Was sollten Sie vor der Anwendung von STICKOXYDUL medizinisch LINDE beachten?
Stickoxydul medizinisch Linde wird Ihnen nur in einem Krankenhaus oder einer Klinik unter der Aufsicht eines Arztes gegeben. Stellen Sie sicher, dass Ihr Arzt über Ihre Krankheitsgeschichte ausreichend informiert ist.
Stickoxydul medizinisch Linde darf nicht angewendet werden,
-
bei unbehandeltem Vit.B12- oder Folsäure-Mangel
-
bei erhöhtem Hirndruck oder schwerer Schädelverletzung
-
bei nicht entlasteten Luft- oder Gaseinschlüssen im Körper (Gasemboli), da Distickstoffmonoxid rasch in lufthaltige Hohlräume diffundiert und es somit zu einer Volumenzunahme des
Hohlraumes und/oder zu einer Erhöhung seines Innendrucks kommt. Daher soll Stickoxydul medizinisch Linde bei Patienten mit Luftansammlungen in einer Körperhöhle (z. B. Pneumothorax, Ileus, Mediastinalemphysem, Emphysemblasen, Pneumoperikard), im Blut (Luft embolie) und bei oder nach verschiedenen Operationen, die zu Lufteinschlüssen im Körper führen können (Gaseinschlüsse im Glaskörper bei Operationen am Auge, bei Mittelohrchirurgie, Pneumoenzephalographie, bei Operationen in sitzender Position und nach extrakorporaler Zirkulation bei Herzoperationen) oder nach einem kürzlich erfolgter Tauchgang nicht angewendet werden.
bei schwerer Lungenfunktionsstörung mit erniedrigtem Sauerstoffgehalt im Blut.
-
bei schwerer Herzfunktionsstörung.
-
bei Patienten mit verminderter Bewusstseinslage und/oder Kooperation zur Schmerzstillung, wegen der Gefahr des Verlustes der Schutzreflexe.
-
kritisch krankem Intensivpatient
-
wenn Sie allergisch gegen Distickstoffmonoxid sind
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Stickoxydul medizinisch Linde anwenden, wenn Sie
Probleme mit Drogen- oder Medikamentenmissbrauch haben oder hatten, da bei einer wiederholten Einnahme ein erhöhtes Risiko besteht, dass eine Abhängigkeit von Distickstoffmonoxid entsteht. Ihr Arzt wird entscheiden, ob eine Behandlung mit Stickoxydul medizinisch Linde in Ihrem Fall möglich ist.
Weitere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung (beachten Sie auch Abschnitt 5 „Wie ist STICKOXYDUL MEDIZINISCH LINDE aufzubewahren?“):
-
Stickoxydul medizinisch Linde darf nur vom Arzt oder von geschultem Fachpersonal angewendet werden. Medizinische Gase nur für medizinische Zwecke laut Anwendungsliste verwenden.
-
Vitamin-Mangel: Wenn Sie vermuten einen Vitamin-B12- oder Folsäuremangel zu haben, kann die Verwendung von Distickstoffmonoxid die dadurch verursachten Beschwerden verstärken.
-
Die wiederholte Verabreichung von oder das Ausgesetzsein gegenüber Distickstoffmonoxid kann zur Abhängigkeit führen. Bei Patienten mit einer bekannten Vorgeschichte von Substanzmissbrauch bzw. bei Angehörigen der Gesundheitsberufe mit berufsbedingter Exposition gegenüber Distickstoffmonoxid ist Vorsicht geboten.
-
Stickoxydul medizinisch Linde sollte nur angewendet werden, wenn zusätzliche Sauerstoffgaben möglich sind und in Gegenwart von notfall-medizinisch geschultem Personal.
-
Vor jeder Verwendung ist eine Überprüfung der für die jeweilige Anwendung geplanten ausreichenden Inhaltsmenge durchzuführen (Berechnung siehe Abschnitt 6).
-
Stickoxydul medizinisch Linde ist nicht entflammbar, unterstützt aber die Verbrennung. Bei der Anwendung nicht rauchen, offene Flammen und Zündquellen fernhalten. Feuergefahr bei Kontakt mit leicht brennbaren Stoffen. Anreicherung der Umgebungsluft mit Stickoxydul medizinisch Linde vermeiden.
-
Stickoxydul medizinisch Linde wird in den Behältnissen in unter Druck verflüssigter Form geliefert. Bei einem plötzlichen raschen Öffnen des Ventils oder bei unsachgemäßer Entnahme kann das austretende Gas erneut verflüssigen und bei Kontakt mit der Haut Erfrierungen bzw. Kaltverbrennungen (lokaler Gewebetod, Kältenekrosen) verursachen; bei Kontakt von kälteverflüssigtem Stickoxydul medizinisch Linde mit der Haut oder mit den Augen müssen diese Bereiche sofort mit großen Mengen kaltem Wasser oder kalten Kompressen behandelt werden; bei derartigen Verletzungen ist sofort ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen.
-
Teile des Behältnisses (z.B. Ventile, Rohre, etc.) können bei Benutzung kalt werden und mitunter zu Eisbildung führen. Es ist darauf zu achten, diese Teile nicht zu berühren.
-
Bei der Anwendung von Stickoxydul medizinisch Linde in verflüssigter Form ist geeignete Schutzbekleidung (Schutzbrille, Schutzhandschuhe) zu tragen. Behältnisse mit verflüssigtem Gas müssen stehend verwendet werden.
-
Die Inhalationshilfen (z.B. Nasenbrille, Atemmaske, Tubus) müssen für die jeweilige Anwendung geeignet sein.
-
Vor Anschluss eines Behältnisses muss sichergestellt sein, dass ein Rückstrom vom Leitungssystem in das Behältnis nicht möglich ist.
-
Zur Entnahme von gasförmigem Stickoxydul medizinisch Linde aus einem Behältnis ist erforderlichenfalls eine geeignete Druckreduziereinrichtung anzuschließen. Die Bedienungsanleitung für diese Einrichtung ist unbedingt zu beachten. Verunreinigung des Anschlusses vermeiden.
-
Ventile langsam, ruckfrei und vollständig öffnen; hierzu keine Gleit- oder Schmiermittel sowie Werkzeuge benutzen, auch nicht bei Stecken des Ventils oder erschwerter Ankopplung des Druckreglers. Die Ventile und dazugehörende Geräte nur mit sauberen und fettfreien Händen (keine Handcremes, etc.) bedienen.
-
Vor der Verwendung ist die Schutzkappe vom Ventil zu entfernen.
-
Vor Öffnen des Ventils ist der ordentliche Sitz der angeschlossenen Armaturen (z.B. Druckminderer, Flowmeter) zu überprüfen und auf ihren geschlossenen Zustand zu achten. Der Druckminderer muss entlastet sein.
-
Das Ventil des Druckbehältnisses ist langsam zu öffnen, ansonsten besteht Unfallgefahr. Zur Entnahme von Stickoxydul medizinisch Linde ist das Handrad des Druckregelventils am Druckminderer langsam zu öffnen (Rechtsdrehung).
-
Im Falle von Undichtigkeit, Ventil schließen und Druckminderer entkoppeln. Defekte Behältnisse deutlich kennzeichnen, gesondert lagern und dem Lieferanten übergeben.
-
Eine missbräuchliche Verwendung der Behältnisse sowie eine Füllung durch den Verbraucher oder Dritte sind nicht statthaft.
-
Es sollte darauf geachtet werden, die Konzentration der Arbeitsumgebung gemäß den Auflagen so gering wie möglich zu halten. Stickoxydul medizinisch Linde verdrängt die Atemluft. Bei der Anwendung ist für eine ausreichende Durchlüftung der Behandlungsräume zu sorgen. Ein Risiko auf verminderte Fertilität, das von medizinischem Personal oder Gesundheitsberufen während langzeitiger Einwirkung und in Räumen mit schlechter Ventilation berichtet wurde, kann nicht ausgeschlossen werden.
Weitere Informationen zu Vorsichtsmaßnahmen bei der Anwendung und sonstige Hinweise zur Handhabung finden Ärzte bzw. medizinisches Fachpersonal am Ende der Gebrauchsinformation.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung:
-
Distickstoffmonoxid sollte nicht während einer Laser-Operation an den Atemwegen wegen des Risikos der explosionsartigen Entzündung angewendet werden
-
Bei der Narkose kann Stickoxydul medizinisch Linde in die Luftmanschette eines Beatmungsschlauchs eindringen und über die Volumen- und Druckzunahme Schäden an den Atemwegen verursachen oder zur Verlegung der Atemwege führen. Durch regelmäßige Kontrolle und Anpassung des Manschettendruckes wird eine Schädigung vermieden.
-
Bei Patienten mit luft- oder gasgefüllten Hohlräumen im Körper (Darm, Brustkorb) kann es zu einer gefährlichen Zunahme des Volumens und Druckes mit Gewebeschädigung kommen. Dies ist auch bei der epiduralen Injektion von Luft zur Identifikation des Epiduralraumes (Spaltraum im Bereich der Rückenmarkshäute) für neuroaxiale Regionalanästhesieverfahren (rückenmarksnahe Teilnarkose) zu beachten. Bei Verdacht auf Luftembolie ist die Zufuhr von Stickoxydul medizinisch Linde sofort zu unterbrechen und mit 100% Sauerstoff zu beatmen.
-
Wenn Stickoxydul medizinisch Linde länger als 6 Stunden verwendet wird: Es sollte eine Überprüfung des zellulären Blutbildes auf Zeichen einer Störung der im Knochenmark befindlichen Blutbildung (megaloblastäre Veränderungen der roten Blutkörperchen und Anteile weißer Blutzellen (neutrophile Granulozyten) - Anämie, Leukopenie) durchgeführt werden. Nervenschädigung kann ohne gleichzeitige Anämie oder Blutzelländerung und bei Vitamin-B12- Konzentrationen im Normalbereich auftreten. Bei Patienten mit nicht diagnostiziertem subklinischem Vitamin-B12-Mangel ist nach einmaligem Ausgesetztsein gegenüber Distickstoffmonoxid während der Anästhesie Nervenschädigung aufgetreten.
-
Die wiederholte oder langfristige Anwendung von Distickstoffmonoxid kann das Risiko eines Vitamin-B12-Mangels erhöhen, was zu einer Schädigung des Knochenmarks oder des Nervensystems führen kann. Ihr Arzt kann vor und nach der Behandlung Blutuntersuchungen durchführen, um die Folgen eines möglichen Vitamin-B12-Mangels zu beurteilen.
-
Stickoxydul medizinisch Linde kann in hohen Konzentrationen (>50%) zu einer Bewusstseinstrübung und zum Verlust der Kehlkopfreflexe führen. Stickoxydul medizinisch Linde sollte niemals mit weniger als 30 Vol.-% Sauerstoff-Anteil verabreicht werden.
-
Bei der Beendigung der Zufuhr von Stickoxydul medizinisch Linde, insbesondere nach hoher Konzentration, erfolgt die Abgabe von Distickstoffmonoxid aus dem Blut in die Lunge so rasch, dass der Sauerstoffgehalt der Lunge durch Verdünnung stark abnimmt und eine Sauerstoffunterversorgung (sog. Diffusionshypoxämie, Diffusionshypöxämie) die Folge sein kann. Die Sauerstoffunterversorgung im Blut wird durch die Narkoseausleitung mit reinem Sauerstoff (100 Vol.-% O2) im Einatmungsgas verhindert. Zusätzliche Sauerstoffgaben und Monitoring der Sauerstoffsättigung werden empfohlen.
-
Die Möglichkeit der missbräuchlichen Anwendung und psychischen Abhängigkeit von Stickoxydul medizinisch Linde sollte beachtet werden.
Kinder und Jugendliche
Bei Kindern und Jugendlichen sind ebenfalls die oben angeführten Warnhinweise zu beachten.
Anwendung von Stickoxydul medizinisch Linde zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen / anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen / angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen / anzuwenden.
Folgende Wechselwirkungen von Stickoxydul medizinisch Linde (Lachgas) mit anderen Arzneimitteln sind bekannt:
-
Bei der gemeinsamen Anwendung mit anderen Narkosegasen bzw. mit verschiedenen, das zentrale Nervensystem dämpfenden Arzneimitteln muss mit einer gegenseitigen Wirkungsverstärkung gerechnet werden (Schlafmittel wie Barbiturate; Schmerzmittel wie Opioide, die Psyche beeinflussende Stoffe wie Benzodiazepine und andere). Auch die Wirkung von Alkohol wird verstärkt.
-
Die Herzleistung kann bei einer gleichzeitigen Anwendung von Stickoxydul medizinisch Linde mit Schmerzmitteln aus der Gruppe der Opioide und/oder anderen Narkosegasen negativ beeinflusst werden.
-
Bei einer gleichzeitigen Anwendung von Stickoxydul medizinisch Linde mit anderen Narkosegasen kommt es zu einer erhöhten Aufnahmerate und verstärkten Wirkung der verwendeten Gase (Second- Gas-Effect).
-
Stickoxydul medizinisch Linde verstärkt die Wirkung und auch die unerwünschten Wirkungen von Methotrexat auf den Folatmetabolismus.
Schwangerschaft, Stillzeit und Fortpflanzungsfähigkeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal um Rat.
Auch wenn bisherige Erfahrungen mit einer therapeutischen Anwendung von Stickoxydul medizinisch Linde in Kombination mit anderen Wirkstoffen bei Schwangeren kein erhöhtes Risiko für die Entstehung von Missbildungen gezeigt haben, soll Stickoxydul medizinisch Linde im ersten und zweiten Schwangerschaftsdrittel nicht angewendet werden. Stickoxydul medizinisch Linde kann im
letzten Drittel der Schwangerschaft und zur Geburt nach sorgfältiger Nutzen/Risiko-Abwägung durch einen Arzt angewendet werden.
In Tierversuchen wurden nach hohen und langzeitigen Gaben von Stickoxydul medizinisch Knochen- und Organmissbildungen, Wachstumsverzögerungen sowie Fruchttod beobachtet. Das potentielle Risiko für den Menschen ist aber nicht bekannt.
Stickoxydul medizinisch Linde durchquert die Plazenta, die Narkosetiefe des ungeborenen Kindes entspricht derjenigen der Mutter. Wird Stickoxydul medizinisch Linde nahe der Geburt angewendet, ist das Neugeborene bzgl. unerwünschter Wirkungen zu überwachen.
Stillzeit:
Stickoxydul medizinisch Linde kann während der Stillzeit angewendet werden, doch nicht unmittelbar während des Stillens.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Achtung: Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit und Verkehrstüchtigkeit beeinträchtigen.
Nach einer Narkose mit Stickoxydul medizinisch Linde dürfen Sie für mindestens 30 Minuten nach Beendigung der Zufuhr keine Werkzeuge oder Maschinen bedienen und nicht aktiv am Straßenverkehr teilnehmen; über den Zeitfaktor hat der Arzt individuell zu entscheiden.
Zu 2 – Vorsichtsmaßnahmen bei der Anwendung
Bei der Anwendung ist für eine ausreichende Durchlüftung der Räume zu achten. Es ist derzeit nicht möglich einen kausalen Zusammenhang zwischen der Einwirkung von Distickstoffmonoxidgehalt und negativer gesundheitlicher Wirkungen herzustellen. Ein Risiko auf verminderte Fertilität, das von medizinischem Personal oder Gesundheitsberufen während langzeitiger Einwirkung und in Räumen mit schlechter Ventilation berichtet wurde, kann nicht ausgeschlossen werden. Raumlufttechnische Anlagen sind zur Reduzierung von Schadstoff- Belastungen im Operationstrakt vorgeschrieben. Für Narkosegeräte ist eine Narkosegas- Absaugung notwendig. Wiederholte Anwendung von oder Exposition mit Distickstoffmonoxid kann zur Abhängigkeit führen. Vorsicht ist geboten bei medizinischem Fachpersonal, das am Arbeitsplatz Distickstoffmonoxid ausgesetzt sind.