Spizef 1.0 g Kurzinfusion

Spizef 1.0 g Kurzinfusion
Wirkstoff(e)Cefotiam
Zulassungslandde
ZulassungsinhaberGrünenthal GmbH
ATC CodeJ01DC07
Pharmakologische GruppeAndere Beta-Lactam-Antibiotika

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

WAS IST SPIZEF 1,0 G Kurzinfusion UND WOFÜR WIRD ES ANGEWENDET?
Spizef 1,0 g Kurzinfusion ist ein unter Umgehung des Magen-Darm-Traktes (parenteral) anwendbares Antibiotikum aus der Klasse der Cephalosporine.
Anwendungsgebiete
Schwere akute und chronische bakterielle Infektionen, wenn diese durch cefotiam-empfindliche Erreger verursacht sind, wie z. B. Infektionen
- der Nieren und der ableitenden Harnwege;
- der Geschlechtsorgane, einschließlich Gonorrhö ("Tripper");
- der Atemwege;
- des Hals-Nasen-Ohren-Bereiches;
- der Bauch- und Beckenorgane;
- der Haut und des Weichteilgewebes;
- der Knochen und der Gelenke;
- der Augen
- oder eine Sepsis (Blutvergiftung).
Zur perioperativen Prophylaxe (Vorbeugung bei Operationen) bei erhöhter Gefährdung des Patienten durch Infektionen.
Zur Infektionsprophylaxe bei Patienten mit geschwächter Abwehrlage.
Spizef ist zur Behandlung der Lues ("Syphilis") nicht geeignet.
Klinische Erfahrungen bei der Behandlung von Typhus und Paratyphus sowie von Shigellen-Dysenterie (Bakterienruhr) liegen nicht vor.

Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Spizef 1,0 g Kurzinfusion darf nicht angewendet werden,
wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Cefotiam und andere Cephalosporine oder einen der sonstigen Bestandteile von Spizef 1,0 g Kurzinfusion sind.
Spizef 1,0 g Kurzinfusion darf nicht intraarteriell verabreicht werden.
Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Spizef 1,0 g Kurzinfusion ist erforderlich
- bei Patienten mit allergischer Reaktionsbereitschaft (z. B. Heuschnupfen, Asthma bronchiale, Nesselsucht). Bei diesen Patienten ist das Risiko für schwerwiegendere Überempfindlichkeitsreaktionen bei Injektions- oder Infusionsbehandlung erhöht, weshalb Spizef 1,0 g Kurzinfusion in solchen Fällen mit besonderer Vorsicht angewandt werden sollte.
- bei Überempfindlichkeit gegenüber Penicillinen und anderen Betalactam-Antibiotika. Es ist auf eine mögliche Kreuzallergie zu achten.
- bei der Zubereitung und dem Umgang mit der Cefotiamdihydrochlorid-Lösung. Es wird das Tragen von Handschuhen empfohlen, da Hautkontakt mit dem Wirkstoff Überempfindlichkeitsreaktionen (z. B. Kontakturtikaria (Quaddeln), systemische anaphylaktische Reaktionen) verursachen kann.
- bei Patienten, die gleichzeitig mit möglicherweise nierenschädigenden Arzneimitteln (z. B. Aminoglykosiden oder Schleifendiuretika) behandelt werden. Bei diesen Patienten sollte die Nierenfunktion besonders überwacht werden, da es zu einer Verstärkung der nierenschädigenden Wirkung derartiger Substanzen kommen kann.
- bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (glomeruläre Filtrationsrate unter 45 ml/min). Für diese Patienten gelten eigene Dosierungsrichtlinien (siehe Abschnitt 3).
Bei Anwendung von Spizef 1,0 g Kurzinfusion mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Cefotiam/andere Antibiotika
Spizef 1,0 g Kurzinfusion sollte möglichst nicht mit bakterienwachstum-hemmend (bakteriostatisch) wirkenden Antibiotika kombiniert werden, da hinsichtlich der antibakteriellen Wirkung im labordiagnostischen Test ein abschwächender (antagonistischer) Effekt beobachtet wurde.
Ein verstärkender (synergistischer) Effekt kann sich bei der Kombination mit bestimmten Antibiotika (Aminoglykosiden) ergeben.
Cefotiam/nierenschädigende Arzneimittel
Spizef 1,0 g Kurzinfusion kann die nierenschädigende Wirkung von bestimmten Antibiotika (Aminoglykosiden) und von stark wirksamen harnfördernden Arzneimitteln (Diuretika wie z. B. Furosemid und Etacrynsäure) verstärken. Die gleichzeitige Gabe darf, insbesondere bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion, nur unter Kontrolle der Nierenfunktion erfolgen.
Durch eine verstärkte Harnausscheidung (Diurese) wird die Cefotiam-Ausscheidung beschleunigt.
Einfluss auf labordiagnostische Befunde:
Unter der Behandlung mit Spizef 1,0 g Kurzinfusion kann in seltenen Fällen der Coombs-Test falsch positiv ausfallen. Ebenso können nicht enzymatische Methoden zur Harnzuckerbestimmung gestört sein, d. h. ein falsch positives Resultat ergeben. Deshalb ist der Harnzucker unter der Therapie mit Spizef 1,0 g Kurzinfusion enzymatisch zu bestimmen (siehe Abschnitt 4).
Schwangerschaft und Stillzeit
Fragen Sie vor der Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Entsprechend den heute allgemein gegebenen Empfehlungen soll Spizef 1,0 g Kurzinfusion während der Schwangerschaft, besonders in den ersten drei Monaten, nur bei sorgfältiger Indikationsstellung angewendet werden.
Tierexperimentelle Untersuchungen mit Dosierungen bis zu 300 mg/kg ergaben keine Hinweise auf fruchtschädigende Eigenschaften von Spizef.
Obwohl sowohl nach intramuskulärer Gabe von 0,5 g als auch nach i.v.-Injektion von 1,0 g und 2,0 g Cefotiam in der Muttermilch von Wöchnerinnen nicht bzw. nur in Spuren nachgewiesen werden konnte, sollte bei gestillten Säuglingen auf eine eventuelle Sprosspilzbesiedelung der Schleimhäute geachtet werden. Auch eine Entstehung einer Allergie (Sensibilisierung) des Säuglings ist möglich.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Es liegen keine Erfahrungen hinsichtlich der Beeinträchtigung der Verkehrstüchtigkeit und der Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen vor.
Schwindelgefühle (siehe Abschnitt 4) können bei einigen Patienten auftreten und können die Verkehrstüchtigkeit und/oder die Fähigkeit, Maschinen zu bedienen, beeinträchtigen.
Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von Spizef 1,0 g Kurzinfusion
1 Infusionsflasche Spizef 1,0 g Kurzinfusion enthält ca. 4,6 mmol (105 mg) Natrium. Wenn Sie eine kochsalzarme Diät einhalten müssen, sollten Sie dies berücksichtigen.

Wie wird es angewendet?

WIE IST SPIZEF 1,0 G Kurzinfusion ANZUWENDEN?
Wenden Sie dieses Arzneimittel entsprechend der nachfolgenden Dosierungsempfehlungen an.
Die klinische Erfahrung zeigt, dass Spizef 1,0 g Kurzinfusion bei schweren und komplizierten Infektionen intravenös gegeben werden sollte.
Dosis, Art der Anwendung und Zeitabstände zwischen den Infusionen richten sich nach der Empfindlichkeit des Erregers, der Schwere der Infektion und dem Zustand des Patienten.
Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahre
Soweit nicht anders verordnet, erhalten Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahre bei unkomplizierten Infektionen der Atem- und Harnwege und sensiblen Keimen eine Tagesdosis von 2 g Spizef, aufgeteilt in 2 Einzelgaben (entsprechend 2 Infusionsflaschen Spizef 1,0 g Kurzinfusion).
Bei mäßig schweren bis ernsten Infektionen, auch bei mäßig sensiblen Keimen, ist eine Tagesdosis von 3–4 g Spizef, aufgeteilt in 2 bis 3 Einzelgaben, angezeigt (entsprechend 3–4 Infusionsflaschen Spizef 1,0 g Kurzinfusion). Im Bedarfsfall kann die Tagesdosis auf 6 g (entsprechend 6 Infusionsflaschen Spizef 1,0 g Kurzinfusion) erhöht werden.
Vorbeugung bei Operationen
Spizef wird zur Vorbeugung bei Operationen (perioperativen Prophylaxe) in einer Dosis von 1–2 g i.v. etwa 30 bis 60 Minuten vor dem Eingriff eingesetzt. Bei längerdauernden Eingriffen (> 3 h) kann eine weitere Dosis verabreicht werden.
Infektionsvorbeugung bei Patienten mit geschwächter Abwehrlage
Zur Infektionsvorbeugung (Infektionsprophylaxe) bei Patienten mit geschwächter Abwehrlage sind Höchstdosen von 6 g, aufgeteilt auf 3 Einzelgaben, empfehlenswert. Zur Ergänzung des Spektrums bietet sich in letzteren Fällen die Kombination mit anderen Antibiotika (Breitspektrumpenicillinen und/oder Aminoglykosiden) an. Für diese Indikationen steht vorzugsweise Spizef 2,0 g zur Verfügung.
Gonorrhö ("Tripper")
Bei der Behandlung der Gonorrhö wird als einmalige Gabe 1 g Spizef intramuskulär verabreicht. Hierzu stehen Spizef 0,5 g oder Spizef 1,0 g zur Verfügung (siehe intramuskuläre Gabe). Vor Therapiebeginn ist auf Lues ("Syphilis") zu untersuchen.
Säuglinge (über 3 Monate) und Kinder bis 12 Jahre
Für Säuglinge (über 3 Monate) und Kinder bis 12 Jahre liegt die durchschnittliche tägliche Dosis bei 50 mg Spizef pro kg Körpergewicht, aufgeteilt in 2 Einzelgaben. Je nach Empfindlichkeit des Erregers bzw. Schwere der Infektion können bis zu 100 mg/kg Körpergewicht täglich verabreicht werden.
Früh- und Neugeborene
Früh- und Neugeborene erhalten bis zum 3. Tag nach der Geburt zwei- bis dreimal täglich 20 mg pro kg Körpergewicht, ab dem 4. Tag nach der Geburt drei- bis viermal täglich 20 mg pro kg Körpergewicht.
Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion:
Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ist die Anfangsdosis ("loading dose") gleich der bei Nierengesunden. Die Erhaltungsdosis sollte jedoch reduziert bzw. das Dosierungsintervall verlängert werden. Angaben hierzu sind der folgenden Tabelle zu entnehmen:
Tabelle zur Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion:

Grad der
Nierenfunktionseinschränkung
GFR
(ml/min)
Serum-Kreatinin (mg/dl)Dosierungsschema 1: 1 gDosierungsschema 2: 2 g
DOS (g)DI (h)DOS (g)DI (h)
1234561204518820,50,82,03,56,015,5—110,75
0,5
0,75
0,75–0,37
88882424221,5111–0,521212122424

GFR = Glomeruläre Filtrationsrate, DOS = Dosis, DI = Dosierungsintervall
Bei Blutwäsche (Hämodialyse) verkürzt sich die Halbwertszeit um 65–80 %, dies bedeutet nach i.v.-Injektion von 1 g Spizef eine Verkürzung der Halbwertszeit von etwa 8 auf 2,7–1,5 Stunden. Die Cefotiam-Halbwertszeit bei Patienten mit fehlender Harnausscheidung (anurischer Patienten) während der Hämodialyse entspricht somit etwa der Halbwertszeit bei niereninsuffizienten Patienten mit einer Kreatinin-Clearance von 20–75 ml/min. Bei Patienten, die regelmäßig hämodialysiert werden, sollte daher nach dem Dialysevorgang die gleiche Initialdosis wie bei Nierengesunden verabreicht werden.
Bei Patienten mit Elektrolytstörungen jedweden Ursprungs bzw. schwerer Herzinsuffizienz ist der Natriumgehalt der Spizef-Lösungen zu beachten (siehe Abschnitt 2).
Art der Anwendung
Die Lösung von Spizef 1,0 g Kurzinfusion kann gegeben werden als:
- intravenöse Gabe (i.v.):
Spizef 1,0 g Kurzinfusion steht vorzugsweise zur intravenösen Kurzinfusion zur Verfügung.
- Kurzinfusion (ca. 15 Min.)
Hierzu wird Spizef 1,0 g Kurzinfusion in der vorliegenden Infusionsflasche in 50 ml 0,9%iger Kochsalzlösung oder 50 ml Glucoselösung (5 %) mit Hilfe einer Überleitungskanüle gelöst und in ca. 15 Minuten infundiert. Alternativ kann als Lösungsmittel auch 20–40 ml Wasser für Injektionszwecke verwendet werden (Gesamtvolumen dann maximal 40 ml).
Hinweis:
Der Stopfen der Infusionsflasche mit der Trockensubstanz hat in der Mitte eine Vertiefung. Es ist daher darauf zu achten, dass der in die Infusionsflasche einzuführende Dorn der Überleitungskanüle besonders tief eingestochen wird, damit beide Öffnungen dieser Seite der Überleitungskanüle im Innenraum der Infusionsflasche erscheinen.
Dieses gilt auch für das Einführen der Überleitungskanüle in die Injektionsflasche mit Wasser für Injektionszwecke, wobei dieses durch die Stopfenform einfacher zu handhaben ist.
- Dauertropfinfusion (ca. 60 Min.)
Spizef 1,0 g Kurzinfusion kann in der Infusionsflasche mit Hilfe einer Injektionsspritze mit 10 ml Wasser für Injektionszwecke oder mit 10 ml einer der unten genannten sterilen Infusionslösungen aufgelöst werden. Diese Lösung wird zu 250 ml einer der in Abschnitt 5 genannten sterilen Infusionslösungen mittels der Injektionsspritze zugefügt (Wirkstoffgehalt ca. 0,4 %).
Um bei länger als 60 Min. laufenden Infusionen rasch einen hohen Initialspiegel zu erreichen, kann vor Beginn der Infusion ein Teil der Dosis i.v. injiziert werden. Wird die Infusion von Spizef 1,0 g Kurzinfusion intermittierend über einen Y-Zulauf an eine laufende Infusion angeschlossen, muss während der Infusion von Spizef 1,0 g Kurzinfusion die Zufuhr der anderen, nicht mit Cefotiam auf Mischbarkeit (Kompatibilität) untersuchten Lösung, unterbrochen werden.
Spizef 1,0 g Kurzinfusion ist nicht für die intramuskuläre Anwendung vorgesehen. Für die intravenöse Injektion und intramuskuläre Injektion stehen vorzugsweise Spizef 0,5 g und Spizef 1,0 g in Injektionsflaschen zur Verfügung.
Kombinationstherapie
Spizef 1,0 g Kurzinfusion darf nicht mit Aminoglykosid-Antibiotika gemischt oder zusammen infundiert werden (siehe Abschnitt 5).
Eine Kombinationstherapie von Spizef 1,0 g Kurzinfusion mit Aminoglykosiden ist ohne Vorliegen eines Antibiogramms bei schweren, lebensbedrohlichen Infektionen angezeigt. Bei der Kombination mit Aminoglykosiden muss die Nierenfunktion beachtet werden (siehe Abschnitt 2).
Zur Infektionsprophylaxe bei Patienten mit geschwächter Abwehrlage kann auch die Kombination mit anderen geeigneten Antibiotika angezeigt sein.
Dauer der Anwendung
Die Behandlungsdauer ist vom Ansprechen der Erreger bzw. dem klinischen Erscheinungsbild abhängig. Die Behandlung sollte mindestens 3 Tage über die Entfieberung hinaus fortgeführt werden. Sollte nach
3–4 Tagen ein Therapieeffekt nicht erkennbar sein, ist eine erneute Sensibilitätsbestimmung durchzuführen und gegebenenfalls das Präparat zu wechseln. Während einer länger dauernden Behandlung mit hohen Dosen von Spizef 1,0 g Kurzinfusion sollen in regelmäßigen Abständen Blutbild sowie Leber- und Nierenfunktion überwacht werden.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Spizef 1,0 g Kurzinfusion zu stark oder zu schwach ist.
Wenn Sie eine größere Menge von Spizef 1,0 g Kurzinfusion angewendet haben, als Sie sollten
Vergiftungsanzeichen wurden bisher nicht beobachtet.
In Einzelfällen können Cephalosporine in sehr hohen Dosen – im Allgemeinen nur bei gleichzeitiger eingeschränkter Nierentätigkeit (Niereninsuffizienz) – zu cerebralen (epileptischen) Krämpfen, zentralnervösen Erregungszuständen und Muskelzuckungen (Myoklonien) führen (siehe Abschnitt 4).
Ein spezifisches Gegenmittel ist nicht bekannt. Im Notfall sind alle erforderlichen intensivmedizinischen Maßnahmen angezeigt. Hohe Serumkonzentrationen können durch Blutwäsche (Hämodialyse) reduziert werden. Bei motorischer Erregung oder Krampfzuständen können Gegenmittel (Antikonvulsiva wie Diazepam oder Phenobarbital, nicht jedoch Diphenylhydantoin) angezeigt sein.
Wenn Sie die Anwendung von Spizef 1,0 g Kurzinfusion vergessen haben
Wenden Sie nicht die doppelte Dosis an, wenn Sie die vorherige Anwendung vergessen haben.
Wenn Sie die Anwendung von Spizef 1,0 g Kurzinfusion abbrechen
Ein vorzeitiger Abbruch der Behandlung mit Spizef 1,0 g Kurzinfusion gefährdet den Behandlungserfolg.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wie alle Arzneimittel kann Spizef 1,0 g Kurzinfusion Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:

Sehr häufig:mehr als 1 Behandelter von 10
Häufig:1 bis 10 Behandelte von 100
Gelegentlich:1 bis 10 Behandelte von 1.000
Selten:1 bis 10 Behandelte von 10.000
Sehr selten:weniger als 1 Behandelter von 10.000
Nicht bekannt:Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar

Mögliche Nebenwirkungen:
Unter der Behandlung mit Spizef 1,0 g Kurzinfusion wurden folgende Nebenwirkungen beobachtet:

Infektionen und parasitäre Erkrankungen:
Selten:pseudomembranöse Kolitis (siehe unten),
Pilzbefall der Schleimhäute mit Rötung und weißlichen
Belägen der Schleimhäute.
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems:
Gelegentlich:Verminderung der Granulozyten (Granulozytopenie), Verminderung der neutrophilen Granulozyten (Neutropenie), Verminderung der Gesamtleukozytenzahl (Leukozytopenie), Vermehrung der eosinophilen Granulozyten im Blut (Eosinophilie), verminderte Zahl der Thrombozyten (Thrombozytopenie), Blutarmut (Anämie), spezielle Form der Blutarmut (hämolytische Anämie).
Selten:gleichzeitige Verminderung der roten und weißen Blutkörperchen und der Thrombozyten (Panzytopenie), hochgradige Verminderung der Granulozyten (Agranulozytose), Lymphknotenvergrößerung.
Erkrankungen des Immunsystems:
Häufig:allergische Reaktionen.
Selten:anaphylaktischer Schock (sehr selten lebensbedrohlich)
(siehe Abschnitt 2).
Stoffwechsel-und Ernährungsstörungen:
Gelegentlich:Appetitlosigkeit.
Erkrankungen des Nervensystems:
Selten:Schwindelgefühl, Taubheitsgefühl, Kopfschmerzen.
Sehr selten:Krampfanfälle (tonisch/klonisch) (siehe Abschnitt 2 und 3).
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums:
Häufig:Atemnot (Dyspnoe).
Selten:Eindringen von Flüssigkeit oder Zellen in das Lungengewebe (pulmonale Infiltration mit Eosinophilie).
allergische Reaktionen der Lunge (interstitielle Pneumonie bzw. Pneumonitis (Lungenentzündung)).
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts (Magen-Darm-Traktes):
Gelegentlich:Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Durchfall.
Selten:Entzündung der Mundschleimhaut (Stomatitis).
Leber- und Gallenerkrankungen:
Selten:Leberentzündung (Hepatitis), cholestatische Gelbsucht, Leberfunktionsstörung (hepatische Dysfunktion).
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes:
Häufig:Hautausschlag, Juckreiz, Urtikaria (Quaddeln), Quincke-Ödem,
Gelegentlich:entzündliche Rötung der Haut (Erythem).
Selten:schwerwiegende Hautreaktionen (Erythema multiforme, z. B. Stevens-Johnson-Syndrom, Lyell-Syndrom).
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen:
Häufig:Gelenkschwellungen.
Selten:Gelenkschmerz (Arthralgie).
Sehr selten:Muskelzuckungen (Myoklonien, siehe Abschnitt 3).
Erkrankungen der Nieren und Harnwege:
Selten:akutes Nierenversagen.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort:
Häufig:Arzneimittelfieber.
Selten:Unwohlsein.
Häufigkeit unbekannt:Nach intravenöser Anwendung sind entzündliche Reizungen
der Venenwand (bis zur Thrombophlebitis) und
Schmerzen an der Injektionsstelle möglich. Bei rascher i.v.-
Injektion können Unverträglichkeitsreaktionen in Form
von Hitzegefühl oder Brechreiz auftreten.
Untersuchungen:
Häufig:Anstieg von Kreatinin und Harnstoff im Serum
Gelegentlich:Anstieg von Bilirubin, Leberenzyme (SGOT, SGPT,
alkalische Phosphatase) im Serum.
Selten:Anstieg von LDH und Gamma-GT.
Coombs-Test.

Folgende Nebenwirkungen können schwerwiegende Folgen haben, wenden Sie Spizef 1,0 g Kurzinfusion nicht weiter an und informieren Sie möglichst umgehend Ihren Arzt:
- bei schweren und anhaltenden Durchfällen ist an eine antibiotika-bedingte Darmerkrankung (pseudomembranöse Kolitis) zu denken, die lebensbedrohlich sein kann. Deshalb ist in diesen Fällen Spizef 1,0 g Kurzinfusion sofort abzusetzen und eine geeignete Therapie (z. B. Vancomycin oral, 4 x 250 mg täglich) einzuleiten. Die Darmbewegung hemmende Arzneimittel dürfen nicht angewendet werden.
- bei zentral ausgelösten Krampfanfällen (besonders bei hohen Dosierungen, siehe Abschnitte 3 und 4). Hier sind die üblichen entsprechenden Notfallmaßnahmen angezeigt (z. B. Atemwege freihalten). Derartige Erscheinungen können mit krampfhemmenden Substanzen wie Diazepam oder Phenobarbital, nicht jedoch mit Diphenylhydantoin, behandelt werden.
Besondere Hinweise:
Jede Anwendung von Antibiotika kann zur Vermehrung von Erregern führen, die gegen das eingesetzte Arzneimittel unempfindlich sind. Auf Zeichen einer möglichen Folgeinfektion mit solchen Erregern ist zu achten (Pilzbefall der Schleimhäute mit Rötung und weißlichen Belägen der Schleimhäute). Folgeinfektionen sind entsprechend zu behandeln.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.

Wie soll es aufbewahrt werden?

WIE IST SPIZEF 1,0 G Kurzinfusion AUFZUBEWAHREN?
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton angegebenen Verfalldatum nicht mehr anwenden.
Aufbewahrungsbedingungen:
Nicht über 25° C lagern. Die Infusionsflasche im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
Hinweis auf Haltbarkeit nach Anbruch oder Zubereitung
Alle Lösungen von Spizef 1,0 g Kurzinfusion sind vor der Anwendung frisch zuzubereiten. Bei der Zubereitung wird das Tragen von Handschuhen empfohlen (siehe Abschnitt 2). Spizef Infusionslösungen dürfen im Kühlschrank höchstens 24 Stunden, bei Raumtemperatur bis zu 6 Stunden aufbewahrt werden, wobei die Sterilität der Lösung gesichert sein muss. Wässrige Lösungen von Spizef 1,0 g Kurzinfusion sind am stabilsten im pH-Bereich von 4–8.
Nach Zugabe eines wässrigen Lösungsmittels zum Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung tritt Gasentwicklung (Kohlendioxid) auf. Eventuell in der fertigen Lösung verbleibende Kohlendioxidbläschen sind bedeutungslos. Nicht schütteln!
Spizef 1,0 g Kurzinfusion zeigt in wässrigen Lösungen eine leicht gelbliche Farbe. Diese Eigenschaft des Wirkstoffes ist ohne Bedeutung für Wirksamkeit und Verträglichkeit. Mischinfusionen von Spizef 1,0 g Kurzinfusion mit anderen Wirkstoffen sind vor der Applikation auf Klarheit zu prüfen. Lösungen mit Trübungen oder Ausfällungen sind nicht anzuwenden.
Mischbarkeit
Cefotiam-Lösung ist, sofern nicht die chemisch-physikalische Verträglichkeit mit anderen Infusionslösungen erwiesen ist, grundsätzlich getrennt von diesen zu verabreichen.
Mischbarkeit mit Infusionslösungen:
Spizef 1,0 g ist mit den folgenden Infusionslösungen bei Raumtemperatur bis zu 6 Stunden kompatibel:
Glucose 5 % Braun (Braun Melsungen)
Ringerlösung DAB7 (Braun Melsungen)
Haemaccel 35 (Behring)
Sterofundin G-5 (Braun Melsungen)
Kochsalz 0,9 % (Braun Melsungen)
Tutofusin BG (Pharmacia)
Rheomacrodex 10 % (Reusch)
Natriumbicarbonatlösung 1,4 % (USP)
Mischbarkeit mit Antibiotikalösungen:
- Metronidazol
Ferner ist Spizef 1,0 g Kurzinfusion mit Metronidazol-Infusionslösung (2 g Spizef/100 ml Metronidazol-Lösung) mischbar. Mischinfusionslösungen von Spizef 1,0 g Kurzinfusion und Metronidazol sind bei Raumtemperatur bis 4 Stunden haltbar.
- Ampicillin
Auch 2 g Ampicillin und 2 g Spizef, gelöst in 50 ml Wasser für Injektionszwecke sind kompatibel. Mischungen von Spizef mit Ampicillin sollten immer frisch hergestellt und unmittelbar, spätestens jedoch nach 2 Stunden appliziert werden.
- Piperacillin
2 g Spizef und 4 g Piperacillin gelöst in 100 ml Wasser für Injektionszwecke sind kompatibel. Mischinfusionslösungen von Spizef 1,0 g und Piperacillin sind bei Raumtemperatur bis 4 Stunden haltbar.
Andere, nicht auf Kompatibilität mit Spizef 1,0 g Kurzinfusion geprüfte Antibiotika, müssen getrennt verabreicht werden.

Weitere Informationen

Was Spizef 1,0 g Kurzinfusion enthält
Der Wirkstoff ist:
Cefotiamdihydrochlorid
Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung
1 Infusionsflasche mit 1,38 g Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung enthält: 1,14 g Cefotiamdihydrochlorid (entsprechend 1,0 g Cefotiam).
Der sonstige Bestandteil ist: wasserfreies Natriumcarbonat.
Wie Spizef 1,0 g Kurzinfusion aussieht und Inhalt der Packung:
weißes bis gelbstichiges Pulver
Spizef 1,0 g Kurzinfusion Infusionsflasche zu 1,38 g Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung
Packungen mit 1 und 10 Infusionsflasche(n)
Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller
Grünenthal GmbH - 52099 Aachen
Telefon: 0241 569 - 1111
Fax: 0241 569 - 1112
E-Mail:
Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt genehmigt im Juli 2008.

Zuletzt aktualisiert am 25.08.2022

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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden

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