Sterofundin darf nicht angewendet werden,
wenn folgende Zustände bei Ihnen vorliegen:
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Überwässerung (Hyperhydratation)
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Flüssigkeitsmangel bei gleichzeitig erhöhter Konzentration des Blutplasmas
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erhöhte Spiegel von Kalium, Natrium und Calcium im Blut
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Untersäuerung des Blutes (Alkaliüberschuss, Alkalose)
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hochgradige Übersäuerung
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überhöhter Milchsäurespiegel (Laktatspiegel) im Blut bzw. stark eingeschränkte Laktatverwer- tung
Ganz allgemein dürfen Sie keine Infusionen erhalten, wenn folgende Zustände bei Ihnen vorliegen:
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hochgradige Einschränkung der Nierenfunktion (keine oder sehr geringen Urinausscheidung), falls Sie keine Ersatztherapie wie Hämodialyse, Peritonealdialyse oder Hämofiltration erhalten.
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schwerer Bluthochdruck
Sterofundin Infusionslösung
B.Braun Austria GmbH
Mai 2014
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hochgradige Herzschwäche
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Flüssigkeitsansammlung im Körper mit Gewebeschwellung (Ödeme)
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Sterofundin ist erforderlich, wenn folgendes bei Ihnen vorliegt:
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leichte bis mittelgradige Herzschwäche (Herzinsuffizienz)
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Bluthochdruck (Hypertonie)
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erhöhter Spiegel von Chlorid im Blut
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schwangerschaftsbedingte Krankheitszustände mit Bluthochdruck, Krämpfen und Flüssigkeitsan- sammlungen im Gewebe (Eklampsie)
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Erkrankungen, die zu einer Verminderung der Natriumausscheidung führen, z. B. bestimmte hor- monelle Störungen, leicht bis mittelgradig eingeschränkte Nierenfunktion
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Erkrankungen, die mit einer Erhöhung des Kaliumspiegels im Blut einhergehen wie spezielle Er- krankungen der Nieren oder der Nebennieren
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akuter Flüssigkeitsmangel
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eine schwere Verbrennung
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gleichzeitige Behandlung mit Arzneimitteln, die die Flüssigkeits- und Natriumausscheidung ver- mindern (siehe Abschnitt: „Bei Anwendung von Sterofundin mit anderen Arzneimitteln“)
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gleichzeitige Behandlung mit Arzneimitteln, die zu einer Erhöhung des Kaliumspiegels im Blut führen (siehe Abschnitt: „Bei Anwendung von Sterofundin mit anderen Arzneimitteln“)
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gleichzeitige Behandlung mit digitalishaltigen herzstärkenden Arzneimitteln; diese erfordert eine sehr sorgfältige und engmaschige Überwachung des Blut-Calcium-Spiegels, siehe auch Ab- schnitt: „Bei Anwendung von Sterofundin mit anderen Arzneimitteln“
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Sarkoidose
Kontrollen der Serumelektrolytspiegel, des Säure-Basen-Status und der Wasserbilanz sind erforder- lich.
Anwendung von Sterofundin zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürz- lich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel ein- zunehmen/ anzuwenden.
Es ist besonders wichtig, dass Ihr Arzt darüber Bescheid weiß, ob Sie folgende Mittel einnehmen, an- wenden oder erhalten:
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Arzneimittel, die bewirken, dass Ihr Körper Natrium und Wasser speichert – zum Beispiel
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Steroidhormone oder
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Carbenoxolon
Wenn diese Mittel zusammen mit Sterofundin angewendet werden, können Ihr Körperwasser und der Natriumspiegel im Blut ansteigen, was zu Schwellungen und erhöhtem Blutdruck führt.
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Arzneimittel, die den Kaliumspiegel in Ihrem Blut beeinflussen – zum Beispiel
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Suxamethonium
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einige Diuretika (Arzneimittel, die den Harnfluss steigern), die Ihre Kaliumausscheidung reduzieren, z.B. Amilorid, Spironolacton, Triamteren
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bestimmte blutdrucksenkende Mittel (sog. ACE-Hemmer und Angiotensin-II-Rezeptor- Blocker)
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Tacrolimus, Ciclosporin (Arzneimittel, die z.B. bei transplantierten Organen eingesetzt
werden, um die Abstoßungsreaktion zu unterdrücken)
Wenn diese Mittel zusammen mit Sterofundin angewendet werden, könnte der Kaliumspiegel in Ihrem Blut ansteigen und dadurch Ihre Herzfunktion negativ beeinflusst werden. Dies geschieht eher, wenn Ihre Nierenfunktion beeinträchtigt ist.
Sterofundin Infusionslösung
B.Braun Austria GmbH
Mai 2014
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Digitalishaltige herzstärkende Mittel
Diese Mittel wirken stärker, wenn der Calciumspiegel im Blut ansteigt; es können Nebenwirkun- gen wie unregelmäßiger Herzschlag auftreten. Daher wird die Dosis dieser Mittel von Ihrem Arzt neu angepasst werden müssen. Gegebenenfalls muss auch die Infusion von Sterofundin unterbro- chen werden.
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Vitamin D und thiazidhaltige Diuretika: diese können einen Anstieg des Calciumspiegels im Blut bewirken.
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Im Zusammenhang mit Laktat ist zu beachten:
Sauer reagierende Arzneimittel wie Salicylate, Barbiturate und Lithium werden bei einer Alkali- sierung des Urins schneller ausgeschieden, was zu einer Verkürzung oder Abschwächung ihrer Wirkung führen kann.
Basisch reagierende Arzneimittel wie Ephedrin, Pseudoephedrin und Stimulantien wie Dexa- mphetamin-sulfat, Phenfluramin hydrochlorid werden bei einer Alkalisierung des Urins langsa- mer ausgeschieden, was zu einer Verlängerung oder Verstärkung ihrer Wirkung führen kann.
Ihr Arzt wird in diesen Fällen sorgfältig darauf achten, dass die Infusion, die Sie erhalten, richtig do- siert ist.
Schwangerschaft und Stillzeit
Fragen Sie vor der Einnahme bzw. Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Sterofundin kann während der Schwangerschaft und Stillzeit gegeben werden.
Dieses Arzneimittel wird bei der so genannten Schwangerschaftsvergiftung (einer speziellen Kompli- kation, die während der Schwangerschaft auftreten kann) mit Vorsicht angewendet.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Sterofundin hat keinen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Ma- schinen.
Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Falls in einer Notsituation die Anwendung über eine Druckinfusion erfolgen soll, ist unbedingt darauf zu achten, dass Behältnis und Infusionssystem vor Anlegen der Infusion vollständig entlüftet werden.
Sterofundin Infusionslösung
B.Braun Austria GmbH
Mai 2014