Dapotum D 100 mg wird angewendet
als Langzeittherapie zur Unterdrückung von Symptomen bei chronisch schizophrenen Psychosen und zur Vorbeugung von Rückfällen bei phasisch verlaufenden schizophrenen Psychosen.
Dapotum D 100 mg darf nicht angewendet werden bei
- Überempfindlichkeit gegenüber Fluphenazindecanoat, Benzylalkohol, Sesamöl oder einen der sonstigen Bestandteile von Dapotum D 100 mg,
- Überempfindlichkeit gegenüber Neuroleptika, insbesondere Phenothiazinen, die sich in Gelbsucht als Folge von Gallestauung, allergischer Hauterkrankung und anderen allergischen Reaktionen geäußert hat,
- akuter Vergiftung mit zentral dämpfenden Arzneimitteln (z. B. bestimmten Schmerzmitteln [Opiaten], Schlafmitteln [Hypnotika], anderen Arzneimitteln zur Behandlung geistig-seelischer Störungen [Antidepressiva, Neuroleptika, Tranquilizern]) oder Alkohol,
- übermäßiger Verminderung weißer Blutzellen (Leukopenie) und anderen Erkrankungen des Blut bildenden (hämatopoetischen) Systems,
- Parkinson Syndrom,
- anamnestisch bekanntem malignen Neuroleptika-Syndrom,
- Leberschädigung,
- Verdacht auf oder neurologisch erkennbaren Schäden im Marklager des Gehirns,
- schwerer Depression,
- Koma,
- Kindern unter 12 Jahren.
Dapotum D 100 mg darf nur unter besonderer Vorsicht angewendet werden bei
- Leber- und Nierenfunktionsstörungen,
- prolaktinabhängigen Tumoren, z. B Brustkrebs,
- Nebennierentumor (Phäochromozytom),
- stark erniedrigtem oder erhöhtem Blutdruck (Hypotonie, Hypertonie, orthostatische Dysregulation), erniedrigte Herzfrequenz, verringerter Kaliumblutspiegel,
- Vorschädigung des Herzens (Erregungsleitungsstörung, Arrhythmien),
- gleichzeitiger Behandlung mit Arzneimitteln, die ebenfalls das QT-Intervall im EKG verlängern, oder eine Hypokaliämie hervorrufen,
- hirnorganischen Erkrankungen und epileptischen Anfällen in der Vorgeschichte,
- depressiven Erkrankungen,
- chronischen Atembeschwerden und Asthma,
- Bewusstseinsstörungen, z.B. Schläfrigkeit,
- grünem Star (Glaukom), Verengung des Magenausgangs (Pylorusstenose), Vergrößerung der Vorsteherdrüse (Prostatahyperplasie), Störungen beim Wasserlassen (Harnretention),
- Patienten, die hohen Temperaturen oder bestimmten Insektenvernichtungsmitteln (Organophosphatinsektiziden) ausgesetzt sind,.
Seien Sie (auch) besonders vorsichtig,
- wenn Sie ein erhöhtes Schlaganfall-Risiko oder eine vorübergehende Verringerung der Blutversorgung des Gehirns haben.
- wenn Sie oder ein Verwandter schon einmal venöse Thrombosen (Blutgerinnsel) hatten, denn derartige Arzneimittel werden mit dem Auftreten von Blutgerinnseln in Verbindung gebracht.
Warnhinweise
Vor der Behandlung mit Dapotum D 100 mg ist das Blutbild (einschließlich des Differenzialblutbildes sowie der Thrombozytenzahl) zu kontrollieren. Bei pathologischen Blutwerten darf keine Behandlung mit Dapotum D 100 mg erfolgen (s.a. "Nebenwirkungen").
Während der Behandlung sind regelmäßige Blutbildkontrollen (Leukozytenzahl und Differenzialblutbild) durchzuführen. Nach Beginn der Behandlung sollten in den ersten 4 Monaten die Kontrollen möglichst wöchentlich erfolgen, bei unauffälligen Befunden erscheint danach eine monatliche Blutbildkontrolle ausreichend. Bei schnellem Absinken der Leukozytenzahl - insbesondere bei Werten unter 3000/mm3 - oder anderen Blutbildveränderungen ist die Behandlung mit Dapotum D 100 mg sofort abzubrechen und durch andere Therapieformen zu ersetzen. Gegebenenfalls sind intensivmedizinische Maßnahmen durchzuführen. Blutbildkontrollen sind bis zur Normalisierung erforderlich.
Der Patient sollte angehalten werden, bei Fieber, Zahnfleisch- und Mundschleimhautentzündungen, Halsschmerzen oder eitriger Angina sowie grippeähnlichen Symptomen, insbesondere wenn diese Symptome innerhalb der ersten 3 Monate nach Beginn der medikamentösen Behandlung auftreten, keine Selbstmedikation durchzuführen, sondern sofort seinen behandelnden Arzt aufzusuchen.
In regelmäßigen Abständen sollten Körpergewicht, Blutglukose- und Serumlipidspiegel und der Zahnstatus kontrolliert werden.
Nieren- und Leberfunktion sind während der Therapie in regelmäßigen Abständen zu überwachen.
Besondere Vorsicht ist geboten bei Patienten mit organischen Hirnschäden, arteriosklerotischen Hirngefäßerkrankungen und Neigung zu Krampfanfällen (anamnestisch, z.B. bei Alkoholentzug), da Fluphenazin die Krampfschwelle senkt. Das Auftreten von Krampfanfällen wird insbesondere durch hohe Dosen zu Behandlungsbeginn, schnelle Dosissteigerungen und abruptes Absetzen hoher Dosen begünstigt. Epilepsiepatienten sollten nur bei gleichzeitiger Antikonvulsiva-Therapie mit DAPOTUM D behandelt werden.
Bei Stammganglienerkrankungen sollte DAPOTUM D nur in Ausnahmefällen angewendet werden, bei Verschlechterung der Symptomatik ist die Behandlung abzusetzen.
Bei depressiven Patienten sollte DAPOTUM D nur zusammen mit einem Antidepressivum eingesetzt werden, da DAPOTUM D die depressive Symptomatik verstärken kann. Bei schweren depressiven Erkrankungen darf DAPOTUM D nicht angewandt werden.
Bei gestörter Leber- oder Nierenfunktion müssen die Dosen angepasst werden. Besonders bei älteren Patienten ist wegen der erhöhten Empfindlichkeit besondere Vorsicht geboten. Die anticholinergen Nebenwirkungen sind häufig stärker ausgeprägt. Ältere Patienten, besonders ältere Frauen, können bereits bei niedrigen Dosierungen extrapyramidale Nebenwirkungen entwickeln, und die Häufigkeit von Spätdyskinesien ist erhöht. Auch die sedierende Wirkung ist bei älteren Patienten stärker ausgeprägt. Hypotonien können häufiger auftreten.
Wie bei allen Phenothiazinen sollte der Arzt bei Patienten unter längerfristiger Behandlung mit Fluphenazin an die Entwicklung einer "stillen Lungenentzündung" denken.