Dieses Arzneimittel wird Ihnen nach Absprache mit Ihrem Arzt von Ihrem Arzt als Infusion verabreicht. Fragen Sie bei Ihrem Arzt nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
Intraarterielle Infusion im Stadium III und IV
Aufgrund der bisherigen Erkenntnisse kann die intraarterielle Therapie mit prostavasin 20 µg nach folgendem Dosierungsschema durchgeführt werden:
Der Inhalt einer Ampulle prostavasin 20 µg (entsprechend 20 µg Alprostadil) wird in 50 ml physiologischer Natriumchloridlösung gelöst.
Eine ½ Ampulle prostavasin 20 µg (entsprechend 10 µg Alprostadil) wird über 60 - 120 Minuten mittels Infusionspumpe i.a. infundiert. Die Dosis kann, insbesondere bei Vorliegen von Nekrosen, unter Beachtung der Verträglichkeit auf 1 Ampulle (entsprechend 20 µg Alprostadil) erhöht werden. Die Anwendung erfolgt im Allgemeinen einmal täglich.
Sollte die intraarterielle Infusion mit Verweilkatheter durchgeführt werden, empfiehlt sich in Abhängigkeit von der Verträglichkeit und vom Schweregrad der Erkrankung eine Dosierung von 0,1 - 0,6 ng/kg KG/min über 12 Stunden mittels Infusionspumpe (entsprechend ¼ - 1½ Ampullen prostavasin 20 µg).
Intravenöse Infusion im Stadium III
Die intravenöse Verabreichung bei peripherer arterieller Verschlusskrankheit im Stadium IV wird nicht empfohlen.
Aufgrund der bisherigen Erkenntnisse kann die intravenöse Therapie mit prostavasin 20 µg, soweit nicht anders verordnet, nach folgendem Dosierungsschema durchgeführt werden:
Der Inhalt von 2 Ampullen prostavasin 20 µg (entsprechend 40 µg Alprostadil) wird in 50 - 250 ml physiologischer Kochsalzlösung gelöst und über 2 Stunden i.v. infundiert. Diese Dosis wird 2-mal täglich i.v. appliziert.
Alternativ können auch einmal täglich 3 Ampullen prostavasin 20 µg (entsprechend 60 µg Alprostadil) in 50 - 250 ml physiologischer Natriumchloridlösung über 3 Stunden i.v. infundiert werden.
Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (Niereninsuffizienz mit GFR
≤ 89 ml/min/1,73 m2) sollte die intravenöse Therapie mit 2-mal täglich 1 Ampulle prostavasin 20 µg (2-mal 20 µg Alprostadil) über 2 Stunden begonnen werden. Entsprechend dem
klinischen Gesamtbild kann die Dosis innerhalb von 2 - 3 Tagen auf die o.g. Normaldosierung gesteigert werden.
Bei niereninsuffizienten Patienten sollte ebenso wie bei kardial gefährdeten Patienten das Infusionsvolumen auf 50 - 100 ml/Tag begrenzt und mittels Infusionspumpe appliziert werden (siehe Abschnitt „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen“).
Anwendung bei besonderen Patientengruppen
Patienten mit altersbedingter Neigung zu Herzinsuffizienz oder mit koronarer Herzkrankheit müssen überwacht werden (siehe Abschnitt 2 „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen“).
Patienten mit peripheren Ödemen müssen überwacht werden (siehe Abschnitt 2 „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen“).
Patienten mit Nierenfunktionsstörungen sollten engmaschig überwacht werden (z. B. Flüssigkeitsbilanz und Nierenfunktionstests, siehe Abschnitt 2 „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen“).
Gebärfähige Frauen müssen geeignete Verhütungsmaßnahmen während einer Behandlung anwenden (siehe Abschnitt 2 „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen“ und „Schwangerschaft, Stillzeit und Zeugungs-/Gebärfähigkeit“).
Anwendung bei Kindern und Jugendlichen
Alprostadil ist nicht zur Anwendung bei Kindern und Jugendlichen empfohlen.
Art der Anwendung
prostavasin 20 µg wird intraarteriell bzw. intravenös infundiert. Die gebrauchsfertige Lösung muss unmittelbar vor der Anwendung frisch zubereitet werden.
Dauer der Anwendung
Nach 3-wöchiger Therapie mit prostavasin 20 µg ist zu entscheiden, ob die Fortsetzung der Infusion klinisch von Nutzen ist. Sofern kein therapeutischer Erfolg erreicht wurde, ist die Behandlung abzubrechen.
Insgesamt sollte ein Behandlungszeitraum von 4 Wochen nicht überschritten werden.
Wenn Ihnen eine größere Menge prostavasin 20 µg verabreicht wurde
Symptome
Im Falle einer Überdosierung mit Alprostadil kann es – bedingt durch den gefäßerweiternden Effekt - zu einem Blutdruckabfall mit Herzrasen kommen.
Weiterhin können auftreten: Kreislaufkollaps (vasovagale Synkope) mit Blässe, Schweißausbruch, Übelkeit und Erbrechen, Durchblutungsstörungen des Herzmuskels (Myokardischämien) und Herzinsuffizienz.
Lokal können Schmerzen, Schwellungen und Rötungen an der infundierten Vene auftreten.
Behandlung
Bei Überdosierung oder Symptomen einer Überdosierung muss die Infusion verlangsamt oder sofort abgebrochen werden. Bei einem Blutdruckabfall sind zunächst beim liegenden Patienten die Beine hoch zu lagern. Bei andauernden Symptomen sollten kardiale Untersuchungen/Tests durchgeführt werden. Falls erforderlich sollten Arzneimittel verabreicht werden, die den Kreislauf stabilisieren (z. B. Sympathomimetika). Bei schweren kardiovaskulären Ereignissen (z. B. Durchblutungsstörungen des Herzmuskels, Herzinsuffizienz) sollte die Infusion unverzüglich abgebrochen werden.