Wenden Sie Clonidin-ratiopharm® Ampullen immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker an. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
Die empfohlene Dosis beträgt
Die Dosis wird von dem Arzt individuell festgelegt.
Die Behandlung sollte langsam einschleichend mit niedrigen Dosen beginnen.
Eine Dosissteigerung sollte in der Regel allmählich und erst nach einem Zeitraum von ca. 2-4 Wochen vorgenommen werden, wobei die maximale Tagesdosis von 0,9-1,2 mg Clonidinhydrochlorid nicht überschritten werden sollte.
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Hochdruckkrisen
Zur Behandlung von Hochdruckkrisen kann die Applikation mit ½ Ampulle (entsprechend 0,075 mg Clonidinhydrochlorid) als Einzeldosis s.c. oder i.m. (unverdünnt) oder sehr langsam i.v. (verdünnt) erfolgen.
Bei Bedarf kann die Gabe von 1 Ampulle (entsprechend 0,15 mg Clonidinhydrochlorid) bis zu 4- mal am Tag (entsprechend 0,6 mg Clonidinhydrochlorid/Tag) wiederholt werden.
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Schwere Hochdruckformen
Bei der Einstellung schwerer Hochdruckformen können in Ausnahmefällen die erforderlichen
Maximaldosen von 1,2-1,8 mg Clonidinhydrochlorid erforderlich sein, die parenteral über den Tag verteilt verabreicht werden können. Die Einstellung sollte stationär erfolgen.
Was ist bei eingeschränkter Nierenleistung zu beachten?
Die Einstellung und Behandlung des Bluthochdrucks bei eingeschränkter Nierenfunktion (Niereninsuffizienz) mit Clonidin-ratiopharm® Ampullen bedarf generell besonderer Sorgfalt mit häufigen Blutdruckkontrollen.
Patienten mit schwerster Einschränkung der Nierenfunktion (im prädialytischen Stadium) kommen in der Regel mit Dosen von 0,3 mg Clonidinhydrochlorid pro Tag aus.
Art der Anwendung
Injektionslösung zur subkutan (s.c.), intramuskulär (i.m.) und intravenös Anwendung. Die subkutane und intramuskuläre Applikation kann unverdünnt vorgenommen werden. Dabei ist mit inkompletter Resorption zu rechnen.
Die intravenöse Injektion ist nur in Verdünnung (z. B. 1 Ampulle Clonidinhydrochlorid mit isotonischer Kochsalzlösung auf 10 ml) sehr langsam über ca. 10 Minuten vorzunehmen, um unerwünschte, vorübergehende Blutdruckanstiege zu vermeiden.
Zu rasche intravenöse Injektion kann anfänglich für einige Minuten systolische Blutdruckerhöhungen bis maximal 30 mmHg bewirken.
Eine Injektion darf in jedem Fall nur am liegenden Patienten vorgenommen werden. Es sollte möglichst bald auf eine orale Therapie umgestellt werden.
Hinweis:
Der blutdrucksenkende Effekt von Clonidin-ratiopharm® Ampullen lässt sich durch kochsalzarme Kost, die gleichzeitige Anwendung von anderen blutdrucksenkenden Mitteln sowie durch Gewichtsabnahme bei bestehendem Übergewicht wirkungsvoll unterstützen.
Bei einem Bluthochdruck, der durch einen Tumor des Nebennierenmarks (Phäochromozytom) verursacht ist, kann kein therapeutischer Effekt von Clonidin-ratiopharm® Ampullen erwartet werden.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Clonidin-ratiopharm® Ampullen zu stark oder zu schwach ist.
Wenn eine größere Menge von Clonidin-ratiopharm® Ampullen angewendet wurde
Anzeichen einer Überdosierung können sein: Kopfschmerzen, Unruhe, Nervosität, Zittern, Übelkeit und Erbrechen, Hautblässe, Pupillenverengung (Miosis), Mundtrockenheit, lageabhängige Kreislaufbeschwerden (orthostatische Beschwerden), Schwindel, Gleichgewichtsstörungen, Blutdruckabfall (Hypotonie), Herzrhythmusstörungen (verlangsamte Herzschlagfolge, Erregungsbildungs- und Erregungsleitungsstörungen des Herzens), starke Müdigkeit bis Benommenheit und Absinken der Körpertemperatur (Hypothermie).
Selten und nach hohen Dosen auch Blutdruckanstieg. In schweren Fällen Verlangsamung der Atmung (Atemdepression) mit kurzen Atemstillständen (Apnoephasen), Koma.
Bei Verdacht auf eine Überdosierung ist sofort ein Arzt zu verständigen!
Die Packung des Arzneimittels ist bereitzuhalten, damit sich der Arzt über den aufgenommenen Wirkstoff informieren kann.
Neben allgemeinen Maßnahmen wie Erbrechen auslösen, Magenspülung und Flachlagerung orientiert sich die Behandlung an der allgemeinen Vorgehensweise bei Überdosierung unter besonderer Berücksichtigung der Herz- und Kreislauffunktion.
Wenn eine Anwendung von Clonidin-ratiopharm® Ampullen vergessen wurde
Wenn eine Anwendung vergessen wurde, darf beim nächsten Mal nicht mehr Injektionslösung gespritzt werden, sondern die Behandlung wird mit der verordneten Dosis fortgesetzt. Wenn mehrere Anwendungen vergessen wurden, muss auf eine mögliche Verschlechterung der Erkrankung geachtet werden.
Wenn die Anwendung von Clonidin-ratiopharm® Ampullen abgebrochen wird
Beachten Sie bitte, dass die Behandlung mit Clonidin-ratiopharm® Ampullen nicht plötzlich beendet werden sollte, da dies zu lebensbedrohlichen Entzugserscheinungen führen kann.
Falls die Therapie mit Clonidin-ratiopharm® Ampullen beendet werden soll, muss die Dosis langsam stufenweise reduziert werden (so genanntes Ausschleichen), da es durch plötzliches Absetzen zu sog. Rebound-Phänomenen kommen kann.
Dieses Vorgehen ist deshalb wichtig, weil das plötzliche Absetzen von Clonidin-ratiopharm® Ampullen, insbesondere nach langfristiger Behandlung und hohen Dosierungen, akut zu einem überschießenden Blutdruckanstieg sowie Tachykardie, begleitet von Kopfschmerz, Übelkeit, Nervosität, Zittern und Unruhe (Rebound-Phänomen) hervorrufen kann.
Falls bei kombinierter Behandlung mit einem Beta-Rezeptorenblocker eine Unterbrechung der blutdrucksenkenden Behandlung notwendig ist, muss zur Vermeidung bedrohlicher unerwünschter Wirkungen (sympathische Überaktivität) in jedem Falle zuerst der Beta-Rezeptorenblocker langsam (ausschleichend) und danach (ebenfalls ausschleichend über mehrere Tage) Clonidinhydrochlorid abgesetzt werden.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.