich einen Arzt aufsuchen.
Nach Gallenblasenoperationen oder bei chronischer Verstopfung dürfen Sie Codipertussin-Hustensaft nur mit Vorsicht einnehmen.
Bei Husten mit erheblicher Schleimbildung soll Codipertussin-Hustensaft nur in Absprache und auf Anweisung des Arztes unter besonderer Vorsicht eingenommen werden, weil eine Unterdrückung des Hustens unter diesen Umständen unerwünscht ist, um einen Stau von Schleim in den unteren Atemwegen zu vermeiden.
Kinder und Jugendliche
Besonders bei Kindern und Jugendlichen sollte darauf geachtet werden, dass sich besonders bei chronischem Husten Frühsymptome eines Bronchialasthmas verbergen können und daher Codipertussin-Hustensaft zur Dämpfung dieses Hustens nicht geeignet ist.
Einnahme von Codipertussin mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen / anwenden, kürzlich eingenommen / angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimitttel einzunehmen/anzuwenden, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Die gleichzeitige Einnahme anderer Substanzen, die wie Codipertussin-Hustentropfen auf das zentrale Nervensystem wirken, können die durch Codein verursachte Müdigkeit und Dämpfung der Atmung verstärken. Dazu zählen gewisse Mittel gegen Schlafstörungen (Hypnotika), Erregungszustände (Sedativa), Depressionen (wie etwa Neuroleptika) und gewisse Mittel gegen Allergien (H1-Antihistaminika) sowie auch Alkohol.
Eine gleichzeitige Einnahme von Betablockern (Mittel gegen Bluthochdruck und bestimmte Herzerkrankungen) oder Arzneimitteln gegen Herzrhythmusstörungen (bestimmte Antiarrhythmika) kann zu einer Verstärkung der unerwünschten Wirkungen führen.
Die gleichzeitige Verabreichung von MAO-Hemmern (Mittel gegen Depressionen) darf nicht erfolgen, da es zu einer Verstärkung der Wirkungen kommen kann, die sich in Erregung,
Krämpfe, Halluzinationen, Schwitzen, Blutdruckveränderungen und Muskelsteifheit äußert (siehe auch „Codipertussin darf nicht eingenommen werden“).
Bei Einnahme von Codipertussin zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Während der Anwendung von Codipertussin-Hustensaft dürfen Sie keinen Alkohol trinken, da dies die Fähigkeit zur Lösung komplexer Aufgaben und das Konzentrationsvermögen (psychomotorische Leistungsfähigkeit) stärker vermindert als die Einzelstoffe.
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Schwangerschaft
Da in den ersten 4 Monaten der Schwangerschaft eine Beeinträchtigung des ungeborenen Kindes nicht ausgeschlossen werden kann bzw. im letzten Drittel der Schwangerschaft Entzugserscheinungen beim Neugeborenen (z.B. Erbrechen, Zittern, Durchfall oder schneller Herzschlag) auftreten können darf Codipertussin-Hustensaft während der Schwangerschaft nicht angewendet werden.
Stillzeit
Nehmen Sie Codein nicht ein, wenn Sie stillen. Codein und Morphin gehen in die Muttermilch über.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Achtung: Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit und Verkehrstüchtigkeit beeinträchtigen.
Codipertussin-Hustentropfen können auch bei bestimmungsgemäßer Anwendung die Reaktionsfähigkeit, die Fähigkeit Werkzeuge oder Maschinen zu bedienen und die Fahrtüchtigkeit beeinträchtigen. Vorsicht bei der Teilnahme am Straßenverkehr und beim Bedienen von Maschinen.
Codipertussin enthält Zucker, Ethanol, Methyl-4-hydroxybenzoat und Propyl-4-hydroxybenzoat
Bitte nehmen Sie Codipertussin-Hustensaft erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Zuckerunverträglichkeit leiden.
Dieses Arzneimittel enthält geringe Mengen an Ethanol (Alkohol), weniger als 100mg/pro Dosis. Dieses Arzneimittel enthält Methyl-4-hydroxybenzoat und Propyl-4-hydroxybenzoat, welche allergische Reaktionen, auch Spätreaktionen, hervorrufen können.
Hinweis für Diabetiker:
Saccharosegehalt von 4,2 g pro 3 Dosierlöffel (bzw. 1,4 g pro 1 Dosierlöffel) und Glucosegehalt von 0,8 g pro 3 Dosierlöffel (bzw. 0,3 g pro 1 Dosierlöffel) beachten! 3 Dosierlöffel enthält ca. 0,42 BE, 1 Dosierlöffel 0,14 BE.