Wechselwirkungen mit anderen Mitteln
Welche anderen Arzneimittel beeinflussen die Wirkung von Haemiton-Amp. 0,15 mg/ml oder werden durch dieses Medikament beeinflusst?
Bei gleichzeitiger Anwendung von Haemiton und nachfolgend genannten Wirkstoffen wurden folgende Wechselwirkungen beobachtet:
- andere blutdrucksenkende Arzneimittel, z. B. harntreibende Mittel (Diuretika), gefäßerweiternde Mittel (Vasodilatatoren), ACE-Hemmer, ß-Rezeptorenblocker: gegenseitige Verstärkung der blutdrucksenkenden Wirkung,
- blutdrucksteigernde oder natrium- und wasserretinierende Substanzen , wie nichtsteroidale Antirheumatika: Verminderung der Blutdrucksenkenden Wirkung von Clonidinhydrochlorid,
- 2-Rezeptorenblocker wie Tolazolin: Abschwächung bis Aufhebung der blutdrucksenkenden Wirkung von Clonidinhydrochlorid,
- trizyklische Antidepressiva, Neuroleptika: Abschwächung bis Aufhebung der blutdrucksenkenden Wirkung von Clonidinhydrochlorid, Auftreten oder Verstärkung lagebedingter Kreislaufstörungen (orthostatische Regulationsstörungen),
- Schlaf- und Beruhigungsmittel (Hypnotika, Sedativa), Alkohol: Verstärkung oder unvorhersehbare Veränderungen der Wirkungen der Schlaf- oder Beruhigungsmittel bzw. des Alkohols,
- Herzwirksame Glykoside, ß-Rezeptorenblocker: Verlangsamung der Herzschlagfolge (Bradykardie), Herzrhythmusstörungen der langsamen Form (AV-Blockierungen).
Bei gleichzeitiger Gabe eines ß-Rezeptorenblockers kann nicht ausgeschlossen werden, dass eine periphere Gefäßerkrankung ausgelöst oder verstärkt wird
- Haloperidol:
Aufgrund von Beobachtungen bei Patienten im Alkoholdelir ist die Vermutung geäußert worden, dass hohe i.v.-Dosen von Clonidin die arrhythmogene Wirkung (QT-Verlängerung, Kammerflimmern) hoher intravenöser Haloperidol-Dosen verstärken können. Ein kausaler Zusammenhang und die Relevanz für die antihypertensive Therapie sind nicht gesichert.
- Kochsalzarme Diät:
Verstärkung der blutdrucksenkenden Wirkung von Clonidinhydrochlorid.
- pharmakologisch ähnlich wirkender Stoffe wie Alpha-Methyldopa, Guanfacin, Guanabenz oder Reserpin: Die gleichzeitige Anwendung von Clonidinhydrochlorid ist nicht sinnvoll.
Diese Angaben können auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten.
Nebenwirkungen
Welche Nebenwirkungen können bei der Anwendung von Haemiton-Amp. 0,15 mg/ml auftreten?
Sehr häufig: mehr als 1 von 10 Behandelten | Häufig: weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten |
Gelegentlich: weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1000 Behandelten | Selten: weniger als 1 von 1000, aber mehr als 1 von 10.000 Behandelten |
Sehr selten: Weniger als 1 von 10.000 Behandelte, einschließlich Einzelfälle | |
Psychische Störungen
Häufig: Schlafstörungen, depressive Verstimmungen
Gelegentlich: Albträume, Wahrnehmungsstörungen, Sinnestäuschungen
Selten: Vorübergehende Verwirrtheitszustände
Störungen des Nervensystems
Sehr häufig: Abgeschlagenheit und Müdigkeit
Häufig: Kopfschmerzen
Gelegentlich: Missempfindungen in Händen und Füßen (Parästhesien)
Funktionsstörungen der Augen
Selten: Verminderung des Tränenflusses, Störungen der Naheinstellung des Auges (Akkommodationsstörungen)
Funktionsstörungen des Herzens
Gelegentlich: Reduzierung der Herzfrequenz (Bradykardie)
Selten: Verstärkung bestimmter Formen von bereits bestehenden Herzrhythmusstörungen (AV-Blockierungen, AV-Dissoziation), Verstärkung einer bestehenden Herzschwäche (Herzinsuffizienz)
Funktionsstörungen der Gefäße
Sehr häufig:Lageabhhängige Kreislaufbeschwerden (orthostatische Dysregulation) wie Schwarzwerden vor den Augen beim Lagewechsel vom Liegen zum Stehen sowie Schwindel und Kollapsneigung in aufrechter Körperhaltung
Gelegentlich: Durchblutungsstörungen der Hände und Füße (Raynaud-Syndrom)
Selten: anfänglicher (pardoxer) Blutdruckanstieg bei Therapiebeginn
Funktionsstörungen der Atmungsorgane
Selten: Austrocknen der Nasenschleimhäute
Beschwerden des Magen-Darm-Trakts
Sehr häufig: Mundtrockenheit
Häufig: Obstipation und Verstärkung einer Obstipation, Übelkeit, Erbrechen, Schmerzen in deb Ohrspeicheldrüsen (Parotisschmerz)
Selten: Störung der Darmpassage (Pseudoobstruktion des Dickdarms)
Störungen der Haut- und Hautanhangsgebilde
Gelegentlich: Überempfindlichkeitsreaktionen (Allergien) in Form von Hautreaktionen mit Hautausschlag (Exanthem), Nesselsucht (Urtikaria) und Juckreiz (Pruritus)
Selten: Haarausfall (Alopezie)
Funktionsstörungen der Nieren und ableitenden Harnwege
Selten: Störungen beim Wasserlassen (Miktionsstörungen), Abnahme der Harnproduktion (Minderperfusion der Niere)
Störungen der Fortpflanzungsorgane und Brust
Häufig: Nachlassen des sexuellen Bedürfnisses (Abnahme von Potenz und Libido)
Selten: Vergrößerung der Brustdrüsen bei Männern (Gynäkomastie)
Allgemeine Störungen
Gelegentlich: Unwohlsein
Selten: Gewichtsabnahme, vorübergehende Gewichtszunahme bei Behandlungsbeginn
Laboruntersuchungen
Selten: Vorübergehender Anstieg der Blutzuckerwerte, vorübergehende Veränderung der Leberfunktionstests, Nachweis bestimmter Antikörper im Blut (positiver Coombs-Test)
Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind, sollten dem Arzt oder Apotheker mitgeteilt werden!
Welche Gegenmaßnahmen sind bei Nebenwirkungen zu ergreifen?
Alle aufgetretenen Nebenwirkungen sind umgehend dem Arzt mitzuteilen, damit er evtl. die Dosis von Haemiton-Amp. 0,15 mg/ml korrigieren oder ggf. eine spezifische Behandlung einleiten kann.