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Auswirkungen auf Ihr Risiko an Krebs zu erkranken
Übermäßige Verdickung der Gebärmutterschleimhaut (Endometriumhyperplasie) und Krebs der Gebärmutterschleimhaut (Endometriumkarzinom)
Bei Frauen mit Gebärmutter ist das Risiko für eine übermäßige Verdickung der Gebärmutterschleimhaut (Endometriumhyperplasie) und Krebs der Gebärmutterschleimhaut (Endometriumkarzinom) erhöht, wenn eine reine Estrogentherapie (Estrogen-Monotherapie) über einen längeren Zeitraum eingenommen wird.
Die zusätzliche Einnahme eines Gestagens zusammen mit dem Estrogen, hilft dieses zusätzliche Risiko zu verringern.
Ungehinderte Estrogenstimulation kann zu einer bösartigen Umwandlung von noch bestehenden Ansiedlungen von Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter (Endometrioseherde) führen. Daher sollte in Fällen, in denen auf Grund einer Endometriose eine Gebärmutterentfernung vorgenommen wurde, die Gabe eines Gestagens zusätzlich zur Estrogenersatzbehandlung in Erwägung gezogen werden, wenn noch Herde von Gebärmutterschleimhaut vorhanden sind.
Während der ersten Monate einer Hormonersatztherapie können außerplanmäßige Blutungen in Form von Durchbruchblutungen oder Schmierblutungen auftreten. Sollten diese jedoch über die ersten Behandlungsmonate hinausgehen, erst nach einer längeren Behandlungszeit auftreten oder nach Beendigung der Hormonersatztherapie anhalten,
suchen Sie Ihren Arzt auf.
Ihr Arzt wird die Ursache hierfür untersuchen. Dies kann eine Entnahme einer Gewebeprobe aus der Gebärmutterschleimhaut beinhalten, um eine bösartige Geschwulst der Gebärmutterschleimhaut auszuschließen.
Zum Vergleich
Betrachtet man Frauen, die eine Gebärmutter haben und keine Hormonersatztherapie anwenden, so wird im Durchschnitt bei 5 von 1.000 Frauen ein Krebs der Gebärmutterschleimhaut diagnostiziert werden.
Bei 1.000 Frauen im Alter zwischen 50 und 65 Jahren, die eine Estrogen-Monotherapie anwenden, erhöht sich diese Anzahl in Abhängigkeit von Estrogendosis und Therapiedauer um 5 bis 55 zusätzliche Fälle.
Durch die zusätzliche Gabe eines Gestagens zur Estrogen-Monotherapie wird das Risiko für einen Krebs der Gebärmutterschleimhaut erheblich verringert.
Brustkrebs
Es gibt Hinweise darauf, dass die Anwendung einer kombinierten Estrogen-Gestagen-Hormonersatztherapie das Risiko für Brustkrebs erhöht. Diese Risikoerhöhung ist abhängig von der Therapiedauer. Allerdings sinkt das Risiko innerhalb einiger (höchstens fünf) Jahre nach Therapieende wieder auf das Risiko vor Therapiebeginn ab.
Das Risiko für Brustkrebs ist bei Anwenderinnen einer Estrogen-Monotherapie erheblich geringer als bei Anwenderinnen einer Estrogen-Gestagen-Kombinationstherapie.
Daher sollten Sie Ihre Brüste regelmäßig abtasten (Selbstuntersuchung) und Ihren Arzt über alle Veränderungen informieren. Ihr Arzt wird Ihnen sagen, auf welche Zeichen Sie achten müssen.
Zum Vergleich
Das Brustkrebsrisiko bei Anwendung von Hormonersatztherapien wurde in mehreren Studien untersucht.
Ergebnisse von Beobachtungsstudien:
Betrachtet man Frauen im Alter zwischen 50 und 65 Jahren, die keine Hormonersatztherapie anwenden, so wird über einen Zeitraum von 5 Jahren im Durchschnitt bei 9 bis 12 von 1.000 Frauen ein Brustkrebs diagnostiziert werden.
Für Frauen im Alter zwischen 50 und 65 Jahren, die über einen Zeitraum von 5 Jahren eine Estrogenmonotherapie anwenden, wird die Zahl der zusätzlichen Fälle 1-2 von 1.000 Anwenderinnen betragen.
Für Frauen im Alter zwischen 50 und 65 Jahren, die über einen Zeitraum von 5 Jahren eine kombinierte Estrogen-Gestagen-Hormonersatztherapie anwenden, wird die Zahl der zusätzlichen Fälle 6 von 1.000 Anwenderinnen betragen.
Ergebnisser der größten klinischen Studie (sogenannte Women’s Health Initiative-Studie):
Betrachtet man Frauen im Alter zwischen 50 und 79 Jahren, die keine Hormonersatztherapie anwenden, so wird über einen Zeitraum von 5 Jahren im Durchschnitt bei 21 von 1.000 Frauen ein Brustkrebs diagnostiziert werden.
Für Frauen im Alter zwischen 50 und 79 Jahren, die über einen Zeitraum von 5 Jahren eine kombinierte Estrogenmonotherapie anwenden, wird die Zahl der zusätzlichen Fälle um 4 von 1.000 Anwenderinnen verringert.
Eierstockkrebs
Eierstockkrebs ist viel seltener als Brustkrebs. Die Langzeitanwendung (mindestens 5-10 Jahre) von Estrogen-Monoarzneimitteln zur HRT steht im Verdacht, das Risiko für Eierstockkrebs leicht zu erhöhen. Einige Studien lassen vermuten, dass die Langzeitanwendung einer kombinierten Hormonersatztherapie möglicherweise ein ähnliches oder etwas niedrigeres Risiko birgt. Bei Frauen, die über einen Zeitraum von 5 Jahren eine Hormonersatztherapie anwenden, wird demnach 1 zusätzlicher Fall von Eierstockskrebs bei 2.500 Anwenderinnen auftreten.
Auswirkungen auf Ihre Herz- und Kreislauffunktionen
Blutgerinnsel in den Venen oder der Lunge (venöse Thromboembolien oder VTE)
Eine Hormonersatztherapie (HRT) erhöht das Risiko für VTE um das 1,3-3-fache, insbesondere im ersten Jahr der Einnahme.
Ihr Risiko, ein Blutgerinnsel zu entwickeln, ist im Allgemeinen höher, wenn einer oder mehrere der folgenden Punkte auf Sie zutreffen:
- Estrogenanwendung
- Höheres Alter
- Größere Operation (sollte eine Operation geplant sein, informieren Sie Ihren Arzt rechtzeitig im Vorfeld über Ihre Hormonersatztherapie, da die Therapie unter Umständen als Vorsichtsmaßnahme unterbrochen werden muss. Ihr Arzt wird Ihnen sagen, wann Sie wieder mit der Einnahme beginnen dürfen)
- Wenn Sie auf Grund einer Operation, Verletzung oder Krankheit für eine längere Zeit bettlägerig sind
- Übergewicht
- Schwangerschaft, Zeit nach der Geburt
- Autoimmune Kollagenose, die viele Organe betreffen kann (Systemischer Lupus erythematodes (SLE))
- Krebserkrankungen
- Wenn einer Ihrer nahen Blutsverwandten in jungen Jahren Blutgerinnsel gehabt hat
Zum Vergleich
Betrachtet man Frauen im Alter zwischen 50 und 59 Jahren, die keine Hormonersatztherapie anwenden, so wird erwartet, dass im Durchschnitt 7 von 1.000 Frauen über einen Zeitraum von 5 Jahren ein Blutgerinnsel bekommen werden.
Für Frauen im Alter zwischen 50 und 59 Jahren, die über einen Zeitraum von 5 Jahren eine Estrogen-Monotherapie anwenden, wird die Zahl der zusätzlichen Fälle 1 von 1.000 Anwenderinnen betragen.
Wenn Sie schmerzhafte Schwellungen in den Beinen entwickeln, plötzliche Brustschmerzen oder Schwierigkeiten beim Atmen haben:
suchen Sie so schnell wie möglich einen Arzt auf
nehmen Sie Ihre HRT-Medikamente nicht mehr ein, bis Ihr Arzt es wieder erlaubt.
Dies können Zeichen für Blutgerinnsel sein.
Sollten Sie ein Problem mit der Blutgerinnung haben, welches die Behandlung mit einem Blutgerinnungshemmer (Antikoagulans) erforderlich macht, so muss Ihr Arzt besondere Aufmerksamkeit auf das Nutzen-Risiko-Verhältnis bei der Anwendung einer Hormonersatztherapie legen, da eine Hormonersatztherapie nicht geeignet sein kann.
Herzerkrankungen (koronare Herzkrankheit (KHK))
Es gibt keinen Hinweis darauf, dass eine Hormonersatztherapie vor einer Herzerkrankung schützt. Frauen, die eine Estrogen-Gestagen-HRT anwenden, weisen ein geringfügig höheres Risiko für eine Herzerkrankung auf als Frauen, die keine HRT-Medikamente anwenden. Da das Risiko für KHK sehr stark altersabhängig ist, ist die Anzahl der zusätzlichen Herzerkrankungen auf Grund einer Estrogen-Gestagen-Anwendung bei gesunden Frauen kurz nach der Menopause sehr niedrig, wird jedoch mit dem Alter ansteigen.
Sollten Sie Schmerzen in der Brust entwickeln, die in Ihren Arm oder den Hals ausstrahlen:
suchen Sie so schnell wie möglich einen Arzt auf
nehmen Sie Ihre HRT-Medikamente nicht mehr ein, bis Ihr Arzt es wieder erlaubt.
Diese Schmerzen könnten ein Zeichen für eine Herzerkrankung sein.
Schlaganfall
Kombinierte Estrogen-Gestagen-HRT und Estrogen-Monotherapie erhöhen das Risiko für einen Schlaganfall bis zu 1,5-fach. Das Risiko von Anwenderinnen im Vergleich zu dem von nicht-Anwenderinnen ändert sich nicht mit dem Alter zum Zeitpunkt oder dem zeitlichen Abstand zur Menopause. Da jedoch das Risiko für Schlaganfall stark altersabhängig ist, wird das Gesamtrisiko für einen Schlaganfall bei Frauen, die eine HRT anwenden, mit dem Alter ansteigen.
Zum Vergleich
Betrachtet man Frauen im Alter zwischen 50 und 59 Jahren, die keine Hormonersatztherapie anwenden, so wird erwartet, dass im Durchschnitt 8 von 1.000 Frauen über einen Zeitraum von 5 Jahren einen Schlaganfall erleiden werden.
Für Frauen im Alter zwischen 50 und 59 Jahren, die über einen Zeitraum von 5 Jahren eine Hormonersatztherapie anwenden, wird die Zahl der zusätzlichen Fälle 3 von 1.000 Anwenderinnen betragen.
Sollten Sie schwere unerklärliche Kopfschmerzen oder Migräne bekommen (welche gestörtes Sehvermögen beinhalten können):
suchen Sie so schnell wie möglich einen Arzt auf
nehmen Sie Ihre HRT-Medikamente nicht mehr ein, bis Ihr Arzt es wieder erlaubt.
Dies könnte ein frühes Warnzeichen für einen Schlaganfall sein.
Eine Hormonersatztherapie verbessert nicht das Denkvermögen. Es gibt Hinweise auf ein erhöhtes Risiko für wahrscheinliche Demenz bei Frauen, die nach dem 65. Lebensjahr mit einer Hormonersatztherapie beginnen.
Patientinnen mit eingeschränkter Funktion der Niere oder des Herzens:
Estrogene können eine Flüssigkeitsansammlung im Körper bewirken; daher sollten Sie, wenn bei Ihnen Herz- oder Nierenfunktionsstörungen vorliegen, sorgfältig beobachtet werden.
Patientinnen mit einer bestimmten Fettstoffwechselstörung (Hypertriglyzeridämie):
Wenn bei Ihnen bestimmte Blutfettwerte (Triglyzeride) erhöht sind, sollten Ihre Blutfettwerte während der Behandlung mit Presomen® 2,3 mg engmaschig überwacht werden, weil im Zusammenhang mit einer Estrogentherapie in seltenen Fällen von einem starken Triglyzeridanstieg im Blut mit einer nachfolgenden Entzündung der Bauchspeicheldrüse berichtet wurde.
Es können Veränderungen der Konzentrationen bestimmter Proteine und Hormone im Blut auftreten. Die Wirkung dieser Hormone im Körper wird dadurch nicht beeinflusst. Wenn bei Ihnen eine Blutuntersuchung durchgeführt werden soll, sollten Sie Ihren Arzt darüber informieren, dass Sie Medikamente zur Hormonersatztherapie einnehmen.
Was Presomen® 2,3 mg enthält
Der Wirkstoff ist:
- Konjugierte Estrogene
1 schokoladenbraun überzogene Tablette enthält 0,3 mg konjugierte Estrogene aus dem Harn trächtiger Stuten.
Die sonstigen Bestandteile des Tablettenkernes sind:
mikrokristalline Cellulose / inerte Cellulose, Tricalciumphosphat, Lactose-Monohydrat, Sucrose, Macrogol 4000, Maisstärke, Carmellose-Natrium, Magnesiumstearat (Ph.Eur.)
Die sonstigen Bestandteile des Filmüberzuges sind:
Povidon K 25, Talkum, Schellack, Arabisches Gummi, Sucrose, leichtes Magnesiumoxid,
Carmellose-Natrium, Macrogol 6000, Titandioxid (E171), gebleichtes Wachs, Carnaubawachs, Lactose Monohydrat
Farbstoffe: Eisen(III)-oxid (rotes Eisenoxid) (E172), Eisenoxidhydrat (gelbes Eisenoxid) (E172) und Eisen(II, III)-oxid (schwarzes Eisenoxid) (E172)
Wie Presomen® 2,3 mg aussieht und Inhalt der Packung:
Schokoladenbraune überzogene Tabletten
Transparenter PVC/ Aluminium-Blisterstreifen
- Originalpackung mit 28 überzogenen Tabletten
- Originalpackung mit 84 (3 x 28) überzogenen Tabletten
Pharmazeutischer Unternehmer
Abbott Arzneimittel GmbH
Hans-Böckler-Allee 20
30173 Hannover
Telefon: 0511 / 857-2400
Telefax: 0511 / 857-3120
E-Mail:
Hersteller
Abbott Products GmbH
Hans-Böckler-Allee 20
30173 Hannover
Deutschland
Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet: 0010.
Informationen für die Frau
Sollten Sie Fragen zu Presomen® 2,3 mg haben, dann stehen wir Ihnen montags – freitags von 7:30 – 17:00 Uhr unter der Telefonnummer (0511) 857 - 2400 zur Verfügung.
Dieses Arzneimittel ist nach den gesetzlichen Übergangsvorschriften im Verkehr. Die behördliche Prüfung auf pharmazeutische Qualität, Wirksamkeit und Unbedenklichkeit ist noch nicht abgeschlossen.