Bei Anwendung von Flucloxacillin-Actavis 1g zusammen mit Nahrungsmitteln
und Getränken
Die Aufnahme von Flucloxacillin-Actavis 1g wird durch gleichzeitige
Nahrungsaufnahme vermindert. Flucloxacillin-Actavis 1g sollte daher in einem Abstand von 1 Stunde vor oder 2 bis 4 Stunden nach einer Mahlzeit eingenommen werden. Die Aufnahme von Nährstoffen durch die Darmwand wird durch die gleichzeitige Aufnahme von Flucloxacillin-Actavis 1g und Nahrung nicht beeinflusst.
Bei der Anwendung von Flucloxacillin-Actavis 1g sollte auf gleichzeitigen Genuss von Alkohol oder alkoholhaltigen Lebensmitteln verzichtet werden.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann Flucloxacillin-Actavis 1g Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden die folgenden Häufigkeitsangeben zugrunde gelegt:
sehr häufig: mehr als 1 von 10 Behandelten |
häufig: weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten |
gelegentlich: weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1000 Behandelten |
selten: weniger als 1 von 1000, aber mehr als 1 von 10.000 Behandelten |
sehr selten: weniger als 1 von 10.000 Behandelten, oder unbekannt |
Bisher wurden folgende Nebenwirkungen beobachtet:
Bedeutsame Nebenwirkungen oder Zeichen, auf die Sie achten sollten, und
Maßnahmen, wenn Sie betroffen sind:
Wenn Sie von einer der nachfolgend genannten Nebenwirkungen betroffen sind, wenden Sie Flucloxacillin-Actavis 1g nicht weiter an und suchen Sie Ihren Arzt möglichst umgehend auf.
Magen-Darm-Trakt
Gelegentlich treten Magen-Darm-Störungen in Form von Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Durchfällen oder Verstopfung auf. Eine schwere Darmentzündung (pseudomembranöse Kolitis) mit schweren, anhaltenden Durchfällen kann auftreten (siehe auch ?Besondere Vorsicht bei der Anwendung ist erforderlich und ?Gegenmaßnahmen).
Leber und Gallenwege
Gelegentlich wurde eine Erhöhung der Leberenzymwerte (AST, ALT) beobachtet.
Es wurde über Leberentzündung, meist mit Gelbsucht (cholestatische Hepatitis) berichtet. Das Risiko ist bei höherem Lebensalter und längerer Anwendung erhöht. Eine durch Flucloxacillin ausgelöste Leberentzündung kann verzögert noch bis zu 2 Monate nach Behandlungsende auftreten. Ein mehrmonatiger Verlauf ist möglich, Todesfälle sind beschrieben (s. ?Besondere Vorsicht bei der Anwendung ist erforderlich )
Haut und Überempfindlichkeitsreaktionen
Gelegentlich treten Überempfindlichkeitsreaktionen wie Hautausschlag mit und ohne Blasen bzw. Wasseransammlung im Gewebe und Juckreiz (Exantheme, Erythema nodosum, Urtikaria, (angioneurotische) Ödeme) und Arzneimittelfieber auf. Bestimmte Reaktionen (Fieber, Muskel- und Gelenkschmerzen) können mehr als 48 Stunden nach Behandlungsbeginn auftreten.
Außerdem wurde über schwere allergische Hauterkrankungen (Erythema multiforme, Erythrodermie und Stevens-Johnson-Syndrom) berichtet.
Vor allem nach Anwendung als Injektion und bei bekannter Penicillin-Überempfindlichkeit kann es zu einem lebensbedrohlichen allergischen Schock kommen (siehe ?Gegenmaßnahmen?).
Gegenmaßnahmen
Folgende seltene Nebenwirkungen können unter Umständen akut lebensbedrohlich sein. Darum ist sofort ein Arzt zu informieren, falls ein derartiges Ereignis plötzlich auftritt oder sich unerwartet stark entwickelt.
Pseudomembranöse Enterokolitis:
Bei dieser besonderen Form einer Darmentzündung, die sich durch schwere, anhaltende Durchfälle äußert, (s. 4. ?Welche Nebenwirkungen sind möglich??) ist eine sofortige Beendigung der Behandlung mit Flucloxacillin-Actavis 1g in Abhängigkeit von der Indikation in der Regel erforderlich und ggf. sofort eine angemessene Behandlung durch einen Arzt einzuleiten (z. B. Einnahme von speziellen Antibiotika/ Chemotherapeutika, deren Wirksamkeit klinisch erwiesen ist). Arzneimittel, die die Darmbewegung hemmen, dürfen Sie in diesem Falle nicht einnehmen.
Schwere, akut lebensbedrohliche Überempfindlichkeitsreaktionen wie beispielsweise (anaphylaktischer) Schock:
Hier muss die Behandlung mit Flucloxacillin-Actavis 1g sofort abgebrochen, und die entsprechenden erforderlichen Notfallmaßnahmen (z. B. die Gabe von Antihistaminika, Kortikosteroiden, Sympathomimetika und ggf. Beatmung) müssen durch einen Arzt eingeleitet werden, der sofort zu kontaktieren ist.
Andere mögliche Nebenwirkungen
Infektionen
Langfristige oder wiederholte Anwendung von Flucloxacillin-Actavis 1g kann zu Infektionen durch solche Bakterien oder Pilze führen, gegen die Flucloxacillin-Actavis 1g nicht wirksam ist.
Blut
Gelegentlich wurden Verminderungen von roten und weißen Blutkörperchen sowie der Blutplättchen beobachtet (Anämie, auch hämolytisch; Neutropenie, Granulozytopenie, allergisch bedingte Leukopenie mit Eosinophilie; Thrombozytopenie). Sehr selten wurde eine schwere Verminderung weißer Abwehrzellen (Agranulozytose) beobachtet.
Es kann zu Störungen im Mineralhaushalt kommen (Hypernatriämie) bei Flucloxacillin-Actavis 1g.
Zentrales und peripheres Nervensystem
Kopfschmerzen, Verwirrtheit, Schwindel, Depression und Krampfanfälle.
Nieren und ableitende Harnwege
Die Auslösung einer meist ohne Krankheitszeichen verlaufenden Nierenerkrankung (interstitielle Nephritis) wurde beschrieben.
Applikationsabhängige Nebenwirkungen
Nach Injektion in die Muskulatur können Schmerzen und Verhärtungen an der Einstichstelle auftreten. Nach Injektion/Infusion über die Venen wurden Schmerzen und Venenentzündungen (Phlebitis, Thrombophlebitis) beobachtet.
Eine versehentliche Injektion/Infusion von Flucloxacillin-Actavis 1g in die Arterie kann zu schwersten Schäden im betroffenen Gewebsbezirk führen.
Daher sollte eine Venenpunktion bzw. Injektion im Ellenbogenbereich wegen der besonderen anatomischen Verhältnisse nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung und unter besonderer Vorsicht erfolgen.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.