Einnahme von Tardyferon Fol zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Die Aufnahme von Eisen wird durch folgende Arzneimittel verringert:
Colestyramin (blutfettsenkendes Arzneimittel), bestimmte Antibiotika (Tetrazykline), Arzneimittel zur Verringerung der Magensäure (Aluminium-, Magnesiumtrisilikat-, Calcium-, Wismuthältig), Calcium- , Magnesium- oder Zink-Ergänzungspräparate.
Auch bei vegetarischer Ernährung (zum Beispiel Phytinsäuren in Vollkorngetreide), sowie durch schwarzen Tee, Kaffee, Rotwein, Eier, Milch und Milchprodukte kann die Eisenaufnahme herabgesetzt sein.
Tardyferon Fol sollte zumindest 1 bis 2 Stunden vor oder erst 4 bis 6 Stunden nach Colestyramin eingenommen werden. Für alle anderen oben aufgelisteten Präparate bzw. Lebensmittel ist ein Einnahme-Abstand zu Tardyferon Fol von mindestens 2 Stunden einzuhalten.
Der Wirkeintritt von Eisen kann bei gleichzeitiger intravenöser Gabe von Chloramphenicol (Antibiotikum) verzögert sein.
Bei Kindern kann das Ansprechen auf Eisen bei gleichzeitiger Einnahme von Vitamin E vermindert sein.
Die Aufnahme von Eisen wird gefördert durch:
Vitamin C oder Zitronensäure.
Eisensalze vermindern die Aufnahme folgender Arzneimittel:
Bestimmte Antibiotika wie Penicillamin, Tetrazykline und Fluorchinolone (z. B. Ciprofloxacin, Levofloxacin, Norfloxacin, Ofloxacin), Arzneimittel zur Behandlung von Parkinson (Levodopa, Carbidopa), Methyldopa (Blutdrucksenker), Zink, Thyroxin (bei Schilddrüsenerkrankungen) oder Bisphosphonate (bei Osteoporose).
Für alle oben aufgelisteten Präparate ist ein Einnahme-Abstand zu Tardyferon Fol von mindestens 2 Stunden einzuhalten.
Weitere mögliche Wechselwirkungen
Die gleichzeitige Einnahme von Eisen und entzündungshemmenden Schmerzmitteln (nichtsteroidalen Antirheumatika, NSARs) sollte immer zusammen mit einer Mahlzeit erfolgen, um die durch NSARs verursachten Nebenwirkungen (Magen-Darm-Reizungen, erhöhtes Blutungsrisiko) zu verringern.
Nicht zu empfehlende Kombination
Die Kombination einer Eisentherapie zum Schlucken mit einer Eisentherapie über die Vene (oral mit i.v.) kann zu Eisenüberladung (Transferrinsättigung) sowie Ohnmacht bis hin zu einem Schock auf Grund der schnellen Eisenfreisetzung führen.
Die Aufnahme von Folsäure wird durch folgende Arzneimittel verringert:
Pyrimethamin (Arzneimittel gegen Malaria), Methotrexat (zur Behandlung von Erkrankungen des Immunsystems wie Rheuma, Arthritis, Schuppenflechte bzw. zur Krebstherapie), Chloramphenicol (Antibiotikum) oder Sulfasalazin (Arzneimittel zur Behandlung von chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen).
Mittel gegen Epilepsie (Antiepileptika wie Phenytoin, Primidon, Barbiturate, Fosphenytoin) können zu einem Folsäuremangel führen. Die Einnahme zusammen mit Folsäure kann auch die Konzentration der Antiepileptika senken und damit deren Wirksamkeit verringern. Es ist möglich, dass Ihr Arzt eine regelmäßige Kontrolle der Plasmakonzentrationen und gegebenenfalls eine Anpassung der Antiepileptikum-Dosierung während der Folsäure-Therapie und nach deren Absetzen durchführt. Unter antiepileptischer Therapie (vor allem mit Phenobarbital, Phenytoin oder Primidon) kann die Häufigkeit und Stärke epileptischer Anfälle zunehmen.
Einnahme von Tardyferon Fol zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Die Einnahme eine halbe Stunde vor den Mahlzeiten verbessert die Aufnahme im Darm. Bei Einnahme zu den Mahlzeiten ist allerdings die Magen-Darm-Verträglichkeit besser.
Nicht geeignet als Aufnahmeflüssigkeit sind schwarzer Tee, Kaffee, Rotwein und Milch, da diese die Aufnahme von Eisen verringern.
Die Eisenaufnahme kann herabgesetzt sein bei vegetarischer Ernährung (durch Eisenkomplexbildner wie zum Beispiel Phosphate, Phytinsäuren in Vollkorngetreide oder Oxalate) sowie durch Eier oder Milchprodukte. Für alle aufgelisteten Lebensmittel ist ein Einnahme-Abstand zu Tardyferon Fol von mindestens 2 Stunden einzuhalten.
Vitamin C oder Zitronensäure fördern die Eisenaufnahme.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Häufig (kann bis zu einen von 10 Behandelten betreffen)
Durchfall, Verstopfung, Blähungen, Bauchschmerzen, Verfärbung des Stuhles, Übelkeit
Gelegentlich (kann bis zu einen von 100 Behandelten betreffen)
-
Gastritis, abnormaler Stuhl, Verdauungsstörungen, Erbrechen
-
Kehlkopfschwellung (Kehlkopfödem)
-
Juckreiz, Ausschlag mit Hautrötung
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
-
Überempfindlichkeitsreaktionen, schwere allergische Reaktion (anaphylaktische Reaktion), Nesselsucht (Urtikaria), Schwellungen der Haut oder Schleimhäute (Angioödem), allergische Hautreaktionen
-
Mundgeschwüre oder Zahnverfärbungen (bei falscher Anwendung, wenn die Tabletten zerkaut, gelutscht oder länger im Mund gelassen werden).
-
Besonders bei älteren Patienten oder Patienten mit Schluckbeschwerden besteht zudem das Risiko von Verletzungen der Speiseröhre, Geschwüren im Bereich des Rachens und der Speiseröhre, entzündungsbedingter, knotenartiger Gewebeneubildung in der Lunge oder Absterben von Lungengewebe bis hin zu einer Verengung der Bronchien (Bronchostenose), wenn die Tabletten falsch eingenommen werden oder in die Atemwege gelangen.
-
Bei älteren Patienten mit chronischer Nierenerkrankung, Diabetes und/oder Bluthochdruck und der entsprechenden Medikation, deren Anämie mit Eisenergänzungspräparaten behandelt wurde, sind Fälle von Dunkelfärbung der Magen-Darm-Schleimhaut (Melanose) in der Literatur berichtet worden.
-
Bestimmte Tests zum Nachweis von Blut im Stuhl können verfälscht werden. Vor einem solchen Test soll Tardyferon Fol abgesetzt werden.
Meldung von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt über das nationale Meldesystem anzeigen:
Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen
Traisengasse 5, 1200 Wien, Österreich
Fax: 050 555 3 6 2 0 7
Webseite des Bundesamtes für Sicherheit im Gesundheitswesen: www.basg.gv.at
Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.