Wundesin darf nicht angewendet werden,
- wenn Sie überempfindlich gegen Povidon- Iod oder einen der sonstigen Bestandteile von Wundesin sind,
- wenn Sie an einer Schilddrüsenerkrankung, insbesondere Schilddrüsenüberfunktion, einer Vergrößerung der Schilddrüse (z.B. ausgelöst durch Jodmangel), oder einer Immunerkrankung der Schilddrüse (Hashimoto-Thyreoiditis) leiden,
- bei geplanter Radio-Iod Szintigratherapie (bis zum Abschluss der Behandlung),
- vor einer Radio-Iod-Behandlung bei Schilddrüsenkrebs,
- wenn Sie an der Hautkrankheit Dermatitis herpetiformis Duhring leiden (eine chronische Hautentzündung – gekennzeichnet durch Bläschen, Knötchen, Rötungen, heftigem Jucken und Brennen).
Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Wundesin ist erforderlich:
Aufgrund der Hautbeschaffenheit und Empfindlichkeit von Neugeborenen und Säuglingen bis zum Alter von 6 Monaten gegenüber Iod darf Wundesin in diesen Altersgruppen nur nach ärztlicher Anweisung angewendet werden. Gegebenenfalls sollte die Schilddrüsenfunktion durch den Arzt überwacht werden.
Bitte achten Sie darauf, dass Wundesin von Säuglingen und Kleinkindern nicht versehentlich eingenommen (getrunken) wird.
Wundesin-Lösung nicht den Augen oder in der Nase anwenden.
Anwendung unter luftabschließenden Verbänden (Okklusivverbänden) sollte vermieden werden, da dies zu Hautreizungen führen kann.
Bei größeren Verletzungen oder Anzeichen einer Wundinfektion (Rötung, Schmerzen, Eiter) ist eine ärztliche Beratung bzw. Behandlung erforderlich.
Wenn Wundesin in nicht empfohlenen Anwendungsgebieten eingesetzt wird (z.B. mehrmalige Anwendung auf großen Hautflächen, Anwendung auf großflächigen Verbrennungen oder auf Schleimhäuten), kann es zu einer unerwünschten Iodaufnahme kommen. Eine längere Anwendung auf schweren und ausgedehten Verbrennungen kann eine metabolische Azidose (stoffwechselbedingte Übersäuerung des Körpers), erhöhten Natriumgehalt im Blut (Hypernatriämie) und eine Beeinträchtigung der Nierenfunktion verursachen. In diesem Fall ist besondere Vorsicht geboten bei:
- Patienten mit Erkrankungen der Schilddrüse,
- Patienten mit Nierenfunktionsstörung,
- Patienten mit latenter Schilddrüsenfunktionsstörung (insbesondere bei älteren Patienten),
- Schwangeren und Stillenden.
Bei einer verschleierten Schilddrüsenfunktionsstörung (insbesondere bei älteren Patienten) und Patienten mit Kropf- oder Schilddrüsenknoten sollte Wundesin Lösung über längere Zeit (mehr als 14 Tage) oder großflächig (mehr als 10% der Körperoberfläche) nur nach Rücksprache mit dem Arzt angewendet werden, da eine nachfolgende Schilddrüsenüberfunktion nicht gänzlich ausgeschlossen werden kann.
Vorsicht ist geboten, wenn Sie bekanntermaßen sensibel auf Iod ansprechen, obwohl diese Patienten normalerweise nicht auch auf Povidon-Iod reagieren.
Wundesin ist beim Auftragen auf die verletzte Haut schmerzlos.
Lassen Sie die Haut nach Desinfektion mit Wundesin vor dem Anbringen eines Verbandes trocknen.
Bei Anwendung von Wundesin mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen / anwenden bzw. vor kurzem eingenommen / angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Bei gleichzeitige Anwendung von Povidon-Iod und Wasserstoffperoxid, enzymatischen oder silber- sowie taurolidinhältigen Wundbehandlungsmitteln, kommt es zur gegenseitigen Wirkungsabschwächung.
Sie dürfen Wundesin nicht mit anderen keimhemmenden Mitteln oder Mitteln zur Wundbehandlung gleichzeitig anwenden, dies gilt vor allem für folgende Wundbehandlunsmittel:
- quecksilberhaltige Verbindungen (Hautschäden sind möglich),
- Taurolin (starkes Brennen),
- Octenidin (auf denselben oder benachbarten Stellen aufgetragen kann zu vorübergehenden dunklen Hautverfärbungen führen).
Fall Sie gleichzeitig Lithium (Medikament zur Behandlung von Depressionen) verwenden, müssen Sie eine längerfristige und großflächige Anwendung von Wundesin vermeiden, da größere Iod-Mengen über die Haut aufgenommen werden können.
Beeinflussung diagnostischer Methoden:
Unter der längerfristigen bzw. hochdosierten Anwendung von Wundesin Lösung kann die Iod- Aufnahme der Schilddrüse herabgesetzt sein; dies kann zu Störungen bei verschiedenen Schilddrüsen- Untersuchungen führen. Ein Abstand von 1 – 2 Wochen nach Absetzen der Behandlung mit Wundesin sollte eingehalten werden.
Hämoglobin- oder Glucosebestimmungen im Stuhl oder Urin Könnten vorübergehend falsche Werte liefern.
Schwangerschaft und Stillzeit
Fragen Sie vor der Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, dürfen Sie Wundesin nicht verwenden, es sei denn, Ihr Arzt hat es Ihnen ausdrücklich verordnet.
Bei Schwangeren bzw. während der Stillzeit ist eine Überwachung der Schilddrüsenfunktion der Mutter bzw. beim Säugling angezeigt. Povidon-Iod kann eine vorübergehende Hypothyreose (Erhöhung von TSH) induzieren.
Iod durchdringt die Plazentaschranke und geht in die Muttermilch über. Das versehentliche Verschlucken von Wundesin Lösung durch den Säugling durch Kontakt mit der behandelten Körperstelle der stillenden Mutter muss vermieden werden.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Die Anwendung von Wundesin hat keinen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit oder das Bedienen von Maschinen.