Jodthyrox - Tabletten

Jodthyrox - Tabletten
ZulassungslandAT
ZulassungsinhaberMerck Gesellschaft mbH
Zulassungsdatum23.08.1991
ATC CodeH03AA
AbgabestatusAbgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
VerschreibungsstatusArzneimittel zur wiederholten Abgabe gegen aerztliche Verschreibung
Pharmakologische GruppeSchilddrüsenpräparate

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

Das in Jodthyrox enthaltene Schilddrüsenhormon Levothyroxin ist dem natürlich gebildeten Hormon völlig gleich. Die Wirkung der Schilddrüsenhormone auf die Körperzellen beruht auf einem gesteigerten Eiweißaufbau, sie betrifft daher Zellreifung und -wachstum, Steigerung des Energieumsatzes, Regelung der Körpertemperatur und Beschleunigung der Stoffwechselvorgänge.

Jodthyrox ist ein Arzneimittel zur Behandlung des durch Iodmangel bedingten Kropfes (euthyreote Struma) sowie zur Verhütung oder Behandlung einer erneuten Kropfbildung nach teilweiser oder totaler Entfernung der Schilddrüse wegen eines Iodmangelkropfes.

Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Jodthyrox darf nicht eingenommen werden,

  • wenn Sie allergisch gegen Levothyroxin-Natrium, Kaliumiodid oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
  • wenn bei Ihnen autonome Bezirke bzw. Adenome der Schilddrüse, Knotenkropf, oder Schilddrüsenüberfunktion jeglicher Genese vorliegen.
  • wenn Sie an einer Nebennierenunterfunktion (Nebenniereninsuffizienz) leiden und keine angemessene Behandlung dafür erhalten.
  • wenn Sie an frischem Herzinfarkt, Angina pectoris (Beklemmungsgefühl in der Brust wegen unzureichender Sauerstoffversorgung des Herzmuskels), Entzündung der Herzmuskelschicht oder aller Schichten der Herzwand (Myo-, Pancarditis), tachykarder Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz) oder Herzrhythmusstörungen leiden.
  • bei Iodallergie.
  • bei bestimmten entzündlichen, ekzemartigen Hautreaktionen.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Jodhtyrox einnehmen.

Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Jodthyrox ist erforderlich,

  • wenn bei Ihnen eine der folgenden Krankheiten vorliegt: Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz), Angina pectoris, Arterienverkalkung (Arteriosklerose), Bluthochdruck, Hypophysen- (Hirnanhangdrüsen-) bzw. Nebennierenrindenschwäche; Erkrankung, bei der die Schilddrüse unkontrolliert Schilddrüsenhormon bildet (Schilddrüsenautonomie). Diese Erkrankungen sind vor Beginn einer Schilddrüsenhormontherapie auszuschließen bzw. zu behandeln.
  • wenn bei Ihnen eine Koronarinsuffizienz (Mangeldurchblutung der Herzkranzgefäße), Herzschwäche (Herzinsuffizienz) oder Herzrhythmusstörungen der schnellen Art besteht. Dann ist auch eine leichtere durch Levothyroxin/Liothyronin bedingte Schilddrüsenüberfunktion unbedingt zu vermeiden.
  • wenn bei Ihnen eine durch eine Erkrankung der Hirnanhangdrüse verursachte Schilddrüsenunterfunktion (sekundäre Hypothyreose) besteht. In diesem Fall muss vor Einleitung einer Schilddrüsenhormontherapie die Ursache abgeklärt werden, und falls erforderlich bei gleichzeitigem Vorliegen einer Nebennierenrindenunterfunktion eine entsprechende Therapie eingeleitet werden.
  • wenn Sie an Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) leiden oder mit blutgerinnungshemmenden Arzneimitteln behandelt werden. Insbesondere zu Behandlungsbeginn mit Jodthyrox sind die Blutzuckerspiegel bzw. Blutgerinnungswerte regelmäßig zu kontrollieren und gegebenenfalls die Dosierung des Antidiabetikums bzw. des blutgerinnungshemmenden Arzneimittels entsprechend anzupassen
  • wenn Sie die Einnahme von Orlistat beginnen oder beenden, oder die Behandlung mit
    Orlistat ändern (Arzneimittel zur Behandlung von Übergewicht; in diesem Fall kann eine engmaschigere Überwachung und gegebenenfalls eine Anpassung der Dosis erforderlich werden).
  • wenn Sie Anzeichen einer psychotischen Störung bei sich beobachten (in diesem Fall kann eine engmaschigere Überwachung und gegebenenfalls eine Anpassung der Dosis erforderlich werden).

Bei Frauen nach der Menopause mit einer Schilddrüsenunterfunktion, bei denen ein erhöhtes Risiko für eine verminderte Knochendichte (Osteoporose) besteht, soll die Schilddrüsenfunktion engmaschig kontrolliert werden, um überhöhte Blutspiegel zu vermeiden.

Eine Sättigung der Schilddrüse mit Iod kann die optimale Aufnahme von Radioiod zur Diagnostik oder Therapie verhindern. Es wird empfohlen, eine Iodidgabe vor solchen Maßnahmen zu vermeiden.

Der Blutdruck wird regelmäßig überwacht, wenn eine Behandlung mit Levothyroxin bei Frühgeborenen mit einem sehr niedrigen Geburtsgewicht begonnen wird, da es zu einem schnellen Blutdruckabfall (Kreislaufkollaps) kommen kann.

Ein Schilddrüsenungleichgewicht kann auftreten, wenn Sie Ihre Medikation auf ein anderes Levothyroxin-haltiges Produkt umstellen müssen. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie Fragen zu Ihrer Medikation haben. Während der Übergangsphase ist eine genaue Überwachung (klinisch und biologisch) erforderlich. Sie sollen Ihren Arzt informieren, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, da dies darauf hindeuten kann, dass Ihre Dosis nach oben oder unten angepasst werden muss.

Schilddrüsenhormone dürfen nicht zur Gewichtsabnahme angewendet werden. Die Einnahme von Schilddrüsenhormonen führt nicht zu einer Reduktion Ihres Gewichtes, wenn bei Ihnen eine normale Schilddrüsenfunktion vorliegt. Schwere und sogar lebensbedrohliche Nebenwirkungen können auftreten, wenn Sie die Dosierung ohne Anweisung Ihres Arztes steigern.

Hohe Dosen von Schilddrüsenhormonen dürfen nicht zusammen mit bestimmten Arzneimitteln zur Gewichtsreduktion, wie z. B. Amfepramon, Cathin und Phenylpropanolamin, eingenommen werden, da das Risiko für schwere oder sogar lebensbedrohliche Nebenwirkungen zunehmen könnte.

Einnahme von Jodthyrox zusammen mit anderen Arzneimitteln

Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.

Jodthyrox und einige andere Arzneimittel können sich in ihrer Wirkung gegenseitig beeinflussen.

Wie wird es angewendet?

Nehmen Sie Jodthyrox immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.

Dosierung:

Die nachstehenden Angaben können nur als Richtlinie dienen. Die Einnahmemenge von Jodthyrox wird vom Arzt für jeden Patienten einzeln festgelegt. Die Anwendung erfolgt für einige Monate bis lebenslang.

Anfangsdosis:

1/2 Tablette täglich. Über die Erhöhung der Anfangsdosis auf die Erhaltungsdosis entscheidet der Arzt.

Erhaltungsdosis:

Erwachsene und Jugendliche: 1 Tablette täglich.

Während der Schwangerschaft: 1 - 1 1/2 Tabletten täglich.

Bei älteren Menschen ist der Bedarf an Schilddrüsenhormonen niedriger als bei jüngeren Erwachsenen. Der Arzt wird die Dosierung daher entsprechend anpassen.

Für Kinder unter 10 Jahren liegen keine speziellen Daten vor, daher ist eine spezielle Dosierempfehlung nicht möglich.

Art der Anwendung:

Die Tabletten sollten als einmalige Tagesdosis auf nüchternen Magen 1/2 Stunde vor dem Frühstück mit Flüssigkeit eingenommen werden.

Wenn Sie eine größere Menge von Jodthyrox eingenommen haben, als Sie sollten,

können bei Überdosierung die typischen Erscheinungen einer ausgeprägten Stoffwechselstörung auftreten: Herzklopfen, Herzrhythmusstörungen, Schwitzen, Gewichtsabnahme, Fingerzittern, innere Unruhe, Schlaflosigkeit, Angstzustände, Durchfall. Vereinzelt wurden im Fall einer Überdosierung auch Anfälle beobachtet. Bei Patienten mit langjährigem Levothyroxin-Abusus sind mehrere Fälle eines plötzlichen Herztodes beschrieben worden.

Krampfanfälle oder eine Zunahme der Anfallshäufigkeit bei Patienten mit Epilepsie können bei Überdosierung oder Überschreiten der individuellen Dosistoleranz auftreten.

Bei Patienten mit einem Risiko für psychotische Störungen können Symptome einer akuten Psychose auftreten.

Wenden Sie sich bitte umgehend an Ihren Arzt, er wird über evtl. erforderliche Maßnahmen entscheiden.

Wenn Sie die Einnahme von Jodthyrox vergessen haben

Sollten Sie einmal zu wenig Tabletten genommen oder eine Einnahme einmal vergessen haben, holen Sie die versäumte Dosis nicht nach, sondern verbleiben Sie im festgelegten Rhythmus.

Wenn Sie die Einnahme von Jodthyrox abbrechen

Für den Behandlungserfolg ist die regelmäßige Einnahme von Jodthyrox in der vorgeschriebenen Dosierung erforderlich. Bei Unterbrechung oder vorzeitiger Beendigung der Behandlung kann es daher zum Wiederauftreten von Krankheitssymptomen kommen. Unterbrechen oder beenden Sie die Behandlung daher nicht ohne Rücksprache mit Ihrem Arzt!

Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.

Wird im Einzelfall die Dosisstärke nicht vertragen oder liegt eine Überdosierung vor, so können, besonders bei zu schneller Dosissteigerung zu Beginn der Behandlung, Symptome auftreten, wie sie auch bei einer Überfunktion der Schilddrüse vorkommen, z.B. Steigerung der Herzfrequenz, Herzklopfen, Herzrhythmusstörungen, pektanginöse Zustände (Schmerzen hinter dem Brustbein), Kopfschmerzen, Muskelschwäche und Krämpfe, Hitzegefühl, Fieber, Erbrechen, Menstruationsstörungen, Pseudotumor cerebri (eine Scheingeschwulst des Gehirns), Zittern, innere Unruhe, Schlaflosigkeit, übermäßiges Schwitzen, Gewichtsabnahme, Durchfall. In diesem Fall wenden Sie sich bitte ehebaldigst an Ihren behandelnden Arzt.

Die Einnahme von Jodthyrox kann zu Fieber, Angioödem (Gesichts- und Rachenschwellungen), Hautausschlag, Nesselsucht (Urtikatria) und Rötung, Jucken und Brennen in den Augen, Reizhusten, Durchfall oder Kopfschmerzen führen. Informieren Sie bei Auftreten dieser Symptome bitte Ihren Arzt, der über die weitere Vorgehensweise entscheiden wird.

Die Entwicklung von Schilddrüsenantikörpern durch Jodid-Einnahme ist bei Personen, welche eine Veranlagung zu einer Schilddrüsenautoimmunerkrankung zeigen, möglich.

Meldung von Nebenwirkungen

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.

Sie können Nebenwirkungen auch direkt über das nationale Meldesystem anzeigen:

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

Traisengasse 5

AT-1200 Wien

Fax: + 43 (0) 50 555 36207

Website: http://www.basg.gv.at/

Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.

Wie soll es aufbewahrt werden?

Nicht über 25°C lagern. Blister im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.

Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem Blister und dem Umkarton nach „Verw. bis“ angegebenen Verfalldatum nicht mehr anwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.

Entsorgen Sie Arzneimittel nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall. Fragen Sie Ihren Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen damit zum Schutz der Umwelt bei.

Weitere Informationen

Was Jodthyrox enthält

Die Wirkstoffe sind: Levothyroxin-Natrium und Kaliumiodid. 1 Tablette enthält 100 µg Levothyroxin-Natrium und 131 µg Kaliumiodid, entsprechend 100 µg Iod.

Die sonstigen Bestandteile sind mikrokristalline Cellulose, Gelatine, Croscarmellose-Natrium, Magnesiumstearat.

Wie Jodthyrox aussieht und Inhalt der Packung

Fast weiße, runde Tabletten mit beidseitiger Bruchkerbe und Prägung EM45. Die Tabletten können in gleiche Dosen geteilt werden. Jodthyrox ist in Blisterpackungen aus transparenter Polypropylen-Folie oder Polyvinylchlorid-Folie und heißsiegellackfähiger Aluminium-Folie mit 30 und 100 Tabletten erhältlich.

Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller

Pharmazeutischer Unternehmer: Merck GmbH, Wien

Hersteller: Merck Healthcare KGaA, Darmstadt, Deutschland

Z.Nr.: 1-19423

Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im Dezember 2021.

Zuletzt aktualisiert am 26.07.2023

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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden

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