Vepesid darf nicht eingenommen werden, wenn Sie
- allergisch gegen den Wirkstoff Etoposid, Etopsidphosphat, Podophyllotoxin, Pododphyllotoxindevirvaten oder einen der in Abschnitt 6 genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind,
- schwanger sind oder stillen,
- Blutbildveränderungen (herabgesetzte Blutbildung im Knochenmark) aufgrund einer Knochenmarkshemmung haben,
- an schweren Leber- und/oder Nierenschäden leiden, vor kurzem eine Impfung mit einem sog. „Lebendimpfstoff“ (z.B. gegen Masern oder Gelbfieber) erhalten haben.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Vepesid einnehmen.
Die Anwendung von Vepesid darf nur durch Ärzte erfolgen, die in der Tumortherapie erfahren sind. Patienten mit einer niedrigen Anzahl der weißen Blutkörperchen (Neutrophilenzahl unter
1.500/mm3) oder einer niedrigen Anzahl der Blutplättchen (Thrombozytenzahl unter 100.000/mm3) dürfen nicht mit Vepesid behandelt werden, außer diese Werte werden vom Krankheitsgeschehen verursacht.
Es kann zu einer schweren Knochenmarkshemmung mit nachfolgender Infektion oder Blutungen kommen.
Es muss sichergestellt sein, dass eine schwere Infektion und/oder Blutungsepisode rasch und wirksam behandelt werden kann. Informieren Sie Ihren Arzt, falls Sie an einer Infektion (auch wenn nur an einer bestimmten Stelle des Körpers) leiden. Bestehende Infektionen sind vor Beginn einer Therapie mit Vepesid wirksam zu behandeln.
Das Blutbild von Patienten sollte vor, während und nach der Therapie engmaschig kontrolliert werden. Die dosislimitierende Knochenmarkshemmung zählt zu den häufigsten Nebenwirkungen einer Vepesid-Behandlung, daher sollten zu Therapiebeginn und vor jedem Behandlungszyklus der rote Blutfarbstoff (Hämoglobin), die Zahl der Blutplättchen und der weißen Blutkörperchen sowie das Differentialblutbild bestimmt werden.
Außerdem sollten die Leber- und Nierenfunktion überprüft und die neurologischen Funktionen untersucht werden. Die Aktivität der alkalischen Phosphatase, eines bestimmten Enzyms, sollte in regelmäßigen Abständen kontrolliert werden.
Ihr Arzt wird bei Ihnen diese Laboruntersuchungen anordnen. Bitte befolgen Sie seine Anordnungen. Das Blutbild und andere Laborwerte müssen vor jedem Behandlungszyklus und während der Therapie kontrolliert werden. Gehen Sie daher regelmäßig zu den angeordneten Kontrolluntersuchungen.
Bei einem möglichen Auftreten von allergischen (anaphylaktoiden) Reaktionen mit Schüttelfrost, Fieber, Herzrasen, Bronchospasmus, Atemnot und Blutdruckabfall ist die Behandlung sofort abzusetzen. Die Behandlung erfolgt symptomatisch.
In allen Fällen, wo die Therapie mit Vepesid in Betracht gezogen wird, sollte der Arzt die Notwendigkeit und den Nutzen der Therapie gegen das Risiko von Nebenwirkungen abwägen. Die meisten dieser Nebenwirkungen sind, wenn man sie früh entdeckt, reversibel. Beim Auftreten von schweren Nebenwirkungen sollte die Dosis reduziert oder die Behandlung abgebrochen und nach Ermessen des Arztes entsprechende Gegenmaßnahmen eingeleitet werden. Unter Berücksichtigung des Bedarfs an Vepesid sollte eine erneute Behandlung nur mit Vorsicht begonnen und auf ein erneutes Auftreten von Nebenwirkungen geachtet werden.
Einnahme von Vepesid zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Vepesid und einige andere Arzneimittel können einander in ihrer Wirkung beeinflussen. Zu diesen Arzneimitteln zählen:
- knochenmarkshemmend wirkende Substanzen, wie z. B. N-Lost, Cyclophosphamid, BCNU, CCNU, 5-FU, Vinblastin, Adriamycin, Cisplatin u. a.. Die Wirkung von Vepesid und/oder der zusätzlich verordneten Medikamente auf das Knochenmark kann verstärkt werden. Cisplatin kann allgemein die Nebenwirkungsrate von Vepesid erhöhen.
- bestimmte Arzneimittel gegen Schmerzen oder Entzündungen (Phenylbutazon, Natriumsalicylat und Acetylsalicylsäure) oder gegen die Unterdrückung der Immunabwehr (Ciclosporin). Gleichzeitige Einnahme kann vermehrt zu Nebenwirkungen durch Vepesid führen.
- blutverdünnende Medikamente (Cumarine/Warfarin). Vepesid kann die blutverdünnende Wirkung verstärken.
- das Epilepsiemedikament Phenytoin; kann zu einem Wirkungsverlust von Vepesid und zu einer verminderten Anfallskontrolle führen.
- Antibiotika wie Anthracycline.
- Impfstoffe aus sogenannten “Lebendimpfungen“, u. a. Gelbfieber- oder Masern-Impfstoff - können zu schweren Infektionen führen.
- Arzneimittel zur Behandlung von Krebserkrankungen (Cisplatin, Carboplatin, Mitomycin C, Cyclophosphamid, BCNU, Vincristin, Dactinomycin, Cytosinarabinosid).
Schwangerschaft, Stillzeit und Zeugungs-/Gebärfähigkeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Schwangerschaft
Vepesid darf in der Schwangerschaft nicht angewendet werden. Eine fruchtschädigende Wirkung von Vepesid ist nicht auszuschließen. Frauen dürfen während einer Behandlung mit Etoposid nicht schwanger werden.
Stillzeit
Vepesid darf in der Stillzeit nicht angewendet werden. Es ist nicht bekannt, ob Etoposid in die Muttermilch übergeht. Je nach Wichtigkeit der Therapie für die Mutter muss abgestillt oder die Behandlung mit Vepesid abgebrochen werden.
Zeugungs-/Gebärfähigkeit
Vepesid kann erbgutschädigend wirken. Sowohl weibliche als auch männliche Patienten in geschlechtsreifem Alter müssen unter Vepesid-Therapie und 6 Monate danach für geeignete Verhütungsmaßnahmen sorgen.
Falls Kinderwunsch besteht, ist unbedingt vor Therapiebeginn bzw. nach Abschluss der Therapie eine genetische Beratung vorzunehmen. Dabei sollten Männer, die mit Vepesid behandelt werden, wegen der Möglichkeit einer irreversiblen Unfruchtbarkeit eine Spermakonservierung vor Therapiebeginn erwägen. Fragen Sie Ihren Arzt.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
! Achtung: Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit und Verkehrstüchtigkeit beeinträchtigen.
Vepesid enthält Natriumethyl-4-hydroxybenzoat (E 215) und Natriumpropyl-4- hydroxybenzoat (E 217).
Diese könen allergische Reaktionen, auch Spätreaktionen hervorrufen.