Oxybutynin „ratiopharm“ darf nicht eingenommen werden,
- wenn Sie allergisch gegen Oxybutynin oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind
- wenn Sie eine unvollständige Blasenentleerung während des Urinierens haben
- wenn Sie eine Verengung im Magen-Darmbereich haben bzw. Ihre Darmmuskulatur geschwächt oder gelähmt ist
- wenn Sie an einem toxischen Megacolon (Erkrankung mit geweitetem Dünndarm infolge einer Vergiftung) leiden
- wenn Sie an einer schweren ulzerösen Kolitis (schwere Entzündung im Magen-Darmbereich mit Magen-Darmgeschwüren) leiden
- wenn Sie an Myasthenia gravis leiden (eine Form von sich langsam verschlechternder Muskelschwäche)wenn Sie ein Glaukom (erhöhter Druck und Schmerzen in den Augen) oder eine flache vordere Augenkammer haben
- wenn Sie sehr häufig urinieren müssen oder aufgrund einer Herz- oder Nierenerkrankung häufig nachts urinieren müssen
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Oxybutynin „ratiopharm“ einnehmen,
- wenn die Person, die dieses Arzneimittel einnehmen soll, ein Kind ist (die Anwendung wird bei Kindern unter 5 Jahren nicht empfohlen)
- wenn Sie an einer Erkrankung des Nervensystems (autonome Neuropathie – Zerstörung von Nerven, was zu Störung des Temperatur-, Schmerz-, Berührungs und Geruchsempfindens führen kann) leiden
- wenn Sie schwerwiegende Bewegungsstörungen im Magen-Darmbereich haben
- wenn Sie eine Leber- oder Nierenerkrankung haben
- wenn Sie einen schnellen Herzschlag, eine überaktive Schilddrüse, eine Herzerkrankung einschließlich hohem Blutdruck, Störungen der geistigen Aktivität oder eine vergrößerte Prostata haben. Oxybutynin „ratiopharm“ kann die Beschwerden dieser Erkrankungen verstärken.
- wenn bei Ihnen ein plötzlicher Sehverlust auftritt. Sprechen Sie unverzüglich mit Ihrem Arzt.
- wenn Sie Oxybutynin „ratiopharm“ über einen längeren Zeitraum einnehmen müssen. Langzeitanwendung kann zur Entwicklung von Karies, Zahnfleischentzündung und Pilzinfektionen, ausgelöst durch verminderte Speichelbildung, im Mund beitragen. Bitte suchen Sie Ihren Zahnarzt zwecks regelmäßiger zahnärztlicher Kontrollen auf.
- wenn Sie Verdauungsstörungen oder Sodbrennen haben, verursacht durch eine Hiatushernie (wobei eine Teil Ihres Magens durch das Zwerchfell rutscht) oder durch gastroösophagealen Reflux (wenn Magensäure in die Speiseröhre fließt)
- wenn Sie Arzneimittel einnehmen, die eine Entzündung der Speiseröhre bewirken oder verstärken können (z. B. Bisphosphonate, die zur Behandlung von Osteoporose eingesetzt werden)
- wenn Sie Fieber haben oder wenn Sie hohen Außentemperaturen ausgesetzt sind. Oxybutynin „ratiopharm“ kann möglicherweise zu vermindertem Schwitzen führen.
- wenn Ihr Harn trüb oder rötlich gefärbt ist (Blut kann im Harn erscheinen) oder wenn Sie während des Harnlassens ein schmerzhaftes, brennendes Gefühl haben, einen Harndrang (jedoch nur geringe Harnmengen abgehen), Schmerzen im unteren Rückenbereich oder Fieber haben. In diesem Fall haben Sie wahrscheinlich einen Harnwegsinfekt. Suchen Sie unverzüglich Ihren Arzt auf.
Kinder und ältere Patienten
Kinder und ältere Patienten können empfindlicher auf die Wirkungen von Oxybutynin “ratiopharm” reagieren.
Aufgrund unzureichender Daten zur Sicherheit und Wirksamkeit werden Oxybutynin „ratiopharm“ nicht zur Anwendung bei bei Kindern unter 5 Jahren empfohlen.
Einnahme von Oxybutynin „ratiopharm“ zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen / anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen / angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen / anzuwenden.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt, wenn Sie eines der folgenden Arzneimittel einnehmen:
- Arzneimittel, die die gleichen Nebenwirkungen wie Oxybutynin „ratiopharm“ haben (besonders Mundtrockenheit, verschwommenes Sehen, Pupillenerweiterung, vermindertes Schwitzen, Halluzinationen, Unruhe, Desorientierung, Verwirrung, Verstopfung, Schwindel, Schläfrigkeit). Die Nebenwirkungen beider Arzneimittel können verstärkt werden.
- Amantadin, Biperiden, L-Dopa (zur Behandlung der Parkinson’schen Erkrankung)
- Antihistaminika (zur Behandlung allergischer Reaktionen)
- Neuroleptika (Phenothiazine [z.B. Thioridazin], Butyrophenone [z.B. Haloperidol], Clozapin) (Arzneimittel zur Behandlung bestimmter psychiatrischer Erkrankungen)
- Chinidin (zur Behandlung eines unregelmäßigen Herzschlags)
- Digitalis (zur Behandlung von Herzschwäche)
- trizyklische Antidepressiva (zur Behandlung von Depression)
- Atropin (z. B. zur Behandlung von grünem Star, Herzerkrankungen oder Bluthochdruck) und verwandte Substanzen wie atropinartige krampflösende Mittel (zur Behandlung oder Vorbeugung von Muskelspasmen)
- Dipyridamol (zur Behandlung von Blutgerinnungsstörungen)
- Azol-Antimykotika (z.B. Ketoconazol; zur Behandlung von Pilzinfektionen)
- Makrolid-Antibiotika (z.B. Erythromycin; zur Behandlung bakterieller Infektionen)
- Metoclopramid, Domperidon (u.a. zur Behandlung von Beschwerden wie Übelkeit und Erbrechen)
- Cholinesterasehemmer (zur Behandlung von z. B. Alzheimer-Krankheit)
Oxybutynin „ratiopharm“ kann durch Verminderung der Magen-Darmbewegung die Aufnahme anderer Arzneimittel in die Blutbahn vermindern.
Die gleichzeitige Anwendung von Cholinesterase-Hemmern kann zu einer herabgesetzten Cholinesterase-hemmenden Wirksamkeit führen.
Nitrate (zur Behandlung von Angina pectoris) unter die Zunge verabreicht, können sich bei gleichzeitiger Verabreichung mit Oxybutynin aufgrund von Mundtrockenheit unvollständig auflösen. Bevor Sie die Tablette unter die Zunge legen, befeuchten Sie bitte Ihren Mund mit Wasser.
Einnahme von Oxybutynin „ratiopharm“ zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Die Tabletten können auf nüchternen Magen eingenommen werden. Wenn nach der Einnahme von Oxybutynin „ratiopharm“ Magenbeschwerden auftreten, können Sie die Tabletten mit etwas Milch oder während der Mahlzeiten, einnehmen.
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen oder wenn Sie vermuten schwanger zu sein oder beabsichtigen schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Sie dürfen Oxybutynin „ratiopharm“ während der Schwangerschaft nicht einnehmen, außer wenn es unbedingt erforderlich ist.
Oxybutynin „ratiopharm“ geht in geringen Mengen in die Muttermilch über. Daher wird das Stillen während der Einnahme von Oxybutynin „ratiopharm“ nicht empfohlen.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
- Achtung: Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit und Verkehrstüchtigkeit beeinträchtigen.
Während der Anwendung von Oxybutynin „ratiopharm“ können, insbesondere bei gleichzeitiger Alkoholeinnahme, Schwindel, Schläfrigkeit oder verschwommenes Sehen auftreten.
Seien Sie daher vorsichtig bei Aktivitäten, die eine erhöhte Konzentrationsfähigkeit erfordern, wie Autofahren, Bedienen von Maschinen oder Verrichtung von gefährlichen Arbeiten. Falls eine der oben genannten Beschwerden auftritt, unterlassen Sie diese Aktivitäten.
Oxybutynin „ratiopharm“ enthält Lactose
Bitte nehmen Sie dieses Arzneimittel erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Zuckerunverträglichkeit leiden.