Wechselwirkungen mit anderen Mitteln
Die Möglichkeit von Wechselwirkungen mit Arzneimitteln, die über das gleiche Leberenzymsystem metabolisiert werden, kann nicht ausgeschlossen werden. Patienten, die Theophyllin einnehmen, sollten regelmäßig überwacht werden.
Eine klinisch relevante Wechselwirkung mit Diazepam, Phenytoin, Prednison, Propranolol, Antikoagulantien vom Warfarintyp und einem oralen Kontrazeptivum (Ethinylestradiol/Levonorgestrel) ließ sich bisher nicht nachweisen.
Wechselwirkungen mit oralen Antikoagulantien vom Cumarin-Typ können nicht ausgeschlossen werden. Die gleichzeitige Gabe von Agopton 30 mg mit oralen Antidiabetika (Mitteln zur Blutzuckersenkung) wurde nicht untersucht. Wechselwirkungen von Agopton 30 mg mit diesen Arzneimitteln (speziell vom Tolbutamid-Typ) erscheinen möglich. Da diese Wechselwirkungen, insbesondere zu Beginn der Therapie, zu einer stärkeren Blutzuckersenkung führen könnten, sollte bei gleichzeitiger Gabe von Agopton 30 mg mit diesen Arzneimitteln eine engmaschige Blutzuckerkontrolle erfolgen.
Bei der gleichzeitigen Einnahme von Sucralfat kann die Resorption von Lansoprazol beeinträchtigt werden. Die Sucralfateinnahme sollte frühestens 30 Minuten nach der Lansoprazoleinnahme erfolgen.
Es ist möglich, daß Lansoprazol die Aufnahme von Arzneimitteln, deren Bioverfügbarkeit vom pH-Wert des Magensaftes abhängt, herabsetzt (z.B. Ketoconazol) bzw. erhöht (z.B. Erythromycin). Bei gleichzeitiger Gabe von Lansoprazol und Digoxin kann es zu einem Anstieg der Digoxin-Plasmaspiegel kommen. Bei Patienten, die Digoxin erhalten, sollten daher die Plasmaspiegel kontrolliert und ggf. die Dosisanpassung von Digoxin vorgenommen werden.
Zur Therapie von Helicobacter pylori-Infektionen ist eine gleichzeitige Gabe von Lansoprazol, Clarithromycin und einem weiteren Antibiotikum vorgesehen. Der Einfluß dieser kombinierten Gabe auf andere Arzneimittel wurde noch nicht systematisch untersucht. Auf Grund theoretischer Überlegungen muß vorsichtshalber mit verstärkten Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln gerechnet werden. Deshalb ist eine Überprüfung der Serumspiegel anderer während der einwöchigen Eradikationstherapie weiter eingenommener Arzneimittel zu empfehlen. Dies betrifft vor allem solche Arzneimittel, die ebenfalls über das Cytochrom P-450-System verstoffwechselt werden.
Bisher wurden folgende Wechselwirkungen zwischen Lansoprazol und einem/zwei der bei der Eradikationstherapie verwendeten Antibiotika gefunden:
Gleichzeitig verabreichte Arzneimittel | Dosierung und Dauer der gemeinsamen Gabe | Auswirkung |
Lansoprazol + Clarithromycin | 3 x 30 mg + 3 x 500 mg/5 Tage | Erhöhung der Plasmaspiegel eines Clarithromycinmetaboliten um 16 %; Erhöhung der Bioverfügbarkeit von Lansoprazol um 19 % bis 32 % |
Lansoprazol + Amoxicillin | 3 x 30 mg + 3 x 1000 mg/5 Tage | verlangsamte Aufnahme von Amoxicillin |
Lansoprazol + Metronidazol | Bisher nicht untersucht | |
Lansoprazol + Clarithromycin + Amoxicillin | 2 x 30 mg + 2 x 500 mg + 2 x 1000 mg/5 Tage | Erhöhung der Bioverfügbarkeit und der Halbwertszeit von Lansoprazol um je 30 %; Erhöhung der Plasmaspiegel eines Clarithromycinmetaboliten um 30 % |
Nebenwirkungen
Selten wurde über Kopfschmerz, Magen-Darm-Beschwerden wie Magen- oder Abdominalschmerzen, Durchfall, Blähungen, Übelkeit/Erbrechen, Appetitabnahme oder Verstopfung berichtet. Ebenso wurden Mundtrockenheit, Entzündungen der Mundschleimhaut und Pilzinfektionen der Speiseröhre beschrieben. Sehr selten wurde über Müdigkeit, Schwindel, Schwäche oder Unwohlsein berichtet. Bei einigen Patienten traten allgemein allergische Reaktionen, wie z.B. Hautausschlag, Fieber, Juckreiz oder Nesselsucht und Atembeschwerden auf. Sehr selten wurde über ein angioneurotisches Ödem (Schwellung des Gesichtes, der Lippen, der Zunge oder der Augen) berichtet. Ebenso wurde vereinzelt über Haarausfall berichtet. Ferner traten bei einzelnen Patienten Muskel- und Gelenkbeschwerden, Taubheitsgefühl sowie Wassereinlagerungen auf. In Einzelfällen wurde über Erektionsstörungen und Depressionen, Halluzinationen, Verwirrtheitszustände oder unspezifischere Symptome wie Angstgefühl, Unruhe oder Schlafstörungen unter der Behandlung mit Lansoprazol berichtet. Vorübergehende Veränderungen der Leberwerte, der Cholesterin- und der Triglyzeridwerte können auftreten, die sich nach Beendigung der Therapie zurückbilden.
In Einzelfällen wurde eine Leberentzündung mit oder ohne Gelbsucht oder das Auftreten einer Bauchspeicheldrüsenentzündung beschrieben. In Einzelfällen wurde ferner über das Auftreten von vorübergehenden Sehstörungen wie z.B. Schleiersehen sowie einer Vergrößerung der männlichen Brustdrüse berichtet. Es liegen Hinweise auf mögliche Veränderungen des Blutbildes (Verringerung der Zahl der roten Blutkörperchen, der weißen Blutkörperchen, der Blutplättchen oder Eosinophilie) vor. In Einzelfällen wurde über Agranulozytose und Verminderung der Gesamtzahl der Blutzellen berichtet.
Hinweis
In Einzelfällen kam es unter der Gabe von Lansoprazol in höherer Dosierung zu starken Durchfällen, die mit dem endoskopischen Bild einer ulzerösen Colitis einhergingen. Eine infektiöse Ursache dieser Durchfälle bei bakterieller Fehlbesiedlung des Dünn- und Dickdarms unter stark säurehemmender Therapie wird diskutiert. Bei Auftreten von starken Durchfällen sollte Agopton 30 mg abgesetzt werden.
Wenn Sie unter der Behandlung mit Agopton 30 mg Nebenwirkungen bei sich beobachten, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind, teilen Sie diese bitte Ihrem Arzt oder Apotheker mit.