Bei Einnahme von Amisulprid STADA® mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel anwenden bzw. vor kurzem angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Amisulprid STADA® darf nicht gleichzeitig mit folgenden Arzneimitteln eingenommen werden
bestimmte Arzneimittel, die schwerwiegende Herzrhythmusstörungen (Torsade de pointes) auslösen können:
- bestimmte Arzneimittel zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen: Antiarrhythmika der Klassen I und III (Chinidin, Disopyramid, Mexiletin, Flecainid, Propafenon, Amiodaron, Sotalol)
- Thioridazin und Sultoprid (bei psychiatrischen Erkrankungen)
- bestimmte Antibiotika (Gyrasehemmer, wie z.B. Sparfloxacin; Makrolide z.B. intravenöse Gabe von Erythromycin), bestimmte Antimalariamittel (Halofantrin), Pentamidin (bei bestimmten Infektionskrankheiten), Imidazol-Antimykotika (bei Pilzinfektionen)
- Cisaprid (Magen-Darm-Mittel)
- Bepridil (bei bestimmten Herzerkrankungen)
- Methadon (starkes Schmerzmittel)
- intravenös verabreichtes Vincamin (durchblutungsförderndes Mittel)
Dopamin-Agonisten (z.B. Levodopa als Mittel gegen Parkinson’sche Erkrankung) wegen gegenseitiger Wirkungsabschwächung.
Siehe unter 2.: Amisulprid STADA® darf NICHT eingenommen werden.
Die gleichzeitige Anwendung folgender Arzneimittel, die die Erregungsleitung am Herzen beeinflussen können, wird nicht empfohlen
Arzneimittel, die zur Verlangsamung der Herzfrequenz führen können, wie z.B. Betablocker, Clonidin und Guanfacin (bei Bluthochdruck), Calcium-Kanalblocker (wie Diltiazem und Verapamil; bei bestimmten Herzerkrankungen), Digitalis-Glykoside (bei Herzleistungsschwäche)
Arzneimittel, die zu einem Kaliummangel im Blut (Hypokaliämie) führen können, wie harntreibende Arzneimittel (Diuretika), Abführmittel, Amphotericin B (bei Pilzinfektionen), Glukokortikoide (bei Rheuma und Entzündungen), Tetracosactid (bei Nebennierenrindeninsuffizienz). Eine Hypokaliämie muss behandelt werden.
bestimmte Arzneimittel zur Behandlung von psychiatrischen Störungen (Neuroleptika) wie Pimozid und Haloperidol
tricyclische Antidepressiva (Arzneimittel zur Behandlung von depressiven Erkrankungen)
Lithium (Arzneimittel zur Behandlung von psychiatrischen Erkrankungen)
bestimmte Arzneimittel zur Behandlung von Allergien (Antihistaminika, wie z.B. Astemizol, Terfenadin).
Vorsicht ist geboten bei gleichzeitiger Anwendung von folgenden Arzneimitteln, weil deren Wirkung verstärkt wird (bitte sprechen Sie ggf. darüber mit Ihrem Arzt):
Arzneimittel, die auf das zentrale Nervensystem wirken, wie Betäubungsmittel (Narkotika/Anästhetika), bestimmte H1-Antihistaminika, die Müdigkeit auslösen können (z.B. Promethazin bei Allergien), bestimmte Schlafmittel (Barbiturate), bestimmte beruhigende und angstlösende Arzneimittel (z.B. Benzodiazepine), bestimmte zentral wirksame Arzneimittel zur Behandlung des Bluthochdrucks (Clonidin und verwandte Substanzen)
Arzneimittel gegen Bluthochdruck (Antihypertensiva) und andere blutdrucksenkende Mittel.
Bei Einnahme von Amisulprid STADA® zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Amisulprid STADA® kann die zentralen Wirkungen von Alkohol verstärken. Deshalb ist während der Behandlung mit Amisulprid STADA® der gleichzeitige Genuss von Alkohol zu vermeiden.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann Amisulprid STADA® Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen. Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
Sehr häufig: mehr als 1 Behandelter von 10 Behandelten |
Häufig: 1 bis 10 Behandelte von 100 Behandelten |
Gelegentlich: 1 bis 10 Behandelte von 1000 Behandelten |
Selten: 1 bis 10 Behandelte von 10 000 Behandelten |
Sehr selten: weniger als 1 Behandelter von 10 000 Behandelten |
Häufigkeit nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar |
Herzerkrankungen
Gelegentlich: Verlangsamung der Herzschlagfolge (Bradykardie).
Häufigkeit nicht bekannt: Bestimmte Veränderungen im EKG (Verlängerung des QT-Intervalls) und bestimmte Herzrhythmusstörungen (ventrikuläre Arrhythmien, wie z.B. Torsade de pointes und ventrikuläre Tachykardien, die zu Kammerflimmern oder Herzstillstand führen und lebensbedrohlich sein können).
Erkrankungen des Nervensystems
Sehr häufig: Extrapyramidale Störungen wie Zittern (Tremor), Muskelversteifung (Rigidität), verminderte muskuläre Bewegungsfähigkeit (Hypokinese), vermehrter Speichelfluss, Unvermögen, ruhig zu sitzen (Akathisie), Störung von Bewegungsabläufen (Dyskinesie). Diese Beschwerden sind bei optimaler Dosiseinstellung meist nur schwach ausgeprägt und können teilweise durch Antiparkinson-Mittel beseitigt werden. Bitte fragen Sie hierzu Ihren Arzt.
Häufig: Schläfrigkeit und Schwindel.
Gelegentlich: Spätdyskinesien, gekennzeichnet durch rhythmische unwillkürliche Bewegungen vorzugsweise der Zunge und/oder des Gesichts, gewöhnlich nach Langzeittherapie. Als Gegenmittel sollten Antiparkinson-Mittel nicht eingesetzt werden. Krampfanfälle.
Häufigkeit nicht bekannt: Fälle eines malignen neuroleptischen Syndroms wurden beobachtet (siehe auch 2.: Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Amisulprid STADA® ist erforderlich).
Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts
Häufig: Magen-Darm-Störungen wie Verstopfung, Übelkeit, Erbrechen, Mundtrockenheit.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Häufig: Muskelkrämpfe (akute Dystonie) z.B. Schiefhals (Torticollis), Augenmuskelkrämpfe (oculogyre Krise) und Kieferkrämpfe. Diese Nebenwirkungen verschwinden nach Verabreichung von Antiparkinson-Mitteln. Bitte fragen Sie hierzu Ihren Arzt.
Endokrine Erkrankungen
Häufig: Erhöhung eines bestimmten Hormons (Prolaktin) im Blut, was sich nach Absetzen der Behandlung wieder zurückbildet.
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Häufig: Gewichtszunahme.
Gelegentlich: Erhöhter Blutzuckerspiegel (Hyperglykamie).
Gefäßerkrankungen
Häufig: Blutdrucksenkung (Hypotension).
Häufigkeit nicht bekannt: Blutgerinnsel in den Venen, vor allem in den Beinen (mit Schwellungen, Schmerzen und Rötungen der Beine), die möglicherweise über die Blutbahn in die Lunge gelangen und dort Brustschmerzen sowie Schwierigkeiten beim Atmen verursachen können. Wenn Sie eines dieser Symptome bei sich beobachten, holen Sie bitte unverzüglich ärztlichen Rat ein.
Erkrankungen des Immunsystems
Gelegentlich: Allergische Reaktionen.
Leber- und Gallenerkrankungen
Gelegentlich: Anstieg der Leberwerte (insbesondere der Transaminasen).
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
Häufigkeit nicht bekannt: Infolge Erhöhung der Prolaktinkonzentration (bestimmtes Hormon) können Milchfluss (Galaktorrhö), Ausbleiben der Monatsblutung oder Zyklusstörungen, Vergrößerung der männlichen Brustdrüse (Gynäkomastie), Brustschmerz, Brustvergrößerung, bestimmte prolaktinabhängige Tumoren (Prolaktinome) und Impotenz auftreten.
Psychiatrische Erkrankungen
Häufig: Schlaflosigkeit, Angst, gesteigerte körperliche Erregbarkeit, Orgasmusstörungen.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.