Bei Einnahme von Sotalol-CT 80 mg mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Bei der gleichzeitigen oralen Einnahme von Sotalol-CT 80 mg und Calcium-Antagonisten vom Verapamil- und Diltiazem-Typ kann es zu einem verstärkten Blutdruckabfall und infolge der additiven Wirkung auf den Sinus- und AV-Knoten zu bradykarden Herzrhythmusstörungen und höhergradigen atrioventrikulären Überleitungsstörungen kommen.
Die intravenöse Applikation von Calcium-Antagonisten vom Verapamil- und Diltiazem-Typ bei Patienten, die mit Sotalol-CT 80 mg behandelt werden, ist kontraindiziert (Ausnahme Intensivmedizin).
Bei einer Kombinationsbehandlung mit Antiarrhythmika der Klasse I (insbesondere chinidinähnliche Substanzen) und anderen Klasse-III-Antiarrhythmika besteht die Gefahr einer übermäßigen QT-Verlängerung verbunden mit einem erhöhten Risiko für das Auftreten von Kammerarrhythmien.
Bei der gleichzeitigen Anwendung von Sotalol und Arzneimitteln, die die QT-Zeit verlängern können, wie z. B. tri- und tetrazyklische Antidepressiva (Imipramin, Maprotilin), Antihistaminika (Astemizol, Terfenadin), Makrolidantibiotika (Erythromycin), Probucol, Haloperidol, Halofantrin und Terolidin, besteht ein erhöhtes Risiko für das Auftreten proarrhythmischer Wirkungen (Torsade de pointes).
Bei gleichzeitiger Anwendung von Calcium-Antagonisten vom Nifedipin-Typ kann es zu einem verstärkten Blutdruckabfall kommen; eine Verstärkung der Sinusknotensuppression ist denkbar.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Sotalol-CT 80 mg und Norepinephrin oder MAO-Hemmstoffen sowie nach abrupter Beendigung einer gleichzeitigen Clonidin-Gabe kann der Blutdruck überschießend ansteigen.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Sotalol-CT 80 mg und trizyklischen Antidepressiva, Barbituraten, Phenothiazinen und Narkotika sowie Antihypertensiva, Diuretika und Vasodilatatoren kann es zu einem verstärkten Blutdruckabfall kommen.
Die die Kontraktilität vermindernde (negativ inotrope) Wirkung von Sotalol-CT 80 mg und Narkotika bzw. Antiarrhythmika können sich addieren.
Die die Herzfrequenz und Erregungsleitung im Herzen vermindernden (negativ-chronotropen und -dromotropen) Wirkungen von Sotalol-CT 80 mg können bei gleichzeitiger Anwendung von Reserpin, Clonidin, alpha-Methyldopa, Guanfacin und herzwirksamen Glykosiden zunehmen.
Die neuromuskuläre Blockade durch Tubocurarin kann durch die Beta-Rezeptorenhemmung verstärkt werden.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Sotalol-CT 80 mg und Insulin oder oralen Antidiabetika können - insbesondere unter gleichzeitiger körperlicher Belastung - eine Verminderung des Blutzuckers (Hypoglykämie) induziert und deren Symptome verschleiert werden.
Bei gleichzeitiger Gabe eines kaliumausschwemmenden Diuretikums (z. B. Furosemid, Hydrochlorothiazid) besteht eine erhöhte Gefahr für das Auftreten hypokaliämisch induzierter Herzrhythmusstörungen.
Eine gleichzeitige Anwendung von trizyklischen Antidepressiva oder Alkohol und Sotalol-CT 80 mg sollte wegen einer möglicherweise erleichterten Auslösbarkeit von Kammerarrhythmien (Einzelfälle sind beschrieben) unterlassen werden.
Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann Sotalol-CT 80 mg Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
sehr häufig | mehr als 1 von 10 Behandelten |
häufig | weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten |
gelegentlich | weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1000 Behandelten |
selten | weniger als 1 von 1000, aber mehr als 1 von 10.000 Behandelten |
sehr selten | weniger als 1 von 10.000 Behandelten, einschließlich Einzelfälle |
Bei der Behandlung mit Sotalol-CT 80 mg treten gelegentlich Müdigkeit, Schwindel, Benommenheit, Kopfschmerzen, Verwirrtheitszustände, Halluzinationen, verstärkte Traumaktivität, Parästhesien (Empfindungsstörungen) und Kältegefühl an den Gliedmaßen auf.
Gastrointestinale Beschwerden (z. B. Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe), die Auslösung von Atemnot bei Patienten mit obstruktiven Ventilationsstörungen, Hautreaktionen (Rötung, Juckreiz, Exantheme), Alopezie (Haarausfall) und Schlafstörungen sind selten zu beobachtende Nebenwirkungen.
Darüber hinaus kann es zur Verstärkung von peripheren Durchblutungsstörungen, zu depressiven Verstimmungen, zu Muskelkrämpfen bzw. Muskelschwäche, zu Potenzstörungen kommen.
Selten wurde ein unerwünschter Blutdruckabfall, die Verstärkung einer Herzinsuffizienz (Herzmuskelschwäche), Bradykardie (starke Verminderung der Herzfrequenz und AV-Überleitungsstörungen (Erregungsleitungsstörungen zwischen Herzvorhöfen und Herzkammern) beobachtet. In Einzelfällen sind Synkopen (anfallsartige, kurzdauernde Bewusstlosigkeit) berichtet worden. Vereinzelt kann es zu einer Verstärkung von Angina pectoris-Anfällen kommen.
Proarrhythmische Wirkungen, in Form von Veränderungen oder Verstärkung der Herzrhythmusstörungen, die zu starker Beeinträchtigung der Herztätigkeit mit der möglichen Folge des Herzstillstandes führen können. Insbesondere bei Patienten mit lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen und eingeschränkter linksventrikulärer Funktion kann es zu arrhythmogenen Effekten kommen.
Da Sotalol-CT 80 mg die QT-Zeit verlängern, kann es - insbesondere bei Überdosierung und dadurch ausgeprägter Bradykardie - zum Auftreten ventrikulärer Tachyarrhythmien (inkl. Torsade de Pointes) kommen.
Selten wurden Mundtrockenheit, Konjunktivitis (Entzündung der Bindehaut des Auges) oder verminderter Tränenfluss, in Einzelfällen Sehstörungen und Keratokonjunktivitis (Entzündung der Horn- Bindehaut des Auges) beobachtet.
Ein Einzelfall einer allergischen Bronchitis (Entzündung der Bronchien) mit Fibrosierung (krankhafte Bindegewebsvermehrung) wurde berichtet.
Unter der Behandlung mit Sotalol-CT 80 mg kann es zur Hypoglykämie (Zustand mit erniedrigtem Blutzucker) kommen. Zeichen eines erniedrigten Blutzuckers (insbesondere Tachykardie (erhöhte Herzfrequenz)) können unter Sotalol-CT 80 mg-Therapie verschleiert werden. Dies ist vor allem bei strengem Fasten sowie bei Diabetikern mit stark schwankenden Blutzuckerwerten zu beachten.
Unter der Behandlung mit Sotalol-CT 80 mg kann es zu Fettstoffwechselstörungen (Erhöhung des Gesamtcholesterols und der Triglyzeride, Verminderung des HDL-Cholesterols) kommen.
Besondere Hinweise
Arzneimittel mit beta-rezeptorenblockierenden Eigenschaften (z. B. Sotalol-CT 80 mg) können in Einzelfällen eine Schuppenflechte (Psoriasis vulgaris) auslösen, die Symptome dieser Erkrankung verschlechtern oder zu Schuppenflechte-ähnlichen Hautausschlägen führen.
Sotalol-CT 80 mg kann durch seine beta-rezeptorenblockierenden Eigenschaften die Empfindlichkeit gegenüber Allergenen und die Schwere akuter allergischer Allgemeinreaktionen (anaphylaktische Reaktionen) erhöhen. Bei Patienten mit schweren Überempfindlichkeitsreaktionen in der Vorgeschichte und Patienten unter Therapie zur Schwächung bzw. Aufhebung der allergischen Reaktionsbereitschaft (Desensibilisierungstherapie) kann es daher zu überschießenden anaphylaktischen Reaktionen kommen.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.