Staphylex Trockensaft

Staphylex Trockensaft
Wirkstoff(e)Flucloxacillin
Zulassungslandde
ZulassungsinhaberActavis Group PTC ehf
ATC CodeJ01CF05
Pharmakologische GruppeBetalactam-Antibiotika, Penicilline

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

WAS IST STAPHYLEX TROCKENSAFT UND WOFÜR WIRD ER EINGENOMMEN?
Staphylex Trockensaft enthält ein Antibiotikum. Flucloxacillin, der Wirkstoff von Staphylex Trockensaft, gehört zur Stoffgruppe der Penicilline.
Staphylex Trockensaft wird angewendet
bei akuten und chronischen Infektionen durch Flucloxacillin-empfindliche Penicillinase-bildende Staphylokokken (mit Ausnahme von Methicillin-resistenten Staphylokokken):
Infektionen der Haut, Schleimhäute und des Weichteilgewebes (z. B. Furunkel, Abszesse, Pyodermien, Nagelbettentzündungen (Panaritien, Paronychien), Brustdrüsenentzündungen),
Infektionen der Atemwege,
Infektionen der Knochen und des Knochenmarks.
Hinweis:
Flucloxacillin ist nicht geeignet zur oralen Behandlung von lebensbedrohlichen Infektionen. Hierfür stehen die besser geeigneten Präparate für die intravenöse Therapie zur Verfügung.
Nationale und internationale Richtlinien für den angemessenen Gebrauch von antimikrobiellen Wirkstoffen sind bei der Anwendung von Flucloxacillin zu berücksichtigen.

Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Staphylex Trockensaft darf nicht eingenommen werden,
wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen den Wirkstoff Flucloxacillin, gegen andere Penicilline oder gegen einen der sonstigen Bestandteile von Staphylex Trockensaft sind.
wenn bei Ihnen unter einer früheren Flucloxacillin-Behandlung Leberfunktionsstörungen aufgetreten sind.
Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Staphylex Trockensaft ist erforderlich,
wenn Sie zu Allergien neigen, weil dann das Risiko allergischer Reaktionen erhöht ist. Eine Kreuzallergie mit anderen Betalaktam-Antibiotika (z. B. Penicillinen und Cephalosporinen) tritt häufig auf. Ihr Arzt wird Sie daher vor Behandlungsbeginn sorgfältig hinsichtlich früherer allergischer Reaktionen befragen. Bei allergischen Erscheinungen ist die Behandlung sofort abzubrechen.
in Kombination mit Alkohol. Während der Behandlung mit Flucloxacillin sollten Sie daher auf Alkohol oder alkoholhaltige Lebensmittel verzichten.
wenn Sie an bestehender Leberfunktionsstörung leiden, 50 Jahre oder älter sind oder eine schwerwiegende Grunderkrankung haben. Die Gefahr einer Leberschädigung erhöht sich bei längerer Anwendung. Schwere Leberschädigungen können auftreten und unter sehr seltenen Umständen sind Todesfälle berichtet worden, überwiegend bei Patienten ab dem 50. Lebensjahr und bei Patienten mit schwerwiegender Grunderkrankung (siehe 4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?). Sollte während der Behandlung mit Staphylex Trockensaft eine Veränderung der Leberwerte beobachtet werden, so ist das Arzneimittel sofort abzusetzen und die Behandlung gegebenenfalls mit einem anderen Antibiotikum fortzusetzen.
wenn Sie an einer Nierenfunktionsstörung leiden. In diesem Fall ist eine Dosisanpassung erforderlich (siehe 3. Wie ist Staphylex Trockensaft einzunehmen?).
wenn bei Ihnen während der Behandlung anhaltend schwere Durchfälle auftreten. Sie sollten dann umgehend einen Arzt informieren, da dies ein Zeichen für eine unter Umständen lebensbedrohliche Darmentzündung (pseudomembranöse Kolitis) sein kann.
wenn Ihre Nierenfunktion stark eingeschränkt ist (glomeruläre Filtrationsrate weniger als 18 ml/min), müssen besondere Dosierungsrichtlinien beachtet werden (siehe 3. unter Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion).
wenn Ihre Leberfunktion eingeschränkt ist, gelten keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen, wenn die Nierenfunktion nicht eingeschränkt ist.
wenn Sie Diabetiker sind, ist der Zuckergehalt der Suspension zu beachten:
In 1 Messlöffel Staphylex Trockensaft (= 5 ml Suspension zum Einnehmen) sind 2,7 g Sucrose (entspricht 0,2 BE) enthalten.
Bei längerer Anwendung
Staphylex Trockensaft sollte nicht länger als 2 Wochen verabreicht werden. Wegen möglicher unerwünschter Wirkungen auf Nieren, Leber und Blutbild (siehe 4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?) sollte Ihr Arzt bei längerer Anwendung regelmäßig Kontrolluntersuchungen durchführen (Blutbild, Nierenfunktion, Leberenzymwerte).
Früh-, Neugeborene, Säuglinge und Kleinkinder
Staphylex sollte bei Früh- und Neugeborenen nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung angewendet werden. Bei Früh- oder Neugeborenen besteht die Gefahr einer Ansammlung von Bilirubin im Blut (Hyperbilirubinämie). Bei bestehender Hyperbilirubinämie kann die Anwendung von Staphylex zu einer frühkindlichen Hirnschädigung (Kernikterus) führen. Ferner sollte darauf geachtet werden, dass durch die noch verminderte Nierenfunktion von Früh- oder Neugeborenen hohe Flucloxacillin-Konzentrationen im Blut auftreten können. Für Säuglinge und Kleinkinder gelten spezielle Dosierungsrichtlinien (siehe 3. Wie ist Staphylex Trockensaft einzunehmen?).
Ältere Menschen
Älteren Menschen sollte Staphylex nicht länger als zwei Wochen verabreicht werden. Bei diesen Patienten steigt bei einer längeren Gabe von Staphylex das Risiko, dass Leberschäden auftreten (siehe oben).
Schwangerschaft und Stillzeit
Fragen Sie vor der Einnahme von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Beobachtungen am Menschen haben bisher keinen Hinweis auf schädliche Wirkungen von Penicillinen, der Substanzklasse, zu der Staphylex Trockensaft gehört, auf die Schwangerschaft oder die Gesundheit des Fetus/Neugeborenen erkennen lassen.
Es liegen jedoch keine hinreichenden Daten für die Verwendung von Staphylex Trockensaft bei Schwangeren vor. Deshalb dürfen Sie Staphylex Trockensaft während der Schwangerschaft nur einnehmen, nachdem Ihr Arzt eine strenge Nutzen-Risiko-Abwägung durchgeführt hat.
Flucloxacillin tritt in geringem Maße in die Muttermilch über. In der Stillzeit dürfen Sie Staphylex Trockensaft nur einnehmen, nachdem Ihr Arzt eine strenge Nutzen-Risiko-Abwägung durchgeführt hat. Beim gestillten Säugling ist die Möglichkeit einer Beeinflussung der physiologischen Darmflora mit Durchfall oder Sprosspilzbesiedlung zu beachten. An die Möglichkeit einer Sensibilisierung sollte gedacht werden.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Nach bisherigen Erfahrungen hat Staphylex Trockensaft im Allgemeinen keinen Einfluss auf die Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit. Durch das Auftreten von Nebenwirkungen kann jedoch gegebenenfalls das Reaktionsvermögen verändert und die Fähigkeit zum Führen von Fahrzeugen und zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt werden. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol (siehe auch 4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?).
Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von Staphylex Trockensaft
Bei Patienten mit schweren Störungen des Elektrolytstoffwechsels (Mineralstoffhaushaltes) und bei Patienten mit schwerer Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz) sollte auf den Magnesiumgehalt geachtet werden: Die 1 g Flucloxacillin entsprechende Menge Flucloxacillin-Hemimagnesium 4 H2O enthält 1 mmol (= 24,3 mg) Magnesium.
Aufgrund des Gehaltes an Natriumbenzoat können bei entsprechend veranlagten Patienten Überempfindlichkeitsreaktionen in Form von Reizungen an Haut, Augen und Schleimhäuten auftreten.

Wie wird es angewendet?

WIE IST STAPHYLEX TROCKENSAFT EINZUNEHMEN?
Nehmen Sie Staphylex Trockensaft immer genau nach Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
Dosierung
Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:
Früh-, Neugeborene, Säuglinge und Kleinkinder
Flucloxacillin sollte bei Früh- und Neugeborenen nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abschätzung erfolgen.
Früh- und Neugeborene sowie Säuglinge und Kleinkinder erhalten im Allgemeinen 40 bis 50 mg/kg Körpergewicht (KG) täglich, aufgeteilt in 3 bis 4 gleich große Einzeldosen. Eine Erhöhung der Tagesdosis auf maximal 100 mg/kg KG ist gegebenenfalls möglich.
Dosierungsbeispiele:
Mit dem beiliegenden Doppel-Messlöffel lassen sich 5 ml (großer Löffel) und 2,5 ml (kleiner Löffel) abmessen, entsprechend 250 mg bzw. 125 mg Flucloxacillin.
Säuglinge und Kleinkinder

Gewicht des KindesDosierung des Staphylex-Trockensaftes1)Entsprechende Menge Flucloxacillin pro kg Körpergewicht (KG)
7 bis 9 kg3-mal täglich 2,5 ml54 bis 42 mg
10 bis 12 kg4-mal täglich 2,5 ml2)50 bis 42 mg
13 bis 18 kg3-mal täglich 5 ml58 bis 42 mg
19 bis 24 kg4-mal täglich 5 ml2)53 bis 42 mg

1) 1 ml Suspension entspricht 50 mg Flucloxacillin.
2) Die Gesamttagesdosis kann auch auf 3 Einzelgaben verteilt werden.
Kinder ab 6 Jahre, Jugendliche und Erwachsene
Falls ältere Kinder und Erwachsene auf die Einnahme von Flucloxacillin in Form einer Suspension angewiesen sind, gelten folgende Dosierungsempfehlungen:

AltersstufeDosierung des Staphylex-Trockensaftes1)Entsprechende Gesamtmenge Flucloxacillin
Kinder (6 bis 10 Jahre)3-mal täglich 5 bis 10 ml0,75 bis 1,5 g
Kinder (10 bis 14 Jahre)3 bis 4-mal täglich 10 ml1,5 bis 2 g
Erwachsene und Jugendliche ab 14 Jahre3-mal täglich 20 ml3 g

1) 1 ml Suspension entspricht 50 mg Flucloxacillin.
Erwachsene und Jugendliche ab 14 Jahre erhalten im Allgemeinen 3-mal täglich 20 ml Suspension (entsprechend 3 g Flucloxacillin). Bei schweren Infektionen kann die Dosis auf 4 g Flucloxacillin und mehr (maximal 12 g Flucloxacillin) pro Tag erhöht werden.
Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion
Bei eingeschränkter Nierenfunktion ist die Dosis dem Schweregrad der Funktionsstörung entsprechend zu vermindern und dem Körpergewicht des Patienten anzupassen. Allerdings sollte bei Patienten mit einer Kreatinin-Clearance (Maß für die Nierenfunktion) von weniger als 18 ml/min eine Tagesdosis von 2 g Flucloxacillin nicht überschritten werden.
Maximale Dosierung (bei einem 70 kg schweren Menschen)

Glomeruläre FiltrationsratePlasma-KreatininDosisDosierungsintervall
ml/minmg/100 mlgStd.
18820,53,56,015,539,51,51,51,02,068824

Allgemeiner Hinweis zur Dosierung bei Dialyse (Blutwäsche)
Da Flucloxacillin nur in sehr geringem Maße durch Blutwäsche aus dem Körper entfernbar ist, muss die Dosis nicht erhöht werden. Eine Zusatzdosis ist ebenfalls nicht erforderlich.
Dosierung bei eingeschränkter Leberfunktion
Bei eingeschränkter Leberfunktion ist es nicht notwendig, die Dosis zu reduzieren, sofern die Nierenfunktion intakt ist.
Art der Anwendung
Um einen bestmöglichen Behandlungserfolg zu erzielen, soll Staphylex Trockensaft nach ärztlicher Anordnung so früh wie möglich, d. h. möglichst bald nach dem Auftreten der ersten Krankheitserscheinungen eingenommen werden.
Die Einnahme der Suspension sollte mindestens 1 Stunde vor oder 2 bis 4 Stunden nach den Mahlzeiten erfolgen.
Zubereitung der gebrauchsfertigen Suspension zum Einnehmen:
Flasche schütteln, um das Pulver zu lösen. Flasche bis ungefähr 1 bis 2 cm unterhalb der Linie auf dem Etikett mit Leitungswasser auffüllen, verschließen und kräftig schütteln. Schaum absetzen lassen und Flasche mit Leitungswasser bis zur Linie auf dem Etikett auffüllen. Verschließen, nochmals schütteln und Schaum setzen lassen.
Flasche vor jeder Einnahme der Suspension gut schütteln!
Diabetikerhinweis:
Bei Patienten mit Diabetes mellitus ist der Zuckergehalt der Suspension zu beachten:
In 1 Messlöffel Staphylex Trockensaft (= 5 ml Suspension zum Einnehmen) sind 2,7 g Sucrose (entspricht 0,2 BE) enthalten.
Dauer der Behandlung
Die Einnahmedauer richtet sich nach Anweisung des Arztes. Älteren Menschen sollte Staphylex nicht länger als zwei Wochen verabreicht werden (siehe 2. Was müssen Sie vor und bei der Einnahme von Staphylex Trockensaft beachten?).
Zu Unverträglichkeiten siehe Unterpunkt von 2. Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Staphylex Trockensaft ist erforderlich sowie bei Einnahme mit anderen Arzneimitteln, 4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wenn Sie eine größere Menge Staphylex Trockensaft eingenommen haben, als Sie sollten,
dann suchen Sie bitte sofort einen Arzt auf. Zeigen Sie ihm die Packung von Staphylex Trockensaft.
können bei Ihnen Übelkeit und Erbrechen, eventuell auch Durchfall auftreten.
Es ist kein spezifisches Gegenmittel bekannt. Die Behandlung erfolgt durch Absetzen von Staphylex Trockensaft, eventuell ist eine Magenspülung erforderlich.
Beim Auftreten von Schockreaktion ist Staphylex Trockensaft unverzüglich abzusetzen. Es muss sofort ein Arzt verständigt werden, damit er unverzüglich die erforderlichen Notfallmaßnahmen (z. B. die Gabe von Antihistaminika, Kortikosteroiden, Sympathomimetika und gegebenenfalls Beatmung) entsprechend der derzeit geltenden Behandlungsrichtlinien einleiten kann.
Wenn Sie die Einnahme von Staphylex Trockensaft vergessen haben,
können Sie die fehlende Menge ohne weiteres noch am gleichen Tag einnehmen.
Fragen Sie hierzu Ihren Arzt. Er wird Ihnen mitteilen, ob die Dosierung zum nächst fälligen Einnahmezeitpunkt unverändert fortgeführt werden kann oder eine Dosiserhöhung sinnvoll ist.
Wenn Sie die Einnahme von Staphylex Trockensaft abbrechen,
kann der Behandlungserfolg gefährdet werden. Vor Beendigung der Behandlung ist eine ärztliche Entscheidung erforderlich.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Bei Einnahme von Staphylex Trockensaft mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen / anwenden bzw. vor kurzem eingenommen / angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Flucloxacillin mit anderen Antibiotika
Flucloxacillin sollte nicht mit wachstumshemmend antibakteriell (bakteriostatisch) wirkenden Antibiotika kombiniert werden, da die Bakterien abtötende Wirkung von Flucloxacillin dann gehemmt werden kann.
Flucloxacillin mit Probenecid (Mittel gegen Gicht), Indometacin, Salicylaten, Sulfinpyraxon und Phenylbutazon (Mittel gegen Schmerzen, Entzündungen und rheumatische Beschwerden)
Bei gleichzeitiger Gabe eines dieser Medikamente kann die Ausscheidung von Flucloxacillin teilweise blockiert werden. Hierdurch kann die Konzentration von Flucloxacillin erhöht und die Verweildauer im Blut verlängert werden.
Flucloxacillin / Kontrazeptiva (Pille)
Die Sicherheit der empfängnisverhütenden Wirkung der ?Pille (orale Kontrazeptiva) ist bei gleichzeitiger Einnahme von Staphylex Trockensaft in Frage gestellt. Daher sollten Sie während der Behandlung mit Staphylex Trockensaft andere empfängnisverhütende Maßnahmen (z. B. Diaphragma, Kondom) zusätzlich anwenden.
Bei Einnahme von Staphylex Trockensaft zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Die Aufnahme von Flucloxacillin wird durch gleichzeitige Nahrungsaufnahme vermindert. Die zubereitete Suspension sollte daher in einem Abstand von 1 Stunde vor oder 2 bis 4 Stunden nach einer Mahlzeit eingenommen werden.
Sie sollten daher auf den gleichzeitigen Genuss von Alkohol oder alkoholhaltigen Lebensmitteln verzichten.
WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH?
Wie alle Arzneimittel kann Staphylex Trockensaft Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
Sehr häufig: mehr als 1 von 10 Behandelten.
Häufig: weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten.
Gelegentlich: weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1.000 Behandelten.
Selten: weniger als 1 von 1.000, aber mehr als 1 von 10.000 Behandelten.
Sehr selten: weniger als 1 von 10.000, einschließlich Einzelfälle.
Bisher wurden folgende Nebenwirkungen beobachtet:
Infektionen und parasitäre Erkrankungen
Langfristige oder wiederholte Anwendung von Staphylex Trockensaft kann zu Infektionen durch Pilze oder solche Bakterien führen, gegen die Staphylex Trockensaft nicht wirksam ist.
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Sehr selten: Verminderung der weißen Blutkörperchen (Neutropenie, Agranulozytose, Granulozytopenie, allergisch bedingte Leukopenie mit Eosinophilie) und der roten Blutkörperchen (Anämie) sowie der Blutplättchen (Thrombozytopenie). Diese Erscheinungen klingen nach Beendigung der Therapie ab. Blutarmut durch Schädigung der roten Blutkörperchen (Hämolytische Anämie).
Erkrankungen des Immunsystems
Sehr selten: anaphylaktischer Schock (nur in Ausnahmefällen auch bei oraler Gabe), Schwellung tieferer Gewebe der Haut und Schleimhäute (angioneurotisches Ödem).
Beim Auftreten von Überempfindlichkeitsreaktionen sollte die Behandlung abgebrochen werden (siehe auch Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes). Besonders gefährdet sind Patienten mit bekannter Penicillin-Überempfindlichkeit. Eine sofortige Behandlung durch den Arzt ist erforderlich.
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Gelegentlich: Appetitlosigkeit.
Sehr selten: Störungen des Magnesiumhaushaltes (Hypermagnesiämie).
Psychiatrische Erkrankungen
Sehr selten: Verwirrtheit.
Erkrankungen des Nervensystems
Gelegentlich: Kopfschmerzen, Schwindel.
Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts
Häufig: leichte Magen-Darm-Störungen (z. B. Übelkeit, Erbrechen, Durchfall).
Gelegentlich: Bauchschmerzen.
Sehr selten: Darmentzündung (pseudomembranöse Kolitis), die sich in starken, lang anhaltenden Durchfällen äußert. In diesen Fällen ist die Therapie mit Staphylex Trockensaft zu beenden und sofort ein Arzt aufzusuchen.
Leber- und Gallenerkrankungen
Sehr selten: Leberentzündung (Hepatitis) und eine durch Stauung der Gallenflüssigkeit verursachte (cholestatische) Gelbsucht (siehe 2. Was müssen Sie vor und bei der Einnahme von Staphylex Trockensaft beachten?).
Veränderungen der Leberwerte (Diese sind reversibel und klingen nach Beendigung der Therapie ab.). Bei einer länger dauernden Behandlung ist es deshalb ratsam, in regelmäßigen Abständen die Leberwerte zu überprüfen.
Leberentzündung (Hepatitis) und eine durch Stauung der Gallenflüssigkeit verursachte (cholestatische) Gelbsucht waren häufiger bei älteren Patienten oder bei längerer Anwendung von Flucloxacillin. Die Leberfunktionsstörungen treten normalerweise während oder kurz nach der Therapie, in einigen Fällen jedoch erst einige Wochen nach der Therapie auf. In einigen Fällen dauerten die Symptome mehrere Monate an. Da es sich hierbei um sehr schwere Lebererkrankungen handelt, sollten Sie sofort einen Arzt aufsuchen, wenn Sie folgende Symptome bei sich beobachten: starker Juckreiz, Gelbfärbung der Haut und der Augäpfel, dunklerer Urin und hellerer Stuhl als gewöhnlich. Schwere Leberschädigungen können auftreten und unter sehr seltenen Umständen sind Todesfälle berichtet worden, überwiegend bei Patienten ab dem 50. Lebensjahr und bei Patienten mit schwerwiegender Grunderkrankung.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Gelegentlich: Hautausschlag (Exanthem), Quaddeln (Urtikaria), Juckreiz (Pruritus), kleinfleckige Blutungen in Haut und Schleimhaut (Purpura).
Sehr selten: Hautrötung mit Knötchenbildung (Erythema nodosum), lebensbedrohliche Allgemeinreaktionen mit großflächiger Bläschenbildung der Haut (Stevens-Johnson-Syndrom, Erythema multiforme, toxische epidermale Nekrolyse) (siehe auch Erkrankungen des Immunsystems).
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Sehr selten: Gelenk- und Muskelbeschwerden (Arthralgie und Myalgie) treten manchmal erst später als 48 Stunden nach Therapiebeginn auf.
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Sehr selten: Nierenentzündung (interstitielle Nephritis). Diese ist reversibel und klingt nach Beendigung der Therapie ab. Bei einer längeren Behandlung mit hohen Dosen von Staphylex wird eine Kontrolle der Nierenfunktion empfohlen.
Allgemeine Erkrankungen
Sehr selten: Fieber tritt manchmal erst später als 48 Stunden nach Therapiebeginn auf.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind oder wenn Sie Erfahrungen gemacht haben mit einer der aufgeführten Nebenwirkungen, die schwerwiegend sind.
Folgende seltene Nebenwirkungen können unter Umständen akut lebensbedrohlich sein. Darum ist sofort ein Arzt zu informieren, falls ein derartiges Ereignis plötzlich auftritt oder sich unerwartet stark entwickelt.
Pseudomembranöse Enterokolitis
Bei dieser besonderen Form einer Darmentzündung, die sich durch schwere, anhaltende Durchfälle äußert (siehe 4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?), ist eine sofortige Beendigung der Behandlung mit Staphylex Trockensaft und gegebenenfalls sofort eine angemessene Behandlung durch einen Arzt einzuleiten (z. B. Einnahme von speziellen Antibiotika, deren Wirksamkeit klinisch erwiesen ist). Arzneimittel, die die Darmbewegung hemmen, dürfen Sie in diesem Falle nicht einnehmen.
Schwere, akut lebensbedrohliche Überempfindlichkeitsreaktionen wie beispielsweise (anaphylaktischer) Schock
Beim Auftreten von Schockreaktion ist Staphylex Trockensaft unverzüglich abzusetzen. Es muss sofort ein Arzt verständigt werden, damit er unverzüglich die erforderlichen Notfallmaßnahmen (z. B. die Gabe von Antihistaminika, Kortikosteroiden, Sympathomimetika und gegebenenfalls Beatmung) entsprechend der derzeit geltenden Behandlungsrichtlinien einleiten kann.

Wie soll es aufbewahrt werden?

Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Nicht über 25 °C lagern.
Die gebrauchsfertige Suspension ist im Kühlschrank (2 °C bis 8 °C) aufzubewahren. Die Haltbarkeit nach Zubereitung beträgt maximal 14 Tage.
Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf der Verpackung angegebenen Verfallsdatum nicht mehr anwenden.

Weitere Informationen

Was Staphylex Trockensaft enthält
Der Wirkstoff ist:
Flucloxacillin-Hemimagnesium 4 H2O.
1 Flasche (zur Herstellung von 100 ml Suspension) enthält in 61,524 g Pulver 5,916 g Flucloxacillin-Hemimagnesium 4 H2O, entsprechend 5 g Flucloxacillin.
1 ml der zubereiteten Suspension enthält 50 mg Flucloxacillin.
Die 1 g Flucloxacillin entsprechende Menge Flucloxacillin-Hemimagnesium 4 H2O enthält 1 mmol (= 24,3 mg) Magnesium.
Die sonstigen Bestandteile sind:
Saccharin-Natrium, Xanthangummi, Natriumbenzoat, Sucrose, Citronensäure, Natriumcitrat, Blutorangen-Aroma, Tutti-Frutti-Aroma, Menthol-Aroma.
Wie Staphylex Trockensaft aussieht und Inhalt der Packung
Staphylex Trockensaft besteht aus einem weißen oder beinah weißen Pulver.
Staphylex Trockensaft ist als Originalpackung mit 1 Flasche Pulver zur Herstellung von 100 ml Suspension zum Einnehmen (N1) erhältlich.
Zulassungsinhaber
Actavis Group PTC ehf
Reykjavikurvegur 76-78
220 Hafnarfjördur
Island
Mitvertrieb
Actavis Deutschland GmbH & Co. KG
Elisabeth-Selbert-Str. 1
40764 Langenfeld
Telefon: 0217674-0
Telefax: 0217647-240
Hersteller
MITIM s.r.l.
Via Cacciamali, 34-36-38
25125 Brescia
Italien
Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet im Dezember 2009.

Zuletzt aktualisiert am 24.08.2022

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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden

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