Einnahme von Mexitil 200 mg zusammen mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/ anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/ angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Die Wirkung nachfolgend genannter Arzneistoffe bzw. Präparategruppen kann bei gleichzeitiger Behandlung mit MEXITIL 200 mg beeinflusst werden.
Bei gleichzeitiger Gabe von MEXITIL 200 mg und anderen gegen Herzrhythmusstörungen wirksamen Arzneimitteln, insbesondere Beta-Rezeptorenblockern oder Calciumantagonisten, kann es zu höhergradigen Störungen der atrioventrikulären Überleitung und der intraventrikulären Erregungsleitung sowie zu einer Beeinträchtigung der Pumpfunktion (Kontraktionskraft) des Herzens kommen.
Alle Medikamente, die die Magen-Darm-Bewegung beeinflussen, können die Aufnahme von oral verabreichtem Mexiletin verändern (z. B. Antacida, H2-Rezeptorenblocker, Metoclopramid, Atropin, Pirenzepin). Regelmäßige Bestimmungen des Mexiletinhydrochlorid-Plasmaspiegels können ggf. erforderlich werden.
Da Mexiletinhydrochlorid hauptsächlich in der Leber abgebaut wird, können Substanzen, die die Leberfunktion beeinträchtigen, die Konzentration von Mexiletinhydrochlorid im Blut verändern.
Insbesondere sind Interaktionen mit den beiden Cytochrom P450 Isoenzymen CYP1A2 und CYP2D6 zu beachten.
Bei einer gleichzeitigen Therapie mit Stoffen, die den Abbau von Medikamenten in der Leber verzögern (z. B. Cimetidin), kann mit einer verstärkten Wirkung und/oder verlängerten Wirkungsdauer sowie mit einer erhöhten Nebenwirkungsrate von Mexiletinhydrochlorid gerechnet werden. Eine Dosisreduktion von Mexiletinhydrochlorid kann erforderlich werden.
Führt die Begleitmedikation dagegen zu einer Enzyminduktion in der Leber (z. B. Rifampicin, Phenytoin, Phenobarbital), kann eine Dosiserhöhung von Mexiletinhydrochlorid wegen des beschleunigten Abbaus von Mexiletinhydrochlorid erforderlich werden.
Bei Rauchern kann die Wirkdauer von Mexiletinhydrochlorid verkürzt sein.
Stoffe, die den Urin sauer (z. B. Ascorbinsäure) oder alkalisch (z. B. Natriumhydro-gencarbonat, Antacida) machen, sollten vermieden werden, weil sie die Ausscheidung und die Plasmakonzentration von Mexiletinhydrochlorid erhöhen bzw. vermindern können.
Bei gleichzeitiger Gabe von Mexiletinhydrochlorid und Xanthin-haltigen Arzneimitteln, z.B. Theophyllin oder Coffein, kann der Serumspiegel dieser Substanzen ansteigen.
Opiate können die Aufnahme des in der Hartkapsel enthaltenen Mexiletinhydrochlorids in die Blutbahn verzögern, sodass es zu einem verzögerten Wirkungseintritt von Mexiletinhydrochlorid kommen kann.
Bei Patienten, die mit Warfarin zur Hemmung der Blutgerinnung behandelt werden, kann es bei Gabe von Mexiletinhydrochlorid zu einer Verstärkung der Blutungsneigung kommen.
Bei Patienten, die Mexiletinhydrochlorid und Lokalanästhetika gleichzeitig erhalten, können Wirkung und Nebenwirkungen der Lokalanästhetika verstärkt sein.
Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann mexitil 200 mg Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
Sehr häufig: mehr als 1 Behandelter von 10 |
Häufig: 1 bis 10 Behandelte von 100 |
Gelegentlich: 1 bis 10 Behandelte von 1.000 |
Selten: 1 bis 10 Behandelte von 10.000 |
Sehr selten: weniger als 1 Behandelter von 10.000 |
Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar |
Blut und Lymphsystem
Gelegentlich: Verminderung der weißen Blutkörperchen (Leukopenie) einschließlich
Verminderung der neutrophilen weißen Blutkörperchen (Neutropenie) und Verminderung der färbbaren weißen Blutkörperchen (Agranulozytose), Verminderung der Zahl der Blutplättchen (Thrombozytopenie), bestimmte Antikörper im Blut (antinukleäre Antikörper)
Immunsystem
Selten: Allergische Reaktionen (siehe ?Haut und Unterhautgewebe?), systemischer Lupus erythematodes und Lupus-ähnliche Symptome
Nicht bekannt: arzneimittelbedingtes Überempfindlichkeitssyndrom mit möglicherweise tödlichem Ausgang
Psyche
Häufig: Verwirrung
Gelegentlich: Depressionen, Halluzinationen (Sinnestäuschungen)
Nervensystem
Häufig: Kopfschmerzen, Tremor (Zittern), Schwindel, subjektive Missempfindungen wie Kribbeln, Taubheitsgefühl (Parästhesien)
Gelegentlich: Ataxie (Bewegungsunsicherheit), zerebrale Krampfanfälle, Psychosen, unartikuliertes Sprechen, Nervosität
Auge
Häufig: verschwommenes Sehen, Doppelbilder
Ohr und Gleichgewichtsorgan
Häufig: Tinnitus (Ohrgeräusche), Nystagmus (Augenzittern)
Herz
Häufig: Herzklopfen
Gelegentlich: Herzrhythmusstörungen wie Erregungsüberleitungsstörungen zwischen Vorhöfen und Kammern (AV-Block) und andere Erregungsüberleitungsstörungen, auch mit Ohnmacht (Synkope); Vorhofflimmern, Pulsverlangsamung (Bradykardie), Druckgefühl oder Schmerzen in der Brust (pektanginöse Beschwerden), durch Herzversagen ausgelöster Schock (kardiogener Schock)
Selten: Verstärkung einer vorbestehenden Herzleistungsschwäche (Herzinsuffizienz), vermehrtes Auftreten von Rhythmusstörungen der Herzkammern (ventrikulären Arrhythmien) einschließlich Extraschlägen (Extrasystolen).
Veränderungen oder Verstärkung der Herzrhythmusstörungen (proarrhythmische Wirkungen) können zu starker Beeinträchtigung der Herztätigkeit mit der möglichen Folge des Herzstillstandes führen.
Wie andere Antiarrhythmika auch, kann MEXITIL 200 mg die Funktion von Schrittmachern und implantierten automatischen Defibrillatoren beeinflussen (Erhöhung der Stimulations- bzw. Defibrillationsschwelle).
Gefäße
Gelegentlich: Erniedrigter Blutdruck (Hypotonie)
Atemwege, Brustraum und Mittelfell (Mediastinum)
Selten: Einlagerungen in die Lunge (Lungeninfiltrate), Erkrankungen des Lungenzwischengewebes (interstitielle Lungenerkrankung), bindegewebiger Umbau des Lungengewebes (Lungenfibrose)
Verdauungstrakt
Sehr häufig: Sodbrennen
Häufig: Mundtrockenheit, Magen-Darm-Beschwerden wie Bauchschmerzen, Verstopfung (Obstipation), Übelkeit, Erbrechen, Durchfall (Diarrhoe)
Gelegentlich: Geschmacksstörungen
Selten: Verletzungen der Schleimhaut (Ulzerationen) der Speiseröhre (diese können auftreten, wenn MEXITIL 200 mg-Hartkapseln ohne ausreichende Flüssigkeitsmengen eingenommen werden und in der Speiseröhre verbleiben), Würgen
Leber und Galle
Gelegentlich: Anstieg der Blutspiegel von Leberenzymen (Transaminasen)
Selten: Leberschädigung, akutes Absterben von Lebergewebe (akute Lebernekrose)
Haut und Unterhautgewebe
Gelegentlich: Hautausschlag, Haarausfall (Alopezie)
Selten: Hautrötung (auch schwerwiegend); Stevens-Johnson-Syndrom (sehr selten mit Leberbeteiligung)
Bewegungsapparat
Häufig: Gelenkschmerzen (Arthralgie)
Nieren und Harnwege
Gelegentlich: Blasenentleerungsstörungen
Fortpflanzungsorgane und Brustdrüse
Gelegentlich: Potenzstörungen, Libidoverlust
Allgemeinbefinden
Häufig: Fieber, allgemeine Schwäche
Gelegentlich: Wasseransammlung im Gewebe (Ödeme), Schläfrigkeit oder Benommenheit, Schluckauf, Hitzewallungen.
Wenn Sie Nebenwirkungen bei sich beobachten, die nicht in der Packungsbeilage aufgeführt sind, teilen Sie diese bitte Ihrem Arzt oder Apotheker mit.
Welche Gegenmaßnahmen sind bei Nebenwirkungen zu ergreifen?
Beim Vorkommen dieser Erscheinungen soll im Einzelfall nach dem Ermessen des behandelnden Arztes die Dosis vermindert bzw. die Therapie abgesetzt werden.