Der Name Ihres Arzneimittels ist Haloperidol-neuraxpharm Decanoat.
Haloperidol-neuraxpharm Decanoat enthält den Wirkstoff Haloperidol (als Haloperidoldecanoat), der zur Arzneimittelgruppe der Antipsychotika gehört.
Haloperidol-neuraxpharm Decanoat wird bei Erwachsenen angewendet, die zuvor mit Haloperidol zum Einnehmen behandelt wurden. Haloperidol-neuraxpharm Decanoat wird zur Behandlung von Erkrankungen angewendet, die die Art des Denkens, Fühlens
Haloperidol-neuraxpharm Decanoat 100 mg/ml (Injektionslösung)
oder Verhaltens beeinflussen. Dazu gehören psychische Probleme (wie z. B. Schizophrenie). Diese Erkrankungen können bei Ihnen Folgendes bewirken:
- Sie fühlen sich verwirrt (Delirium)
- Sie sehen, hören, fühlen oder riechen Dinge, die nicht da sind (Halluzinationen)
- Sie glauben Dinge, die nicht wahr sind (Wahnvorstellungen)
- Sie fühlen sich ungewöhnlich misstrauisch (Paranoia)
- Sie fühlen sich sehr aufgeregt, unruhig, enthusiastisch, impulsiv oder hyperaktiv
- Sie verhalten sich sehr aggressiv, feindselig oder gewalttätig
Was sollten Sie beachten, bevor Haloperidol-neuraxpharm Decanoat bei Ihnen angewendet wird?
Haloperidol-neuraxpharm Decanoat darf nicht angewendet werden, wenn
- Sie allergisch gegen Haloperidol, Sesamöl oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
- Sie Ihre Umgebung nicht richtig wahrnehmen oder Ihre Reaktionen ungewöhnlich langsam werden.
- Sie an der Parkinson-Krankheit leiden.
- Sie an der sogenannten „Lewy-Körper-Demenz“ leiden.
- Sie an progressiver supranukleärer Blickparese (PSP) leiden.
- Sie an einer Herzerkrankung mit der Bezeichnung „verlängertes QT-Intervall“ oder einer anderen Herzrhythmusstörung leiden, die im EKG (Elektrokardiogramm) sichtbar ist.
- Sie eine Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz) haben oder kürzlich einen Herzanfall hatten.
- Sie einen niedrigen Kaliumspiegel in Ihrem Blut haben und dies nicht behandelt wurde.
-
Sie Arzneimittel einnehmen, die unter „Anwendung von Haloperidol-neuraxpharm Decanoat zusammen mit anderen Arzneimitteln - Haloperidol-neuraxpharm
Decanoat darf bei Ihnen nicht angewendet werden, wenn Sie bestimmte Arzneimittel bei folgenden Erkrankungen einnehmen“ aufgeführt sind.
Wenn einer dieser Punkte auf Sie zutrifft, darf dieses Arzneimittel nicht bei Ihnen angewendet werden. Wenn Sie sich nicht sicher sind, sprechen Sie mit Ihrem Arzt, Apotheker oder dem medizinischen Fachpersonal, bevor Haloperidol-neuraxpharm Decanoat bei Ihnen angewendet wird.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Schwerwiegende Nebenwirkungen:
Haloperidol-neuraxpharm Decanoat kann Herzprobleme, unkontrollierte Bewegungen
des Körpers oder der Gliedmaßen und eine schwerwiegende Nebenwirkung hervorrufen, die als „malignes neuroleptisches Syndrom“ bezeichnet wird. Schwere allergische
Reaktionen und Blutgerinnsel können ebenfalls auftreten. Während der Behandlung mit
Haloperidol-neuraxpharm Decanoat 100 mg/ml (Injektionslösung)
Haloperidol-neuraxpharm Decanoat müssen Sie auf das Auftreten von
schwerwiegenden Nebenwirkungen achten, da Sie in einem solchen Fall möglicherweise dringend eine medizinische Behandlung benötigen. Siehe „Achten Sie auf schwerwiegende Nebenwirkungen“ in Abschnitt 4.
Ältere Patienten und Demenzpatienten:
Bei älteren Demenzpatienten, die Antipsychotika erhielten, wurde über einen geringfügigen Anstieg der Todesfälle und Schlaganfälle berichtet. Wenn Sie schon älter sind und besonders, wenn Sie an Demenz leiden, sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Haloperidol-neuraxpharm Decanoat bei Ihnen angewendet wird.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Folgendes auf Sie zutrifft:
- wenn Ihr Herzschlag verlangsamt ist, Sie an einer Herzerkrankung leiden oder wenn jemand in Ihrer Familie plötzlich aufgrund von Herzproblemen verstorben ist (plötzlicher Herztod)
- wenn Sie einen niedrigen Blutdruck haben oder nach dem Aufsetzen oder Aufstehen ein Schwindelgefühl verspüren
- wenn der Kalium- oder Magnesiumspiegel (oder andere „Elektrolyte“) in Ihrem Blut erniedrigt ist. Ihr Arzt wird entscheiden, wie dies zu behandeln ist
- wenn Sie in der Vergangenheit eine Hirnblutung hatten oder Ihr Arzt Ihnen mitgeteilt hat, dass Sie ein höheres Schlaganfallrisiko haben als andere Menschen
- wenn Sie Epilepsie haben oder in der Vergangenheit Anfälle (Konvulsionen) aufgetreten sind
- wenn Sie Probleme mit den Nieren, der Leber oder der Schilddrüse haben
- wenn die Konzentration des Hormons Prolaktin in Ihrem Blut erhöht ist oder Sie eine Tumorerkrankung haben, die durch hohe Prolaktinspiegel verursacht wird (z. B. Brustkrebs)
- wenn bei Ihnen oder jemandem aus Ihrer Familie in der Vergangenheit Blutgerinnsel aufgetreten sind
- wenn Sie Depressionen haben
Möglicherweise müssen Sie engmaschiger überwacht und die Dosis von Haloperidol- neuraxpharm Decanoat angepasst werden.
Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob einer der oben aufgeführten Punkte auf Sie zutrifft, sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder dem medizinischen Fachpersonal, bevor Haloperidol- neuraxpharm Decanoat bei Ihnen angewendet wird.
Kontrolluntersuchungen:
Ihr Arzt wird möglicherweise vor oder während der Behandlung mit Haloperidol- neuraxpharm Decanoat ein Elektrokardiogramm (EKG) durchführen. Das EKG misst die elektrische Aktivität Ihres Herzens.
Blutuntersuchungen
Ihr Arzt wird vielleicht vor oder während der Behandlung mit Haloperidol-neuraxpharm Decanoat die Kalium- oder Magnesiumspiegel (oder andere „Elektrolyte“) in Ihrem Blut
kontrollieren.
Haloperidol-neuraxpharm Decanoat 100 mg/ml (Injektionslösung)
Kinder und Jugendliche:
Bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren darf Haloperidol-neuraxpharm Decanoat nicht angewendet werden, da es in diesen Altersgruppen nicht untersucht worden ist.
Anwendung von Haloperidol-neuraxpharm Decanoat zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker oder das medizinische Fachpersonal, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen.
Haloperidol-neuraxpharm Decanoat darf bei Ihnen nicht angewendet werden, wenn Sie bestimmte Arzneimittel bei folgenden Erkrankungen einnehmen:
- Herzrhythmusstörungen (z. B. Amiodaron, Dofetilid, Disopyramid, Dronedaron, Ibutilid, Chinidin und Sotalol)
- Depression (z. B. Citalopram und Escitalopram)
- Psychosen (z. B. Fluphenazin, Levomepromazin, Perphenazin, Pimozid, Prochlorperazin, Promazin, Sertindol, Thioridazin, Trifluoperazin, Triflupromazin und Ziprasidon)
- Bakterielle Infektionen (z. B. Azithromycin, Clarithromycin, Erythromycin, Levofloxacin, Moxifloxacin und Telithromycin)
- Pilzinfektionen (z. B. Pentamidin)
- Malaria (z. B. Halofantrin)
- Übelkeit und Erbrechen (z. B. Dolasetron)
- Tumorerkrankungen (z. B. Toremifen und Vandetanib)
Informieren Sie Ihren Arzt auch dann, wenn Sie Bepridil (gegen Schmerzen in der Brust oder hohen Blutdruck) oder Methadon (als Schmerzmittel oder zur Behandlung einer Drogenabhängigkeit) einnehmen.
Diese Arzneimittel können das Risiko für Herzprobleme erhöhen, also sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie mit einem dieser Arzneimittel behandelt werden; in diesem Fall
darf Haloperidol-neuraxpharm Decanoat nicht bei Ihnen angewendet werden (siehe
„Haloperidol-neuraxpharm Decanoat darf nicht angewendet werden, wenn“).
Wenn Haloperidol-neuraxpharm Decanoat gleichzeitig mit Lithium angewendet wird, ist eventuell eine spezielle Überwachung erforderlich.
Benachrichtigen Sie sofort Ihren Arzt und wenden Sie beide Arzneimittel nicht mehr an, wenn bei Ihnen folgende Symptome auftreten:
- unerklärliches Fieber oder unkontrollierte Bewegungen
- Verwirrtheit, Orientierungslosigkeit, Kopfschmerzen, Gleichgewichtsstörungen und Schläfrigkeit.
Dies sind Anzeichen einer ernsten Erkrankung.
Einige Arzneimittel können die Wirkung von Haloperidol-neuraxpharm Decanoat beeinträchtigen oder das Risiko für Herzprobleme erhöhen
Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie folgende Arzneimittel einnehmen:
Haloperidol-neuraxpharm Decanoat 100 mg/ml (Injektionslösung)
- Alprazolam oder Buspiron (gegen Angstzustände)
- Duloxetin, Fluoxetin, Fluvoxamin, Nefazodon, Paroxetin, Sertralin, Johanniskraut (Hypericum perforatum) oder Venlafaxin (zur Behandlung von Depressionen)
- Bupropion (zur Behandlung von Depressionen oder als Unterstützung, wenn Sie sich das Rauchen abgewöhnen möchten)
- Carbamazepin, Phenobarbital oder Phenytoin (zur Behandlung der Epilepsie)
- Rifampicin (gegen bakterielle Infektionen)
- Itraconazol, Posaconazol oder Voriconazol (gegen Pilzinfektionen)
- Ketoconazol Tabletten (zur Behandlung des Cushing-Syndroms)
- Indinavir, Ritonavir oder Saquinavir (zur Behandlung von HIV-Infektionen)
- Chlorpromazin oder Promethazin (gegen Übelkeit und Erbrechen)
- Verapamil (zur Behandlung von Blutdruck- oder Herzproblemen)
Sprechen Sie auch mit Ihrem Arzt, wenn Sie andere Arzneimittel gegen hohen Blutdruck einnehmen, z. B. Wassertabletten (Diuretika).
Wenn Sie eines dieser Arzneimittel einnehmen, muss Ihre Dosis von Haloperidol- neuraxpharm Decanoat vielleicht verändert werden.
Haloperidol-neuraxpharm Decanoat kann die Wirkung folgender Arzneimitteltypen beeinträchtigen
Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie Arzneimittel zur Behandlung folgender Zustände einnehmen:
- zur Beruhigung oder als Schlafmittel (Beruhigungsmittel, „Tranquilizer“)
- Schmerzen (starke Schmerzmittel)
- Depression (trizyklische Antidepressiva)
- zur Blutdrucksenkung (z. B. Guanethidin und Methyldopa)
- schwere allergische Reaktionen (Adrenalin)
- Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) oder Schlafkrankheit (Narkolepsie) (Stimulanzien)
- Parkinson-Krankheit (z. B. Levodopa)
- zur Blutverdünnung (Phenindion)
Wenn Sie eines dieser Arzneimittel einnehmen, sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder dem medizinischen Fachpersonal, bevor Haloperidol-neuraxpharm Decanoat bei Ihnen angewendet wird.
Anwendung von Haloperidol-neuraxpharm Decanoat zusammen mit Alkohol
Wenn Sie während der Behandlung mit Haloperidol-neuraxpharm Decanoat Alkohol trinken, können Sie sich schläfrig fühlen und langsamer reagieren. Daher sollten Sie darauf achten, nicht zu viel Alkohol zu trinken. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über den Konsum von Alkohol während der Behandlung mit Haloperidol-neuraxpharm Decanoat und teilen Sie ihm mit, wie viel Sie trinken.
Haloperidol-neuraxpharm Decanoat 100 mg/ml (Injektionslösung)
Schwangerschaft, Stillzeit und Fortpflanzungsfähigkeit
Schwangerschaft - Wenn Sie schwanger sind, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt um Rat. Ihr Arzt wird Ihnen vielleicht empfehlen, Haloperidol- neuraxpharm Decanoat während der Schwangerschaft abzusetzen.
Folgende Probleme können bei Neugeborenen auftreten, deren Mütter in den letzten 3 Monaten der Schwangerschaft (dem letzten Trimester) mit Haloperidol-neuraxpharm Decanoat behandelt worden sind:
- Muskelzittern, steife oder schwache Muskeln
- Schläfrigkeit oder Ruhelosigkeit
- Atemprobleme und Schwierigkeiten bei der Nahrungsaufnahme
Es ist nicht genau bekannt, wie häufig diese Probleme auftreten. Wenn Haloperidol- neuraxpharm Decanoat bei Ihnen während der Schwangerschaft angewendet worden ist und Ihr Baby eine dieser Nebenwirkungen zeigt, verständigen Sie Ihren Arzt.
Stillzeit - Sprechen Sie mit ihrem Arzt, wenn Sie stillen oder beabsichtigen, zu stillen. Es können nämlich kleine Mengen des Arzneimittels in die Muttermilch übergehen und vom Baby aufgenommen werden. Ihr Arzt wird die Risiken und Vorteile des Stillens während der Haloperidol-neuraxpharm Decanoat Behandlung mit Ihnen besprechen.
Fortpflanzungsfähigkeit - Haloperidol-neuraxpharm Decanoat kann die Konzentration des Hormons Prolaktin erhöhen und damit die männliche und weibliche Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigen. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie dazu Fragen haben.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Haloperidol-neuraxpharm Decanoat kann Ihre Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Werkzeugen oder Maschinen beeinträchtigen. Nebenwirkungen, z. B. Schläfrigkeit, können Ihre Reaktionsfähigkeit beeinträchtigen, insbesondere, wenn Sie gerade mit der Behandlung begonnen oder eine hohe Dosis erhalten haben. Sie dürfen nur dann ein Fahrzeug führen oder Werkzeuge und Maschinen bedienen, wenn Sie dies vorher mit Ihrem Arzt besprochen haben.