Antabus darf nicht eingenommen werden,
- wenn Sie allergisch gegen Disulfiram oder andere Thiuramverbindungen oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind. Manche Gummiverbindungen enthalten Thiuram; wenn Sie nach Kontakt mit Gummiprodukten an juckenden oder nicht juckenden Hautausschlägen leiden, teilen Sie das bitte Ihrem Arzt mit.
- wenn Sie an einer Überempfindlichkeit gegen Nickel leiden (Nickel-Allergie), da hier ein erhöhtes Risiko für das Entstehen von Leberentzündungen besteht.
- bei erniedrigtem Serum-Albumin und einem Serum Bilirubin-Wert von > 25 mmol/l.
- wenn Sie an Herz- und Gefäßerkrankungen wie Angina pectoris, Herzmuskelerkrankungen, Herzrhythmusstörungen, schweren Kreislaufstörungen mit besonders niedrigen Blutdruck, Bluthochdruck, Zuckerkrankheit, schweren Leber- und Nierenfunktionsstörungen, Schilddrüsenerkrankungen, schweren Erkrankungen der Lungen und Atemwege, Epilepsie, organischen und nicht organischen Hirnerkrankungen (Psychosen) leiden.
- bei schwerwiegender Persönlichkeitsstörung.
- bei Alkoholkonsum (Während und bis zu 14 Tage nach dem Ende der Behandlung darf kein Alkohol konsumiert werden).
- bei akuter Alkoholvergiftung, oder wenn sich noch Reste von Alkohol im Blut befinden.
- bei Kindern und Jugendlichen (unter 18 Jahren).
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Antabus einnehmen,
- wenn Sie an Erkrankungen leiden, bei denen eine Antabus-Alkohol-Unverträglichkeitsreaktion mit einem besonderen Gesundheitsrisiko verbunden ist wie z. B. Blutdruckregulationsstörungen, leichtere Lungen-, Leber- und Nierenerkrankungen und Krankheiten, die zu Atemnot und Störung der Atmung führen können.
Eine Behandlung mit Disulfiram erfordert in jedem Fall Ihre grundsätzliche Bereitschaft, auf Alkohol völlig zu verzichten.
Bedenken Sie bitte, dass schon kleinste Mengen Alkohol, auch in Form von alkoholhältigen Medikamenten, Husten- und Vitaminsäften, Tonika und Nahrungsmitteln, unerwünschte Reaktionen bewirken können.
Die Intensität der auftretenden Nebenwirkungen lassen sich im Einzelfall nicht vorhersagen. Bei besonders empfindlichen Personen können schon geringe Mengen Alkohol zu schweren Nebenwirkungen führen.
Übliche Krankheitszeichen bei einer Antabus-Alkohol-Unverträglichkeitsreaktion sind:
Gesichts- und Körperrötung, Hitzegefühl, pulsierende Kopf- und Nackenschmerzen, Schweißausbruch und Übelkeit, Erbrechen, Brustschmerzen, Herzklopfen, Beschleunigung der Herztätigkeit, Herzrhythmusstörungen, Atemnot, Schwindel, Verwirrung.
In schweren Fällen kann es zu starkem Blutdruckabfall mit Herz-Kreislaufkollaps, zu Atembeschwerden, Krampfanfällen, Bewusstlosigkeit und in Einzelfällen (meist nach massiven Alkoholmissbrauch und hoher Disulfiramdosis) zu akutem Herzversagen oder Herzinfarkt mit Todesfolge kommen.
Beachten Sie bitte, dass die Wirkung einer einzigen Disulfiramdosis innerhalb von 5 bis 15 Minuten auftritt und bis zu mehreren Stunden anhalten kann; ernste Unverträglichkeitsreaktionen auf Alkohol können sogar noch bis zu 14 Tagen nach Einnahme der letzten Tablette auftreten.
Das Einhalten einer absoluten Abstinenz ist daher unbedingt notwendig – die Folgen eines Alkoholgenusses sind für Sie nicht vorhersehbar! Die Tabletten dürfen niemals, unter keinen Umständen, an andere Patienten weitergegeben werden.
Um jedes Risiko zu vermeiden, beginnen Sie eine Therapie nur unter strenger Kontrolle Ihres Arztes nach genauer körperlicher Untersuchung und mehrtägiger Abstinenz.
Beim ersten Auftreten von Haut- bzw. Schleimhautveränderungen, möglicherweise mit Gelbverfärbung, informieren Sie sofort einen Arzt!
Wenn sich Zeichen einer Leberentzündung entwickeln (Appetitlosigkeit, Müdigkeit, Unwohlsein, Erbrechen, Fieber, Juckreiz, Gelbsucht, dunkel gefärbter Urin, dünner Stuhl), muss die Einnahme von Disulfiram beendet und die Leberfunktion kontrolliert werden. Bei Auftreten der genannten Beschwerden muss sofort ein Arzt informiert werden.
Wenn Sie Antabus längere Zeit oder hochdosiert anwenden müssen, sollen Sie Ihre Leber- und Nierenfunktionen und Ihr Blutbild vom Arzt kontrollieren lassen. Halten Sie diese Kontrolltermine in Ihrem Interesse genau ein.
Einnahme von Antabus zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Antabus kann die Wirkungen und Nebenwirkungen von verschiedenen Arzneimitteln verstärken; dazu gehören bestimmte Schlaf- und Beruhigungsmittel (Benzodiazepine), Medikamente gegen Epilepsie (Phenytoin), angstlösende und stimmungsaufhellende Medikamente (Benzodiazepine, Clomipramin), viele Arzneimittel gegen seelische Erkrankungen wie z. B. Pimozid, Tuberkulosemedikamente wie Rifampicin und Isoniazid und Medikamente zur Hemmung der Blutgerinnung, Medikamente gegen bestimmte Infektionen (Metronidazol), Medikamente gegen Atemwegserkrankungen (Theophyllin).
Manche Medikamente verstärken die Krankheitszeichen einer Antabus-Alkohol- Unverträglichkeitsreaktion; dazu gehören z. B. Cyanamid (Colme Tropfen), Metronidazol, trizyklische Antidepressiva, MAO-Hemmer, Chlorpromazin, Phenothiazinverbindungen oder Medikamente mit blutdrucksenkenden Eigenschaften (Vasodilatantien, Alpha- und Beta-Rezeptorenblocker).
Antihistaminika und Diazepam verringern die Krankheitszeichen einer Antabus-Alkohol- Unverträglichkeitsreaktion.
Antabus soll mit aldehydhältigen Medikamenten wie Paraldehyd oder Chloralabkömmlingen nicht verabreicht werden.
Die Aufnahme von Disulfiram kann bei gleichzeitiger Einnahme gewisser Antazida (Arzneimittel zur Neutralisierung der Magensäure) oder von hoch dosierten Eisensalzen abnehmen.
Einnahme von Antabus zusammen mit Nahrungsmitteln, Getränken und Alkohol
Die gleichzeitige Aufnahme von Alkohol und die Einnahme von Antabus sind unbedingt zu vermeiden!
Während und bis zu 14 Tage nach dem Ende der Behandlung darf kein Alkohol konsumiert werden.
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Die Anwendung von Antabus – lösliche Tabletten während der Schwangerschaft wird nicht empfohlen.
Disulfiram tritt in die Muttermilch über. Das Stillen soll während der Behandlung mit Antabus – lösliche Tabletten unterbrochen werden.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Achtung: Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit und Verkehrstüchtigkeit beeinträchtigen.
Die Behandlung mit Antabus kann – vor allem zu Behandlungsbeginn – zu Müdigkeit und Schläfrigkeit führen und behindert stark die Reaktionsfähigkeit! Wenn Sie an diesen Nebenwirkungen leiden, dürfen Sie keine Fahrzeuge lenken und keine Werkzeuge oder Maschinen bedienen.