Stickstoff medizinisch ist ein medizinisches Gas und kann gasförmig zur Inhalation mit Sauerstoff medizinisch verwendet werden oder als tiefgekühlt verflüssigtes Gas zur äußerlichen Anwendung und Kälte-Konservierung.
Das Behältnis (Gasflasche, Flaschenbündel oder ortsbeweglicher Tank) enthält Stickstoff (N2) mit einem Mindestgehalt von 99,5 Vol.-%.
Anwendungsgebiete sind:
Als Gas:
- Inertgas zum Schutz vor Oxydation
- Zur Röntgenkontrastdarstellung
- Zur Spülung und Verdrängung von Luft
- Zur Inhalation mit Sauerstoff (maximal 80 Vol.-% N2)
Tiefgekühlt verflüssigt:
- Zur Kryotherapie (Kaltwindbehandlung) bei rheumatischen Erkrankungen
- Zur Kryochirurgie (zum Betreiben kryochirurgischer Instrumente)
- Zur Gefrier-Konservierung biologischer Materialien (Zellen, Gewebe, Blut, Samen etc.)
2. Was sollten Sie vor der Anwendung von Stickstoff medizinisch Linde beachten? Stickstoff medizinisch Linde darf nicht angewendet werden
Bei Inhalation keine Einschränkung bekannt.
Bei Anwendung in der Kältekammer oder Kaltwindtherapie:
Herz-Kreislauferkrankungen wie unbehandelter Bluthochdruck, Herzinfarkt, der weniger als ein halbes Jahr zurückliegt, Herzschrittmacher, Instabile Angina pectoris, Herzschrittmacher, periphere arterielle Verschlusskrankheit, abgelaufene Venenthrombosen
- Akute Infekte wie akute febrile Erkrankungen der Atemwege, größerflächige bakterielle und virale Hautinfektionen, Wundheilungsstörungen, akute Nieren- und Harnwegserkrankungen
- Schwere Anämie, schwere konsumierende Erkrankungen, schlechter Allgemeinzustand
- Kälteallergische Erscheinungen: Kälteeiweiß im Blut (das Vorkommen von Plasma- oder Serumproteinen, die bei niedrigen Temperaturen als Bodensatz oder Gel ausfallen.)
- Anfallsleiden, Alkohol- und Drogeneinfluss
Bei Anwendung in der Kryochirurgie:
Kryoproteinämien, Kälteurtikaria
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Sie Stickstoff medizinisch Linde anwenden.
Stickstoff medizinisch darf nur vom Arzt oder von geschultem Fachpersonal angewendet werden.
Kryotherapie:
Relative Gegenindikationen:
- Herz-Kreislauferkrankungen wie Herzrhythmusstörungen, Herzklappenfehler, Zustand nach Herzoperationen, Ischämische Herzkrankheit, Raynaud-Syndrom, Vaskulitiden
- Bestimmte Erkrankung des peripheren Nervensystems (Polyneuropathien), übermäßiges Schwitzen (Hyperhidrosis)
- Schwangerschaft ab 4. Monat
- Schilddrüsenunterfunktion
- Klaustrophobie
Kryochirurgie:
Relative Gegenindikationen:
- Kälteintoleranz,
- Kollagenerkrankungen oder Autoimmunerkrankung, Pigmentstörungen
- Konkurrierende Erkrankungen unter Immunsuppressiva-Therapie
- Multiples Melanom, bestimmtes Hautgeschwür (Pyoderma gangraenosum)
- Raynaud-Syndrom
Stickstoff verdrängt die Atemluft. Bei der Anwendung ist für eine ausreichende Durchlüftung der Behandlungsräume zu sorgen.
Zur Inhalation nur mit kontinuierlicher O2-Sättigungsmessung (z.B. Pulsoximetrie) und nicht über 80 % N2–Anteil im Inspirationsgemisch verwenden.
Kryochirurgie:
Klinische Aspekte wie Größe, Tiefenausdehnung und Lokalisation der Läsion sind zu beachten. Besonders muss auf die Nähe oberflächlich liegender Nerven geachtet werden. Bei Behandlungen an den Augenlidern oder am Ohr empfiehlt sich der jeweils notwendige Gewebeschutz.
Vorsicht ist geboten bei Patienten mit Diabetes oder bestimmten Kreislaufproblemen insbesondere bei Behandlung von Veränderungen an Unterschenkel, Knöchel und Füßen. Hierbei kann die Heilung schlecht und das Risiko auf Infektion höher sein als für andere Patienten.
Kinder und Jugendliche
Bei Kindern und Jugendlichen sind ebenfalls die oben angeführten Hinweise zu beachten. Insbesondere bei Säuglingen und Kleinkindern muss das Einatmen des Kühlgases vermieden werden.
Anwendung von Stickstoff medizinisch Linde zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Anwendung von Stickstoff medizinisch Linde zusammen mit Nahrungsmitteln, Getränken oder Alkohol
Bei Anwendung in der Kältekammer ist Alkoholeinfluss zu vermeiden.
Schwangerschaft, Stillzeit und Fortpflanzungsfähigkeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Bisher liegen keine oder nur sehr begrenzte Erfahrungen mit der Anwendung von Stickstoff medizinisch Linde bei Schwangeren oder Stillenden vor.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Stickstoff medizinisch Linde hat keinen oder einen zu vernachlässigenden Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.