Was OxyNorm Injektionslösung enthält
Der Wirkstoff ist Oxycodonhydrochlorid. Je 1 ml enthält 10 mg Oxycodonhydrochlorid.
Die sonstigen Bestandteile sind: Citronensäure-Monohydrat, Natriumcitrat, Natriumchlorid, Salzsäure verdünnt, Natriumhydroxid, Wasser für Injektionszwecke.
Wie OxyNorm Injektionslösung aussieht und Inhalt der Packung
OxyNorm Injektionslösung ist eine klare, farblose Lösung in Klar-Glasampullen. Es sind Packungen zu 1 ml oder 2 ml Lösung (beinhaltend je 10 mg beziehungsweise 20 mg Oxycodonhydrochlorid) erhältlich.
Pharmazeutischer Unternehmer
Mundipharma Gesellschaft m.b.H.,
Wien
Hersteller
Hamol Ltd, 1 Thane Road, Nottingham NG90 2DB,
Vereinigtes Königreich
Zulassungsnummer
Z.Nr.:1-28001
Dieses Arzneimittel ist in den Mitgliedsstaaten des Europäischen Wirtschaftsraumes (EWR) unter der Bezeichnung OxyNorm zugelassen:
Irland Spanien Österreich
Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt genehmigt im Dezember 2011.
Die folgenden Informationen zur Anwendung sind nur für Ärzte bzw. medizinisches Fachpersonal bestimmt:
OxyNorm 10 mg/ml Injektionslösung Wirkstoff: Oxycodonhydrochlorid
Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Art der Anwendung:
Zur subkutanen Injektion oder Infusion bzw. zur intravenösen Injektion oder Infusion.
Dosierung:
Der verschreibende Arzt sollte eine gleichzeitige Behandlung mit Antiemetika und Laxantien zur Vorbeugung von Übelkeit, Erbrechen und Obstipation in Erwägung ziehen.
Die Dosis soll je nach der Stärke der Schmerzen, dem Allgemeinzustand des Patienten und der vorhergehenden und gleichzeitigen Medikation gewählt werden.
Therapieabbruch:
Falls beim Patienten eine Therapie mit Oxycodon nicht länger angezeigt ist, kann es ratsam sein, die Tagesdosis allmählich zu reduzieren, um das Auftreten von Symptomen eines Entzugssyndroms zu vermeiden.
Erwachsene und ältere Patienten:
Die folgenden Anfangsdosierungen werden bei Opioid-naiven Patienten empfohlen. Die Anfangsdosis sollte auf die vorhergehende oder gleichzeitige Medikation (vor allem bei Patienten die schon vorher mit anderen Opioiden behandelt wurden), den Allgemeinzustand des Patienten und die Stärke der Schmerzen abgestimmt sein. Eine Dosissteigerung ist dann indiziert, wenn keine Schmerzfreiheit erzielt wird oder wenn die Schmerzen an Stärke zunehmen.
i.v. (Bolus):
Mit 0,9 % Kochsalzlösung, 5 % Dextroselösung oder Wasser für Injektionszwecke verdünnen.
Die Injektion von 1 ? 10 mg sollte bei Opioid-naiven Patienten langsam über 1 - 2 Minuten erfolgen.
Die Dosis sollte nicht häufiger als alle 4 Stunden verabreicht werden.
i.v. (Infusion):
Mit 0,9 % Kochsalzlösung, 5 % Dextroselösung oder Wasser für Injektionszwecke verdünnen.
Es wird eine Anfangsdosis von 2 mg/Stunde für Opioid-naive Patienten empfohlen.
i.v. (PCA):
Mit 0,9 % Kochsalzlösung, 5 % Dextroselösung oder Wasser für Injektionszwecke verdünnen.
Es sollten Bolusdosen von 0,03 mg/kg mit einer Sperrzeit von mindestens 5 Minuten für Opioid-naive Patienten verabreicht werden.
s.c. (Bolus):
Eine Anfangsdosis von 5 mg wird für Opioid-naive Patienten empfohlen und wenn nötig, alle 4 Stunden verabreicht.
s.c. (Infusion):
Die Infusionslösung kann, wenn benötigt, mit 0,9 % Kochsalzlösung, 5 % Dextroselösung oder Wasser für Injektionszwecke verdünnt werden.
Eine Anfangsdosis von 7,5 mg/Tag wird bei Opioid-naiven Patienten empfohlen. Die Dosis sollte bis zur Schmerzfreiheit titriert werden.
Tumorpatienten, die von oraler Einnahme auf parenterale Anwendung von Oxycodon umgestellt werden, können höhere Dosierungen benötigen.
Umstellung von oraler Einnahme auf parenterale Anwendung von Oxycodon:
Die Tagesdosis soll wie folgt berechnet werden: 2 mg Oxycodon oral entspricht 1 mg Oxycodon parenteral. Es wird betont, dass es sich dabei um eine Empfehlung zur Dosiseinstellung handelt. Aufgrund individuellen Ansprechens wird bei jedem Patienten eine sorgfältige Dosistitration empfohlen.
Ältere Patienten:
Studien zur Pharmakokinetik an älteren Patienten (über 65 Jahre) haben gezeigt, dass die Oxycodon-Clearance im Vergleich zu jüngeren Erwachsenen nur leicht vermindert ist. Es wurden keine unerwarteten altersbedingten Nebenwirkungen beobachtet, deshalb sind die üblichen Dosen bzw. Dosierungsintervalle auch für ältere Patienten geeignet.
Patienten mit Einschränkung der Nieren- und/oder Leberfunktion:
Im Gegensatz zu Morphin kommt es nach Verabreichung von Oxycodon zu keinen bedeutsamen Blutspiegel-Erhöhungen von aktiven Metaboliten. Die Plasmakonzentration von Oxycodon kann jedoch bei diesen Patienten im Vergleich zu Patienten mit normaler Nieren- und/oder Leberfunktion erhöht sein. Deshalb sollte bei diesen Patienten die Dosierung anfänglich vorsichtig erfolgen. Eine geringere Dosis kann ausreichend sein, es sollte jedoch jeder Patient bis zur adäquaten Schmerzlinderung titriert werden.
Kinder unter 18 Jahren:
Es liegen keine Daten zur Verabreichung der OxyNorm Injektionslösung bei Patienten unter 18 Jahren vor.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung
Jede Ampulle ist zum einmaligen Gebrauch an einem Patienten bestimmt.
Die Injektionslösung soll sofort nach dem Öffnen verabreicht werden. Unverbrauchte Reste müssen verworfen werden. Chemische und physikalische Stabilitätsuntersuchungen haben eine Anbruchstabilität von 24 Stunden bei 15 - 25 °C Raumtemperatur bestätigt.
Aus mikrobiologischer Sicht muss OxyNorm Injektionslösung sofort nach dem Öffnen verabreicht werden. Bei nicht sofortiger Verabreichung obliegt die Verantwortung über die Lagerungsdauer und die Lagerungsbedingungen nach dem Öffnen bei dem Anwender.
Im Allgemeinen sollte die Lagerungsdauer der geöffneten Ampulle nicht länger als 24 Stunden bei 2 ? 8 °C erfolgen, sofern die Lösung unter kontrollierten, validierten, aseptischen Bedingungen hergestellt beziehungsweise verdünnt wurde.
Es zeigten sich keine Inkompatibilitäten von OxyNorm Injektionslösung mit den gebräuchlichen Markenprodukten parenteraler Formen der unten genannten Arzneimittel mit hoher oder niedriger Dosis, über einen Zeitraum von 24 Stunden bei Raumtemperatur (25 °C) in Polypropylen-Spritzen:
Butylscopolaminbromid
Scopolaminhydrobromid
Dexamethasonnatriumphosphat
Haloperidol
Midazolamhydrochlorid
Metoclopramidhydrochlorid
Levomepromazinhydrochlorid
Glycopyrroniumbromid
Ketaminhydrochlorid
OxyNorm Injektionslösung, unverdünnt oder verdünnt auf 1 mg/ml mit 0,9 % Kochsalzlösung, 5 % Dextroselösung oder Wasser für Injektionszwecke, ist über einen Zeitraum von 24 Stunden bei Raumtemperatur im Kontakt mit den gebräuchlichen Markenprodukten von Polypropylen- oder Polycarbonatspritzen,
Polyethylen- oder PVC-Schlauchmaterialien und PVC- oder EVA (Ethylenvinylacetat)-Infusionsbeuteln physikalisch und chemisch stabil.
Weder die unverdünnte Injektionslösung noch die Injektionslösung, die zu 1 mg/ml mit den in diesen Untersuchungen verwendeten und hier angeführten Infusionsflüssigkeiten verdünnt wurde, müssen lichtgeschützt aufbewahrt werden.
Unsachgemäßer Gebrauch der unverdünnten Injektionslösung nach dem erstmaligen Öffnen der Ampulle oder der verdünnten Injektionslösung kann die Sterilität des Produktes beeinträchtigen.
Inkompatibilitäten
Eine Zugabe von Cyclizin in einer Konzentration von bis zu 3 mg/ml zu OxyNorm Injektionslösung löst über einen Zeitraum von 24 Stunden bei Raumtemperatur keinen Niederschlag aus.
Bei einer Zugabe von Cyclizin in einer höheren Konzentration als 3 mg/ml zu OxyNorm Injektionslösung ist ein Niederschlag ersichtlich.
Da bei einer Verdünnung mit 0,9 % Kochsalzlösung ein Niederschlag ausfallen kann, wird empfohlen, Wasser für Injektionszwecke als Verdünnungsmittel zu verwenden.
Prochlorperazin ist mit OxyNorm Injektionslösung chemisch inkompatibel.
Dieses Arzneimittel darf nicht mit anderen Arzneimitteln vermischt werden, außer jenen, die unter Abschnitt 6.6 der Fachinformation genannt werden.
Dauer der Haltbarkeit
3 Jahre ungeöffnet.
Nach dem Öffnen muss die Lösung sofort verwendet werden.
Für weitere Informationen siehe Abschnitt 6.6 der Fachinformation.