Amphotericin B „CHEPLAPHARM“ darf nicht angewendet werden,
- wenn Sie allergisch gegen Amphotericin B oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind, es sei denn, daß nach Meinung des Arztes die Vorteile der Gabe von Amphotericin B die Risiken überwiegen.
- bei schweren Leber- und Nierenfunktionsstörungen
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, Apotheker oder dem medizinischen Fachpersonal, bevor Amphotericin B „CHEPLAPHARM“ bei Ihnen angewendet wird.
Amphotericin B kann die einzig wirksame Behandlung für eine potenziell lebensbedrohliche Pilzinfektion sein. In jedem Fall muss der mögliche lebensrettende Nutzen gegenüber den schwerwiegenden Nebenwirkungen abgewogen werden.
Eine schnelle intravenöse Infusion (über weniger als 1 Stunde) soll vermieden werden, insbesondere bei Patienten mit Niereninsuffizienz, wegen der Gefahr einer Hyperkaliämie (dies ist ein niedriger Kaliumspiegel im Blut) und Arrhythmie (dies sind Herzrhythmusstörungen) (siehe Abschnitt 3).
Vorsicht IST GEBOTEN, um eine versehentliche Überdosierung zu vermeiden, die zu einem Atem- oder Herzstillstand mit potentiell tödlichem Ausgang führen kann.
Produktname und Dosis müssen vor der Anwendung nachgeprüft werden, besonders wenn die verschriebene Dosis 1,5 Milligramm pro Kilogramm überschreitet. Unter keinen Umständen soll die Tagesdosis mehr als 1,5 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht betragen (siehe Abschnitt 3 unter „Dosierung“ und „Wenn eine größere Menge von Amphotericin B „CHEPLAPHARM“ angewendet wurde“).
Während der Behandlung mit Amphotericin B muss die Nierenfunktion regelmäßig überprüft werden. Außerdem sollten Leberfunktion, Serumelektrolyte (dies sind Salze im Blut; besonders Magnesium und Kalium) und das Blutbild in regelmäßigen Abständen überprüft werden, um die Dosis gegebenenfalls anpassen zu können. Das Serumkreatinin sollte 3 Milligramm pro100 Milliliter, der Harnstoffstickstoff 40 Milligramm pro 100 Milliliter nicht übersteigen. Werden erhöhte Spiegel festgestellt, muss Amphotericin B abgesetzt oder die Dosis reduziert werden, bis eine Besserung der Nierenfunktion eingetreten ist.
Obwohl einige Patienten die volle Amphotericin B-Dosis problemlos vertragen, treten besonders zu Beginn der Therapie bei den meisten schon Unverträglichkeitsreaktionen im vorgesehenen Dosierungsbereich auf. Die Verträglichkeit kann durch die Gabe von Acetylsalicylsäure, Fieber senkenden Mitteln (auch bezeichnet als Antipyretika; z. B. Paracetamol), Mitteln gegen allergische Reaktionen (auch bezeichnet als Antihistaminika) oder Mitteln gegen Erbrechen (auch bezeichnet als Antiemetika) verbessert werden. Pethidin wurde manchen Patienten verabreicht, um die Dauer bzw. Intensität von Amphotericin B-bedingtem Schüttelfrost und Fieber zu senken.
Eine Amphotericin B-Infusionsbehandlung an jedem zweitem Tag kann die Häufigkeit von Appetitlosigkeit und Venenentzündung verringern. Die Verabreichung von Corticosteroiden in kleinen Dosen vor oder während der Amphotericin B-Infusion kann fieberhafte Reaktionen vermindern. Dosierung und Dauer der Corticosteroid-Therapie sollten jedoch wegen möglicher Wechselwirkungen so gering wie möglich sein (siehe Abschnitt Anwendung von Amphotericin B „CHEPLAPHARM“ zusammen mit anderen Arzneimitteln). Heparin (ein Mittel zur Blutverdünnung; 1.000 Units pro Infusion), Wechsel der Injektionsstelle und die Benutzung möglichst kleiner Verweilkanülen können die Häufigkeit einer Venenentzündung (auch bezeichnet als Thrombophlebitis) verringern.
Berichte von neurologischen Nebenwirkungen wie zum Beispiel Arachnoiditis (eine Entzündung der arachnoiden Membran), Myelopathie (dies ist eine gewisse Schädigung des Rückenmarks), Parese (bezeichnet eine eingeschränkte Lähmung) und Paralyse (dies ist eine vollständige Lähmung) wurden mit der Verabreichung von Amphotericin B in den Liquorraum des Rückenmarks (intrathekal) in Verbindung gebracht.
Abhängig von der Schwere der Nebenwirkungen muss unter Umständen die Medikation ganz oder vorübergehend abgesetzt werden. Die Gabe von Salizylaten und/oder Antihistaminika bzw. Corticosteroiden in geringen Dosen kann zu einem Nachlassen der Nebenwirkungen führen.
Bei Patienten, die vor der Behandlung mit Amphotericin B eine Ganzkörperbestrahlung erhalten hatten, wurde über Einzelfälle von Veränderungen in der Markschicht im Gehirn (dies wird als Leukoenzephalopathie bezeichnet) berichtet.
Verminderung der Nierenschädlichkeit durch Salzzufuhr
Tierversuche und klinische Untersuchungen zeigen, dass eine Salzzufuhr die Nierenschädlichkeit (Toxizität) von Amphotericin B vermindern oder völlig verhindern kann. Diese erfolgt durch zusätzliche Zufuhr von 150-200 Millimol Kochsalzlösung pro Tag bei nierengesunden Patienten, z. B. in Form einer getrennten Infusion von 1 Liter 0,9%iger Kochsalzlösung.
Kinder
Ausreichende klinische Untersuchungen zur Sicherheit und Wirksamkeit der Behandlung mit Amphotericin B bei Kindern liegen nicht vor.
Anwendung von Amphotericin B „CHEPLAPHARM“ zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker wenn Sie andere Arzneimittel anwenden, kürzlich andere Arzneimittel angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel anzuwenden.
Dies ist insbesondere wichtig, da die gleichzeitige Behandlung mit folgenden Arzneimitteln Wechselwirkungen mit Amphotericin B verursachen kann:
- Nierenschädigende Substanzen wie Cisplatin (dies ist ein Antitumormittel), Pentamidin (ein Mittel gegen Infektionen durch Einzeller), Vancomycin (ein Antibiotikum), Aminoglycoside (dies sind Antibiotika) und Ciclosporin (ein Mittel zur Unterdrückung des Immunsystems) sollen nur mit großer Vorsicht gleichzeitig verabreicht werden, da die Gefahr von Nierenschädigungen erhöht werden kann.
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Eine klinisch relevante Wirkungsverstärkung (bezeichnet als Synergismus) besteht bei der Kombination mit Flucytosin (ein Mittel gegen Pilzinfektionen). Bei gleichzeitiger Therapie mit Flucytosin kann dessen Konzentration im Blut durch eine langsamere Ausscheidung erhöht werden.
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Die Wirkung bzw. Schädlichkeit (Toxizität) von einigen Wirkstoffen wie z. B. Digitalisglycosiden (Mittel gegen Herzschwäche), Skelettmuskelrelaxantien (Mittel zur Muskelentspannung) und Antiarrhythmika (Mittel gegen Herzrhythmusstörungen) kann durch Amphotericin B verursachten
Kaliummangel im Blut verstärkt werden.
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Corticosteroide (dies sind natürliche oder künstliche Hormone der Nebennierenrinde) und ACTH (ein körpereigenes Hormon) können den durch Amphotericin B ausgelösten Kaliummangel im Blut verstärken. Gleichzeitige Gabe von Corticosteroiden sollte in niedriger Dosierung nur erfolgen, wenn sie zur Behandlung der Nebenwirkungen dient.
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Mittel gegen Tumorerkrankungen (auch bezeichnet als antineoplastische Substanzen, z. B. Stickstofflost) können die Gefahr von Nierenschädigungen, Krämpfen der Bronchialmuskeln
(Bronchospasmus) und Blutdruckabfall (Hypotonie) erhöhen und sollten deshalb nur mit äußerster Vorsicht verabreicht werden.
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Die gleichzeitige Therapie mit Diuretika (Mittel zur Entwässerung, z.B. bei Bluthochdruck) kann die Wahrscheinlichkeit des Auftretens einer Nierenschädigung erhöhen und die hypokaliämische Wirkung (dies ist ein Kaliummangel im Blut) verstärken.
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Foscarnet und Ganciclovir (Mittel gegen schwere Virusinfektionen) können die Nebenwirkungen auf das Blutbild (dies ist eine verminderte Zahl der weißen Blutzellen oder der Blutplättchen) und die Nieren verstärken.
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Wenn während oder kurz vor der Infusion von Amphotericin B eine Transfusion von weißen Blutzellen (auch bezeichnet als Leukozyten) erfolgte, wurden in einigen Fällen akute
Lungenreaktionen beobachtet, deshalb sollen die Infusionen in möglichst großem Abstand erfolgen und die Lungenfunktion überprüft werden.
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal um Rat.
Schwangerschaft
Es liegen keine hinreichenden Daten für die Verwendung von Amphotericin B bei Schwangeren vor.
Amphotericin B passiert die Plazenta.
Da die Sicherheit der Anwendung in der Schwangerschaft nicht bekannt ist, soll die Amphotericin B- Behandlung nur mit größter Vorsicht und unter strenger Nutzen-/Risikoabwägung erfolgen.
Stillzeit
Stillenden Frauen wird empfohlen, abzustillen, da nicht bekannt ist, ob Amphotericin B, der Wirkstoff dieses Arzneimittels, in die Muttermilch übergeht.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt. Auf Grund des Nebenwirkungsprofils (siehe Abschnitt 4) muss jedoch von dem Führen von Fahrzeugen und Bedienen von Maschinen abgeraten werden.
Amphotericin B „CHEPLAPHARM“ enthält Natrium,
aber weniger als 1 Millimol (23 mg) Natrium pro Durchstechflasche, d.h. es ist nahezu „natriumfrei“.