Lanvis®

Lanvis®
Wirkstoff(e)Tioguanin
ZulassungslandCH
ZulassungsinhaberAspen Pharma Schweiz GmbH
ATC CodeL01BB03
VerschreibungsstatusArzneimittel zur Abgabe ohne aerztliche Verschreibung
Pharmakologische GruppeAntimetaboliten

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

Lanvis enthält als Wirkstoff Thioguanin. Diese Substanz greift in den Stoffwechsel von Tumorzellen ein und hemmt so ihr Wachstum.

Lanvis wird bei verschiedenen Formen von Leukämie, wie der akuten myeloischen Leukämie aber auch der akuten lymphatischen Leukämie angewendet.

Die Anwendung erfolgt auf Verschreibung und unter strenger Überwachung des Arztes oder der Ärztin.

Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Wann darf Lanvis nicht angewendet werden?

Im Falle einer bekannten oder vermuteten Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff Thioguanin oder gegenüber einem anderen Bestandteil des Präparates, darf Lanvis nicht eingenommen werden.

Während der Schwangerschaft oder Stillzeit darf Lanvis nicht eingenommen werden.

Wann ist bei der Einnahme von Lanvis Vorsicht geboten?

Lanvis wird Ihnen in der Regel von einem Tumorspezialisten verschrieben und dessen Anweisungen sollten strikte befolgt werden. Er bzw. sie wird regelmässig Blut, Urin und Leberfunktion kontrollieren.

Lanvis hat eine starke Hemmwirkung auf das Knochenmark und führt zur Abnahme der Blutplättchen, der weissen und weniger stark der roten Blutzellen. Als Folge können vermehrt Infektionen und Blutungskomplikationen auftreten.

Sie sollten sich unverzüglich bei Ihrem behandelnden Arzt oder Ihrer Ärztin melden, wenn es zu Blutungen und/oder blutunterlaufenen Stellen an Ihrem Körper kommt oder wenn Fieber oder andere Zeichen einer Infektion auftreten.

Wenn Sie eine Mutation in Ihrem NUDT15-Gen (einem Gen, das am Abbau von Lanvis im Körper beteiligt ist) haben, besitzen Sie möglicherweise ein erhöhtes Risiko, dass die Zahl Ihrer weissen Blutkörperchen abnimmt. Dies kann dazu führen, dass Sie Infektionen bekommen, oder Ihr Haar verlieren.

Ihr Arzt kann vor oder während Ihrer Behandlung eine genetische Untersuchung (d.h. eine Analyse Ihres NUDT15-Gens) durchführen, um festzustellen, ob Ihre Reaktion auf dieses Arzneimittel durch Ihre Genetik beeinflusst wird. Ihr Arzt wird Ihre Lanvis-Dosis nach diesen Tests möglicherweise ändern.

Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin wird Sie besonders engmaschig kontrollieren, wenn bei Ihnen ein angeborener Mangel am Enzym Thiopurin-Methyltransferase oder am Enzym Hypoxanthin-Guanin-Phosphoribosyl-Transferase (sogenanntes Lesch-Nyhan-Syndrom) vorliegt.

Lanvis kann eine Leberschädigung verursachen. Sie sollten die Behandlung sofort abbrechen und Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin konsultieren, wenn Zeichen einer Leberschädigung wie Gelbsucht (Gelbfärbung der Haut und Augen), dunkler Urin, heller Stuhl, Müdigkeit und Appetitverlust auftreten.

Lanvis kann wegen seiner hemmenden Wirkung auf das Immunsystem dazu führen, dass Impfungen wirkungslos bleiben oder Impfungen mit Lebendimpfstoffen eine Infektion auslösen. Während der Therapie mit Lanvis sollen deshalb keine Impfungen mit Lebendimpfstoffen durchgeführt werden. Impfungen sollten frühestens 3 Monate nach Beendigung der Behandlung mit Lanvis vorgenommen werden.

Gewisse Arzneimittel gegen chronische Darmentzündungen (Mesalazin, Olsalazin, Sulfasalazin) sollten nur mit grosser Vorsicht gleichzeitig mit Lanvis eingenommen werden, da sie den Abbau von Lanvis vermindern. Dies gilt vor allem dann, wenn Sie einen Mangel des Enzyms Thiopurin-Methyltransferase haben.

Patienten sind während der Behandlung mit Thioguanin erhöht empfindlich gegen  Sonnenstrahlung. Patienten sollen sich nur begrenzt Sonnen – und UV-Licht aussetzen, schützende Kleidung tragen und Sonnenschutz mit einem hohen Schutzfaktor verwenden

Während der Therapie eines Mannes müssen wirksame Methoden zur Empfängnisverhütung angewendet werden, da Kinder mit Fehlbildungen gezeugt werden können.

Aufgrund der unerwünschten Wirkungen wie Übelkeit und Erbrechen ist beim Lenken von Fahrzeugen und Bedienen von Maschinen Vorsicht geboten.

Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie an anderen Krankheiten leiden, Allergien haben oder andere Arzneimittel (auch selbstgekaufte!) einnehmen oder äusserlich anwenden.

Bitte nehmen Sie Lanvis erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Zuckerunverträglichkeit leiden.

Darf Lanvis während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit eingenommen werden?

Wenn Sie oder Ihr Partner eine Lanvis-Therapie erhalten, sollte eine Schwangerschaft vermieden werden, und es sollten wirksame Massnahmen zur Empfängnisverhütung angewendet werden.

Unter einer Lanvis-Therapie sollten Mütter nicht stillen.

Wie wird es angewendet?

Die Dosis wird bei jeder Patientin und jedem Patienten nach den Bedürfnissen, dem Alter und der Nierenfunktion angepasst und sollte streng nach Vorschrift eingenommen werden. Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin wird auch festlegen, wie lange Sie Lanvis einnehmen sollen.

Lanvis Tabletten werden nüchtern mit reichlich Flüssigkeit eingenommen.

Die Tabletten sollen nicht geteilt oder zerstossen werden. Verwenden Sie bei der Handhabung der Tabletten möglichst Einmalhandschuhe oder waschen Sie unmittelbar nach dem Berühren der Tabletten die Hände. Achten Sie darauf, dass Sie allfällige Tablettenteilchen (z.B. bei einer Beschädigung einer Tablette) nicht einatmen und dass diese nicht mit der Haut oder Schleimhaut (Augen!) in Kontakt kommen. Falls es dennoch zu einem Hautkontakt kommt, waschen Sie die Stelle mit Wasser und Seife, bei einem Augenkontakt spülen Sie gründlich mit Wasser.

Ändern Sie nicht von sich aus die verschriebene Dosierung. Wenn Sie glauben, das Arzneimittel wirke zu schwach oder zu stark, so sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. Ihrer Ärztin oder Apothekerin.

Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Die folgenden Nebenwirkungen können auftreten:

Sehr häufig: 1/10 (mehr als 10 von 100 Patienten betroffen), Häufig 1/100 und < 1/10 (bis zu 10 Patienten von 100 betroffen), Gelegentlich 1/1000 und <1/100 (bis zu 10 Patienten von 1000 betroffen),  Selten 1/10,000 und <1/1000 (bis zu 10 von 10000 Patienten betroffen), Sehr selten <1/10,000 (weniger als 1 von 10000 Patienten).

Die häufigste Nebenwirkung ist die Hemmung der Neubildung von Blutzellen im Knochenmark, was zu Blutungen (z.B. Nasenbluten) oder blutunterlaufenen Stellen führen kann oder auch zu vermehrter Infektanfälligkeit (z.B. für Lungenentzündung oder Infektionen mit Windpocken / Ausbruch von Gürtelrose, z.T. mit schwerem Verlauf). Sehr häufig kommt es zu Leberschädigung, welche sich u.a. in einer Gelbfärbung der Haut äussern kann. Beim Auftreten solcher Nebenwirkungen ist der behandelnde Arzt oder die behandelnde Ärztin sofort zu informieren (siehe «Wann ist bei der Einnahme von Lanvis Vorsicht geboten?»). Häufig kann es auch zu Übelkeit, Erbrechen und Geschwüren im Mund, selten auch im Magen-Darm-Trakt kommen.

Sehr häufig: Leberschäden, Gelbfärbung der Haut, Gewichtszunahme durch Wassereinlagerung, , Schädigung des Knochenmarks, Übelkeit, Erbrechen, Infektionen, Krampfadern in der Speiseröhre und im Dickdarm, die zu Blutungen führen können,

Häufig: Entzündung der Mundschleimhaut,

Unbekannt: Erhöhte Lichtempfindlichkeit, Erhöhung der Harnsäure in Blut und Urin mit reduzierter Harnmenge,

Nebenwirkungen sind Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin zu melden, da möglicherweise die Dosierung angepasst werden muss.

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin. Dies gilt insbesondere auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.

Wie soll es aufbewahrt werden?

Haltbarkeit

Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.

Lagerungshinweis

Lanvis ist an einem trockenen Ort, vor Licht geschützt, nicht über 25 °C und ausser Reichweite von Kindern aufzubewahren.

Weitere Hinweise

Bringen Sie nicht gebrauchte oder beschädigte Tabletten Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. Ihrer Ärztin oder Apothekerin zur fachgerechten Entsorgung zurück.

Weitere Auskünfte erteilt Ihnen Ihr Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin. Diese Personen verfügen über die ausführliche Fachinformation.

Weitere Informationen

Was ist in Lanvis enthalten?

1 Tablette Lanvis enthält 40 mg Thioguanin.

Hilfsstoffe

Laktosemonohydrat, Kartoffelstärke, Acacia Gummi (E414), Stearinsäure, Magnesiumstearat.

Zulassungsnummer

37'890 (Swissmedic)

Wo erhalten Sie Lanvis? Welche Packungen sind erhältlich?

In Apotheken gegen ärztliche Verschreibung, die nur zum einmaligen Bezug berechtigt.

Lanvis Tabletten zu 40 mg: 25.

Zulassungsinhaberin

Aspen Pharma Schweiz GmbH, Baar

Diese Packungsbeilage wurde im Januar 2022 letztmals durch die Arzneimittelbehörde (Swissmedic) geprüft.

Zuletzt aktualisiert am 25.08.2022

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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden

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