Cytisin

Cytisin

Grundlagen

Cytisin ist ein Wirkstoff, der bei der Rauchentwöhnung helfen soll. Cytisin soll sowohl das Verlangen und die Entzugssymptome abschwächen als auch die belohnenden und verstärkenden Effekte verhindern. Cytisin wird unter anderem aus dem Goldregen gewonnen und zählt eigentlich zu den Giftstoffen. Es ist das Hauptalkaloid des Goldregens. Cytisin ähnelt sehr dem Nikotin, was auch der Grund dafür ist, warum es an dieselben Rezeptoren wie Nikotin binden kann. Bei Raumtemperatur ist Cytisin ein farbloser kristalliner Feststoff.

Grafik Strukturformel des Wirkstoffs Cytisin

Medikamente mit Cytisin

Medikament Wirkstoff(e) Zulassungsinhaber
Asmoken 1,5 mg Tabletten Cytisin Aflofarm Farmacja Polska Sp. z o.o.

Wirkung

Cytisin bindet an die Subtypen der Nikotin-Acetylcholin-Rezeptoren, an die Alpha-4-Beta-2-Rezeptoren. Es wird vermutet, dass diese Rezeptoren der Hauptgrund für den abhängig machenden Effekt von Nikotin sind. Cytisin allein vermindert diesen Effekt. In Kombination mit Nikotin verstärkt es aber die Entzugssymptome, was ein zusätzlich positiver Effekt bei der Rauchentwöhnung ist. 

Die Halbwertszeit von Cytisin, also die Zeit, die der Körper benötigt, um die Hälfte des Wirkstoffes auszuscheiden, liegt bei 4,8 Stunden. Die maximale Plasmakonzentration (Cmax), also die maximale Konzentration des Wirkstoffes im Blutplasma (flüssigem zellfreiem Anteil des Blutes), wird nach etwa 2 Stunden erreicht. 

Goldregen (Laburnum)

Im Frühling blüht ein Zier-Laburnum-Strauch in der Natur (Orest Lyzhechka/iStock)

Dosierung

Nehmen Sie Cytisin immer genau wie in der Packungsbeilage beschrieben bzw. genau nach Absprache mit Ihrem Arzt ein.

Die übliche empfohlene Dosis beträgt 1-1,5 mg alle 2 Stunden und sollte langsam reduziert werden, bis man nach 25 Tagen nur mehr 2 Dosen pro Tag benötigt. Die Behandlung sollte nicht länger als 25 Tage dauern, ansonsten sollte sie abgebrochen werden und erst nach 2-3 Monaten erneut begonnen werden. Das Rauchen sollte spätestens am 5. Behandlungstag beendet werden. 

Nebenwirkungen

Es kann zu folgenden Nebenwirkungen kommen:

Sehr häufig:

Häufig:

Gelegentlich:

  • Gefühl eines schweren Kopfes
  • verminderter Geschlechtstrieb
  • Tränenfluss
  • Atembeschwerden
  • erhöhter Schleimauswurf
  • vermehrte Speichelbildung
  • verstärktes Schwitzen
  • verminderte Hautelastizität
  • Anstieg der Leberwerte im Blut

Wechselwirkungen

Bei gleichzeitiger Einnahme von folgenden Arzneimitteln können Wechselwirkungen auftreten:

  • bei Medikamenten gegen Tuberkulose

bei folgenden Medikamenten muss die Dosierung angepasst werden:

Es besteht die Möglichkeit, dass Cytisin die Wirksamkeit von hormonellen Verhütungsmitteln beeinträchtigt. Verhüten Sie während der Einnahmezeit zusätzlich mit nicht-hormonellen Verhütungsmitteln (z.B. Kondome).


Gegenanzeigen

Cytisin darf in folgenden Fällen NICHT eingenommen werden:

Menschen mit Nieren- und/oder Leberfunktionsstörungen sollten auf die Einnahme von Cytisin verzichten. 

Altersbeschränkung

Cytisin sollte NICHT unter 18 Jahren und über 65 Jahren eingenommen werden. 

Schwangerschaft & Stillzeit

In der Schwangerschaft & Stillzeit sollte Cytisin NICHT eingenommen werden.

Chemische & physikalische Eigenschaften

ATC Code N07BA04
Summenformel C11H14N2O
Molare Masse (g·mol−1) 190,242
Aggregatzustand fest
Dichte (g·cm−3) 1,2
Schmelzpunkt (°C) 154-156
Siedepunkt (°C) 482,55
PKS Wert 9,82
CAS-Nummer 485-35-8
PUB-Nummer 10235
Drugbank ID DB09028

Redaktionelle Grundsätze

Alle für den Inhalt herangezogenen Informationen stammen von geprüften Quellen (anerkannte Institutionen, Fachleute, Studien renommierter Universitäten). Dabei legen wir großen Wert auf die Qualifikation der Autoren und den wissenschaftlichen Hintergrund der Informationen. Somit stellen wir sicher, dass unsere Recherchen auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren.
Thomas Hofko

Thomas Hofko
Autor

Thomas Hofko befindet sich im letzten Drittel seines Bachelorstudiums der Pharmazie und ist Autor und Lektor für pharmazeutische Themen. Er interessiert sich besonders für die Bereiche Klinische Pharmazie und Phytopharmazie.

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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden