Wundesin - Lösung zur Wunddesinfektion

Wundesin - Lösung zur Wunddesinfektion
Wirkstoff(e)Povidon-Iod
Zulassungslandat
ZulassungsinhaberNovartis
ATC CodeD08AG02
AbgabestatusAbgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
VerschreibungsstatusArzneimittel zur wiederholten Abgabe gegen aerztliche Verschreibung
Pharmakologische GruppeAntiseptika und Desinfektionsmittel

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

Wundesin wirkt rasch gegen Bakterien, Pilze, Viren und Protozoen und kann somit Wundinfektionen verhindern.

Wundesin wird angewendet bei oberflächlichen Wunden und Verletzungen aller Art, wenn das Risiko einer Infektion besteht, insbesondere bei Schnitt- , Kratz- und Schürfwunden, Rissquetschwunden und Brandwunden.

Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Wundesin darf nicht angewendet werden,

  • wenn Sie überempfindlich gegen Povidon- Iod oder einen der sonstigen Bestandteile von Wundesin sind,
  • wenn Sie an einer Schilddrüsenerkrankung, insbesondere Schilddrüsenüberfunktion, einer Vergrößerung der Schilddrüse (z.B. ausgelöst durch Jodmangel), oder einer Immunerkrankung der Schilddrüse (Hashimoto-Thyreoiditis) leiden,
  • bei geplanter Radio-Iod Szintigratherapie (bis zum Abschluss der Behandlung),
  • vor einer Radio-Iod-Behandlung bei Schilddrüsenkrebs,
  • wenn Sie an der Hautkrankheit Dermatitis herpetiformis Duhring leiden (eine chronische Hautentzündung – gekennzeichnet durch Bläschen, Knötchen, Rötungen, heftigem Jucken und Brennen).

Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Wundesin ist erforderlich:

Aufgrund der Hautbeschaffenheit und Empfindlichkeit von Neugeborenen und Säuglingen bis zum Alter von 6 Monaten gegenüber Iod darf Wundesin in diesen Altersgruppen nur nach ärztlicher Anweisung angewendet werden. Gegebenenfalls sollte die Schilddrüsenfunktion durch den Arzt überwacht werden.

Bitte achten Sie darauf, dass Wundesin von Säuglingen und Kleinkindern nicht versehentlich eingenommen (getrunken) wird.

Wundesin-Lösung nicht den Augen oder in der Nase anwenden.

Anwendung unter luftabschließenden Verbänden (Okklusivverbänden) sollte vermieden werden, da dies zu Hautreizungen führen kann.

Bei größeren Verletzungen oder Anzeichen einer Wundinfektion (Rötung, Schmerzen, Eiter) ist eine ärztliche Beratung bzw. Behandlung erforderlich.

Wenn Wundesin in nicht empfohlenen Anwendungsgebieten eingesetzt wird (z.B. mehrmalige Anwendung auf großen Hautflächen, Anwendung auf großflächigen Verbrennungen oder auf Schleimhäuten), kann es zu einer unerwünschten Iodaufnahme kommen. Eine längere Anwendung auf schweren und ausgedehten Verbrennungen kann eine metabolische Azidose (stoffwechselbedingte Übersäuerung des Körpers), erhöhten Natriumgehalt im Blut (Hypernatriämie) und eine Beeinträchtigung der Nierenfunktion verursachen. In diesem Fall ist besondere Vorsicht geboten bei:

  • Patienten mit Erkrankungen der Schilddrüse,
  • Patienten mit Nierenfunktionsstörung,
  • Patienten mit latenter Schilddrüsenfunktionsstörung (insbesondere bei älteren Patienten),
  • Schwangeren und Stillenden.

Bei einer verschleierten Schilddrüsenfunktionsstörung (insbesondere bei älteren Patienten) und Patienten mit Kropf- oder Schilddrüsenknoten sollte Wundesin Lösung über längere Zeit (mehr als 14 Tage) oder großflächig (mehr als 10% der Körperoberfläche) nur nach Rücksprache mit dem Arzt angewendet werden, da eine nachfolgende Schilddrüsenüberfunktion nicht gänzlich ausgeschlossen werden kann.

Vorsicht ist geboten, wenn Sie bekanntermaßen sensibel auf Iod ansprechen, obwohl diese Patienten normalerweise nicht auch auf Povidon-Iod reagieren.

Wundesin ist beim Auftragen auf die verletzte Haut schmerzlos.

Lassen Sie die Haut nach Desinfektion mit Wundesin vor dem Anbringen eines Verbandes trocknen.

Bei Anwendung von Wundesin mit anderen Arzneimitteln

Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen / anwenden bzw. vor kurzem eingenommen / angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.

Bei gleichzeitige Anwendung von Povidon-Iod und Wasserstoffperoxid, enzymatischen oder silber- sowie taurolidinhältigen Wundbehandlungsmitteln, kommt es zur gegenseitigen Wirkungsabschwächung.

Sie dürfen Wundesin nicht mit anderen keimhemmenden Mitteln oder Mitteln zur Wundbehandlung gleichzeitig anwenden, dies gilt vor allem für folgende Wundbehandlunsmittel:

  • quecksilberhaltige Verbindungen (Hautschäden sind möglich),
  • Taurolin (starkes Brennen),
  • Octenidin (auf denselben oder benachbarten Stellen aufgetragen kann zu vorübergehenden dunklen Hautverfärbungen führen).

Fall Sie gleichzeitig Lithium (Medikament zur Behandlung von Depressionen) verwenden, müssen Sie eine längerfristige und großflächige Anwendung von Wundesin vermeiden, da größere Iod-Mengen über die Haut aufgenommen werden können.

Beeinflussung diagnostischer Methoden:

Unter der längerfristigen bzw. hochdosierten Anwendung von Wundesin Lösung kann die Iod- Aufnahme der Schilddrüse herabgesetzt sein; dies kann zu Störungen bei verschiedenen Schilddrüsen- Untersuchungen führen. Ein Abstand von 1 – 2 Wochen nach Absetzen der Behandlung mit Wundesin sollte eingehalten werden.

Hämoglobin- oder Glucosebestimmungen im Stuhl oder Urin Könnten vorübergehend falsche Werte liefern.

Schwangerschaft und Stillzeit

Fragen Sie vor der Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.

Wenn Sie schwanger sind oder stillen, dürfen Sie Wundesin nicht verwenden, es sei denn, Ihr Arzt hat es Ihnen ausdrücklich verordnet.

Bei Schwangeren bzw. während der Stillzeit ist eine Überwachung der Schilddrüsenfunktion der Mutter bzw. beim Säugling angezeigt. Povidon-Iod kann eine vorübergehende Hypothyreose (Erhöhung von TSH) induzieren.

Iod durchdringt die Plazentaschranke und geht in die Muttermilch über. Das versehentliche Verschlucken von Wundesin Lösung durch den Säugling durch Kontakt mit der behandelten Körperstelle der stillenden Mutter muss vermieden werden.

Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen

Die Anwendung von Wundesin hat keinen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit oder das Bedienen von Maschinen.

Wie wird es angewendet?

Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.

Anwendung bei Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern älter als 6 Monate.

Wundesin Lösung je nach Bedarf mehrmals täglich auf und um die zu behandelnde Hautfläche auftragen.

Neugeborene und Säuglinge unter 6 Monaten

Bei Neugeborenen und Säuglingen bis zum Alter von 6 Monaten ist Wundesin Lösung nur nach strenger Nutzen/Risikoabwägung durch den Arzt und äußerst limitiert anzuwenden.

Art der Anwendung

Nur zur äußerlichen Anwendung.

Die unverdünnte Lösung kann direkt oder mit einem sterilen Tupfer aufgebracht werden.

Ein luftdurchlässiger Verband kann angebracht werden, um eine Verfärbung der Bekleidung zu verhindern. Vor dem Anbringen eines Verbandes trocknen lassen.

Dauer der Anwendung

Die Dauer der Anwendung richtet sich nach dem Fortschritt des Wundheilungsprozesses.

Wenn Sie eine größere Menge von Wundesin angewendet haben, als Sie sollten

Bei normaler Anwendung ist die Iodaufnahme so gering, dass das Risiko einer Überdosierung praktisch ausgeschlossen werden kann.

Eine schwere Vergiftung durch Verschlucken ist kaum zu erwarten, da der unangenehme Geschmack der Lösung das versehentliche Austrinken einer größeren Menge nicht erwarten lässt.

Auch wenn Sie Wundesin versehentlich einnehmen, sind aufgrund der geringen Iodmenge keine schwerwiegenden Vergiftungen zu erwarten.

Bitte rufen Sie gegebenenfalls einen Arzt.

Weitere Informationen für Ihren Arzt und anderes medizinisches Fachpersonal enthält der entsprechende Abschnitt am Ende der Gebrauchsinformation.

Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

Falls Flecken auf Leinen oder Baumwollgeweben auftreten, können diese mit Wasser oder gewöhnlichem Waschmittel (mit Bleichmittel) ausgewaschen werden. Flecken auf synthetischen Stoffen oder Wollstoffen können Sie mit einer Ammoniaklösung entfernen.

Goldgegenstände können unter Einwirkung von Wundesin ihren Glanz verlieren. Gegenstände mit einem Tuch abreiben.

Wundesin darf nicht mit oxidierbaren Metallen in Kontakt kommen.

Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wie alle Arzneimittel kann Wundesin Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.

Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.

Selten: können mehr als 1 von 10 000 Personen betreffen (aber weniger als 1 von 1000) Sehr selten: betreffen weniger als 1 von 10 000 Personen (einschließlich Einzelfälle) Unbekannt: kann aus den verfügbaren Daten nicht abgeschätzt werden

Selten können Überempfindlichkeitsreaktionen (Allergien) oder lokale Hautreizungen wie Jucken, Rötungen, Bläschen, leichtes Brennen auftreten.

Sehr selten wurde über anaphylaktische Reaktionen (schwere Überempfindlichkeitsreaktionen) mit Blutdruckabfall und/oder Atemnot und/oder Fälle mit akuter Haut- und Schleimhautschwellung (Angioödem) berichtet und Schilddrüsenüberfunktion bei Patienten, die dazu neigen.

Die Anwendung von Wundesin auf großen Wunden oder schweren Verbrennungen kann zu Nebenwirkungen wie Übersäuerung des Körpers, erhöhtem Natriumgehalt im Blut und Beeinträchtigung der Nierenfunktion führen.

Wie soll es aufbewahrt werden?

Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.

Nicht über 25 °C lagern.

Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton nach "Verwendbar bis" angegebenen Verfalldatum nicht mehr anwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des Monats.

Das Arzneimittel darf nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall entsorgt werden. Fragen Sie Ihren Apotheker wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr benötigen. Diese Maßnahme hilft die Umwelt zu schützen.

Weitere Informationen

Was Wundesin enthält

  • Der Wirkstoff ist: Povidon Iod. 1 g (ca. 1 ml Lösung) enthält 10 mg Povidon Iod (0,1 % verfügbares Iod).
  • Die sonstigen Bestandteile sind: Kaliumiodat, Zitronensäure-Monohydrat, Hydroxyethylcellulose, Glycerol, Nonoxinol 9, Natriumhydroxid, gereinigtes Wasser.

Wie Wundesin aussieht und Inhalt der Packung

Wundesin ist eine dunkelbraun gefärbte, opaleszente Lösung zur Anwendung auf der Haut. Wundesin ist in Packungsgrößen zu 15 ml, 30 ml, 100 ml und 500 ml erhältlich.

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller

Novartis Consumer Health – Gebro GmbH, Fieberbrunn

Z.Nr.: 1-19394

Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt genehmigt im November 2011.

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Die folgenden Informationen sind nur für Ärzte bzw. medizinisches Fachpersonal bestimmt:

Symptome einer Überdosierung

In der Literatur wurde über Symptome einer Intoxikation bei Aufnahme von mehr als 10 g Povidon- Iod berichtet. Diese Symptome sind: abdominelle Schmerzen und Krämpfe, Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe, Dehydratation, Blutdruckabfall mit Kollapsneigung, Glottisödem, Blutungsneigung (Schleimhäute, Nieren), Zyanose, Nierenschädigung bis hin zur Anurie, Parästhesien, Fieber und Lungenödem.

Bei langandauernder exzessiver Zufuhr von Iod können als Symptome einer Hyperthyreose Tachykardie, Unruhe, Tremor und Kopfschmerzen auftreten.

Therapie einer Überdosierung

Sofortige Gabe von stärke- und eiweißhaltigen Lebensmitteln z.B. in Wasser oder Milch verrührtes Stärkemehl, gegebenenfalls Magenspülung mit 5%iger Natriumthiosulfat-Lösung (oder 10 ml 10%ige Natriumthiosulfat-Lösung i.v.) in 3-stündigen Abständen.

Hohe Serumiodspiegel durch übermäßige Anwendung können durch Hämodialyse reduziert werden. Darüber hinaus sollte eine sorgfältige klinische Überwachung der Schilddrüsenfunktion erfolgen, um eine Hyperthyreose auszuschließen bzw. frühzeitig zu erkennen.

Die weitere Therapie richtet sich nach anderen eventuell vorliegenden Symptomen, wie z.B. metabolische Azidose und Nierenfunktionsstörungen.

Zuletzt aktualisiert am 26.07.2023

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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden

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