Bei Einnahme von sotalol-corax 40 mg mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Bei der gleichzeitigen oralen Einnahme von sotalol-corax 40 mg und Calciumantagonisten vom Verapamil- und Diltiazem-Typ (bestimmten Arzneimitteln gegen Bluthochdruck) kann es zu einem verstärkten Blutdruckabfall und infolge der additiven Wirkung auf den Sinus- und AV-Knoten zu bradykarden Herzrhythmusstörungen (verlangsamte Herzschlagfolge) und höhergradigen Überleitungsstörungen zwischen Herzvorhöfen und Herzkammern kommen.
Die intravenöse Applikation von Calciumantagonisten vom Verapamil- und Diltiazem-Typ bei Patienten, die mit sotalol-corax 40 mg behandelt werden, ist kontraindiziert (Ausnahme Intensivmedizin).
Bei einer Kombinationsbehandlung mit Antiarrhythmika der Klasse I (insbesondere chinidinähnliche Substanzen) und anderen Klasse-III-Antiarrhythmika (Arzneimittel gegen Herzrhythmusstörungen) besteht die Gefahr einer übermäßigen QT-Verlängerung verbunden mit einem erhöhten Risiko für das Auftreten von Kammerarrhythmien (Störungen des Herzkammerrhythmus).
Die gleichzeitige Anwendung von sotalol-corax 40 mg mit anderen Arzneimitteln, die Beta-Rezeptor-blockierende Eigenschaften haben, kann zu verstärkten (additiven) Klasse-II-Wirkungen führen (Blutdruck- und Herzfrequenzabfall).
Bei der gleichzeitigen Anwendung von sotalol-corax 40 mg und Arzneimitteln, die die QT-Zeit im EKG verlängern können, wie z. B. tri- und tetrazyklische Antidepressiva (Imipramin, Maprotilin), Antihistaminika (Astemizol, Terfenadin), Chinolon-Antibiotika (z. B. Sparfloxacin), Makrolidantibiotika (Erythromycin), Wirkstoffe wie Probucol, Haloperidol und Halofantrin, besteht ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von bestimmten Herzrhythmusstörungen (Torsade de pointes).
Bei gleichzeitiger Anwendung von Calciumantagonisten vom Nifedipin-Typ (bestimmten Arzneimitteln gegen Bluthochdruck) kann es zu einem verstärkten Blutdruckabfall kommen; eine Verstärkung der Wirkung auf den Sinusknoten ist denkbar.
Bei gleichzeitiger Anwendung von sotalol-corax 40 mg und Norepinephrin oder MAO-Hemmstoffen (Arzneimittel gegen Depressionen) sowie nach abrupter Beendigung einer gleichzeitigen Clonidin-Gabe (Arzneistoff gegen Bluthochdruck) kann der Blutdruck überschießend ansteigen.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Mitteln gegen Bronchialkrämpfe und Asthma (Beta-2-Rezeptor-Agonisten wie z. B. Salbutamol, Terbutalin und Isoprenalin) mit sotalol-corax 40 mg kann es vorkommen, dass die Dosierung des Beta-2-Rezeptor-Agonisten erhöht werden muss.
Bei gleichzeitiger Anwendung von sotalol-corax 40 mg und Arzneimitteln zur Behandlung von psychischen Erkrankungen (Phenothiazine, bestimmte Antidepressiva), zur Epilepsiebehandlung (Barbiturate), Narkosemitteln sowie blutdrucksenkenden Arzneimitteln, harntreibenden oder gefäßerweiternden Arzneimitteln (Vasodilatatoren) kann es zu einem verstärkten Blutdruckabfall kommen.
Die die Kontraktilität des Herzens vermindernden (negativ inotropen) Wirkungen von sotalol-corax 40 mg und Narkosemitteln bzw. Arzneimitteln zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen können sich addieren.
Die die Herzfrequenz und Erregungsleitung im Herzen vermindernden (negativ-chronotropen und -dromotropen) Wirkungen von sotalol-corax 40 mg können bei gleichzeitiger Anwendung von Wirkstoffen wie Reserpin, Clonidin, alpha-Methyldopa, Guanfacin und herzwirksamen Glykosiden (Arzneimittel gegen Herzmuskelschwäche) zunehmen.
Die neuromuskuläre Blockade (Blockade der Verbindung von Nerven und Muskeln) durch Tubocurarin (Wirkstoff zur Muskelentspannung) kann durch die Beta-Rezeptoren-hemmung verstärkt werden.
Bei gleichzeitiger Anwendung von sotalol-corax 40 mg und Insulin oder oralen Antidiabetika (Arzneimittel gegen Zuckerkrankheit) kann - insbesondere unter gleichzeitiger körperlicher Belastung - eine Verminderung des Blutzuckers (Hypoglykämie) hervorgerufen und deren Symptome verschleiert werden.
Bei gleichzeitiger Gabe eines kaliumausschwemmenden, harntreibenden Arzneimittels (z. B. Furosemid, Hydrochlorothiazid) oder anderer Arzneimittel, die zum Verlust von Kalium oder Magnesium führen, besteht eine erhöhte Gefahr für das Auftreten von durch erniedrigten Kaliumgehalt des Blutes ausgelösten Herzrhythmusstörungen.
Eine gleichzeitige Anwendung von trizyklischen Antidepressiva (bestimmte Arzneimittel gegen Depressionen) oder Alkohol und sotalol-corax 40 mg sollte wegen einer möglicherweise erleichterten Auslösbarkeit von Störungen des Herzkammerrhythmus (Einzelfälle sind beschrieben) unterlassen werden.
Bei Einnahme von sotalol-corax 40 mg zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Während der Behandlung von sotalol-corax 40 mg sollten Sie möglichst keinen Alkohol trinken.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann sotalol-corax 40 mg Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
Sehr häufig: mehr als 1 Behandelter von 10 |
Häufig: 1 bis 10 Behandelte von 100 |
Gelegentlich: 1 bis 10 Behandelte von 1.000 |
Selten: 1 bis 10 Behandelte von 10.000 |
Sehr selten: weniger als 1 Behandelter von 10 000 |
Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar |
Bei der Behandlung mit sotalol-corax 40 mg treten häufig Müdigkeit, Schwindel, Benommenheit, Fieber, Kopfschmerzen, Angstzustände, Stimmungsschwankungen, Verwirrtheitszustände, Halluzinationen, verstärkte Traumaktivität, Parästhesien (Empfindungsstörungen) und Kältegefühl an den Gliedmaßen auf.
Häufig kann es zu Geschmacks-, Hör- und Sehstörungen kommen.
Magen-Darm-Beschwerden (z. B. Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Verdauungsstörungen, Blähungen), Hautreaktionen (Rötung, Juckreiz, Ausschlag) und Schlafstörungen sind häufig zu beobachten.
Darüber hinaus kann es zur Verstärkung von peripheren Durchblutungsstörungen (in den Armen und/oder Beinen), zur Verminderung des Tränenflusses (beim Tragen von Kontaktlinsen zu beachten!), zu depressiven Verstimmungen, zu Mundtrockenheit, zu Muskelkrämpfen bzw. Muskelschwäche und zu Potenzstörungen kommen.
Häufig wurden Atemnot, Schmerzen in der Brust, unerwünschter Blutdruckabfall, Verstärkung einer Herzinsuffizienz (Herzmuskelschwäche), Wasseransammlungen im Gewebe (Ödeme), Bradykardie (starke Verminderung der Herzfrequenz), Herzklopfen, EKG-Abweichungen und AV-Überleitungsstörungen (Erregungsleitungsstörungen zwischen Herzvorhöfen und -kammern) beobachtet.
Häufig werden kurze Ohnmachtsanfälle (Synkopen) oder präsynkopale Zustände (die beinahe zu einer Ohnmacht führen) berichtet.
Sehr selten kann es zu einer Verstärkung von Angina pectoris-Anfällen kommen.
Proarrhythmische Wirkungen, in Form von Veränderungen oder Verstärkung der Herzrhythmusstörungen, die zu starker Beeinträchtigung der Herztätigkeit mit der möglichen Folge des Herzstillstandes führen können, treten häufig auf. Insbesondere bei Patienten mit lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen und eingeschränkter Funktion der linken Herzkammer kann es zu arrhythmogenen Effekten kommen (Verschlimmern der Herzrhythmusstörungen).
Da sotalol-corax 40 mg die QT-Zeit (Parameter im EKG) verlängert, kann es - insbesondere bei Überdosierung und dadurch ausgeprägter Verlangsamung der Herzschlagfolge - zum Auftreten ventrikulärer Tachyarrhythmien (inkl. Torsade de Pointes) kommen.
Schwerwiegende Proarrhythmien (anhaltende ventrikuläre Tachykardie oder Kammerflattern/-flimmern bzw. Torsade de Pointes) sind überwiegend dosisabhängig und treten meist frühzeitig nach Behandlungsbeginn sowie Dosissteigerung auf.
Gelegentlich wurden Haarausfall, Konjunktivitis (Entzündung der Bindehaut des Auges) und in Einzelfällen Sehstörungen und Keratokonjunktivitis (kombinierte Entzündung der Hornhaut und Bindehaut des Auges) beobachtet.
Bei Patienten mit obstruktiven Atemstörungen (z. B. Bronchitis, Lungenkrankheiten) kann gelegentlich Atemnot ausgelöst werden.
Ein Einzelfall einer allergischen Bronchitis (Entzündung der Bronchien) mit krankhafter Bindegewebsvermehrung wurde berichtet.
Unter der Behandlung mit sotalol-corax 40 mg kann es zu Hypoglykämie (Zustand mit erniedrigtem Blutzucker) kommen. Zeichen eines erniedrigten Blutzuckers, insbesondere erhöhte Herzfrequenz, können unter sotalol-corax 40 mg-Therapie verschleiert werden. Dies ist vor allem bei strengem Fasten sowie bei Diabetikern und bei Patienten mit spontanen Anfällen von Hypoglykämie in der Vorgeschichte zu beachten.
Unter der Behandlung mit sotalol-corax 40 mg kann es zu Fettstoffwechselstörungen (Erhöhung des Gesamtcholesterols und der Triglyzeride, Verminderung des HDL-Cholesterols) kommen.
Besondere Hinweise
Arzneimittel mit beta-rezeptorenblockierenden Eigenschaften (z. B. sotalol-corax 40 mg) können in Einzelfällen eine Schuppenflechte (Psoriasis vulgaris) auslösen, die Symptome dieser Erkrankung verschlechtern oder zu Schuppenflechte-ähnlichen Hautausschlägen führen.
sotalol-corax 40 mg können durch ihre beta-rezeptorenblockierenden Eigenschaften die Empfindlichkeit gegenüber Allergenen und die Schwere akuter allergischer Allgemeinreaktionen (anaphylaktische Reaktionen) erhöhen. Bei Patienten mit schweren Überempfindlichkeitsreaktionen in der Vorgeschichte und Patienten unter Therapie zur Schwächung bzw. Aufhebung der allergischen Reaktionsbereitschaft (Desensibilisierungstherapie) kann es daher zu überschießenden anaphylaktischen Reaktionen kommen.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.