Codein

Codein

Grundlagen

Codein ist ein Schmerzmittel und Antitussivum (Hustenstiller) aus der Gruppe der Opioide. Codein ist eine sogenannte "prodrug". Das bedeutet, dass Codein erst im Körper zu seiner wirksamen Form, dem Morphin, umgebaut wird. Es wird zur symptomatischen Behandlung von Husten und zur Schmerzbehandlung eingesetzt. Codein ist rezeptpflichtig.

Codein wird häufig in Form eines Hustensaftes oder als Tropfen verabreicht. Es ist zur Anwendung als Schmerzmittel auch als Kapsel oder Tablette erhältlich, oft in Kombination mit anderen Schmerzmitteln wie Paracetamol.

Medikamente mit Codein

Medikament Wirkstoff(e) Zulassungsinhaber
Tussoret Tag- / Nachtkapseln Codein MaxMedic Pharma GmbH
Tryasol Codein mite Codein Aristo Pharma GmbH
Tryasol Codein forte Codein Aristo Pharma GmbH
Optipect Kodein Forte 21,2 mg/ml Tropfen Codein Apontis Pharma GmbH & Co. KG
Codipertussin Tabletten Codeinum phosph. 50 mg Codein TUSSIN Pharma GmbH

Wirkung

Pharmakodynamik

Codein wirkt schmerzlindernd, narkotisierend und erhöht zudem die Schmerztoleranz. Es ist als Opiat zentral wirksam, indem es an alle 3 Opioidrezeptoren im Gehirn bindet. Diese Rezeptoren sind an der Schmerzweiterleitung im Körper beteiligt. Diese schmerzlindernde Wirkung rührt jedoch hauptsächlich von der Umwandlung zu Morphin in der Leber her. Codein unterdrückt zudem den Hustenreiz und kann die Darmmotilität verlangsamen. 

Pharmakokinetik

Codein wird fast gänzlich über den Gastrointestinaltrakt resorbiert. Die maximale Konzentration wird nach rund 60 Minuten erreicht, wobei die Proteinbindung nur rund 7-25% beträgt.  Nur etwa 5-10% der gegebenen Dosis werden in der Leber zum schmerzlindernden Morphin umgewandelt. Der Rest wird zu unwirksamen Metaboliten abgebaut und über die Nieren ausgeschieden. Die Plasmahalbwertszeit von Codein und seinen Metaboliten beträgt ca. 3 Stunden.

Wechselwirkungen

Codein sollte unter keinen Umständen gemeinsam mit anderen zentral dämpfenden Stoffen wie Antidepressiva, MAO-Hemmern, Neuroleptika, Beruhigungsmitteln oder Alkohol eingenommen werden. Diese können die Wirkung verstärken und unter Umständen zu lebensbedrohlichen Nebenwirkungen führen.

Toxizität

Zeichen einer Überdosierung sind Verwirrung, Verstopfung, flache Atmung, Übelkeit und Erbrechen. Bei schweren Vergiftungen kann es lebensgefährlichen Beschwerden wie Atemstillstand kommen. 

In Tiermodellen hat Codein fruchtschädigenden Eigenschaften gezeigt. Es sollte in der Schwangerschaft daher nur eingenommen werden, wenn der Nutzen das mögliche Risiko eindeutig überwiegt.

Codein kann, wie andere Opiate, zu einer Abhängigkeit führen. Es sollte daher nicht über die vom Arzt vorgeschrieben Einnahmedauer hinaus eingenommen werden. 

Nebenwirkungen

Zu den möglichen unerwünschten Nebenwirkungen gehören allergische Reaktionen, Juckreiz, Hypotonie, Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung, Kopfschmerzen, Schläfrigkeit oder Schlafstörungen und Kurzatmigkeit

Toxikologische Daten

Oral LD50: 427 mg kg-1 (Ratte)

Chemische & physikalische Eigenschaften

ATC Code R05DA04
Summenformel C18H21NO3
Molare Masse (g·mol−1) 299,36
Aggregatzustand fest
Dichte (g·cm−3) 1,32 g
Schmelzpunkt (°C) 154–156
PKS Wert 8.2
CAS-Nummer 76-57-3
PUB-Nummer 5284371
Drugbank ID DB00318

Quellenangaben

Redaktionelle Grundsätze

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Markus Falkenstätter, BSc

Markus Falkenstätter, BSc
Autor

Markus Falkenstätter ist Autor zu pharmazeutischen Themen in der Medizin-Redaktion von Medikamio. Er befindet sich im letzten Semester seines Pharmaziestudiums an der Universität Wien und liebt das wissenschaftliche Arbeiten im Bereich der Naturwissenschaften.

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer
Lektor

Stefanie Lehenauer ist seit 2020 freie Autorin bei Medikamio und studierte Pharmazie an der Universität Wien. Sie arbeitet als Apothekerin in Wien und ihre Leidenschaft sind pflanzliche Arzneimittel und deren Wirkung.

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