Ringer-Lactat nach Hartmann Medipharm wird Ihnen von einem Arzt oder dem medizinischen Fachpersonal verabreicht. Ihr Arzt entscheidet wie viel Sie benötigen und wann es verabreicht wird. Dies hängt von Ihrem Alter, Gewicht, Zustand sowie dem Grund für die Anwendung ab.
Die Dosierung kann auch von einer eventuellen Begleittherapie abhängen.
Ringer-Lactat nach Hartmann Medipharm Infusionslösung wird normalerweise über einen Kunststoffschlauch und eine damit verbundene Nadel (Kanüle) in eine Vene verabreicht (zur intravenösen Anwendung).
Kinder und Jugendliche
Ringer-Lactat nach Hartmann Medipharm Infusionslösung kann bei Säuglingen, Kleinkindern, Kindern und Jugendlichen angewendet werden.
Wenn Sie eine größere Menge von Ringer-Lactat nach Hartmann Medipharm verabreicht bekommen haben, als Sie sollten
Falls Ihnen Ringer-Lactat nach Hartmann Medipharm in zu großer Menge (Überinfusion) oder zu schnell verabreicht wurde, können aufgrund einer übermäßigen Verabreichung von Natrium, Kalium, Calcium, Chlorid und Lactat möglicherweise folgende Beschwerden auftreten:
Wasser- und/oder Natriumüberschuss mit Bildung von Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe (Ödeme) und Schwellung. In diesem Fall könnte eine Dialyse („Blutwäsche“) notwendig sein.
Die übermäßige Verabreichung kann, insbesondere bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion, zu erhöhten Kaliumspiegeln im Blut (Hyperkaliämie) führen.
Bitte sprechen Sie unbedingt mit Ihrem Arzt, wenn Sie denken, dass eine der oben genannten Beschwerden auf Sie zutrifft.
Andererseits kann besonders bei eingeschränkter Nierenfunktion die übermäßige Zufuhr von Natrium- Lactat zu einem erhöhten Gehalt an Kalium im Blut (Hyperkaliämie) und zu einer stoffwechselbedingten Übersäuerung des Blutes und des Körpers (metabolische Azidose) führen.
Übermäßige Verabreichung von Calciumsalzen kann zu einer Erhöhung des Calciumspiegels (Hypercalciämie) führen.
Eine zu rasche intravenöse Injektion (in die Vene) von Calciumsalzen kann ebenfalls zu vielen Beschwerden der Hypercalciämie führen.
Eine übermäßige Verabreichung von Chloridsalzen kann zu Übersäuerung des Blutes (Azidose) durch den Verlust von Bicarbonat führen.
Bei Verwendung als Trägerlösung hängen die Zeichen und Beschwerden einer Überdosierung vom jeweiligen Zusatz ab.
Bei einer versehentlichen Überinfusion muss die Behandlung abgebrochen werden und Ihr Arzt wird die jeweils geeigneten Maßnahmen ergreifen.
Wenn Sie die Anwendung von Ringer-Lactat nach Hartmann Medipharm abbrechen
Ihr Arzt entscheidet, wann die Infusion abgebrochen wird.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder das medizinische Fachpersonal.
Dosierung und Art der Anwendung
Dosierung
Tagesdosis - Die Tagesdosis richtet sich nach dem Bedarf.
Erwachsene:
Die empfohlene Tagesdosis beträgt für Erwachsene, ältere Patienten und Jugendliche 500 ml bis 3 Liter.
Für die Flüssigkeitssubstitution bei Verbrennungen kann z.B. die Formel nach Brooke angewendet werden:
Kolloidale Lösung (0,5 ml/kg KG/% verbrannte Körperoberfläche/24 Stunden) + Ringer-Lactat (1,5 ml/kg KG/% verbrannte Körperoberfläche/24 Stunden).
Kinder:
Für Säuglinge und Kinder: 20 bis 100 ml/kg/24h
In der Fädiatrie können bei einer Dehydratation mit Schock (ohne Vorliegen der Laborbefunde) initial 20 bis 30 ml/kg KG verabreicht werden.
Die weitere Vorgangsweise bei der Rehydrierung richtet sich nach den Laborbefunden.
Infusionsgeschwindigkeit
Die Infusionsrate beträgt normalerweise für Erwachsene, ältere Patienten und Jugendliche
40 ml/kg/24h.
Bei pädiatrischen Patienten beträgt die Infusionsgeschwindigkeit durchschnittlich 5ml/kg/h, richtet sich jedoch nach dem Alter: 6 bis 8 ml/kg/h bei Säuglingen, 4 bis 6 ml/kg/h bei Kleinkindern und 2 bis 4 ml/kg/h bei Schulkindern.
Achtung:
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Säuglinge und Kleinkinder: Alter zwischen 28 Tagen und 23 Monaten (ein Kleinkind ist ein Kind, das gehen kann).
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Kinder und Schulkinder Alter zwischen 2 und 11 Jahren.
Infusionsrate und Gesamtvolumen können in der Chirurgie oder im Bedarfsfall höher sein.
Die Flüssigkeitsbilanz, der Elektrolyt- und der Säure-Basen-Haushalt im Serum müssen eventuell vor und während der Gabe überwacht werden, mit besonderer Beachtung des Serumnatriums bei Patienten mit erhöhter nicht-osmotischer Freisetzung von Vasopressin (Syndrom der inadäquaten Sekretion des antidiuretischen Hormons, SIADH) sowie bei Patienten, die gleichzeitig mit Vasopressin-Agonisten behandelt werden, wegen des Risikos einer im Krankenhaus erworbenen Hyponatriämie (siehe Fachinformation für weitere Informationen).
Die Überwachung des Serumnatriums ist bei hypotonen Flüssigkeiten besonders wichtig. Tonizität von Ringer-Lactat nach Hartmann Medipharm Infusionslösung: isoton.
Die Rate und das Volumen der Infusion hängen vom Alter, dem Gewicht und dem klinischen Zustand (z. B. Verbrennungen, Operation, Kopfverletzung, Infektionen) ab. Die begleitende Therapie sollteggf. von einem Arzt mit Erfahrung in der Behandlung pädiatrischer Patienten mit intravenösen Flüssigkeiten festgelegt werden (siehe Fachinformation für weitere Informationen).
Die Dosierungsrichtlinien von zusätzlich eingesetzten Wirkstoffen müssen berücksichtigt werden.
Art der Anwendung
Zur intravenösen Anwendung.
Die Lösung wird als intravenöse Infusion verabreicht (peripher- oder zentralvenös).
Dauer der Anwendung
Die Anwendungsdauer richtet sich nach den klinischen Erfordernissen.
Überdosierung
Überdosierung oder zu schnelle Verabreichung können besonders bei Patienten mit gestörter renaler Natriumausscheidung zu einer Wasser- und Natrium-Überladung führen, wobei Ödeme auftreten können. In diesem Fall könnte eine Dialyse notwendig sein.
Exzessive Zufuhr von Kalium kann insbesondere bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion zu Hyperkaliämie führen.
Andererseits kann besonders bei eingeschränkter Nierenfunktion die exzessive Zufuhr von Natrium- Lactat zu Hypokaliämie und metabolischer Azidose führen.
Exzessive Zufuhr von Calciumsalzen kann zu Hypercalciämie führen.
Übermäßige Verabreichung von Chloridsalzen kann zu einem Bikarbonatverlust mit Übersäuerung führen.
Bei Verwendung als Trägerlösung hängen die Zeichen und Symptome einer Überdosierung vom jeweiligen Zusatz ab.
Bei einer versehentlichen Überinfusion muss die Behandlung abgebrochen werden und die jeweils geeigneten spezifischen oder supportiven und symptomatischen Maßnahmen sind zu ergreifen.
Inkompatibilitäten
Beim Mischen mit phosphat- oder carbonathaltigen Lösungen können Ausfällungen auftreten.
Bei Zusatz von Arzneimitteln muss die Sterilität gesichert sein und es ist auf gute Durchmischung zu achten. Die Kompatibilität ist zumindest visuell zu überprüfen (nicht sichtbare chemische bzw. therapeutische Inkompatibilitäten sind dennoch möglich).
Es liegt in der Verantwortung des Arztes, zu überprüfen, ob sich ein Arzneimittelzusatz mit Ringer- Lactat nach Hartmann Medipharm Infusionslösung verträgt, indem er eventuelle Farbänderungen und/oder Ausfällungen, unlösliche Komplexe oder Kristallisation überprüft.
Vor dem Hinzufügen eines Arzneimittels ist sicherzustellen, dass dieses wasserlöslich und beim pH der Ringer-Lactat nach Hartmann Medipharm Infusionslösung stabil ist. Unbedingt die Fach- /Gebrauchsinformation des Arzneimittelzusatzes beachten.
Wird der Ringer-Lactat nach Hartmann Medipharm Infusionslösung ein kompatibles Arzneimittel zugesetzt, ist die Lösung unverzüglich zu verabreichen.
Additive für die eine Inkompatibilität nachgewiesen wurde, dürfen nicht verwendet werden.