Cefixim

Cefixim

Grundlagen

Cefixim ist ein Wirkstoff zur Behandlung von bakteriellen Infekten. Er gehört zur Gruppe der Cephalosporinen, einer Wirkstoffklasse innerhalb der Antibiotika. Die Cephalosporine zählen zu den Breitband-Antibiotika und sind Teil der ß-Lactam-Antibiotika. Cefixim wird hauptsächlich bei Atemwegserkrankungen, Harnwegsinfekten und Gonorrhoe eingesetzt. Cefixim besitzt, wie die anderen Vertreter der Cephalosporine, die funktionelle Gruppe eines Cephems. Es ist ein weißes Pulver, das schwer in Wasser löslich ist. Der Wirkstoff ist in mehreren unterschiedlichen Formen, als Tablette, Filmtablette, Trockensaft oder Granulat erhältlich. Er kommt natürlicherweise im Schimmelpilz Cephalosporium acremonium vor.

Grafik Strukturformel des Wirkstoffs Cefixim

Wirkung

Cefixim wirkt, indem es gram-positive und gram-negative Bakterien tötet. Durch den Beta-Lactam Ring, welchen die Cephalosporine besitzen, kann Cefixim an die Penicillin-bindenden Proteine (PBS) binden, wodurch die Zellwandsynthese gestört wird. Es kommt zur Hemmung der Produktion von Peptidoglycan, welches ein zentraler Baustein in der Zellwand von Bakterien ist. Durch diese Hemmung lysiert die Zelle, das heißt, dass sie sich auflöst und stirbt somit. Cefixim wirkt vor allem in sich schnell teilenden Zellen. 

Die Bioverfügbarkeit, also zu wie viel Prozent der Wirkstoff im Blut verfügbar ist, liegt bei 40-50%. Die Halbwertszeit, also die Zeit, die der Körper benötigt, um die Hälfte des Wirkstoffes auszuscheiden, beträgt 3-4 Stunden. Die maximale Plasmakonzentration (Cmax), also die maximale Konzentration des Wirkstoffes im Blutplasma (flüssigen zellfreien Anteil des Blutes) erreicht nach 4 Stunden ihren Höhepunkt von 3,25 mg/L. Cefixim wird über den Harn ausgeschieden.

Dosierung

Nehmen Sie Cefixim immer genau wie in der Packungsbeilage beschrieben bzw. genau nach Absprache mit Ihrem Arzt ein.

Erwachsene:

Die übliche empfohlene Dosis liegt bei 400 mg täglich auf eine oder 200 mg täglich auf zwei Dosen aufgeteilt. 

Kinder & Jugendliche unter 12 Jahren:

Für Kinder unter 12 Jahren gibt es Säfte zum Trinken.

Nebenwirkungen

Es kann zu folgenden Nebenwirkungen kommen:

Häufig:

Gelegentlich:

Selten:

  • Superinfektionen bei langfristiger und wiederholter Einnahme
  • Überproduktion von Eosinophilen Granulozyten
  • Flush
  • Herzrhythmusstörungen
  • Atembeschwerden
  • Blutdruckabfall
  • Bronchiospasmus
  • angioneurotisches Ödem
  • Schwindel
  • Appetitlosigkeit
  • Blähungen
  • Juckreiz
  • Schleimhautentzündungen
  • Anstieg der Harnstoffkonzentration
  • Arzneimittelfieber

Sehr selten:

  • Blutbildveränderungen
  • allergischer Schock
  • Arthralgie
  • Gelenkentzündungen
  • Gelenkschwellungen
  • Myalgie
  • Nesselsucht
  • Hyperaktivität
  • Dickdarmentzündungen
  • Leberentzündung
  • Gelbsucht
  • schwere Hautausschläge
  • Stevens-Johnson-Syndrom
  • toxische epidermale Nekrolyse
  • Anstieg der Kreatininkonzentration
  • interstitielle Nephritis

Häufigkeit unbekannt:

Wechselwirkungen

Bei gleichzeitiger Einnahme von folgenden Arzneimitteln können Wechselwirkungen auftreten:

Gegenanzeigen

Cefixim darf in folgenden Fällen NICHT eingenommen werden:

  • bei Allergie gegen Cefixim

Altersbeschränkung

Bei Kindern unter 12 Jahren sollte auf ein orales Präparat (Saft) zurückgegriffen werden. 

Schwangerschaft & Stillzeit

In der Schwangerschaft sollte Cefixim nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch einen Arzt eingenommen werden. In Tierversuchen sowie in Studien mit über 100 ausgewerteten Schwangerschaften konnten keine nachteiligen Effekte beobachtet werden. Da Cefixim jedoch plazentagängig ist, sollte es in der Schwangerschaft nur sehr vorsichtig und gezielt gegen bestimmte Erreger eingesetzt werden. Als Alternative kann Cefuroxim eingenommen werden. 

In der Stillzeit sollte Cefixim ebenfalls nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch einen Arzt eingenommen werden. In Erfahrungsberichten hatten die meisten gestillten Kinder keine Symptome. In einzelnen Fällen wurde  jedoch von Durchfall bei Säuglingen  berichtet.

Geschichte zum Wirkstoff

Die Cephalosporine wurden erstmals 1945 aus dem Schimmelpilz Cephalosporium acremonium in Form von Cephalosporin-C isoliert. 1953 kam es dann zur Aufklärung der chemischen Struktur.

Chemische & physikalische Eigenschaften

ATC Code J01DD08
Summenformel C16H15N5O7S2
Molare Masse (g·mol−1) 453,450
Aggregatzustand fest
Dichte (g·cm−3) 1,9
Schmelzpunkt (°C) 218-225
Siedepunkt (°C) 762,93
PKS Wert 2,54
CAS-Nummer 79350-37-1
PUB-Nummer 5362065
Drugbank ID DB00671

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Thomas Hofko

Thomas Hofko
Autor

Thomas Hofko befindet sich im letzten Drittel seines Bachelorstudiums der Pharmazie und ist Autor und Lektor für pharmazeutische Themen. Er interessiert sich besonders für die Bereiche Klinische Pharmazie und Phytopharmazie.

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