1000 ml enthalten: |
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Poly(O-2-hydroxyäthl)stärke 20,5 |
100,00 g |
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(Durchschnittsmolekulargewicht Mw = 240 000, |
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Molare Substitution MS = 0,40-0,55) |
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Natriumchlorid |
9,00 g |
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Hilfsstoffe: |
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Natriumhydroxid |
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Salzsäure |
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Wasser für Injektionszwecke |
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Elektrolyte in mmol/1000 ml |
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Na+ |
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Cl- |
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Osmolarität: 308 mosmol/l pH-Wert: 3,5 - 6,0
Arzneiform:
Lösung zur intravenösen Infusion
Packungsgrößen:
Freeflex-Infusionsbeutel: 10 x 250 ml 30 x 250 ml 20 x 500 ml
HAES-steril mit 10 % Wirkstoff Hydroxyäthylstärke (Haes) 20,5 in blutisotoner Kochsalzlösung, ist ein kolloidales Plasmaersatzmittel.
Zulassungsinhaber:
Fresenius Kabi Austria GmbH
Hafnerstraße 36
A-8055 Graz
HAES-steril "Fresenius" (Haes 20,5) |
Gebrauchsinformation |
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10 % - Infusionslösung |
Stand: September 2008 |
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Hersteller:
Fresenius Kabi Austria GmbH
Hafnerstraße 36
A-8055 Graz
Fresenius Kabi France 6, rue du Rempart
BP 611
27400 Louviers Cedex France
Wann wird HAES-steril "Fresenius" (Haes 20,5) 10 % - Infusionslösung verwendet?
- Therapie und Prophylaxe von Hypovolämie und Schock im Zusammenhang mit Operationen (hämorrhagischer Schock), Verletzungen (traumatischer Schock), Infektionen (septischer Schock), Verbrennungen (Verbrennungsschock).
- Therapeutische Hämodilution.
Die Lösung dient nicht als Blutersatz.
Informieren Sie den Arzt, wenn Sie:
- an anderen Krankheiten oder einer Allergie leiden
- noch andere Arzneimittel einnehmen, auch solche, die Sie selbst gekauft haben
- schwanger sind oder stillen.
Bei Fibrinogenmangel sollte das Präparat nur in lebensbedrohlichen Notfällen verabreicht werden, bis Blut zur Substitution bereit steht.
Da bei Infusion kolloidaler Lösungen stets Unverträglichkeitsreaktionen möglich sind, sollen die ersten 10 - 20 ml langsam und unter sorgfältiger Beobachtung des Patienten verabreicht werden.
Kontrollen der Wasserbilanz und des Serumionogramms sind erforderlich.
Bei Nichteinhaltung der Dosierungsrichtlinien ist die Gefahr der akuten Volumenüberlastung (vor allem bei cardial und pulmonal vorbelasteten Patienten) gegeben.
Bei Flüssigkeitsmangel im Extrazellulärraum ist für die Auffüllung des Interstitiums mit Elektrolytlösungen zu sorgen. Bei Schockzuständen, welche hauptsächlich durch Wasser- und Elektrolytverluste bedingt sind (schweres Erbrechen, Durchfall, Verbrennungen), sollte nach Anfangsbehandlung mit HAES-steril 10 % die Weiterbehandlung mit einer bilanzierten Elektrolytlösung erfolgen.
Zu Beginn der Therapie ist eine Kontrolle des Serumkreatinins erforderlich.
Bei Serumkreatininwerten > 2 mg/dl ist HAES-steril 10 % kontraindiziert. Bei grenzwertigen Kreatininwerten von 1,2 - 2 mg/dl (kompensierte Retention), insbesondere bei geriatrischen Patienten, sollte eine Hämodilutionstherapie sorgfältig abgewogen werden. Falls die Indikation bei diesen Patienten gestellt wird, ist zwingend eine engmaschige Kontrolle der Flüssigkeitsbilanz sowie der renalen Retentionswerte und eine tägliche Kontrolle der Serumkreatininwerte notwendig.
Trotz normaler Serumkreatininwerte können pathologische Urinbefunde auf eine kompensierte Nierenschädigung hinweisen. In diesen Fällen sind die Serumkreatininwerte täglich zu kontrollieren.
Bei normalen Serumkreatininwerten und normalem Urinbefund ist bei mehrtägiger Therapie eine 1 - 2-malige Kontrolle der Nierenretentionswerte erforderlich.
Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr (2 - 3 Liter pro Tag) ist bei allen Patienten sicherzustellen.
Es empfiehlt sich, auch Patienten mit chronischer Lebererkrankung besonders aufmerksam zu beobachten.
In seltenen Fällen kann es zu anaphylaktoiden oder Antigenreaktionen kommen. Treten Überempfindlichkeitsreaktionen wie periorbitale Ödeme, Urticaria oder keuchender Atem auf, ist die Infusion zu unterbrechen und falls nötig sind adäquate Maßnahmen einzuleiten.
Sofortmaßnahmen bei Unverträglichkeitsreaktionen:
1. Hauterscheinungen - Verabreichung von Antihistaminika,
HAES-steril "Fresenius" (Haes 20,5) |
Gebrauchsinformation |
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10 % - Infusionslösung |
Stand: September 2008 |
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- stärkerer Blutdruckabfall (syst. < 90 mm Hg) und Tachycardie - Gabe von Corticosteroiden (z.B. Prednisolon i.v.),
- schwere Zwischenfälle, Schock, Bronchospasmen - Adrenalin, hochdosierte Corticoidgaben, Sauerstoffapplikation und Volumenauffüllung mit einem anderen Volumenersatzmittel,
- Atem- oder Herzstillstand - Reanimationsmaßnahmen.
Nach schweren Zwischenfällen ist im Allgemeinen eine 24-stündige Überwachung bzw. Behandlung des Patienten auf einer Intensivstation erforderlich.
Bei Blutverlusten von mehr als 20 - 25 % des zirkulierenden Blutvolumens ist eine Erythrozytenzufuhr dringend indiziert.
Unter HAES-steril 10 % kann gelegentlich eine über mehrere Tage andauernde α-Serum- Amylase-Erhöhung im Blut auftreten. Da es sich hierbei um die Bildung eines hochmolekularen Enzym-Substrat-Komplexes handelt, der durch seine Größe lediglich verzögert eliminiert wird, kommt dieser Hyperamylasämie keine pathologische Bedeutung zu, sollte aber bei der eventuellen Diagnose einer Pankreatitis berücksichtigt werden.
Beim Mischen mit anderen Arzneimitteln und sonstigen Manipulationen ist auf die Gefahr mikrobieller Kontamination zu achten.
Es wird allgemein empfohlenen, zu HAES-steril 10 % keine anderen Arzneimittel oder Lösungen hinzuzufügen. Ist die Zugabe von anderen Arzneimitteln dennoch notwendig, so muss die Sterilität gesichert sein, sowie auf gute Durchmischung und vor allem auf Kompatibilität geachtet werden. Die Kompatibilität ist zumindest visuell zu überprüfen (nichtsichtbare chemische bzw. therapeutische Inkompatibilitäten sind dennoch möglich).
Es besteht eine Inkompatibilität mit verschiedenen Insulinzubereitungen. Die Kompatibilität von Haes mit Citrat wurde nachgewiesen.
Es dürfen nur klare bis schwach opaleszierende und farblose bis höchstens schwach gelbliche Lösungen aus unversehrten Behältnissen verwendet werden.
Nur zur einmaligen Entnahme.
Bewahren Sie dieses Arzneimittel immer außerhalb der Sicht- und Reichweite von Kindern auf.
Prinzipiell wird die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr sowie zum Bedienen von Maschinen durch HAES-steril 10 % per se nicht beeinträchtigt. Aufgrund der Indikation (z.B. Schock) ist diese Frage im Allgemeinen jedoch nicht relevant.