Wirkstoff(e) Nelfinavir
Zulassungsland Schweiz
Hersteller Roche
Suchtgift Nein
ATC Code J05AE04
Pharmakologische Gruppe Direkt wirkende antivirale Mittel

Zulassungsinhaber

Roche

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

Viracept ist eine antivirale Substanz. Es gehört zu einer Gruppe von Arzneimitteln, die Proteasehemmer genannt werden. Es wirkt gegen das humane Immunschwächevirus (HIV) und hilft, die Zahl der im Blut vorhandenen HIV-Partikel zu verringern. Viracept wird in Kombination mit anderen antiretroviralen Arzneimitteln verschrieben.

Ihr Arzt oder Ihre Ärztin hat Ihnen Viracept verschrieben, weil bei Ihnen eine HIV-Infektion vorliegt. Die HIV-Infektion ist eine Erkrankung, die durch infiziertes Blut oder sexuellen Kontakt mit einem infizierten Partner übertragen wird.

Sie sollten wissen, dass die HIV-Infektion mit Viracept nicht geheilt werden kann und dass bei Ihnen weiterhin Infektionen oder andere Erkrankungen auftreten können, die üblicherweise mit einer HIV-Infektion einhergehen. Sie sollten daher während der Behandlung mit Viracept weiterhin ärztlich betreut werden.

Es konnte nicht nachgewiesen werden, dass die Behandlung mit Viracept das Risiko einer HIV-Übertragung auf andere durch sexuellen Kontakt oder Blut verringert. Die entsprechenden Vorsichtsmassnahmen (Kondome, sterile Spritzen etc.) sind weiterhin notwendig. Die Langzeitwirkungen von Viracept sind zurzeit noch nicht bekannt.

Viracept führt nachweislich zu einer deutlichen Abnahme der HIV-Partikel im Blut. Der klinische Nutzen dieser Wirkung wird derzeit untersucht.

Das Präparat wurde Ihnen persönlich verschrieben, und Sie sollten es nicht an andere Personen weitergeben.

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Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Viracept darf nicht bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Nelfinavir oder gegen einen der Hilfsstoffe des Präparats angewendet werden.

Viracept darf nicht mit Arzneimittel eingenommen werden, welche die folgenden Wirkstoffe enthalten: Omeprazol, Rifampicin, Terfenadin, Astemizol, Cisaprid, Amiodaron, Quinidin, Pimozid, Bepridil, Triazolam, Midazolam (oral) und Ergotaminderivate (siehe auch «Wann ist bei der Anwendung von Viracept Vorsicht geboten?»).

Viracept darf nicht mit Arzneimitteln, welche Johanniskraut-Extrakte enthalten, eingenommen werden.


Viracept kann mit einer ganzen Reihe von Arzneimitteln zusammen eingenommen werden, die normalerweise bei HIV-Infektionen angewendet werden, zum Beispiel Zidovudin, Didanosin, Lamivudin, Stavudin, Ketoconazol, Itraconazol, Fluconazol, Erythromycin, Clarithromycin, Trimethoprim/Sulfamethoxazol und Dapson. Es gibt jedoch einige Arzneimittel, die nicht zusammen mit Viracept eingenommen werden dürfen oder bei denen eine Dosisreduktion erforderlich ist beziehungsweise die eine Dosisreduktion von Viracept erforderlich machen.

Es ist deshalb wichtig, dass Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin über alle weiteren Arzneimittel (auch die selbst gekauften), die Sie einnehmen, informieren.

Arzneimittel, die nicht zusammen mit Viracept eingenommen werden dürfen, sind Omeprazol, Rifampicin, Terfenadin, Astemizol, Cisaprid, Amiodaron, Quinidin, Pimozid, Bepridil, Ergotaminderivate, Triazolam, Midazolam (oral) sowie Johanniskraut-Extrakte.

Die gleichzeitige Verabreichung von Viracept mit Statinen (Simvastatin, Lovastatin), Tipranavir, Delavirdin, Phenobarbital, Phenytoin, Dexamethason, Carbamazepin sowie Protonenpumpenhemmern wird nicht empfohlen.

Falls Sie Atorvastatin, Ritonavir, Indinavir, Saquinavir, Rifabutin, Antibabypillen, Kalziumkanalblocker, Sildenafil (Viagra®), Methadon, Fluticason, Trazodon, Azithromycin oder Immunsuppresiva (wie Tacrolimus oder Cyclosporin) anwenden, ist die Rücksprache mit Ihrem Arzt bzw. Ärztin besonders wichtig.

Es zeigte sich, dass Sildenafil (Viagra) in der Kombination mit Proteasehemmern vermehrt Nebenwirkungen hervorruft. Hierzu gehören tiefer Blutdruck, Veränderungen des Sehvermögens und Dauererektion. Daher ist bei der Kombination von Viagra mit Viracept Vorsicht geboten. Patienten, die beide Arzneimittel einnehmen, sollten die Dosierungsempfehlungen von Viagra in dessen Packungsbei­lage beachten.

Falls hormonelle Methoden zur Empfängnisverhütung angewendet werden, ist darauf zu achten, dass diese durch andere empfängnisverhütende Massnahmen ergänzt oder ersetzt werden. Aus prinzipiellen Gründen sollen Kondome verwendet werden, um eine Übertragung des Virus zu verhindern.

Während der Behandlung mit Viracept dürfen Johanniskraut-Extrakte (Hypericum perforatum); pflanzliche Produkte, die bei gedrückter Stimmung und depressiven Symptomen eingesetzt werden, nicht eingenommen werden. Durch die gleichzeitige Einnahme von Johanniskraut-Extrakten kann es zu einem Verlust der antiviralen Wirkung von Viracept kommen.

Teilen Sie Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin mit, wenn Sie an Krankheiten der Niere oder Leber (z.B. Hepatitis) leiden oder gelitten haben, oder wenn Sie Bluter sind.

Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie an anderen Krankheiten leiden, Allergien haben oder andere Arzneimittel (auch selbst gekaufte) einnehmen oder äusserlich anwenden!

Es gibt keinen Hinweis dafür, dass Viracept die Reaktionsfähigkeit, die Fähigkeit Werkzeuge oder Maschinen zu bedienen und die Fahrtüchtigkeit beeinträchtigt, dennoch ist Vorsicht geboten.


Es ist nicht bekannt, ob Viracept eine Gefahr für das ungeborene Kind darstellt, wenn Viracept während der Schwangerschaft eingenommen wird. Wenn Sie schwanger sind, sollten Sie Viracept nur dann einnehmen, wenn dies laut Meinung Ihres Arztes oder Ihrer Ärztin unbedingt erforderlich ist. Teilen Sie Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin mit, wenn Sie schwanger sind oder schwanger werden wollen.

Während der Einnahme von Viracept wird empfohlen, abzustillen, da die Substanz in die Muttermilch übertreten kann. Mütter sollten generell nicht stillen, um die Übertragung der HIV-Infektion auf das Kind zu verhindern. Teilen Sie Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin mit, wenn Sie Ihr Kind stillen oder beabsichtigen, dies zu tun.

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Wie wird es angewendet?

Die folgenden Aussagen gelten für Viracept, sofern nichts anderes von Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin verschrieben wurde. Bitte befolgen Sie diese Hinweise für die Anwendung, da Sie sonst nicht den vollen Nutzen aus der Behandlung mit Viracept ziehen!

Viracept Filmtabletten werden oral mit einer kalorienreichen Mahlzeit (mit möglichst hohem Fettgehalt) eingenommen. Viracept Filmtabletten sind unzerkaut zu schlucken.

Die übliche Dosis für Erwachsene und Kinder über 13

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Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Folgende Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Viracept auftreten:

In klinischen Prüfungen mit Viracept 250 mg Tabletten, die entweder als 1250 mg zweimal täglich oder 750 mg dreimal täglich verabreicht wurden, war mässiger bis starker Durchfall die am häufigsten gemeldete Nebenwirkung. Dies war in Studien selten ein Grund für einen Abbruch der Behandlung mit Viracept und konnte oftmals leicht mit rezeptfreien Mitteln gegen Durchfall behandelt werden.

Häufig traten bei mit Viracept behandelten Patienten ­zudem Überempfindlichkeitsreaktionen einschliesslich Schwierigkeiten beim Atmen, Fieber, Juckreiz, Gesichtsschwellungen und Hautausschläge (z.B. nässende entzündliche Hautrötungen) auf. Ebenfalls häufig wurden Blähungen, Übelkeit, Erbrechen, Rötungen, Schwächegefühl, eine Umverteilung des Körperfetts, Bauchschmerzen, eine Verminderung der Anzahl weisser Blutkörperchen sowie erhöhte Leberenzym- und Muskelenzymwerte beobachtet.

Andere Nebenwirkungen, die mit Viracept auftraten sind nachstehend beschrieben.

Gelegentlich: Gesichtsschwellungen und Hautausschläge, die manchmal Blasen bilden, sowie Pankreasentzündung mit erhöhten Blutwerten. Manchmal treten keine dieser Symptome auf und das Problem erscheint nur in Bluttests.

Selten: Leberentzündung, manchmal mit Gelbsucht (Gelbfärbung der Haut und der Augen), geschwollener Bauch.

Bei der Behandlung von Patienten mit Proteasehemmern wurde selten über das Auftreten eines Diabetes mellitus, erhöhten Blutzuckerwerten oder der Verschlechterung eines bestehenden Diabetes mellitus berichtet. In einigen Fällen war der erhöhte Blutzucker schwerwiegend, und teilweise begleitet von einer Ketoazidose (Änderung der Menge an Stoffwechselprodukte im Blut). Viele dieser Patienten litten an weiteren gesundheitlichen Problemen, von denen einige mit Arzneimitteln behandelt wurden, welche die Entstehung von Diabetes oder hohen Blutzuckerwerten begünstigen.

Bei Patienten mit Hämophilie A oder B wurde unter der Behandlung mit Viracept oder anderen Proteasehemmern über eine Zunahme der Blutungsneigung berichtet. Sollte dies bei Ihnen der Fall sein, wenden Sie sich bitte unverzüglich an Ihren Arzt oder Ihre Ärztin.

Bei einigen Patienten kann die Behandlung mit Proteasehemmern Veränderungen der Körperform infolge einer Umverteilung des Fettgewebes bewirken. Dies kann sich durch eine Abnahme des Fetts unter der Haut (z.B. im Bereich des Gesichtes und der Beine) äussern, durch vermehrten Fettansatz am Bauch, durch eine Vergrösserung der weiblichen Brust sowie durch Fetteinlagerung am Nacken. Die Ursache dieser Veränderungen und ihre Langzeitauswirkungen auf die Gesundheit sind derzeit nicht bekannt. Proteasehemmer können auch eine Hyperlipidämie (vermehrter Fettgehalt des Blutes) sowie eine Zunahme des Blutzuckers bewirken.

Es wurde selten über Schmerzen, Empfindlichkeit und Schwäche der Muskulatur berichtet, insbesondere unter antiretroviraler Behandlung mit Proteasehemmern zusammen mit Nukleosidanaloga. In seltenen Fällen waren diese Störungen der Muskulatur schwerwiegend und verursachten einen Muskelabbau (Rhabdomyolyse, d.h. Zerfall von Skelettmuskelzellen).

Bei einigen Patienten mit fortgeschrittener HIV-Infektion (AIDS) und bereits früher aufgetretenen Begleit-Infektionen können kurz nach Beginn der antiretroviralen Behandlung Anzeichen und Symptome einer Entzündung von zurückliegenden Infektionen auftreten. Es wird angenommen, dass diese Symptome auf eine Verbesserung der körpereigenen Immunantwort zurückzuführen sind, die es dem Körper ermöglicht Infektionen zu bekämpfen, die möglicherweise ohne erkennbare Symptome vorhanden waren. Wenn Sie irgendwelche Anzeichen einer Infektion bemerken, informieren Sie bitte unverzüglich Ihren Arzt.

Bei einigen Patienten, die eine antiretrovirale Kombinationsbehandlung erhalten, kann sich eine als Osteonekrose (Absterben von Knochengewebe infolge unzureichender Blutversorgung des Knochens) bezeichnete Knochenerkrankung entwickeln. Zu den vielen Risikofaktoren für die Entwicklung dieser Erkrankung können unter anderem die Dauer der antiretroviralen Kombinationsbehandlung, die Anwendung von Kortikosteroiden, Alkoholkonsum, eine starke Unterdrückung des Immunsystems oder ein höherer Body-Mass-Index (Verhältniszahl zur Beurteilung des Körpergewichts) gehören. Anzeichen einer Osteonekrose sind Gelenksteife, -beschwerden und -schmerzen (insbesondere in Hüfte, Knie und Schulter) sowie Schwierigkeiten beim Bewegen. Falls Sie eines dieser Anzeichen bei sich bemerken, informieren Sie bitte Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin.

Bei Kindern traten am häufigsten Durchfall, Abnahme von weissen Blutkörperchen, Rötung, Appetitlosigkeit und Bauchschmerzen auf.

Wenn die Nebenwirkungen nicht von selbst abklingen, sollten Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin um Rat fragen, da er/sie möglicherweise ein Arzneimittel verordnen kann, das die Symptome lindert oder beseitigt.

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die hier nicht beschrieben sind, sollten Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin informieren.

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Wie soll es aufbewahrt werden?

Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.

Bewahren Sie Viracept in der Originalverpackung, nicht über 30 °C und ausserhalb der Reichweite von Kindern auf.

Nach Therapieabschluss oder Verfall sind nicht verwendete Viracept Filmtabletten in der Originalpackung der Abgabestelle (Arzt oder Apotheker) zur fachgerechten Entsorgung zu retournieren.

Weitere Auskünfte erteilt Ihnen Ihr Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin. Diese Personen verfügen über die ausführliche Fachinformation.

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Weitere Informationen

1 hellblaue Filmtablette Viracept 250 mg enthält:

Wirkstoff: Nelfinavir 250 mg (als Nelfinavirmesylat).

Hilfsstoffe: Farbstoff Indigotin (E132) und weitere Hilfsstoffe.

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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden