Morphin

Morphin

Grundlagen

Morphin ist ein Schmerzmittel aus der Familie der Opiate. Es wirkt direkt auf das zentrale Nervensystem (ZNS), und verringernt so das Schmerzempfinden. Es kann sowohl bei akuten als auch bei chronischen Schmerzen eingenommen werden und wird hĂ€ufig bei starken Schmerzen nach Herzinfarkten, Nierensteinen und wĂ€hrend der Wehen eingesetzt. Morphin kann durch den Mund, durch Injektion in einen Muskel, durch Injektion unter die Haut, intravenös, durch Injektion in den Raum um das RĂŒckenmark oder rektal verabreicht werden. Da Opioide starke AbhĂ€ngigkeit verursachen können, ist Morphin nur gegen ein BetĂ€ubungsmittelrezept erhĂ€ltlich.

Medikamente mit Morphin

Medikament Wirkstoff(e) Zulassungsinhaber
Kapanol CSR 100 mg - Kapseln Morphin GlaxoSmithKline
Kapanol CSR 50 mg - Kapseln Morphin GlaxoSmithKline
Morapid 10 mg Filmtabletten Morphin Mundipharma Gesellschaft m.b.H.
Morapid 20 mg Filmtabletten Morphin Mundipharma Gesellschaft m.b.H.
Morphinhydrochlorid Lannacher retard 10 mg - Filmtabletten Morphin G.L. Pharma GmbH

Wirkung

Pharmakodynamik

Morphin wirkt im Zentralnervensystem auf  Ό-,  Îș- und ÎŽ-Opioidrezeptoren. Vor allem durch die Bindung an ÎŒ-Rezeptoren wird die Schmerzweiterleitung im Gehirn unterbunden und so der schmerzlindernde Effekt erzielt. Durch Aktivierung der Opioidrezeptoren wird der prĂ€synaptische Calciumeinstrom unterbunden, was in der Zelle zu einer Hyperpolarisation und somit zu einer verminderten Erregbarkeit fĂŒhrt. Postsynaptisch aktiviert Morphin KaliumkanĂ€le, wodurch sich derKaliumausstrom erhöht. Dies hat ebenso eine Hyperpolarisation und eine verminderte Erregbarkeit der Nervenzelle zur Folge.

Pharmakokinetik

Morphin wird im alkalischen Milieu des oberen Darms und der rektalen Schleimhaut absorbiert. Die BioverfĂŒgbarkeit von Morphin betrĂ€gt 80-100%. Morphin liegt im Blut zu 35 % proteingebunden vor. Morphin wird zu 90% durch Glucuronidierung durch UGT2B7 und Sulfatierung metabolisiert. Morphin wird zu 90% durch Glucuronidierung und Sulfatierung metabolisiert. 70-80% der verabreichten Dosis werden innerhalb von 48 Stunden ausgeschieden. Morphin wird ĂŒberwiegend mit dem Urin und in geringerem Umfang mit dem Stuhl ausgeschieden.

ToxizitÀt

Nebenwirkungen

HĂ€ufige Nebenwirkungen

  • Verstopfung
  • Übelkeit oder Erbrechen
  • SchlĂ€frigkeit
  • SchwindelgefĂŒhl und Drehschwindel (Vertigo)
  • Verwirrung
  • Kopfschmerzen
  • Juckreiz oder AusschlĂ€ge

Schwerwiegende Nebenwirkungen

  • Atembeschwerden oder kurze flache Atmung
  • Muskelsteifheit
  • starker Schwindel und MĂŒdigkeit (Hypeotonie)
  • AnfĂ€lle oder KrampfanfĂ€lle

Wenn Sie einen Anfall oder Krampfanfall haben, suchen Sie umgehend ein Notaufnahme auf.

Toxikologische Daten

LD50 (Ratte, oral): 335 mg·kg−1

Chemische & physikalische Eigenschaften

ATC Code N02AA01, N07BC09
Summenformel C17H19NO3
Molare Masse (g·mol−1) 285,34
Aggregatzustand fest
Schmelzpunkt (°C) 253–254
PKS Wert 8,21
CAS-Nummer 57-27-2
PUB-Nummer 5288826
Drugbank ID DB00295

Quellenangaben

  • Drugbank
  • PubChem
  • NHS
  • Aktories, Förstermann, Hofmann, Starke: Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie, Elsvier, 2017

Redaktionelle GrundsÀtze

Alle fĂŒr den Inhalt herangezogenen Informationen stammen von geprĂŒften Quellen (anerkannte Institutionen, Fachleute, Studien renommierter UniversitĂ€ten). Dabei legen wir großen Wert auf die Qualifikation der Autoren und den wissenschaftlichen Hintergrund der Informationen. Somit stellen wir sicher, dass unsere Recherchen auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren.
Markus FalkenstÀtter, BSc

Markus FalkenstÀtter, BSc
Autor

Markus FalkenstÀtter ist Autor zu pharmazeutischen Themen in der Medizin-Redaktion von Medikamio. Er befindet sich im letzten Semester seines Pharmaziestudiums an der UniversitÀt Wien und liebt das wissenschaftliche Arbeiten im Bereich der Naturwissenschaften.

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer
Lektor

Stefanie Lehenauer ist seit 2020 freie Autorin bei Medikamio und studierte Pharmazie an der UniversitÀt Wien. Sie arbeitet als Apothekerin in Wien und ihre Leidenschaft sind pflanzliche Arzneimittel und deren Wirkung.

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