Allgemeines
Choriomon ist nur nach Injektion wirksam. Es wird entweder in einen Muskel, d.h. intramuskulär (i.m.) oder unter die Haut, d.h. subkutan (s.c.) gespritzt.
Der Arzt bzw. die Ärztin entscheidet über die Art der Verabreichung sowie über die Dosierung und Behandlungsdauer.
Frauen erhalten im allgemeinen 1 bis höchstens 3 Injektionen.
Männliche Patienten erhalten – abhängig von der zu behandelnden Störung – mehrmals pro Woche eine Injektion über einen Zeitraum von einigen Wochen oder Monaten.
Dosierungsrichtlinien
Die anzuwendende Dosierung wird für Sie individuell durch Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin bestimmt. Er/Sie kontrolliert den Wirkungsverlauf und passt die Dosierung wenn nötig an. Die nachfolgenden Angaben gelten deshalb nur als Richtwerte.
Bei Frauen
Fehlender Eisprung: üblicherweise werden in der Mitte des Zyklus oder 24-48 Stunden nach der Vorbehandlung mit anderen Medikamenten zur Follikelreifung 5000 – 10'000 I.E. Choriomon i.m. oder s.c. in einer einzigen Dosis verabreicht. Der Eisprung tritt im allgemeinen 32-48 Std. später ein. Bei Frauen, bei denen der Arzt, bzw. die Ärztin nach gründlichen Abklärungen für eine medizinisch unterstützte Befruchtung entschieden hat, werden die Eizellen 34-36 Stunden nach der Verabreichung von Choriomon entnommen.
Ungenügende Gelbkörperfunktion: es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten.
In der Regel werden in den Tagen nach dem Eisprung oder Embryotransfer bis zu 3 Injektionen zu je 5000 I.E. Choriomon i.m. oder s.c. verabreicht (z.B. am 21., 23. und 25. Tag des Zyklus nach erfolgtem Eisprung).
Bei allen Anwendungen wird der Arzt, bzw. die Ärztin mittels Blutproben und Ultraschalluntersuchungen die Follikelreifung sorgfältig überwachen. Es ist deshalb wichtig, dass Sie seine/ihre Anweisungen und Empfehlungen genau befolgen.
Ferner wird Ihnen und Ihrem Partner bei allen Anwendungen (ausser bei den medizinisch unterstützten Methoden) empfohlen, täglich, vom Tag an, an dem Choriomon injiziert wurde und bis zum voraussichtlichen Eisprung Geschlechtsverkehr zu haben.
Wenn keine Schwangerschaft eintritt, obwohl ein Eisprung stattgefunden hat, kann der Arzt, bzw. die Ärztin entscheiden, die Behandlung analog zu wiederholen.
Bei Knaben und Männern
Hodenhochstand: der Arzt bzw. die Ärztin entscheidet über den Zeitpunkt des Behandlungsbeginns. Der Arzt bzw. die Ärztin wählt die Dosierung aufgrund des Alters des Knabens. Die Behandlungsdauer beträgt 5 Wochen. Choriomon wird entweder i.m. oder s.c. injiziert.
In der Regel werden die folgenden Dosierungen angewendet
6 – 12 Monate: 250 I.E. 2 mal wöchentlich
1 – 6 Jahre: 500 I.E. 2 mal wöchentlich
über 6 Jahre: 1000 I.E. 2 mal wöchentlich.
Bei Misserfolg kann die Behandlung nach 2-3 Monaten wiederholt werden.
Verzögerte Pubertät: in der Regel werden 2x wöchentlich 1000 I.E. i.m. oder s.c während 8-12 Wochen verabreicht. Bei Bedarf kann die Behandlung nach 3 Monaten wiederholt werden.
Unterfunktion der Geschlechtsdrüsen (ungenügend entwickelte Hoden): allgemein werden während 4-6 Wochen 500-1000 I.E. Choriomon alle 2 Tage i.m. oder s.c. injiziert, bis die gewünschte Wirkung eintritt. Die Spermaproduktion wird monatlich vom Arzt, bzw. Ärztin mittels eines sogenannten Spermiogramms (Anzahl und Beurteilung der Spermien des Samenergusses) beurteilt. Falls sich die Spermamenge bei einem Samenerguss nicht erhöht, kann der Arzt, bzw. Ärztin entscheiden, die Behandlung um 3 Monate zu verlängern, in dem er/sie zusätzlich zu Choriomon ein anderes, ähnliches Hormon (hMG) dreimal wöchentlich in einer geeigneten Dosierung verabreicht.
Ändern Sie nicht von sich aus die verschriebene Dosierung. Wenn Sie glauben, das Arzneimittel wirke zu schwach oder zu stark, so sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. mit Ihrer Ärztin oder Apothekerin.
Herstellung der Injektionslösung
Die Lösung muss unmittelbar vor der Injektion zubereitet werden. Für die Auflösung des Pulvers darf nur das in der Fertigspritze mitgelieferte Lösungsmittel verwendet werden.
Korrekte Art der Anwendung
Intramuskuläre Verabreichung: diese Injektionsart wird ausschliesslich von einem Arzt, bzw. einer Ärztin oder einer anderen Medizinalperson durchgeführt. Die Injektion erfolgt langsam in den Muskel (z.B. ins Gesäss, in den Oberschenkel oder Oberarm).
Subkutane Verabreichung: bei männlichen Patienten, bei denen im Gegensatz zur Frau eine Behandlung mit Choriomon mehrere Wochen bis Monate dauert, ist die subkutane Verabreichung die Methode der Wahl, weil sie auch durch den Patienten selbst oder durch den Partner, oder bei Kleinkindern durch die Eltern vorgenommen werden kann. Die Körperstellen, die für die subkutane Injektion in Frage kommen, sind in der nachstehenden Anleitung zur subkutanen Verabreichung beschrieben.
Anleitung zur subkutanen Selbstverabreichung
Im Falle einer Selbstverabreichung einer subkutanen Injektion ist es unerlässlich, dass Sie sich von Ihrem Arzt, bzw. Ihrer Ärztin sorgfältig beraten und gründlich in die praktische Durchführung einführen lassen, um die bestmögliche Wirksamkeit von Choriomon sicherzustellen und eine Infektion zu vermeiden.
- Waschen Sie sich die Hände: es ist wichtig, dass Ihre Hände und die verwendeten Gegenstände sauber sind.
- Legen Sie sich alles bereit, was Sie benötigen und breiten Sie alle Gegenstände auf einem sauberen Platz aus:
- 1 Durchstechflasche mit Choriomon (Pulver);
- 1 mit Lösungsmittel (physiologische Lösung) vorgefüllte Spritze;
- 2 Desinfektionstupfer (Alkohol);
- 1 lange Nadel zur Herstellung der Injektionslösung;
- 1 für die subkutane Injektion geeignete feinere Nadel;
- 1 Behälter zur sicheren Entsorgung von Glas und Nadeln.
Zubereitung der Injektionslösung mit der mit Lösungsmittel vorgefüllten Spritze
| 1. Entfernen Sie die Verschlusskappe der vorgefüllten Spritze und setzen Sie die Zubereitungsnadel (längere Nadel) auf. Legen Sie die Spritze vorsichtig ohne die Nadel zu berühren auf die zuvor bereitete und gereinigte Arbeitsfläche. |
| - Entfernen Sie den Aluminiumdeckel der Durchstechflasche mit dem Pulver und desinfizieren Sie den darunterliegenden Gummistopfen mit einem Desinfektionstupfer.
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| 1. Nehmen Sie die vorgefüllte Spritze und injizieren Sie das Lösungsmittel langsam durch den Gummistopfen in die Durchstechflasche mit dem Trockenpulver. |
| - Schwenken Sie die Durchstechflasche mehrmals vorsichtig (nicht schütteln), bis das Trockenpulver vollständig aufgelöst ist, unter Beachtung, dass sich dabei kein Schaum bildet. Sobald das Trockenpulver vollständig aufgelöst ist (meistens sofort), vergewissern Sie sich, dass die entstandene Lösung klar und farblos ist und keine Partikel enthält. Falls sie Partikel enthält, darf die Injektionslösung nicht verabreichert werden und ist zu verwerfen. Ist die Injektionslösung klar, dann ziehen Sie die zubereitete Lösung langsam in die Spritze zurück.
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Wenn Ihr Arzt, bzw. Ihre Ärztin Ihnen mehrere Durchstechflaschen von Choriomon zur gleichzeitigen Injektion verschrieben hat, sollten Sie die Injektionslösung so vorbereiten, dass Sie den gelösten Inhalt der ersten Durchstechflasche in eine zweite Durchstechflasche spritzen. Dieses Vorgehen dürfen Sie mit einer dritten Durchstechflasche wiederholen.
Der Inhalt einer Durchstechflasche ist zum einmaligen Gebrauch bestimmt. Die Injektionslösung muss unmittelbar nach der Zubereitung verwendet werden.
Subkutane Injektion
Ihr Arzt oder Ihre Ärztin hat Ihnen mitgeteilt, wo Sie sich spritzen dürfen (Bauch oder Vorderseite der Oberschenkel).
| 1. Werfen Sie die lange Nadel weg, die Sie zur Vorbereitung der Injektionslösung verwendet haben und ersetzen Sie diese durch die feinere, kürzere Injektionsnadel. Ziehen Sie die Kappe von der Spritzennadel ab. Achten Sie dabei darauf, dass Sie die Nadel nicht berühren bzw., dass die Nadel nicht mit anderen Oberflächen in Berührung kommt.Sicherheitskontrolle: jede Luftblase muss entfernt werden; hierzu mit gegen oben gerichteter Nadel und leichtem Antippen der Spritze (sodass die Luftblasen aufsteigen) den Spritzenkolben sehr leicht hinaufdrücken, bis an der Nadelspitze ein Tropfen austritt. |
| - Desinfizieren Sie die Haut im Umkreis von 4-5 cm der Einstichstelle, an der die Injektion vorgenommen werden soll, mit Hilfe eines Alkoholtupfers.
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| 1. Drücken Sie die Haut stark zusammen, in dem Sie sie leicht anheben und führen Sie die Nadel langsam in einem 45° Winkel unter die Haut ein. |
| - Ziehen Sie ein wenig den Spritzenkolben langsam zurück. Falls Blut in die Spritze aufgesaugt wird, bedeutet dies, dass die Nadel ein kleines Blutgefäss angestochen hat. In diesem Fall sollten Sie die Nadel herausziehen, die Einstichstelle mit einem Desinfektionstupfer desinfizieren, die Nadel, Spritze und Durchstechflasche wegwerfen und die oben beschriebene Handlung mit einer neuen Durchstechflasche Choriomon und einer neuen Fertigpritze sowie neuen Nadeln wiederholen.
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| 1. Wenn kein Blut aufgesaugt wurde, injizieren Sie langsam den Inhalt der Spritze. |
| - Ziehen Sie dann die Nadel aus der Haut heraus. Achten Sie darauf, dass Sie dabei den gleichen Winkel wie beim Einstechen halten.
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| 1. Restmengen der Injektionslösung sind zu verwerfen und dürfen nicht erneut verwendet werden. |
Ein ständiger Wechsel des Injektionsbereichs wird nicht empfohlen. Im selben Bereich (Bauch, Oberschenkel) sollte hingegen die Injektionsstelle gewechselt werden, damit die selbe Einstichstelle nicht mehr als einmal im Monat verwendet wird.
Entsorgung aller gebrauchten Teile
Werfen Sie alle Nadeln, Durchstechflaschen und Spritzen unmittelbar nachdem die Injektion beendet ist, in einen dafür vorgesehenen Behälter. Nicht verwendete Lösungsreste müssen entsorgt werden.
Falls Sie eine grössere Menge von Choriomon angewendet haben als Sie sollten
Die Wirkung einer Überdosis von Choriomon ist unbekannt. Bei Frauen kann in gewissen Fällen ein ovarielles Hyperstimulationssyndrom auftreten (siehe «Wann ist bei der Anwendung von Choriomon Vorsicht geboten?»). Bei Männern kann es zu einer Vergrösserung der Brustdrüse kommen.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie eine grössere Menge von Choriomon angewendet haben als Sie sollten.