Amaryl 2 mg Tabletten

Amaryl 2 mg Tabletten
Wirkstoff(e)Glimepirid
Zulassungslandde
ZulassungsinhaberEURIM-PHARM Arzneimittel GmbH
ATC CodeA10BB12
Pharmakologische GruppeAntidiabetika, exkl. Insuline

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

Was ist Amaryl 2 mg?
Amaryl 2 mg ist ein blutzuckersenkendes Arzneimittel (Antidiabetikum aus der Stoffgruppe der Sulfonylharnstoffe).
Wann dürfen Sie Amaryl 2 mg nicht einnehmen?
Sie dürfen Amaryl 2 mg nicht einnehmen, wenn für Sie einer der nachfolgend aufgeführten Umstände zutrifft, da sonst das Arzneimittel wahrscheinlich mehr schaden als nutzen wird.
- Insulinpflichtiger Diabetes (Typ-1-Diabetes, jugendlicher Diabetes)
- Bewusstseinstrübung und Bewusstlosigkeit als Folge von stark erhöhtem Blutzucker (diabetisches Präkoma und Koma)
- Diabetische Stoffwechselentgleisung (z.B. Ketoazidose, auch in der Vorgeschichte)
- Schweren Nieren- oder Leberfunktionsstörungen
- Bekannte Überempfindlichkeit gegen Glimepirid, andere Sulfonylharnstoffe, Sulfonamide oder einen der sonstigen Bestandteile
- Schwangerschaft und Stillzeit (Umstellung auf Insulin).
Bisher liegen keine ausreichenden Erfahrungen mit Amaryl 2 mg bei Patienten mit schweren Nierenfunktionsstörungen (Dialysepatienten) und schweren Leberfunktionsstörungen vor, so dass bei diesen Patienten eine Insulinbehandlung erfolgen sollte.
Was ist bei jungen Erwachsenen sowie bei älteren Menschen zu berücksichtigen?
Amaryl 2 mg wird nur in absoluten Ausnahmefällen bei jungen Erwachsenen angewendet, da ein Typ-2-Diabetes in diesem Alter eine Seltenheit ist (siehe auch Hinweise in der Dosierungsanleitung).
Ältere Menschen reagieren oft empfindlicher auf die Wirkungen von Amaryl 2 mg als andere Patienten. Daher sollten diese Patienten besonders sorgfältig auf das Medikament eingestellt und während der Behandlung eng überwacht werden (siehe auch die Angaben zu Vorsichtsmaßnahmen und in der Dosierungsanleitung).
Was ist zu beachten, wenn Sie neben Amaryl 2 mg andere Medikamente nehmen oder bis vor kurzem genommen haben?
Wenn Sie gleichzeitig andere Arzneimittel verwenden, fragen Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, ob es sich um hier erwähnte Mittel handelt. Dies gilt auch für Arzneimittel, die Sie nicht vom Arzt verschrieben bekommen haben.
Bei gleichzeitiger Einnahme von Amaryl 2 mg und bestimmten anderen Medikamenten kann es zu unerwünschter Verstärkung oder Abschwächung der blutzuckersenkenden Wirkung von Amaryl 2 mg kommen. Deshalb dürfen Sie andere Medikamente nur mit Wissen bzw. auf Verordnung Ihres behandelnden Arztes zusätzlich einnehmen oder absetzen. Bei der Dosierung der Medikamente wird Ihr Arzt mögliche Wechselwirkungen berücksichtigen.
Unterzuckerungen (hypoglykämische Reaktionen) als Ausdruck einer Verstärkung der blutzuckersenkenden Wirkung von Amaryl 2 mg können auftreten bei gleichzeitiger Gabe von:
Insulin und anderen blutzuckersenkenden Arzneimitteln (orale Antidiabetika, z.B. Acarbose, Biguanid-Präparate), Salizylaten, PAS, Anabolika und männlichen Sexualhormonen, Chloramphenicol, Cumarin-Derivaten, Fenfluramin, Fibraten, ACE-Hemmern, Fluoxetin, Allopurinol, Sympatholytika, Phosphamiden, Sulfinpyrazon, Sulfonamiden, Tetracyclin-Präparaten, MAO-Hemmern, Chinolon-Antibiotika, Probenecid, Miconazol, Pentoxifyllin (hochdosierte Injektion), Tritoqualin, Phenylbutazon, Azapropazon, Oxyphenbutazon.
Unter gleichzeitiger Behandlung mit Betarezeptorenblockern, Clonidin, Guanethidin und Reserpin können die Warnzeichen einer Unterzuckerung verschleiert sein oder völlig fehlen.
Zu einer Abschwächung der blutzuckersenkenden Wirkung von Amaryl 2 mg und somit zu erhöhten Blutzuckerspiegeln (Hyperglykämie) kann es kommen bei gleichzeitiger Behandlung mit folgenden Medikamenten bzw. Wirkstoffen:
Weiblichen Sexualhormonen (Gestagene, Östrogene), Entwässerungsmitteln (Saluretika, Thiazide), Schilddrüsenhormonen, Kortikoiden, Phenothiazin-Derivaten, Chlorpromazin, Adrenalin und Sympathomimetika, Nikotinaten (hochdosiert), Abführmitteln (bei Langzeitanwendung), Phenytoin, Diazoxid, Glukagon, Barbituraten, Rifampicin, Azetazolamid.
H2-Rezeptorantagonisten, Clonidin und Reserpin können wie Betarezeptorenblocker sowohl eine Verstärkung als auch Abschwächung der blutzuckersenkenden Wirkung auslösen.
Der Effekt bestimmter gerinnungshemmender Medikamente (Cumarin-Derivate) kann verstärkt oder abgeschwächt werden.
Wie und wann sollten Sie Amaryl 2 mg einnehmen?
Die Tabletten werden unzerkaut mit etwas Flüssigkeit (½-1 Glas Wasser) eingenommen.
Über den Zeitpunkt der Einnahme und die Verteilung der Dosierung entscheidet Ihr Arzt unter Berücksichtigung Ihres Lebensstils (Ernährungsgewohnheiten). Üblicherweise ist die gesamte Tagesdosis auf einmal unmittelbar vor oder während des Frühstücks einzunehmen. Wird nicht gefrühstückt, erfolgt die Einnahme unmittelbar vor oder während der ersten Hauptmahlzeit.
Die termingerechte Einnahme von Amaryl 2 mg nach ärztlicher Verordnung ist wichtig. Mahlzeiten dürfen nicht ausgelassen werden, wenn eine Tabletteneinnahme erfolgt ist.
Wurde die Einnahme einer Tablette vergessen, darf dies nicht durch eine Erhöhung der nächsten Dosis korrigiert werden.
Maßnahmen für den Fall, dass Sie Amaryl 2 mg falsch eingenommen haben bzw. dass Sie die Tabletten nicht zum vorbestimmten Zeitpunkt einnehmen können, müssen Sie vorab mit dem Arzt besprechen (siehe unbedingt auch ?Überdosierung und andere Anwendungsfehler?).
Was ist zu tun, wenn Sie zuviel Amaryl 2 mg eingenommen haben?
Wenn Sie einmal zuviel oder eine zusätzliche Dosis Amaryl 2 mg eingenommen haben, sollten Sie wegen der Gefahr einer Unterzuckerung (Symptome siehe unter ?Nebenwirkungen?) sofort ausreichend Zucker zu sich nehmen (z.B. als Traubenzuckertäfelchen, in Form von Würfelzucker, süßen Fruchtsäften, gezuckertem Tee) und unverzüglich einen Arzt informieren. Dies gilt auch bei versehentlicher Einnahme z.B. durch ein Kind. Es sollte sichergestellt sein, dass im Notfall die Benachrichtigung eines Arztes durch vorinformierte Personen erfolgt.
Wegen des möglicherweise langanhaltenden Verlaufs der Unterzuckerung ist eine sorgfältige Überwachung notwendig, bis keine Gefahr mehr besteht. Einweisung in ein Krankenhaus kann notwendig sein, auch als Vorsichtsmaßnahme. Speziell schwere Unterzuckerungen mit Bewusstseinsverlust und schweren neurologischen Ausfallserscheinungen sind medizinische Notfälle, die eine sofortige ärztliche Behandlung und eine Krankenhauseinweisung erfordern.
Weitere Angaben für Ihren Arzt sind in der Fachinformation enthalten.
Was ist bei einer Unterzuckerung zu tun?
Die Unterzuckerungserscheinungen lassen sich durch Zufuhr von Kohlenhydraten (Zucker z.B. als Traubenzuckertäfelchen, in Form von Würfelzucker, süßen Fruchtsäften, gezuckertem Tee) fast immer rasch beheben. Aus diesem Grund sollten Diabetiker stets einige Traubenzuckertäfelchen (mindestens 20 g) mit sich führen. Süßstoffe sind nicht geeignet. Hilfe durch andere Personen kann Komplikationen verhindern.
Von der abgelaufenen Unterzuckerungsreaktion ist alsbald der behandelnde Arzt zu unterrichten, der dann prüfen wird, ob die Dosierung von Amaryl 2 mg bzw. der gesamte Behandlungsplan korrigiert werden muss.
Kann die Unterzuckerung vom Patienten nicht sofort behoben werden, so ist dringend ein Arzt zu rufen, der über das weitere Vorgehen entscheidet (siehe auch ?Überdosierung und andere Anwendungsfehler?).
Augen
Insbesondere zu Beginn der Behandlung können vorübergehend Sehstörungen durch die Änderung des Blutzuckerspiegels auftreten.
Magen-Darm-Bereich
Unverträglichkeiten wie Übelkeit, Magendruck, Völlegefühl, Erbrechen, Bauchschmerzen oder Durchfall werden sehr selten beobachtet.
Leber und Gallenwege
Eine Erhöhung der Leberenzymwerte kann auftreten. Sehr selten sind Leberfunktionsstörungen (z.B. mit Gallestauung und Gelbsucht) und Leberentzündung bis hin zum lebensbedrohlichen Leberversagen möglich.
Blut und lymphatisches System
Die nachfolgend beschriebenen Nebenwirkungen (zum Teil nur von anderen Sulfonylharnstoffen bekannt) treten selten bis sehr selten auf, sind im Prinzip rückbildungsfähig nach Therapieabbruch, können im Einzelfall aber auch schwerwiegend sein.
Selten kommt es zu einer Verminderung der Blutplättchenzahl (Thrombopenie). In Einzelfällen treten andere Blutbildveränderungen auf: z.B. Verminderung der Zahl der roten Blutkörperchen (Erythropenie) bzw. der weißen Blutkörperchen (Leukopenie, Granulozytopenie) bis hin zu einer hochgradigen Verminderung der Granulozytenzahl (Agranulozytose), Verminderung der Zahl aller Blutzellen (Panzytopenie, z.B. infolge einer Myelosuppression) sowie beschleunigter Zerfall der roten Blutkörperchen (hämolytische Anämie).
Überempfindlichkeitsreaktionen
Überempfindlichkeitsreaktionen, vor allem der Haut, kommen selten vor und können sich als Juckreiz, Hautausschlag, Nesselsucht mit Quaddelbildung oder als Schwellungen im Gesichtsbereich (Quincke-Ödem) äußern. Sehr selten entwickelt sich aus solchen Hautreaktionen eine lebensbedrohliche Situation mit Atemnot und Blutdruckabfall bis hin zum Schock. Beim Auftreten von Hautreaktionen sollten Sie daher sofort den behandelnden Arzt verständigen. Ebenfalls sehr selten kann eine Gefäßentzündung (allergische Vaskulitis) auftreten. Eine gleichzeitige Allergie (Kreuzallergie) gegen weitere Arzneistoffe (Sulfonamide, Sulfonamidabkömmlinge und Probenecid) kann bestehen.
Sonstiges
In sehr seltenen Fällen kann es zu einer Abnahme des Natriumgehalts im Blut kommen. Ebenfalls sehr selten kann es zu gesteigerter Licht- bzw. Strahlenempfindlichkeit der Haut (Photosensibilität) kommen.
Was ist beim Auftreten schwerer Nebenwirkungen zu tun?
Einige Arzneimittelnebenwirkungen (z.B. Unterzuckerung, Leberversagen, bestimmte Blutbildveränderungen, Überempfindlichkeitsreaktionen) können unter Umständen lebensbedrohlich werden. Darum informieren Sie bitte umgehend einen Arzt, falls eine Nebenwirkung plötzlich auftritt oder sich stark entwickelt. Nehmen Sie das Mittel auf keinen Fall ohne ärztliche Anweisung weiter ein.
Was ist generell beim Auftreten von Nebenwirkungen zu tun?
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie eine der aufgeführten Nebenwirkungen oder andere unerwünschte Wirkungen unter der Behandlung mit Amaryl 2 mg bemerken.

Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Was müssen Sie in Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Während der Schwangerschaft darf Amaryl 2 mg nicht eingenommen werden, da mögliche Risiken für das Kind bestehen. Die Patientin muss deshalb während dieser Zeit auf Insulin eingestellt werden. Patientinnen, die eine Schwangerschaft planen, müssen ihren Arzt darüber informieren.
Für die Stillzeit ist ebenso eine Insulinbehandlung vorzunehmen oder das Stillen einzustellen.
Welche Vorsichtsmaßnahmen müssen vor oder während der Behandlung beachtet werden?
Die Behandlung der Zuckerkrankheit mit Amaryl 2 mg bedarf der regelmäßigen ärztlichen Kontrolle. Während der Therapie mit Amaryl 2 mg sind regelmäßige Kontrollen der Blut- und Harnzuckerwerte erforderlich. Zusätzlich wird die Bestimmung von glykosyliertem Hämoglobin (HbA1 oder HbA1C) empfohlen. Außerdem sollten während der Behandlung das Blutbild (vor allem die Leuko- und Thrombozytenzahl) sowie die Leberfunktion überprüft werden.
Zur Erzielung einer guten Stoffwechsellage (d.h. eines Blutzuckerspiegels in richtiger Höhe und ohne große Schwankungen) ist der von Ihrem Arzt vorgeschriebene Behandlungsplan strikt zu beachten. Dabei sind das Einhalten der Diät, körperliche Bewegung und, wenn nötig, Gewichtsabnahme ebenso notwendig wie die regelmäßige Tabletteneinnahme. Wichtig ist außerdem, dass Sie regelmäßig zu den vom Arzt angeordneten Blut- und Harnzuckerkontrollen erscheinen.
Zu Beginn der Behandlung kann das Risiko einer Unterzuckerung (Hypoglykämie) erhöht sein, daher ist eine besonders sorgfältige ärztliche Überwachung erforderlich. Auch längerer Nahrungsverzicht, nicht ausreichende Kohlenhydrataufnahme, die Zufuhr größerer Mengen Alkohol und besonders die Kombination dieser Faktoren stellen ein hohes Risiko für das Auftreten einer Unterzuckerung dar (siehe auch ?Nebenwirkungen?).
Warnzeichen einer Unterzuckerung können insbesondere bei älteren Patienten fehlen oder abgeschwächt sein, aber auch wenn sich die Unterzuckerung sehr schleichend entwickelt, eine diabetische Nervenschädigung vorliegt oder eine Begleitbehandlung mit Betarezeptorenblockern, Clonidin oder ähnlich wirkenden Mitteln erfolgt (siehe ?Wechselwirkungen?). Die Gegenregulation kann bei eingeschränkter Leberfunktion gestört sein.
Klinische Zeichen eines erhöhten Blutzuckerspiegels (Hyperglykämie; z.B. bei noch nicht ausreichender blutzuckersenkender Wirkung von Amaryl, bei Nichteinhaltung des vom Arzt vorgeschriebenen Behandlungsplans oder in besonderen Stresssituationen, s. u.) können sein: starkes Durstgefühl, Mundtrockenheit, häufiges Wasserlassen, juckende und/oder trockene Haut, Pilzerkrankungen oder Infektionen der Haut sowie verminderte Leistungsfähigkeit.
Kommt es während der Behandlung mit Amaryl 2 mg zu anderen Erkrankungen, so ziehen Sie unverzüglich den behandelnden Arzt zu Rate. Weisen Sie bei einem Arztwechsel (z.B. Krankenhausaufenthalt nach Unfall, Operationen, Erkrankung im Urlaub) den dann behandelnden Arzt auf Ihre Zuckerkrankheit hin. Diese außergewöhnlichen Stresssituationen verschlechtern oft die Stoffwechsellage mit der Folge eines erhöhten Blutzuckerspiegels, so dass zur Verbesserung der Blutzuckereinstellung eine vorübergehende Insulinbehandlung notwendig sein kann.
Es liegen keine Erfahrungen mit Amaryl bei Patienten mit schweren Leberfunktionsstörungen oder bei Dialysepatienten vor. Bei Patienten mit schweren Nieren- oder Leberfunktionsstörungen ist eine Umstellung auf Insulin angezeigt.
Was müssen Sie im Straßenverkehr sowie bei der Arbeit mit Maschinen oder z.B. bei Arbeiten ohne sicheren Halt beachten?
Ihre Konzentrations- oder Reaktionsfähigkeit kann eingeschränkt sein, wenn Sie einen zu niedrigen (Hypoglyk-ämie) oder einen zu hohen (Hyperglykämie) Blutzucker haben oder an Sehstörungen leiden. Bedenken Sie dies bitte in allen Situationen, in denen Sie sich und andere Personen einem Risiko aussetzen könnten (z.B. beim Fahren eines Autos oder beim Bedienen von Maschinen). Sie sollten mit Ihrem Arzt darüber sprechen, ob es für Sie ratsam ist, ein Kraftfahrzeug zu führen, wenn bei Ihnen:
- häufige Hypoglykämie-Episoden auftreten,
- die Hypoglykämie-Warnzeichen vermindert sind oder fehlen.

Wie wird es angewendet?

Wie oft und in welcher Menge sollten Sie Amaryl 2 mg einnehmen?
Wie Sie Amaryl 2 mg einnehmen sollen, sagt Ihnen Ihr Arzt. Er muss Sie auf das Arzneimittel ?einstellen?, d.h. die in Ihrem Fall geeignete Dosierung ermitteln. Dabei wird er sich im Allgemeinen an den untengenannten Empfehlungen orientieren. Sie dürfen die Behandlung weder eigenmächtig unterbrechen, noch dürfen Sie Dosierung oder Diät eigenmächtig ändern.
Die Dosierung von Amaryl 2 mg richtet sich nach dem Ergebnis der Stoffwechseluntersuchung (Blut- und Harnzuckerbestimmungen) und muss für den gewünschten Blutzuckerspiegel so niedrig wie möglich gewählt werden.
Während der Behandlung ist eine regelmäßige Stoffwechselkontrolle (Blutzucker, Harnzucker, glykosyliertes Hämoglobin) durchzuführen.
Zu Beginn der Behandlung beträgt die Tagesdosis ½ Tablette Amaryl 2 mg (1 mg Glimepirid) einmal täglich. Hierfür steht auch Amaryl 1 mg zur Verfügung.
Falls die Tagesdosis aufgrund der Ergebnisse der Stoffwechseluntersuchungen erhöht werden muss, ist die Dosierung schrittweise im Abstand von 1-2 Wochen auf 2, 3 oder 4 mg Glimepirid zu steigern. Hierfür stehen auch Amaryl 1 mg bzw. Amaryl 3 mg zur Verfügung.
Höhere Dosen als täglich 4 mg Glimepirid verbessern die Wirkung nur in Einzelfällen. 6 mg Glimepirid als tägliche Höchstdosis sollten nicht überschritten werden.
Wenn mit der täglichen Höchstdosis Amaryl keine ausreichende Stoffwechseleinstellung erzielt wird, kann erforderlichenfalls zusätzlich Insulin gegeben werden. Dabei wird unter Beibehaltung der Glimepirid-Dosierung die Insulin-Behandlung mit einer niedrigen Dosis (z.B. 6 I.E.) begonnen, die in Abhängigkeit von der angestrebten Stoffwechseleinstellung schrittweise erhöht wird. Die Kombinationstherapie soll unter sorgfältiger ärztlicher Überwachung begonnen werden.
Tritt bei einem Patienten, der 1 mg Glimepirid pro Tag erhält, eine Hypoglykämie auf, kann er vermutlich mit Diät alleine ausreichend eingestellt werden.
Während der Behandlung kann der Glimepirid-Bedarf fallen, da eine Verbesserung der Stoffwechseleinstellung mit einer erhöhten Insulin-Empfindlichkeit einhergeht. Um eine Hypoglykämie zu vermeiden, muss daher rechtzeitig eine Dosisreduktion oder Beendigung der Therapie erwogen werden. Eine Dosisanpassung kann auch notwendig sein, wenn sich das Gewicht des Patienten oder sein Lebensstil ändern oder andere Faktoren, die zu erhöhtem oder erniedrigtem Blutzucker führen können.
Wechsel von anderen blutzuckersenkenden Arzneimitteln (oralen Antidiabetika) auf Amaryl:
Ein Wechsel von anderen blutzuckersenkenden Arzneimitteln (oralen Antidiabetika) auf eine Therapie mit Amaryl ist grundsätzlich möglich. Bei einem Wechsel auf Amaryl muss beachtet werden, wie stark und wie lange das zuvor angewandte Mittel wirkt. In einigen Fällen, insbesondere bei blutzuckersenkenden Mitteln, die lange im Körper bleiben (z.B. Chlorpropamid), muss möglicherweise eine medikamentenfreie Pause eingelegt werden, um die Gefahr einer Unterzuckerung gering zu halten. Die empfohlene Anfangsdosis beträgt ½ Tablette Amaryl 2 mg (1 mg Glimepirid) pro Tag. Je nach Ansprechen des Patienten kann die Glimepirid-Dosis schrittweise erhöht werden, wie weiter oben beschrieben.
Wechsel von Insulin auf Amaryl:
In Ausnahmefällen, in denen Typ-2-Diabetiker mit Insulin behandelt werden, kann ein Wechsel auf Amaryl angezeigt sein.
Der Wechsel soll unter sorgfältiger ärztlicher Überwachung vorgenommen werden.
Anwendung bei jungen Erwachsenen:
Da der Erwachsenendiabetes (Typ 2 des Diabetes mellitus) bei jungen Erwachsenen eine Seltenheit ist, stellt die Anwendung von Amaryl 2 mg in diesem Alter eine absolute Ausnahme dar. Bei Patienten mit einem Körpergewicht unter 50 kg wird mit der niedrigstmöglichen Tagesdosis von ½ Tablette Amaryl 2 mg (1 mg Glimepirid) begonnen. Im übrigen wird wie bei älteren Erwachsenen vorgegangen.
Amaryl 2 mg beim jugendlichen Diabetes (Typ 1 des Diabetes mellitus) zusätzlich zu Insulin ist unwirksam.
eingeschränkte Nieren- oder Leberfunktion:
Bei schweren Nieren- oder Leberfunktionsstörungen siehe unter ?Gegenanzeigen?.
Wie lange sollten Sie Amaryl 2 mg einnehmen?
Die Dauer der Anwendung bestimmt Ihr behandelnder Arzt.
Normalerweise handelt es sich bei der Therapie mit Amaryl um eine Langzeitbehandlung.
Überdosierung und andere Anwendungsfehler
Was sollten Sie tun, wenn Sie einmal vergessen haben, Amaryl 2 mg einzunehmen?
Sie dürfen niemals eine vergessene Tabletteneinnahme durch die Einnahme einer erhöhten Tablettenzahl zu einem späteren Zeitpunkt ausgleichen, da dies zu einer Unterzuckerung führen kann. Setzen Sie die Behandlung vielmehr mit dem nächsten Einnahmetermin wie gewohnt fort.
Sollten Sie einmal mehrere Einnahmen vergessen haben oder unsicher sein, so sprechen Sie bitte zuerst mit Ihrem Arzt, bevor Sie die Behandlung mit Amaryl 2 mg fortsetzen.
Was müssen Sie beachten, wenn Sie die Behandlung mit Amaryl 2 mg unterbrechen oder vorzeitig beenden wollen?
Die regelmäßige Einnahme von Amaryl 2 mg nach Anweisung des Arztes ist von grundlegender Bedeutung für den Behandlungserfolg. Wenn Sie die Behandlung unterbrechen oder vorzeitig beenden, müssen Sie damit rechnen, dass sich die gewünschte blutzuckersenkende Wirkung nicht einstellt bzw. die Zuckerkrankheit sich wieder verschlechtert.
Nehmen Sie deshalb bitte Rücksprache mit Ihrem Arzt, wenn Sie die Behandlung unterbrechen oder vorzeitig beenden wollen.

Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Welche Genussmittel, Speisen oder Getränke sollten Sie meiden?
Grundlage der Behandlung Ihrer Zuckerkrankheit ist die vom Arzt verordnete Diät, die strikt einzuhalten ist. Die Diätvorschriften dürfen auf keinen Fall durch die Einnahme von Amaryl 2 mg ersetzt werden.
Sowohl einmaliger als auch ständiger Alkoholkonsum kann die blutzuckersenkende Wirkung von Amaryl 2 mg in unvorhersehbarer Weise verstärken oder abschwächen. Fragen Sie deshalb Ihren Arzt, welche Alkoholmenge Sie zu sich nehmen dürfen.
Welche Nebenwirkungen können auftreten?
Arzneimittel können auch unerwünschte Wirkungen, sogenannte Nebenwirkungen, haben. Diese treten jedoch nicht bei jedem Patienten auf. Unerwünschte Wirkungen, die von Amaryl 2 mg bekannt sind, sind nachfolgend aufgeführt.
Unterzuckerung (Hypoglykämie)
Aufgrund der blutzuckersenkenden Wirkung von Amaryl 2 mg können - bei extremer Blutzuckersenkung und fehlenden Gegenmaßnahmen - Unterzuckerungen auftreten, unter Umständen mit vorübergehenden neurologischen Ausfallserscheinungen (z.B. Sprech- und Sehstörungen, Lähmungserscheinungen und Empfindungsstörungen). Von anderen Medikamenten aus derselben Stoffgruppe (Sulfonylharnstoffe) ist bekannt, dass eine Unterzuckerung auch langanhaltend mit Bewusstlosigkeit verlaufen kann.

Weitere Informationen

Zusammensetzung
Arzneilich wirksamer Bestandteil:
1 Tablette enthält 2 mg Glimepirid.
Sonstige Bestandteile:
Laktose-Monohydrat; Poly(O-carboxymethyl)-Stärke, Natriumsalz; Magnesiumstearat; Polyvidon 25000; mikrokristalline Cellulose; Farbstoffe Indigocarmin (E 132) und Eisenoxid (E 172).
Darreichungsform und Inhalt
Import, Umpackung und Vertrieb: Hersteller
Eurim-Pharm Arzneimittel GmbH Aventis Pharma S.p.A., Scoppito (Italien)
Am Gänslehen 4 – 6 Aventis Pharma Deutschland GmbH, Frankfurt am Main
83451 Piding Usiphar, LAigle (Frankreich)
Tel.: 086504-0

Zuletzt aktualisiert am 24.08.2022

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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden

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