Bei Einnahme von Faustan 5 mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Bei den nachfolgend genannten Arzneimitteln kann es bei gleichzeitiger Einnahme mit Faustan 5 zu Wechselwirkungen kommen.
Bei gleichzeitiger Anwendung anderer auf das Nervensystem einwirkender Arzneimittel (z.B. Psychopharmaka [Präparate zur Behandlung geistig-seelischer Störungen], Schlafmittel, teils auch Schmerzmittel, Narkosemittel oder auch Antihistaminika [Arzneimittel z. B. zur Behandlung von Allergien oder Erkältungen]) kann es zu gegenseitiger Verstärkung der Wirkungen kommen.
Die Wirkung von Arzneimitteln, die die Muskelspannung herabsetzen (Muskelrelaxantien), kann verstärkt werden.
Bei gleichzeitiger Einnahme von Cimetidin oder Omeprazol (Arzneimittel zur Behandlung von z. B. Magengeschwüren) oder Disulfiram (Arzneimittel zur Alkoholentzugsbehandlung) kann die Wirkung von Faustan 5 verstärkt oder verlängert werden.
Bei Rauchern kann die Ausscheidung von Faustan 5 beschleunigt werden.
Theophyllin (Arzneimittel zur Behandlung von z. B. Asthma) hebt in niedriger Dosierung die durch Faustan 5 bewirkte Beruhigung auf.
Faustan 5 kann die Wirkung von Levodopa (Arzneimittel zur Behandlung der Schüttellähmung [Parkinson’sche Krankheit]) hemmen.
In seltenen Fällen kann durch Faustan 5 der Stoffwechselabbau (Metabolismus) von Phenytoin (Arzneimittel zur Behandlung von Epilepsien) gehemmt und dessen Wirkung verstärkt werden. Phenobarbital und Phenytoin (Arzneimittel zur Behandlung von Anfallsleiden) können den Stoffwechselabbau von Faustan 5 beschleunigen.
Bei Patienten, die unter Dauerbehandlung mit anderen Arzneimitteln stehen, wie z. B. zentral wirksame Antihypertonika (auf das Nervensystem wirkende Mittel gegen zu hohen Blutdruck), Beta-Rezeptorenblocker (auf das Herz wirkende Mittel gegen zu hohen Blutdruck), Antikoagulantien (blutgerinnungshemmende Mittel) und herzwirksame Glykoside (Mittel zur Stärkung der Herzkraft) sind Art und Umfang von Wechselwirkungen nicht vorhersehbar. Daher ist bei gleichzeitiger Anwendung des Präparates, insbesondere zu Beginn der Behandlung, besondere Vorsicht geboten. Der behandelnde Arzt sollte daher vor der Verabreichung von Faustan 5 klären, ob entsprechende Dauerbehandlungen bestehen.
Auf Grund langsamer Ausscheidung von Faustan 5 aus dem Körper (Elimination) müssen Sie auch nach Beenden der Faustan 5 Behandlung noch mit möglichen Wechselwirkungen rechnen.
Bei Einnahme von Faustan 5 zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken:
Während der Behandlung mit Faustan 5 sollten Sie Alkohol meiden, da durch Alkohol die Wirkung von Faustan 5 in nicht vorhersehbarer Weise verändert und verstärkt wird.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel können Faustan 5 mg Tabletten Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem Behandelten auftreten müssen.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt
Sehr häufig: mehr als 1 Behandelter von 10 |
Häufig: 1 bis 10 Behandelte von 100 |
Gelegentlich: 1 bis 10 Behandelte von 1.000 |
Selten: 1 bis 10 Behandelte von 10.000 |
Sehr selten: weniger als 1 Behandelter von 10.000 |
Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar |
Mögliche Nebenwirkungen
Sehr häufig kommt es zu
- unerwünscht starker Beruhigung am Tage sowie Müdigkeit (Schläfrigkeit, Mattigkeit, Benommenheit, verlängerte Reaktionszeit),
- Schwindelgefühl,
- Gang- und Bewegungsstörungen (Ataxie),
- Kopfschmerzen,
- Verwirrtheit; außerdem können zeitlich begrenzte Gedächtnislücken nach Einnahme von Diazepam (anterograde Amnesie) auftreten.
Gelegentlich kommt es zu
- Magen-Darm-Störungen (Übelkeit, Erbrechen, Oberbauchbeschwerden, Verstopfung, Durchfall),
- Gelbsucht,
- Harnverhaltung,
- Stimmritzenkrampf (Glottisspasmen),
- Brustschmerzen,
- Blutdruckabfall,
- Verlangsamung des Herzschlages (Bradykardie),
- Niedergeschlagenheit (Depression),
- Abnahme des geschlechtlichen Bedürfnisses und bei Frauen zu Störungen der Regelblutung,
- Appetitzunahme,
- Mundtrockenheit,
- allergische Hautveränderungen (wie z. B. Juckreiz, Hautrötung, Hautausschlag) sowie
- Atmungsdämpfung.
Die atemdämpfende Wirkung kann bei bestehender Atemnot durch verengte Atemwege (Atemwegsobstruktion) und bei Patienten mit Hirnschädigungen verstärkt in Erscheinung treten. Dies ist besonders bei gleichzeitiger Anwendung mit anderen auf das Gehirn wirkenden Medikamenten zu beachten.
Weitere mögliche Nebenwirkungen, deren Häufigkeit nicht ableitbar ist:
Psychiatrische Erkrankungen
Bei Patienten mit vorbestehender depressiver Erkrankung können depressive Verstimmungen verstärkt werden.
Weiterhin besteht die Möglichkeit, dass Sinnesstörungen (Halluzinationen) auftreten oder eine Wirkungsumkehr (?paradoxe Reaktion?) wie z. B. akute Erregungszustände, Angst, Suizidalität (Selbstmordneigung), Schlafstörungen, Wutanfälle oder vermehrte Muskelkrämpfe, eintritt.
Erkrankungen des Nervensystems
Am Morgen nach der abendlichen Verabreichung können Überhangeffekte in Form von Konzentrationsstörungen und Restmüdigkeit die Reaktionsfähigkeit beeinträchtigen.
In hoher Dosierung und bei längerer Anwendung von Faustan 5 können vorübergehende Störungen wie verlangsamtes oder undeutliches Sprechen (Artikulationsstörungen), Bewegungs- und Gangunsicherheit auftreten.
Augenerkrankungen
In hoher Dosierung und bei längerer Anwendung von Faustan 5 können vorübergehende Störungen wie Sehstörungen (Doppelbilder, verschwommenes Sehen, Augenzittern) auftreten.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Wegen der ausgeprägten muskelerschlaffenden Wirkung von Faustan 5 ist insbesondere bei älteren Patienten Vorsicht (Sturzgefahr) geboten.
Bei längerer oder wiederholter Anwendung von Faustan 5 kann es zur Abnahme der Wirkung (Toleranzentwicklung) kommen.
Durch plötzliches Absetzen des Arzneimittels nach längerer täglicher Anwendung können nach ca. 2-4 Tagen Schlaflosigkeit und vermehrtes Träumen auftreten. Angst, Spannungszustände sowie Erregung und innere Unruhe können sich verstärkt wieder einstellen. Das Erscheinungsbild kann sich in Zittern und Schwitzen äußern und sich bis zu bedrohlichen körperlichen (z. B. Krampfanfälle) und seelischen Reaktionen wie symptomatischen Psychosen (z. B. Entzugsdelir) steigern.
Nebenwirkungen bilden sich im Allgemeinen nach Verringerung der Dosis zurück und lassen sich in der Regel durch sorgfältige und individuelle Einstellung der Tagesdosen vermeiden.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.